[kinoki-mikrokino] Sa 3.6., Café Apartment 02 - Die Revolution filmen 3/4: Haiti, Destiny of a Nation / Royal Bonbon

p p at kinoki.at
Mit Mai 31 11:27:33 CEST 2006


VERBORGENE GESCHICHTE/N – REMAPPING MOZART
Konfiguration II: Frisch zum Kampfe! Frisch zum Streite!
Info: http://remappingmozart.mur.at/joomla/content/view/26/45/lang,de/

Die Revolution filmen
Vier Filmabende zusammengestellt von Peter Grabher

In revolutionären Prozessen spielen emblematische Bilder und
theatralische Szenen immer wieder eine Schlüsselrolle. Der dramatische
Ereignischarakter der Revolution macht sie auch zu einem attraktiven
Sujet für den Film. Seit dem sowjetischen Revolutionskino der 1920er
Jahre verhandeln Filme Revolutionen und Aufstände. Eine kleine Filmreihe
legt den Fokus auf die Interpretation der Französischen Revolution in
Spiel- und Dokumentarfilmen: Der Bruch mit dem Absolutismus in
Frankreich sowie der Bruch mit dem französischen Kolonialismus in Haiti
sind die unterschiedlichen Bezugspunkte, die den Blick dieser Filme
motivieren.


***************Einladung zum dritten Filmabend****************

Samstag 3. Juni 2006, 20:00
Café Apartment 02
Obermüllnerstraße 2/c/6, 1020 Wien

Haiti, Destiny of a Nation (Toussaint Louverture, Haïti et la France)
Laurent Lutaud & Georges Nivoix, F 2004
52 Min., frz. OF mit engl. Untertiteln, Video

Der Film verfolgt die Spuren Toussaint-Louvertures (1743-1803), eines
Anführers des anti-kolonialen Aufstandes in der französischen Kolonie
Saint-Domingue auf Haiti. Der ehemalige Sklave verteidigte die 1791 vom
revolutionären Frankreich zugestandene Gleichstellung der Sklaven gegen
deren Rücknahme und bahnte Haiti als erstem lateinamerikanischen Land
den Weg in die Unabhängigkeit, die kurz nach seinem Tod im Gefängnis
gegen die Truppen Napoleons erkämpft wurde.

Royal Bonbon
Charles Najman, F 2002
90 Min., frz./kreolische OF mit engl. Untertiteln, DVD

In den Strassen von Cap-Haïtien träumt ein Vagabund von seinem
imaginären Königreich. Er hält sich für die Reinkarnation von König
Henri Christophe (1767-1820), den früheren Sklaven und Befreier Haitis
im Jahr 1804. Als „König Chacha“ aus der Stadt vertrieben wird, flüchtet
er in die grandiosen Ruinen des Schlosses Sans Souci, wo er seinen „Hof“
wiederherstellt. Der erste Film, der zur Gänze in Haiti gedreht wurde.


Tipp: Bereits um 18 Uhr findet in der Ausstellung eine Führung durch die 
KuratorInnen Nora Sternfeld und Ljubomir Bratic statt.


***************Die weiteren Termine***************

Samstag 10. Juni 2006, 20:00
Café Apartment 02
Obermüllnerstraße 2/c/6, 1020 Wien

Week End
Jean-Luc Godard, F/I 1967
99 Min., frz. OF mit engl. Untertiteln, DVD

Ein Pariser Mauerspruch verkündete im Mai ’68: „Ein einziges
nichtrevolutionäres Wochenende ist unendlich viel blutiger als ein Monat
permanenter Revolution.“ Godards Week End ist die verstörende
Illustration dieses Slogans: Freiheit ist die Freiheit der Autofahrer,
Gleichheit die der Waren, Brüderlichkeit kaum eine Erinnerung mehr.
Zwischen Autounfällen erklingt die Klavier-Sonate in D-Dur (KV 576) von
Mozart - dem „Goldstandard der Komponisten“ (Kaja Silverman) - aus dem
revolutionären Jahr 1789. „Ein Film verirrt im Kosmos“, „gefunden auf
dem Schrotthaufen“ lauten die ersten Zwischentitel, „Ende der
Geschichte. Ende des Kinos“ die letzten dieses Films, in dem Godard sein
Kino der Nouvelle Vague an die Wand fährt.


