[kinoki-mikrokino] #151 - mo 28.4., depot: ArbeiterIn, hörst du es nicht?
p at kinoki.at
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Die Apr 22 08:37:42 CEST 2008
hallo, anbei die einladung zu unserem 1. mai-programm und die
vorschau auf das weitere programm bis zum sommer. ganz unten wieder
hinweise auf andere veranstaltungen, die gerade laufen... herzlich,
kinok p
p.s.: zum 1. mai siehe: http://www.euromayday.org/, http://
mayday.lnxnt.org/blog/
KINOKIS MIKROKINO
Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien,
http://www.depot.or.at
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino at kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
https://kooperative.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Förderpreis Politische Kulturarbeit 2004 der IG Kultur Österreich.
Einladung #151
Montag, 28. April 2008, 19 Uhr
ArbeiterIn, hörst du es nicht?
The Internationale
Regie: Peter Miller, USA 2000, 60 min., OF engl.
„The Internationale“ erzählt die Geschichte des legendären
Liedes, dieser Sammelklage der Unterdrückten und Ausgebeuteten rund
um die Welt. Auf einer Reise durch Raum und Zeit - von der Pariser
Commune zur Sowjetunion, von Jamaica zum Platz des himmlischen
Friedens in Peking widmet sich die Dokumentation der Geschichte von
Menschen, deren Leben dieses Lied für immer verändert hat. Mit
seltenen Archiv-Aufnahmen, Interviews und Interpretationsversuchen
unter anderem von Billy Bragg und Pete Seeger, zeigt der Film die
Notwendigkeit von Idealen, gibt Einblick in das Schicksal der Linken
und feiert die weltverändernde Kraft eines Liedes.
Revolution (Kenen Joukoissa Seisot)
Regie: Jouko Aaltonen, Finnland 2006,80 min, OF m. engl. Ut.
„Auf welcher Seite stehst Du?“ lautet salopp übersetzt der Titel
des Eröffnungssongs, der die Musikdoku „Revolution“ einleitet.
Diese Frage stellten sich wohl viele junge Menschen in den bewegten
Zeiten der späten 1960er Jahre. Facettenreich, gewitzt und äußerst
ungewöhnlich bebildert Jouko Aaltonen die Schilderungen der
mittlerweile in die Jahre gekommenen SängerInnen diverser finnischer
Bands wie Agit-Prop, Torpeedo, Neilikka u.a. So unterschiedlich die
Motivationen der einzelnen Personen waren, die aus heutiger
Perspektive erzählen, warum sie sich der Protestsongbewegung
angeschlossen haben: alle verband die Utopie für eine bessere Welt
und globalen Frieden zu singen. Aaltonen schafft es gemeinsam mit
seinen ProtagonistInnen auf unsentimentale und unprätentiöse Weise
über deren linke und politische Vergangenheit im Spannungsverhältnis
zum Hier und Jetzt zu erzählen. Agit-Prop waren 1975 der finnische
Beitrag zum Eurovisions-Song Contest und es musste wohl über 30 Jahre
dauern, bis Lordi mit „Hard Rock Hallelujah“ 2006 siegen konnten.
Wer mit Bob Dylan lakonisch anmerken möchte „The Times they are A-
Changin’“, dem/r schlagen diese FinnInnen ein Schnippchen: sie
singen immer noch von dem, was bewegen kann.
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Vorschau:
kinoki in Zusammenarbeit mit der Ordinariat für postkonzeptuelle
Kunst (pcap) an der Akademie der bildende Künste/Wien
Želimir Žilniks "Kenedi"-Trilogie
Di, 3.6.2008, 19 Uhr, Raum M1, Semperdepot, Lehargasse 6-8, 1060 Wien
KENEDI HEIRATET - KENEDI SE ZENI
Serbien 2007, 80 min
Regie: Želimir Žilnik, Kamera: Miodrag Milosevic, Schnitt: Vuk
Vukmirovic, Branislav Klašnja, Darsteller: Kenedi Hasani, Salji
Hasani, Beni Haliti, Max Steiner, Philipp Eisenmann, Sladjana
Pavlica, Maksud Humo, Ethem Saygieder.
Wiener Erstaufführung des dritten Teils der "Kenedi"-Trilogie, mit
der Žilnik die unermüdlichen Versuche des Rom Kenedi Hasani
dokumentiert, nach der Vertreibung aus der EU entweder in Serbien
Fuß zu fassen oder eine Hintertür zurück ins Euroland zu entdecken.
