[kinoki-mikrokino] Fr 26.5., Café Apartment 02 - Die Revolution filmen 2/4: La ultima cena (Tomas Gutierrez Alea)

p p at kinoki.at
Mit Mai 24 11:20:09 CEST 2006


VERBORGENE GESCHICHTE/N – REMAPPING MOZART
Konfiguration II: Frisch zum Kampfe! Frisch zum Streite!
Info: http://remappingmozart.mur.at/joomla/content/view/26/45/lang,de/

Die Revolution filmen
Vier Filmabende zusammengestellt von Peter Grabher

In revolutionären Prozessen spielen emblematische Bilder und
theatralische Szenen immer wieder eine Schlüsselrolle. Der dramatische
Ereignischarakter der Revolution macht sie auch zu einem attraktiven
Sujet für den Film. Seit dem sowjetischen Revolutionskino der 1920er
Jahre verhandeln Filme Revolutionen und Aufstände. Eine kleine Filmreihe
legt den Fokus auf die Interpretation der Französischen Revolution in
Spiel- und Dokumentarfilmen: Der Bruch mit dem Absolutismus in
Frankreich sowie der Bruch mit dem französischen Kolonialismus in Haiti
sind die unterschiedlichen Bezugspunkte, die den Blick dieser Filme
motivieren.


***************Einladung zum zweiten Filmabend****************

Freitag 26. Mai 2006, 20:00
Café Apartment 02
Obermüllnerstraße 2/c/6, 1020 Wien

La ultima cena (The Last Supper)
Tomás Gutiérrez Alea, Kuba 1976
120 Min., span. OF mit engl. Untertiteln, Video

Kuba, 1790: Der französische Besitzer einer Zuckerrohrplantage
versammelt in der Karwoche zwölf seiner von den Aufsehern arg
geschundenen schwarzen Sklaven zu einem symbolischen Abendmahl. Als die
Aufseher ihnen die für Karfreitag versprochene Arbeitsruhe verweigern
und ein Aufstand ausbricht, erweist sich die zelebrierte Brüderlichkeit
als Heuchelei: der Graf lässt alle Aufrührer niedermetzeln, nur einer
entkommt.


***************Die weiteren Termine***************

Samstag 3. Juni 2006, 20:00
Café Apartment 02
Obermüllnerstraße 2/c/6, 1020 Wien

Haiti, Destiny of a Nation (Toussaint Louverture, Haïti et la France)
Laurent Lutaud & Georges Nivoix, F 2004
52 Min., frz. OF mit engl. Untertiteln, Video

Der Film verfolgt die Spuren Toussaint-Louvertures (1743-1803), eines
Anführers des anti-kolonialen Aufstandes in der französischen Kolonie
Saint-Domingue auf Haiti. Der ehemalige Sklave verteidigte die 1791 vom
revolutionären Frankreich zugestandene Gleichstellung der Sklaven gegen
deren Rücknahme und bahnte Haiti als erstem lateinamerikanischen Land
den Weg in die Unabhängigkeit, die kurz nach seinem Tod im Gefängnis
gegen die Truppen Napoleons erkämpft wurde.

Royal Bonbon
Charles Najman, F 2002
90 Min., frz./kreolische OF mit engl. Untertiteln, DVD

In den Strassen von Cap-Haïtien träumt ein Vagabund von seinem
imaginären Königreich. Er hält sich für die Reinkarnation von König
Henri Christophe (1767-1820), den früheren Sklaven und Befreier Haitis
im Jahr 1804. Als „König Chacha“ aus der Stadt vertrieben wird, flüchtet
er in die grandiosen Ruinen des Schlosses Sans Souci, wo er seinen „Hof“
wiederherstellt. Der erste Film, der zur Gänze in Haiti gedreht wurde.


Samstag 10. Juni 2006, 20:00
Café Apartment 02
Obermüllnerstraße 2/c/6, 1020 Wien

Week End
Jean-Luc Godard, F/I 1967
99 Min., frz. OF mit engl. Untertiteln, DVD

Ein Pariser Mauerspruch verkündete im Mai ’68: „Ein einziges
nichtrevolutionäres Wochenende ist unendlich viel blutiger als ein Monat
permanenter Revolution.“ Godards Week End ist die verstörende
Illustration dieses Slogans: Freiheit ist die Freiheit der Autofahrer,
Gleichheit die der Waren, Brüderlichkeit kaum eine Erinnerung mehr.
Zwischen Autounfällen erklingt die Klavier-Sonate in D-Dur (KV 576) von
Mozart - dem „Goldstandard der Komponisten“ (Kaja Silverman) - aus dem
revolutionären Jahr 1789. „Ein Film verirrt im Kosmos“, „gefunden auf
dem Schrotthaufen“ lauten die ersten Zwischentitel, „Ende der
Geschichte. Ende des Kinos“ die letzten dieses Films, in dem Godard sein
Kino der Nouvelle Vague an die Wand fährt.