VERBORGENE GESCHICHTE/N – REMAPPING MOZART
Konfiguration II: Frisch zum Kampfe! Frisch zum Streite!
Ein Projekt im Stuwerviertel über Normierung, Rebellion und Ausschlüsse
kuratiert von Ljubomir Bratic und Nora Sternfeld

Dauer 4. Mai – 11. Juni 2006
www.remappingmozart.mur.at

VERBORGENE GESCHICHTE/N – REMAPPING MOZART
Ein Ausstellungsprojekt in vier Konfigurationen
KuratorInnenteam: Ljubomir Bratic, Araba Evelyn Johnston-Arthur, Lisl
Ponger, Nora Sternfeld, Luisa Ziaja
Ein Projekt von WIENER MOZARTJAHR 2006



***************Hinweise auf andere Veranstaltungen****************


KinoRevolution II - Sergej Eisenstein im Filmmuseum
http://www.filmmuseum.at


***


SOS ORF
Liebe Freundinnen und Freunde!

Die Initiative SOS ORF ist online und kann im Internet unterstützt
werden: MACH MIT! JETZT!
http://www.sos-orf.at


SOS ORF
Der ORF hat zwei brennende Probleme: das Niveau des Programms sinkt und der
politische Druck steigt. Beides schadet dem ORF sehr. Daher muss der ORF
daran erinnert werden, dass nur die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen
Auftrags die Gebühren rechtfertigt, und die Regierung muss daran erinnert
werden, dass ihr der ORF nicht gehört.

Der ORF braucht mehr Luft. Parteien- und Regierungseinfluss hat es immer
gegeben, aber so dicht und unverfroren wie in den letzten Jahren war es noch
nie. Kritischer Journalismus muss von den MitarbeiterInnen und Mitarbeitern
mühsam erkämpft werden.

Qualitätsprogramme werden in die Nacht geschoben, im Hauptabendprogramm
werden immer häufiger kommerzielle Sender kopiert.

Wir fordern daher:

Ein intelligentes Programm, das den Namen öffentlich-rechtlich verdient,
auch im Hauptabend.
Eine Umstrukturierung der Fernsehinformation, die im kreativen Wettbewerb
Vielfalt und Ausgewogenheit der Berichterstattung ermöglicht statt
behindert.
Einen unabhängigen und kompetenten Aufsichtsrat, der keine Parteiaufträge
entgegennimmt.
Ein öffentliches Hearing für die Position der Generaldirektor/in, der
Infodirektor/in, der Programmdirektor/in, um qualifizierten Kandidat/innen
eine faire Chance zu geben.
Unsere Initiative hat drei Ziele:
Das Programm muss wieder öffentlich-rechtliche Qualitätsansprüche erfüllen.
Die politische Gängelung des ORF, egal durch welche Regierung oder Partei,
muss endlich aufhören.
Dies erfordert die Wahl einer ORF-Führung, die diese politische
Unabhängigkeit verkörpert.
Wir ersuchen um Ihre Unterschrift.
Die Zeit ist reif.

Erst-UnterstützerInnen:

Dr. Fritz Csoklich
Elfriede Jelinek
Prof. Herbert Krejci
Dr. Anneliese Rohrer
Karl-Markus Gauss
Dr. Peter Huemer
Mag. Sabine Gruber
André Heller
Univ.Prof. Dr. Gerhard Jagschitz
Univ.Prof. Dr. Heinrich Neisser
Barbara Coudenhove-Kalergi
Peter Turrini
Dr. Paul Schulmeister
Dr. Susanne Scholl
Dr. Rudolf Scholten
Mag. Hans Staudinger
Univ.Prof. Dr. Josef Weidenholzer
Mag. Helmut Schüller
RA Dr. Heinrich Keller
Dr. Stephan Schulmeister
Lorenz Gallmetzer
Univ.Prof. Dr. Marian Heitger
Robert Schindel
DI Dr. Klaus Woltron
Mag. Eva Marginter
Dr. Peter Pawlowsky
Dr. Klaus Unterberger
Barbara Heitger, Unternehmensberaterin
Christian Schüller
Konrad Knöbl Kastellitz
Claudia Neuhauser
Univ.-Prof. Dr. Maximillian Gottschlich
Dr. Trautl Brandstaller
Dkfm. Ferdinand Lacina
Alfred Schwarz
RA Univ.-Doz. Dr. Alfred J. Noll



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"Sie sagen: Genossen, es ist noch zu früh zum Kämpfen. Im Herbst wird
gekämpft.
Wenn wir uns jetzt erheben, schwächen wir die Bewegung.
Wir antworten: Jetzt muss gekämpft werden, weil Frühling ist und der
Sommer noch vor uns liegt."
N. Balestrini: Wir wollen alles. Roman der Fiatkämpfe. 1972 (1971).

