[kinoki-mikrokino] april-vorschau und hinweise
p at kinoki.at
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Mit Apr 2 12:23:05 CEST 2008
KINOKIS MIKROKINO
Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien,
http://www.depot.or.at
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino at kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
https://kooperative.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Förderpreis Politische Kulturarbeit 2004 der IG Kultur Österreich.
Montag, 28. April 2008, 19 Uhr
mikrokino #151
ArbeiterIn, hörst du es nicht?
The Internationale
Regie: Peter Miller, USA 2000, 60 min., OF engl.
"The Internationale" erzählt die Geschichte des legendären Liedes,
dieser Sammelklage der Unterdrückten und Ausgebeuteten rund um die
Welt. Auf einer Reise durch Raum und Zeit - von der Pariser Commune
zur Sowjetunion, von Jamaica zum Platz des himmlischen Friedens in
Peking widmet sich die Dokumentation der Geschichte von Menschen,
deren Leben dieses Lied für immer verändert hat. Mit seltenen Archiv-
Aufnahmen, Interviews und Interpretationsversuchen unter anderem von
Billy Bragg und Pete Seeger, zeigt der Film die Notwendigkeit von
Idealen, gibt Einblick in das Schicksal der Linken und feiert die
weltverändernde Kraft eines Liedes.
Revolution (Kenen Joukoissa Seisot)
Regie: Jouko Aaltonen, Finnland 2006,80 min, OF m. engl. Ut.
"Auf welcher Seite stehst Du?" lautet salopp übersetzt der Titel des
Eröffnungssongs, der die Musikdoku "Revolution" einleitet. Diese
Frage stellten sich wohl viele junge Menschen in den bewegten Zeiten
der späten 1960er Jahre. Facettenreich, gewitzt und äußerst
ungewöhnlich bebildert Jouko Aaltonen die Schilderungen der
mittlerweile in die Jahre gekommenen SängerInnen diverser finnischer
Bands wie Agit-Prop, Torpeedo, Neilikka u.a. So unterschiedlich die
Motivationen der einzelnen Personen waren, die aus heutiger
Perspektive erzählen, warum sie sich der Protestsongbewegung
angeschlossen haben: alle verband die Utopie für eine bessere Welt
und globalen Frieden zu singen. Aaltonen schafft es gemeinsam mit
seinen ProtagonistInnen auf unsentimentale und unprätentiöse Weise
über deren linke und politische Vergangenheit im Spannungsverhältnis
zum Hier und Jetzt zu erzählen. Agit-Prop waren 1975 der finnische
Beitrag zum Eurovisions-Song Contest und es musste wohl über 30 Jahre
dauern, bis Lordi mit "Hard Rock Hallelujah" 2006 siegen konnten. Wer
mit Bob Dylan lakonisch anmerken möchte "The Times they are A-
Changin'", dem/r schlagen diese FinnInnen ein Schnippchen: sie singen
immer noch von dem, was bewegen kann.
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Hinweise:
erinnern für die zukunft präsentiert:
* vortragsreihe zur theatergeschichte mariahilfs 1938: mittwoch 2.,
9. und 16. april, jeweils 18 uhr, VHS 6, damböckg. 4
* "widersprechen" lesung mit musik: dienstag 15.4. 19 uhr, cafe
g`schamster diener, stumpergasse 19
* "glücksthals rückkehr". forumtheater nach augusto boal zum thema
"arisierung": dienstag 22.4., 19.30 uhr, ega, windmühlgasse 24
1. "Erinnern für die Zukunft" präsentiert:
Vorträge zur Theatergeschichte des 6. Bezirks 1938
jeweils Mittwoch, 18 Uhr, Volkshochschule Wien West 1060, Damböckgasse 4
*Eintritt frei!*
Mariahilf zeichnete sich durch zwei große und traditionsreiche Bühnen
aus, das Theater an der Wien und das Raimundtheater. Der Fritz-
Grünbaum-Platz erinnert an einen der prominentesten Wiener jüdischen
Unterhaltungskünstler der Zwischenkriegszeit. Was bedeutete der März
1938 für die Häuser Theater an der Wien und Raimundtheater? Was
geschah mit Fritz Grünbaum?