Oft galgenhumoristische Studie über die Formung des Begehrens durch
die Migrationspolitik. Žilnik beweist einmal mehr, dass Filmemachen
eine Methode sein kann, mit Menschen gemeinsam Widerstand zu
organisieren. Seine Protagonisten sind nicht Dargestellte,
Abgefilmte, aber auch nicht einfach Selbstdarsteller. Mit und vor der
unprätentiösen Kamera formulieren sie sich als soziale und
politische Akteure.
Anschließend Diskussion mit Želimir Žilnik, Kenedi Hasani und den
Wiener Mitwirkenden Philipp Eisenmann und Ethem Saygieder.
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Do, 5.6.2008, 19 Uhr, Depot, Breite Gasse 3
kinokis mikrokino #152 / Teil 1 - Želimir Žilniks "Kenedi"-Trilogie
In Zusammenarbeit mit der Ordinariat für postkonzeptuelle Kunst
(pcap) an der Akademie der bildende Künste/Wien
19 Uhr:
KENEDI HEIRATET - KENEDI SE ZENI
Serbien 2007, 80 min
Regie: Želimir Žilnik, Kamera: Miodrag Milosevic, Schnitt: Vuk
Vukmirovic, Branislav Klašnja, Darsteller: Kenedi Hasani, Salji
Hasani, Beni Haliti, Max Steiner, Philipp Eisenmann, Sladjana
Pavlica, Maksud Humo, Ethem Saygieder.
Dritter Teil der "Kenedi"-Trilogie, mit der Žilnik die unermüdlichen
Versuche des Rom Kenedi Hasani dokumentiert, nach der Vertreibung
aus der EU entweder in Serbien Fuß zu fassen oder eine Hintertür
zurück ins Euroland zu entdecken. Oft galgenhumoristische Studie
über die Formung des Begehrens durch die Migrationspolitik. Žilnik
beweist einmal mehr, dass Filmemachen eine Methode sein kann, mit
Menschen gemeinsam Widerstand zu organisieren. Seine Protagonisten
sind nicht Dargestellte, Abgefilmte, aber auch nicht einfach
Selbstdarsteller. Mit und vor der unprätentiösen Kamera formulieren
sie sich als soziale und politische Akteure.
Anschließend Diskussion mit Želimir Žilnik, Kenedi Hasani und den
Wiener Mitwirkenden Philipp Eisenmann und Ethem Saygieder.
21.30 Uhr:
KENEDI SE VRACA KUCI - KENEDI GOES BACK HOME
Serbien-Montenegro 2003, 74 min (serbisch/dt. OF mit engl. Untertiteln)
Regie: Želimir Žilnik, Drehbuch: Želimir Žilnik, Kamera: Miodrag
Milosevic, Schnitt: Marko Cvejic. Darsteller: Kenedi Hasani, Denis
Ajeti, Dzemsit Buzoli, Sabaheta Alijevic, Mevlan Alijevic.
Kenedi, ein junger Mann aus dem Kosovo, selbst von der Abschiebung
aus Deutschland betroffen, fungiert als eine Art Mittelsmann
zwischen Filmteam und anderen unfreiwillig Heimgekehrten, die im
Gespräch mit ihm von ihren Erfahrungen berichten. Mitten in der Nacht
habe man sie geweckt, erzählt etwa ein aufgebrachter Familienvater
während einer langen Autofahrt, um sie Stunden später in ein
Flugzeug nach Belgrad zu setzen. Seit 1991 habe er mit seiner Frau
und zwei Kindern in Deutschland gelebt und gearbeitet. "Meine Kinder
sind hier Analphabeten." - Das kyrillische Alphabet oder die
serbische Sprache sind ihnen fremd, ihr Deutsch ist dagegen
ausgezeichnet. Ähnliches hat auch Johnny zu berichten, ein
Jugendlicher, den Kenedi ebenfalls am Belgrader Flughafen aufgabelt
und der auf der Suche nach seinen Angehörigen ist. Gegen Ende des
Films führt er im Belgrader Goethe-Institut ein langes Gespräch mit
einem bayrischen Grenzpolizisten. "Würde ich zurückgehen können?",
fragt er schließlich. "Ich glaube nicht", sagt der Mann. Aus solchen
Situationen, in denen sich die Auswirkungen politischer Verfügungen
und bürokratischer Vorgänge individuell konkretisieren, formt
"Kenedi se vraca kuci" ein rauhes Bild weitgehend ausgeklammerter,
europäischer Realität. (Isabella Reicher)
22.45 Uhr:
KENEDI LOST AND FOUND
2005, 26 min
Regie: Želimir Žilnik, Schnitt: Marko Cvejić.