FORUM SPICULUM und WOBBLIES
präsentieren

    ! VOGLIAMO TUTTO !   WIR WOLLEN ALLES !

Vortrag & Lesung & Diskussion
mit Nanni Balestrini

Freitag, 16. Juni 2006, 20 Uhr
Forum Stadtpark, 8010 Graz
anschl. After-Show-Party
mit Revolutionary Sound System

Samstag, 17. Juni 2006, 20 Uhr
Rabenhof, Theater, Rabengasse 3, 1030 Wien
anschl. After-Show-Party mit DJ Epos (Thesaloniki)

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Nanni Balestrini, geb. 1935 in Milano, veröffentlichte zahlreiche
dokumentarische Romane zur Geschichte der Autonomen Bewegung in Italien.
Themen seiner Bücher sind die Kämpfe, Revolten und politischen
Auseinandersetzungen aus der Sicht der Handelnden. Als Aktivist und
Zeitzeuge gilt er neben vielen prominenten Theoretikern wie Toni Negri,
Paolo Virno oder Sergio Bologna als wichtigster Historiker der
revolutionären Bewegung Italiens zwischen 1968 und 1977. Seine
experimentelle, literarische Form (die zuweilen auf Satzzeichen
verzichtet) führt zu einem rasanten und fesselnden Lesetempo, das der
Atemlosigkeit dieser Jahre des Aufstandes entspricht. Der Staat
beantwortete diese Explosion der Kreativität und der praktischen
Wiederaneignung von Lebensräumen mit einer Spirale der Eskalation. Mit
der „Strategie der Spannung“ erreichten die Machthaber ihr Ziel:
Faschistische Todesschwadrone legten Bomben auf öffentlichen Plätzen, um
die radikale Bewegung zu diskreditieren, Anarchisten wurden bei Verhören
ermordet oder auf offener Straße hingerichtet. Die Bereitschaft vieler
AktivistInnen zurück zu schlagen mündete in eine latente
Bürgerkriegssituation, die das gesamte Jahrzehnt überschattete. Gekämpft
wurde allerdings nicht entlang territorialer Identitäten, sondern
entlang der Grenze des materiellen Status: Lohnverhandlungen bei Fiat
endeten mit Entführungen des Managments, ermordete DemonstrantInnen
wurden gerächt. Erst 1981 mit der Entführung und anschließenden
Ermordung des damaligen Ministerpräsidenten Aldo Moro durch die Roten
Brigaden und der Niederschlagung des großen Fiatstreiks 1982 fand dieser
revolutionäre Zyklus ein Ende. Doch bis heute ist Italien ein Land mit
starken Traditionen, und ein Anknüpfen an damalige Erfahrungen kann
jederzeit zu neuen Aufständen führen, wie die Proteste gegen den
G8-Summit in Genua 2001 bewiesen haben. Während der Repressionswelle
1978, die tausende AktivistInnen ins Gefängnis brachte, konnte Nanni
Balestrini nach Frankreich flüchten. Im Exil fand er die Ruhe, seine
Erfahrungen niederzuschreiben.

Werke (Auswahl): "Wir wollen alles" (Vogliamo tutto. 1971.)
"Die Unsichtbaren" (Gli invisibili. 1987.)
"Die goldene Horde" (L'orda d'oro. 1988. Zus. m. Primo Moroni.)
"Der Verleger" (L'editore. 1989.)
"Die Wütenden" (I Furiosi. 1994.)
weitere unter http://www.nannibalestrini.it/libri.htm
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FORUM SPICULUM
spiculum at winning.com

Geschichte ist nicht die Anbetung der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers !!!

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Sehr geehrte Damen und Herren!

Zum 100. Geburtstag von Billy Wilder (22. Juni 1906 – 27. März 2002) würdigt
das Filmarchiv Austria den wahrscheinlich bekanntesten und auch
erfolgreichsten Hollywood-Österreicher in seiner Heimatstadt mit der bislang
umfassendsten Filmretrospektive im Metro Kino (1. Juni bis 9. Juli 2006,
Metro Kino)

Eine Auswahl der großen Klassiker wird im Gartenbaukino gezeigt. Zudem
erscheint im verlag filmarchiv austria eine neue Publikation über Wilders
Wiener Jahre mit der Veröffentlichung seines journalistischen Werkes.

Weitere Informationen zur Filmreihe finden Sie in der beigefügten
Presseinformation.