*Dr. Edda Fuhrich* 2. April 2008, 18 Uhr, Volkshochschule Wien West
Das Raimundtheater 1938 "... ein Theater zur Pflege der
bodenständigen Bühnenkunst"
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*Dr. Birgit Peter* 9. April 2008, 18 Uhr, Volkshochschule Wien West
Wiener Witz: Fritz Grünbaum
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*Dr. Angela Heide* 16. April 2008, 18 Uhr, Volkshochschule Wien West
Das Theater an der Wien in der Direktion Arthur Hellmer, 1936--1938
2. *WIDERSPRECHEN 1938 - 2008 *
* Texte von AutorInnen der Zeit um 1938, deren Bücher später von den
Nazi-Machthabern als "entartete Kunst" oder "undeutscher Geist"
verboten und/oder verbrannt wurden. * Texte der Nachkriegszeit, die
sich gegen das "Vergessen" der NS-Vergangenheit und gegen das
Verdrängen des immer gegenwärtigen, bedenklichen Nationalismus und
Alltagsfaschismus richten,* Texte von AutorInnen der Gegenwart, die
sich mit den gerade heute wieder stärker werdenden Tendenzen zu
Intoleranz und Diskriminierung auseinandersetzen.
* Texte u. a. von Karl Kraus, Ödön von Horvath, Franz Werfel, Robert
Neumann, Richard Beer-Hofmann, Fritz Grünbaum, Peter Hammerschlag,
Egon Friedell, Stefan Zweig, George Tabori, Helmut Qualtinger, Ernst
Jandl, H. C. Artmann, Ingeborg Bachmann, Erich Fried, Antonia Bruha,
Ceja Stojka, Peter Turrini, Felix Mitterer, Erich Hackl, Gerhard
Bronner, Bernhard C. Bünker, Thomas Bernhard, Doron Rabinovici,
Dorothea Zeemann, Helmut Zenker...
*Lesung mit Musik* : *Barbara Wolflingseder, Andre Blau*
Musik : *Flo Stanek *(Chansonkabarett von Berg bis Bronner)
15. April 19 Uhr, Café G'schamster Diener, 1060 Stumpergasse 19
3. *"Glücksthals Rückkehr" - Forumtheater nach Augusto Boal *
Dienstag, 22. April 2008, 19:30 ega, 1060, Windmühlgasse 26
Ruth Glücksthal lebte als Kind in Wien. Ihre Eltern wurden im
Konzentrationslager ermordet, Ruth konnte fliehen. Nach 20 Jahren
besucht sie Wien und sucht den Ort auf, an dem sie gelebt hat. Sie
trifft Josef Opletal, den Nachbarbuben von damals. Dabei sieht sie
persönliche Gegenstände aus der Wohnung ihrer Eltern jetzt bei der
Familie Opletal stehen.
Erzählungen und persönliche Erlebnisse haben die Theatergruppe zum
Stück "Glücksthals Rückkehr" geführt. Mit Hilfe von Literatur zum
Thema und berührenden Improvisationen - was Arisierung bei Opfern und
Tätern auslöst, hat sich das "kollektivtheater" der aktuellen
Diskussion über Restitution und die Opfer des Nationalsozialismus
angenähert.
Nach dem Stück gibt es eine gemeinsame Diskussion.
Augusto Boal (geboren 1931 in Brasilien) gilt heute als einer der
bedeutendsten Theaterpädagogen unserer Zeit. Seine Theaterformen
werden in vielen Ländern der Welt praktiziert.
Die Theatergruppe *"Kollektivtheater"* besteht seit 1994 und arbeitet
mit verschiedenen Methoden des Theaters der Unterdrückten zu Themen
wie Migration, Rassismus, Arbeitsbedingungen, Gender.
Wir laden ein, gemeinsam mit uns Theater zu spielen und zu diskutieren.
Eintritt frei.