[kinoki-mikrokino] #198 - Do 21.3., depot: Algerien: Anti-koloniale Befreiung, Internationalismus und Cinema militant (René Vautier)

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Di Mär 19 09:39:29 CET 2013


liebe leute, wir laden herzlich zu einem besonderen programm am donnerstag: gemeinsam mit fritz keller und kader benamara reden wir über die anti-koloniale befreiungsbewegung in algerien und ihre aktualität. wir zeigen dazu mehrere in wien noch nie gezeigte filme von rené vautier, der seit den 50er jahren ein cinéma militant gegen die zensur und den kolonialismus entwickelt hat. 
bis bald & herzlich, kinok p
p.s.: unten noch der hinweis auf jakob weingartners boxeo constitucion, der noch im votiv zu sehen ist...

KINOKIS MIKROKINO

Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien,
http://www.depot.or.at
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
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Einladung zu kinokis mikrokino #198

Donnerstag 21.3.2013, 19:00
ALGERIEN: ANTI-KOLONIALE BEFREIUNG, INTERNATIONALISMUS & CINEMA MILITANT

Der Abend präsentiert Filme von René Vautier in Kooperation mit der in Berlin im Dezember 2012 von Madeleine Bernstorff und Sebastian Bodirsky kuratierten Werkschau "Ohne Genehmigung". Vautier ergriff mit seinem aktivistischen "Cinema militant" Partei für die Unabhängigkeitsbewegungen. Seine Filme prägen die Haltung eines Internationalisten und Widerständigen, der andauernd in Kämpfe gegen die Zensur verstrickt ist. René Vautier 2004: "Eine Kamera war für mich immer eine Waffe, um Zeugnis abzulegen. Doch diese Waffe tötet nicht. Im Gegenteil, sie kann Frieden stiften. Ich habe mich Zeit meines Lebens für einen Dialog der Bilder eingesetzt, alle Filme, die ich gemacht habe, sind Bilddialoge. Der Regisseur partizipiert. Er ergreift für eine Seite Partei und gibt den Menschen eine Stimme, die er vor sich hat."
Im Gespräch mit den Gästen Kader Benamara und Fritz Keller wird es - entlang von Vautiers Filmen - um das persönliche und kollektive Gedächtnis des algerischen Befreiungskampfes gehen sowie um dessen mögliche Aktualisierungen.

Flammendes Algerien
René Vautier, ALG/DDR 1958, P: René Vautier, FLN, DEFA/Willi Müller, 23 min

J'ai huit ans (Ich bin acht Jahre alt)
Yann LeMasson, Olga Baïda-Poliakoff, F/ALG 1961, 12 min

Les trois cousins (Die drei Cousins)
René Vautier, F 1970, 20 min

Techniquement si simple (Technisch ganz einfach)
René Vautier, F 1971, K: Bruno Muel, 15 min

Afrique 50 (Afrika 1950)
René Vautier, F 1950, Musik: Keita Fodeba, 18 min

(Deutsche Übersetzungen werden live eingesprochen.)

Gespräch in englischer Sprache mit:

Kader Benamara, Soziologe, Ökonom, Mitarbeiter des IWF und verschiedener UNO-Teilorganisationen. Autor von "Éclats de soleil et d’amertume", Éditions Barkat, Algier 2012

Fritz Keller, Geschichtsarbeiter und Publizist. Autor von "Gelebter Internationalismus" - Österreichs Linke und der algerische Widerstand (1958 - 1963)", Promedia Verlag, Wien 2010

Link: 
OHNE GENEHMIGUNG. DIE FILME VON RENÉ VAUTIER IM KONTEXT VON CINÉMA MILITANT, INTERNATIONALISMUS UND ANTI-KOLONIALEN KÄMPFEN EINE WERKSCHAU (Zeughauskino Berlin, Dezember 2012)
http://www.dhm.de/kino/ohne_genehmigung_2012_11_12.html