Žilnik trifft Kenedi in Wien, wohin dieser es inzwischen geschafft
hat, doch Kenedi ist schon am Packen: Es ist ihm zwar gelungen,
physisch in die EU einzureisen, doch ohne Chance, den
entscheidenderen Teil der eigenen Existenz, den papierenen, auch hier
zu etablieren...
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Fr 6.6.2008, 19 Uhr, Depot, Breite Gasse 3
kinokis mikrokino #152 / Teil 2 - Jugoslawien: Wiederaneignung der
Geschichte
In Zusammenarbeit mit PartizanInnenfilmforschungsbrigade
AUFSTAND IN JAZAK - USTANAK U JASKU
Jugoslawien 1972, 18 min
Buch & Regie: Želimir Žilnik, Kamera: Milivoje Milivojevic, Schnitt:
Kaca Stojanovic.
Ein rauher, ehrlicher Protestfilm gegen die Exploitation der
PartizanInnengeschichte in den millionenschweren Hochglanzschinken à
la Sutjeska (mit Richard Burton). Žilnik gibt die Geschichte der
Befreiung denjenigen zurück, die sie vollbracht haben. Es sind die
Bewohner des Dorfes Jasak, die hier zu Wort kommen. In wildem Dialekt
erzählen die Bauern und Bäuerinnen vom Kampf der PartizanInnen. Das
jugoslawische Establishment verstand den Angriff nur zu genau. Nur
eine wütende Intervention der DorfbewohnerInnen beim Kulturminister
der Vojvodina konnte den Film vor dem Verschwinden in der Schublade
der „Kommission für Filmüberprüfung“ retten.
LAST OF THE ZILNIKS - ZADNJI ŽILNIK
Slowenien 2007, 61 min
Regie: Dimitar Anakiev, Buch: Branislav Miltojevic, Dimitar Anakiev,
Kamera: Jovica Krstić, Uroš Knez. Mit Želimir Žilnik, Silvino
Poletto, Živojin Kitanović, Mauro Punteri, Borivoje Živić,
Gabriella Gabrielli, Janez Skok u. a.
Anakiev macht sich auf die Spur von Želimir Žilniks
Familiengeschichte, der Geschichte der Widerstandskämpferin Milica
Shuvakovic - Partizanenname Masha - und ihres Mannes Konrad, später
ein gefeierter Volksheld. Masha wird von den Deutschen festgenommen
und bringt im Konzentrationslager Nis ihren Sohn Želimir zur Welt,
bevor sie ermordet wird. Eine Befreiungsfeier im Lager Nis, ein
Gespräch mit Bewohnernder Konrad-Žilnik-Straße und mit alten
Männern, die Konrad Žilnik kannten, zeichnen ein ernüchterndes Bild
des Schicksals der antifaschistischen Traditionen Jugoslawiens.
Anschließend Diskussion mit Želimir Žilnik und Dimitar Anakiev.
Ca. 21 Uhr:
LAGER NIS
Jugoslawien 1987, 92 min
Regie: Miomir Stamenkovic, Buch: Maja Volk, Schnitt: Katarina
Stojanovic. Mit Svetislav Goncic, Milan Strljic, Bogdan Diklic,
Ljubisa Samardzic, Elizabeta Djoreska, Ljiljana Blagojevic.
Einer der großen, mit viel Geld produzierten kommerziellen
jugoslawischen antifaschistischen Filme. Gefangene des
Konzentrationslagers Nis planen einen großen, kollektiven Ausbruch.
In einer Nebenhandlung des Filmes bringt eine Gefangene ein Baby zur
Welt, das aus dem KZ gebracht und so gerettet wird. Žilnik wurde nie
dazu befragt, nicht einmal zu einer Vorführung des Filmes eingeladen.
***
Dienstag 10. Juni 2008, 19 Uhr, Depot, Breite Gasse 3
kinokis mikrokino #153
ALLES FUSSBALL ODER WAS?
"So wie manche Menschen über Fußball reden, könnte man meinen,
dabei ginge es um Leben und Tod," kommentiert ein FC-Liverpool
Manager sein Geschäft und setzt hinzu: "Sie haben keine Ahnung. Es
geht um weitaus mehr." Aber auch wer nicht glaubt, dass die heiße
Luft im Ball die Welt im Innersten zusammenhält, entkommt in diesen
Junitagen der „großen heidnischen Messe“ (Galeano) rund ums Leder
kaum. Ihr Bacchanal hat die Grenzen von Leinwand und Stadion längst
gesprengt und die Instrumentalisierung des Stadtraums zugunsten
angeblich öffentlicher Vermarktungsinteressen droht damit, uns als
unfreiwillige StatistInnen der Europameisterschaft in den Dienst zu
nehmen.