Für weitere Fragen und Wünsche stehen wir gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Mag. Karin Moser

(Wissenschaftliche Abteilung & Öffentlichkeitsarbeit)

Filmarchiv Austria
Obere Augartenstr. 1e
1020 Wien
Tel.: **43/1/2161300/203


Filmarchiv-Austria-Presseinformation Programm Juni/Juli 2006

Billy Wilder
Retrospektive zum 100. Geburtstag

A Tribute to Billy Wilder, Eröffnungsgala am 1. Juni 2006, Gartenbaukino
Retrospektive, 1. Juni bis 9. Juli 2006, Metro Kino
Filmreihe, 1. Juni bis 7. Juni 2006, Gartenbaukino

Zum 100. Geburtstag von Billy Wilder (22. Juni 1906 – 27. März 2002) würdigt
das Filmarchiv Austria den wahrscheinlich bekanntesten und auch
erfolgreichsten Hollywood-Österreicher in seiner Heimatstadt mit der bislang
umfassendsten Filmretrospektive im Metro Kino. Eine Auswahl der großen
Klassiker wird im Gartenbaukino gezeigt. Zudem erscheint im verlag
filmarchiv austria eine neue Publikation über Wilders Wiener Jahre mit der
Veröffentlichung seines journalistischen Werkes.

Billy Wilder, der große Kino-Kosmopolit aus dem alten Österreich, längst ein
Fixstern im Pantheon der Filmgeschichte, wäre am 22. Juni 2006 100 Jahre alt
geworden. Kaum ein Filmemacher war so europäisch geprägt und zugleich
amerikanisch orientiert wie er. Seine drei Lebenszentren Wien, Berlin und
Hollywood und die dort gesammelte „life experience“ blenden sich immer
wieder in seine Filmarbeiten ein.

»Staatsbürgerschaft: Pole« steht 1935 auf seinem letzten Wiener Meldezettel.
1906 ließ ihn der Zufall in Sucha/Galizien zur Welt kommen. Nationalität
trägt Samuel Wilder, der später als »Billie« oder »Billy«
Staatsangehörigkeiten verliert und erwirbt, nicht in Dokumenten, sondern
buchstäblich auf der Zunge. Seine Nationalfarben sind Couleurs der Sprache,
sie verbinden ihn mit anderen Emigranten wie Fritz Lang, Erich von Stroheim,
Walter Reisch oder Peter Lorre. Es ist der eigentümliche Klang des
Altösterreichischen, die Sprache Kakaniens, in der sich das Formal-Deutsche
mit dem jeweiligen Idiom der lokalen Herkunft verbindet.

Wien, in das er 1916 kommt, wird auch für ihn zu einem ersten kulturellen
Transformator, in dem Künstler und Intellektuelle aus allen Teilen der
Monarchie an einer permanenten urbanen Legendenbildung arbeiten, deren
Bandbreite von der »Stadt der Musen« über jene, »die es nie gab«, bis hin
zur »Stadt ohne Juden« reicht, an die sich nach dem Zweiten Weltkrieg
freilich die wenigsten erinnern wollen. Billy Wilder wird Journalist bei den
Wiener Blättern Die Stunde und Die Bühne. Mit Absätzen, direkter Rede und
Dialogen dramatisiert er in seinen journalistischen Arbeiten alltägliche
Banalitäten und Wichtigkeiten. Erste Kontakte zum Film ergeben sich in
Berlin, wohin Wilder 1926 kommt. Auch hier ist er zunächst als freier
Reporter tätig. Drei Jahre später arbeitet er bei DER TEUFELSREPORTER
erstmals an einem Drehbuch mit. Was danach bis BUDDY BUDDY (1981) in Berlin,
dann in Paris und Hollywood an Drehbüchern, Produktions- und Regiearbeiten
entsteht, ist längst Filmgeschichte und in zahllosen Publikationen
aufgearbeitet.

Als er während eines Urlaubs in St. Moritz 1933 vom Berliner Reichtagsbrand
erfährt, weiß Wilder um das Ende seiner Karriere in Deutschland. Er geht
nach Paris, dreht dort MAUVAISE GRAINE (1934) und erhält nach dem Verkauf
eines Drehbuchentwurfs die Einreisemöglichkeit in die USA, wo auch bereits
sein Bruder Willie lebt. Sein Vater ist seit 1928 tot, die restliche Familie
bleibt in Europa und kommt im Holocaust um.