VERBORGENE GESCHICHTE/N – REMAPPING MOZART
Konfiguration II: Frisch zum Kampfe! Frisch zum Streite!
Ein Projekt im Stuwerviertel über Normierung, Rebellion und Ausschlüsse
kuratiert von Ljubomir Bratic und Nora Sternfeld

Dauer 4. Mai – 11. Juni 2006
www.remappingmozart.mur.at

VERBORGENE GESCHICHTE/N – REMAPPING MOZART
Ein Ausstellungsprojekt in vier Konfigurationen
KuratorInnenteam: Ljubomir Bratic, Araba Evelyn Johnston-Arthur, Lisl
Ponger, Nora Sternfeld, Luisa Ziaja
Ein Projekt von WIENER MOZARTJAHR 2006



***************Vorschau****************


KINOKIS MIKROKINO

Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien, http://www.depot.or.at
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino at kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
http://www.kinoki.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Förderpreis Politische Kulturarbeit 2004 der IG Kultur Österreich.

Einladung #136

Mittwoch 7.6.2006, depot 19:00, freier Eintritt
DIE FILMISCHE BRÜCKE. JÜDISCHES GEDÄCHTNIS IM DOKUMENTARFILM

Die papierene Brücke
Ruth Beckermann, A 1987, 91 Min.
"Ruth Beckermanns Reise durch ihre eigene Familiengeschichte erzählt
zugleich die Geschichte der mitteleuropäischen Juden und die Geschichte
einer Region. Die Reise führt sie von Wien, wo ihre Großmutter den Krieg
als U-Boot überlebte, indem sie sich stumm stellte, und wohin ihre
Mutter aus Israel zurückkehrte, in die Landschaft Osteuropas, die von
der Verfolgung und Vernichtung der Juden zeugt. Dort, in der Bukowina,
früher ein Teil Österreich-Ungarns und heute zwischen Rumänien und der
UdSSR aufgeteilt, begegnet sie den wenigen Mitgliedern der noch
existierenden jüdischen Gemeinden.
Der Film ist von Erinnerungen motiviert und dabei voller Widersprüche:
Inmitten von Gräbern auf dem großen jüdischen Friedhof von Seret freut
sich ein alter Mann, daß er lebt und sogar gefilmt wird. Eine
amerikanische Filmgesellschaft, die im nachgebauten Theresienstadt
dreht, engagiert Wiener Juden als Statisten, damit sie im Film auch
"wirklich jüdisch" aussehen.
Die Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte wird abrupt von
Momentaufnahmen in den Straßen von Wien unterbrochen, wo der
Antisemitismus freimütig auftritt. Aber die Gefühle zu Wien sind
ambivalent; das Wiederkommen ist nicht das Ende der Suche." (Pressetext)

Gespräch mit Ruth Beckermann.

Eine verschwundene Welt
Emil Rennert, A 2005, 50 Min., miniDV
Emil Rennert (Jg. 1986) folgt in seinem Film 'Eine verschwundene Welt'
den Spuren seiner jüdischen Urgroßeltern Lea und Pinkas, die aus
Radautz, einer Kleinstadt in der südlichen Bukowina stammten. In
Interviews zeichnet er "die Lebensgeschichte der letzten Überlebenden
des Holocaust nach und berichtet von der Zeit, in der die Bukowina noch
als vielsprachiges und multiethnisches Land existierte. Die
verschwundene Welt der fruchtbaren Koexistenz unterschiedlichster
Menschen und der reichhaltigen jüdischen Kultur in der Bukowina und in
Radautz im Speziellen, gilt es in diesem Dokumentarfilm zu entdecken."
(Emil Rennert)

Gespräch mit Emil Rennert.

Info:

Ruth Beckermann: Unzugehörig. Österreicher und Juden nach 1945.
Wien: Löcker Verlag, 1989; wiederaufgelegt bei Löcker 2005 (ISBN
3-85409-434-5).

Ruth Beckermanns Homepage
http://www.ruthbeckermann.com

"der welt in die quere". Ein inter-generationelles Kunst- u.
Erinnerungsprojekt der Familie Rennert (Exil/Amerlinghaus, 2005)
http://www.amerlinghaus.at/exil/projektquere.htm



revolution will not be televised
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