"Es gibt keine Langeweile im Fußball," meinte einst ein Spieler von
Castel di Sangro, "außer in den neunzig Minuten eines Spiels."
Kinokis mikrokino nimmt das zum Anlass, um zu einem etwas anderen
Match ins Depot einzuladen: Das "männliche Tor zur Welt" (Klaus
Theweleit) wird zum Thema von ungewöhnlichen Analysen, denen als
Spielbälle Ausschnitte medialer Fußballinszenierungen – von
Svankmajers "Viril Games" bis zu Günther Kochs Reportage über das
"Geisterspiel" zwischen FC Nürnberg und Alemannia Aachen –
zugeworfen werden.
An der Zusammenstellung eines KommentatorInnen-Wunderteams wird noch
gebastelt, als Referee zugesagt hat Helmut Neundlinger,
Fußballjournalist und -forscher u. a. im Augustin, Ballesterer und
Standard, für den er gemeinsam mit FAS-Research Netzwerkanalysen
über die Spielgestaltung der österreichischen Nationalelf erstellt.
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Hinweise:
Das Ende der Erinnerung – Kärntner PartisanInnen
Eine Ausstellung von Ernst Logar
Ausstellungseröffnung 22. April 2008 13.30 Uhr
Einleitende Worte: Dr. Ulrike Psenner – Präsidentin des
Landesgerichts für Strafsachen Wien, Dr. Brigitte Bailer Galanda –
Leiterin des Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Ausstellungsdauer: 23.–30. April 2008
Öffnungszeiten: Mo–Fr 9.00–15.30 Uhr, Sa 10–16 Uhr
Komemoration: 29. April 2008 11.00 Uhr, veranstaltet vom Klub
slowenischer StudentInnen in Wien
Landesgericht für Strafsachen Wien – Gedenkraum,
Landesgerichtsstrasse 11, A-1080 Wien
Konec spomina – koroške partizanke, koroški partizani
Razstava Ernsta Logarja
Odprtje razstave 22. aprila 2008 ob 13.30 uri
Uvodne besededr. Ulrike Psenner – predsednica dunajskega deželnega
sodišèa za kazenske zadevedr. Brigitte Bailer-Galanda – vodja
Dokumentacijskega arhiva avstrijskega upora
Kdaj: od 23.–30. aprila 2008
Odprto: od po–pe 9.00–15.00 ure, so 10.00–16.00 ure
Komemoracija: 29. aprila 2008 ob 11.00 uri prireja Klub slovenskih
študentk in študentov vsakoletno spominsko proslavo
Deželno sodišèe za kazenske zadeve (Siva hiša) – spominski
prostorLandesgerichtsstrasse 11, A-1080 Dunaj
http://www.pArtisan.co.at
http://www.logar.co.at
***
Gini Müller:
Possen des Performativen. Theater, Aktivismus und queere Politiken
22.4.2008, 20.00, Buchpräsentation und Diskussion
Ort: brut_ Künstlerhaus, Karlsplatz 5, 1010 Wien
Possen des Performativen – postdramatisches Theater und Aktivismus
Es diskutieren Gini Müller (Autorin), Monika Meister (Institut für
Theater-, Film- und Medienwissenschaft), Tina Leisch (Regisseurin,
Aktivistin), Gerald Raunig (Herausgeber, Moderation) und Haiko Pfost
(Künstlerische Leitung brut).
Gini Müller: Possen des Performativen. Theater, Aktivismus und queere
Politiken
republicart, Bd. 7, Wien: Turia + Kant 2008
Im Begriff der Posse begegnen einander Theater, Performance und
Politik, nicht zuletzt als Spielräume emanzipatorischer Kämpfe gegen
Körper- und Grenzregime. Poststrukturalistische, postdramatische und
feministische Diskurse bilden die Basis für Gini Müllers Tour de
Force durch eine vielfältige Welt von politischen Aktionsformen.
Possen des Performativen verweisen dabei sowohl auf minoritäres
(Theater-)Vermögen zur Artikulation von Widerstand, genauso wie auf
subversive performative Strategien zur "Verqueerung" des normierenden
Geschlechtertheaters. Die im Buch verhandelten Praxen reichen von
globalisierungskritischen Auseinandersetzungen (Zapatistas, Tute
Bianche, G8 Genua, Heiligendamm) über antirassistische Kämpfe (Sans
Papiers, kein mensch ist illegal, kanak attak) zu feministischen und
queeren Politiken (Riot Grrrls, Pink-Block, Transgender-Aktivismus).