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Vorschau: 

kinokis mikrokino #199
Donnerstag 18.04.2013, 19:00

Vom Unglück in Griechenland zu sein

Nach den massiven Protesten und Streiks der letzten Jahre ist es auf den griechischen Straßen ruhiger geworden: Dafür sorgen Arbeitslosigkeit, Gehaltskürzungen, Steuererhöhungen und gestiegene Benzinpreise. Die Doku "Debtocracy" untersucht die Gründe für die Schuldenkrise und spricht dafür mit Ökonomen, Journalisten und Intellektuellen aus der ganzen Welt. Im Film werden an konkreten Fallbeispielen Lösungsvorschläge angedacht, die von der griechischen Regierung, der EU und den dominanten Medien noch nicht einmal in Erwägung gezogen wurden. "Debtocracy" ist der erste griechische Dokumentarfilm über die Krise, der durch crowd-funding finanziert worden ist.

Anschließend aktuelle Kurzfilme zum Thema, kommentiert von Nicolai Gütermann.

DEBTOCRACY 
R: Katerina Kitidi und Aris Chatzistefanou, GR 2011
1 h. 14 min., Griechisch mit englischen Untertiteln


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kinokis mikrokino #200
Mittwoch 08.05.2013, 19:00
 
Ich sehe was, was Du nicht siehst: 
Wider die Unsichtbarkeit und die verordnete Illegalität von Migration
 
Das Rattern der Züge und die Hoffnung irgendwo anzukommen: Alessandra D'Onofrio lässt Menschen mit ihren Erzählungen und Erfahrungen zu Wort kommen, die es trotz großer Mühen geschafft haben, Europa zu erreichen. Durch Standfotos und gesprochene Statements von Refugees verschafft Caught In between Darkness and Light jenen Leuten Gehör, die durch die europaweite, unmenschliche Gesetzgebung nicht zu Wort kommen sollen. Eine ähnliche Strategie verfolgt der Filmemacher Elias Grootaers – mit Not Waving, but Drowning verweigert auch er gängige Erzählmuster. Ausschließlich aus der Perspektive von Gefängnisinsassen werden deren Eindrücke erzählt: Das versachlichte Verhalten der Wärter_innen ihnen gegenüber spiegelt eine bedrückende Realität wider, in der es zunehmend schwer fällt, die eigene Person sowie Ort, Zeit und Raum als ein Ganzes zu erleben.
"We have nothing that is ours except time, in which even the homeless reside." (Baltasar Garcián)
 
Anschließend Gespräch mit Refugees vom Protest Camp und Unterstützer_innen
 
CAUGHT IN BETWEEN DARKNESS AND LIGHT
R: Alessandra D'Onofrio, I/F/GB 2009
16 min., Englisch
 
NOT WAVING, BUT DROWNING 
R: Elias Grootaers, B 2009
53 min., Punjabi / Englisch mit englischen Untertiteln
 
Ein gemeinsamer Abend mit Ethnocineca – Ethnographic and Documentary Filmfest Vienna. 14. - 17. Mai 2013 im VOTIV KINO, Währingerstr. 12, 1090 Wien.


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Hinweise:

Votiv Kino:

Boxeo Constitución, wofür kämpfst du?
R: Jakob Weingartner, A 2012

Federico und Colo leben in den vergessenen Vororten von Buenos Aires und wollen Profiboxer werden. In ihrem Debutkampf wird sich entscheiden, ob sie weiterhin davon träumen können, eines Tages die Perspektivlosigkeit ihrer Viertel hinter sich zu lassen, um „jemand zu sein“. Als einige ihrer Kollegen eine Boxergewerkschaft gründen, trifft jugendlicher Enthusiasmus auf harte Realität: ausgerechnet in der feuchten, dunklen Boxhalle unter den Gleisen eines Bahnhofes stemmen sich junge Menschen gegen den Sozialdarwinismus der sozialen Krise. 

Votivkino, 9., Währingerstrasse 12, T 317 35 71

Info: http://www.boxeoconstitucion.com
http://www.facebook.com/events/519590184759666/?ref=22




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