Alle glücklichen Familien gleichen einander, heißt es in Anna Karenina, jede
unglückliche dagegen wäre unglücklich auf ihre besondere Art. Der Autor und
Regisseur Wilder achtet darauf, dass auch in seinen Komödien
seine »Familien« nie zu glücklich dargestellt werden, ein Hauch
individueller Traurigkeit begleitet oft ihr Spiel. Die angewendeten Mittel
können durchaus simpel sein: Männer in Frauenkleidung kommen dabei ebenso in
Betracht wie der Versuch, die Zuseher unter den Rock der Hauptdarstellerin
blicken zu lassen. Billy Wilder versucht sich stets an ein möglichst großes
Publikum zu wenden, wobei es ihm letztlich immer darum geht, dessen
Geschmack zu heben – und sei es proportional zum Saum von Textilien. Es gibt
im Grunde weder Sieger noch Verlierer in Wilders Filmen, analysiert Volker
Schlöndorff, wohl aber einen moralischen Anspruch: »Er ist mit Recht stolz
darauf, nie in einem Film die Wahrheit geopfert und Lügen verbreitet zu
haben. Nicht eine! Allerdings ist die Wahrheit über die Natur des Menschen
nicht gerade erfreulich, das Streben nach Glück drückt sich aus in Gier und
Rassismus jeglicher Art.«

Die Bandbreite reicht dabei von Reflexionen seiner Zeit als Journalist (DER
TEUFELS-REPORTER, vorgestellt von Frank Stern in der Reihe »Faszination
Filmarchivierung«), über brillant-ironisch verpackte antifaschistische
Botschaften (FIVE GRAVES TO CAIRO, A FOREIGN AFFAIR), bis zur Demaskierung
der schwärzesten Seiten der US-amerikanischen Gesellschaft (DOUBLE
INDEMNITY, ACE IN THE HOLE) und der Filmindustrie (SUNSET BLVD.). Zu
entdecken gibt es zudem Filme, an welchen Billy Wilder nachweislich
mitgearbeitet hat, in den Credits aber ungenannt blieb (SEITENSPRÜNGE, TALES
OF MANHATTAN).

Im Gartenbaukino zeigt das Filmarchiv Austria vom 2. bis 7. Juni eine
Auswahl seiner großen Klassiker, im Metro Kino ist die gesamte Retrospektive
zu sehen.
Zur Eröffnung der Filmschau veranstaltet das Filmarchiv Austria in
Kooperation mit dem Gartenbaukino eine große Wilder-Gala, wo auch die neue
Publikation vorgestellt wird. Als Ehrengast wird Volker Schlöndorff
erwartet, der mit Billy-Wilder die legendäre Interview-Reihe BILLY, HOW
DID YOU DO IT? gedreht hat.


»Billie«. Billy Wilders Wiener journalistische Arbeiten.
verlag filmarchiv austria 2006

Vor seiner Karriere als einer der erfolgreichsten Drehbuchautoren und
Regisseure der
Filmgeschichte arbeitete Billy Wilder als Journalist in Wien und Berlin. Zum
100. Geburtstag gibt das Filmarchiv Austria gemeinsam mit dem Filmmuseum
Berlin erstmals die bis dato größtenteils unveröffentlichten Texte, die
Wilder in den Jahren 1925 und 1926 für die Wiener Zeitschrift Die Stunde und
Die Bühne verfasst hat, heraus. Wilders Texte entfalten einfühlsame Porträts
der 20er Jahre und zeigen oft schon den „filmischen Stil“, der den
Filmemacher später berühmt machen sollte.

Rolf Aurich/Andreas Hutter/Wolfgang Jacobsen/Günter Krenn (Hg.), »Billie«.
Billy Wilders Wiener journalistische Arbeiten. 212 Seiten, illustriert
verlag filmarchiv austria 2006, € 19,90


Faszination Filmarchivierung:
Der Teufelsreporter
Präsentationsabend am 13. Juni 2006, 21.00 Uhr, Metro Kino

1929 war der umtriebige Billy Wilder in der pulsierenden deutschen
Hauptstadt bereits als ein gewiefter Reporter stadtbekannt. Mit dem Drehbuch
zu DER TEUFELREPORTER gelang dem 23-Jährigen ein fulminanter Einstieg in die
Filmbranche. Die Handlung, die narrative Qualität der Bilder, der
Spannungsaufbau, die Montage und das originelle Spiel mit der Inszenierung
einer wilden Verfolgungsjagd erinnern Cineasten unwillkürlich an das Werk
Alfred Hitchcocks.
Live-Klavierbegleitung: Gerhard Gruber
Mit einer Einführung von Frank Stern (Institut für Zeitgeschichte,
Universität Wien)

FAA-Presse-Kontakt:
Mag. Karin Moser         Tel.: 216 13 00/ 203, e-mail: k.moser at filmarchiv.at
Mag. Thomas Ballhausen     Tel.: 216 13 00/ 253, e-mail:
studienzentrum at filmarchiv.at



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