***
SYNEMA & ÖSTERREICHISCHES FILMMUSEUM
17.-28.4.2008
Regie: Rappaport – Ein sowjetischer Filmemacher aus Wien
Gerbert Rappaport, 1908 als Herbert Jacob Otto Rappaport in Wien
geboren, 1983 unter nie geklärten Umständen in Leningrad gestorben,
ist der einzige deutschsprachige Emigrant, der sich in der
Sowjetunion dauerhaft als Filmemacher etabliert hat. Rappaport, der
in Wien dasselbe Gymnasium besucht wie Fred Zinnemann, kommt Ende der
Zwanzigerjahre zum Film. Er arbeitet in Berlin und Paris als
Regieassistent bei G. W. Pabst, versucht 1934/35 sein Glück in
Hollywood und nimmt im Jahr darauf eine Einladung des Studio
Lenfil’m an, das Anti-Nazi-Drama Professor Mamlock von Friedrich
Wolf auf die Leinwand zu bringen. Der gleichnamige Film, inszeniert
gemeinsam mit Adol’f Minkin, begründet seine Karriere, die über
vierzig Jahre währt und rund 25 Regiearbeiten umfasst: Komödien,
Musicals, Kriegsalmanache, Ballettinszenierungen, Kriminalfilme.
Sieben ausgewählte Programme stellen Gerbert Rappaports vielfältiges
Filmschaffen nun auch einem Publikum außerhalb der Sowjetunion vor:
PROFESSOR MAMLOK (Professor Mamlock, 1938), GOST' (Der Gast, 1939),
MUZYKAL’NAJA ISTORIJA (Eine musikalische Geschichte, 1940), STO ZA
ODNOGO (Hundert für Einen, 1941), VAN’KA (1942), VOZDUSNYJ IZVOZCIK
(Der Luftkutscher, 1943), SON BOLEL’SCIKA (Der Traum eines
Fußballfans, 1953), KAK VEREVOCKA NI V’ETSJA (Wie sehr sich auch
der Faden dreht, 1961), CEREMUSKI (1963), DVA BILETA NA DNEVNOJ SEANS
(Zwei Tickets für die Nachmittagsvorstellung, 1966), SCHWARZER
ZWIEBACK (1971). Begleitet wird die in Zusammenarbeit mit Barbara
Wurm und Olaf Möller kuratierte Retrospektive – eine gemeinsame
Veranstaltung des Österreichischen Filmmuseums und von SYNEMA in
Kooperation mit der Diagonale '08 und dem Sechzigjahrjubiläum des
Gosfil’mofond – von einer informativen, reich illustrierten
Broschüre mit Texten von und über Rappaport, die am 17. April bei
SYNEMA-Publikationen erscheint. Broschüre Herbert Rappaport Regie:
Rappaport. Ein sowjetischer Filmemacher aus Wien.Barbara Wurm und
Michael Omasta (Red.)SYNEMA-Publikationen Wien 2008.ISBN
978-3-901644-26-9, 40 Seiten, Fotos, Euro 7.- Bestellungen beiSYNEMA
– Gesellschaft für Film und MedienNeubaugasse 36/1/1/1, 1070 Wien,
office [at] synema.atEinmaliger Sonderpreis während der
Retrospektive: Euro 4.-
Retrospektive Herbert Rappaport im Österreichischen Filmmuseum,
Augustinerstraße 1, 1010 Wien
von 17. bis 28. April 2008
Alle Filme in Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Do, 17. April, 19.00 Uhr
PROFESSOR MAMLOK
Fr, 18. April, 19.00 Uhr
GOST´(Der Gast)Vorfilm: STO ZA ODNOGO (Hundert für Einen)
Mo, 21. April, 19.00 Uhr
MUZYKAL´NAJA ISTORIJA (Eine musikalische Geschichte)Vorfilm: SON
BOLEL´SCIKA (Der Traum eines Fußballfans)
Mo, 21. April, 21.00 UhrVOZDUSNYJ IZVOZCIK (Der Luftkutscher)BOEVOJ
KINOSBORNIK 12 (Kriegsfilmalmanach 12):Teil 1: SYN BOJCA (Der Sohn
des Soldaten) und Teil 2: VAN´KADo, 24. April, 19.00
UhrCEREMUSKIVorfilm: KAK VEREVOCKA NI V´ESTJA (Wie sehr sich auch der
Faden dreht)Fr, 25. April, 21.15 UhrDVA BILETA NA DNEVNOJ SEANS (Zwei
Tickets für die Nachmittagsvorstellung)Mo, 28. April, 19.00
UhrSCHWARZER ZWIEBACK Detaillierte Programminformationen und
Ticketreservierung unterwww.filmmuseum.at
revolution will not be televised
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