[kinoki-mikrokino] #134 - Do 6.4., depot: EXILE FAMILY MOVIE (Arash)

p p at kinoki.at
Mon Apr 3 23:32:34 CEST 2006


hallo, EXILE FAMILY MOVIE ist bei der diagonale mit dem Preis für den 
besten österreichischen dokumentarfilm ausgezeichnet worden. am 
donnerstag ist der regisseur arash im mikrokino zu gast. neben der 
einladung, an diesem spannenden filmgespraech teilzunehmen, findet sich 
weiter unten auch unsere vorschau auf mai und juni: LATEINAMERIKA - 
CHRONIK EINER PLÜNDERUNG (fernando solanas) und DIE FILMISCHE BRÜCKE. 
JÜDISCHES GEDÄCHTNIS IM DOKUMENTARFILM (ruth beckermann und emil 
rennert). ganz unten gibts noch einige hinweise auf andere 
veranstaltungen. herzlich, kinok p

KINOKIS MIKROKINO

Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien, http://www.depot.or.at
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino at kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
http://www.kinoki.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Förderpreis Politische Kulturarbeit 2004 der IG Kultur Österreich.

Einladung #134

Donnerstag 6.4.2006, depot 19:00, freier Eintritt
EXILE FAMILY MOVIE

Exile Family Movie
Regie: Arash, Österreich/Iran 1994-2006, 55 Min.
Eine iranische Familie, die im politischen Exil in Europa und Amerika
lebt, beschließt ein geheimes Treffen mit jenen Familienmitgliedern zu
organisieren, die sich immer noch im Iran aufhalten und die sie seit
fast zwanzig Jahren nicht gesehen haben. "Exile Familiy Movie" von Arash
dokumentiert dieses Treffen und seine Vorgeschichte, für welches
schließlich nur ein einziger Ort in Frage kommt: Saudi-Arabien. Trotz
der damit verbundenen Gefahren geben die im Exil lebenden
Familienmitglieder vor, muslimische Pilger zu sein, um die heiligen
Städte Medina und Mekka betreten können. Dort, in einem kleinen
Hotelzimmer, kommt es zu dem lang erwarteten, tränenreichen Wiedersehen
nach zwanzig Jahren Trennung. Was folgt, ist das Aufeinanderprallen
unterschiedlicher Kulturen, der muslimischen Welt und der westlichen
Gesellschaften Europas und Amerikas.

Anschließend Gespräch mit
Arash, Filmemacher
Azadeh, Mitwirkende
Dominik Kamalzadeh, Filmkritiker (Der Standard, Kolik)

***

Vorschau:

Mittwoch 3.5.2006, depot 19:00, freier Eintritt
LATEINAMERIKA - CHRONIK EINER PLÜNDERUNG
kinokis mikrokino #135

Memoria del Saqueo - Chronik einer Plünderung
Fernando E. Solanas, Argentinien 2004, 118 Minuten, Span. mit dt.
Untertiteln, DVD
In "Memoria del saqueo – Chronik einer Plünderung" hat Fernando Solanas
ein Protokoll der zwei Jahrzehnte dauernden sozioökonomischen und
politischen Entwicklung verfasst, die zur schwersten Wirtschaftskrise in
der Geschichte Argentiniens geführt hat. Im Zentrum der Kritik stehen
die Folgen von neoliberaler Politik und Globalisierung. Mit Hilfe von
Archivmaterial sowie zahlreichen Interviews mit Experten und Menschen
auf der Straße thematisiert Solanas Korruption und Verschwendung
öffentlicher Gelder. Er setzt bei den Volksaufständen in Argentinien vom
Dezember 2001 an, um zurückzublenden auf die Geschichte, die das reiche
Land ruiniert hat, und um aufzuzeigen, wie die Welt jener Globalisierer
funktioniert, die einzig an der kurzfristigen Gewinnmaximierung für sich
interessiert sind.
"Wie ist es gekommen, dass Argentinien, diese Kornkammer der Welt,
Hunger leiden muss? Wie konnte es geschehen, dass sich eine kleine
Gruppe skrupelloser Politiker unermesslich bereichern konnte, während
das Volk auf der Strecke blieb? In Argentinien tobt eine neue Form von
Krieg gegen das Volk, wo statt mit Waffen mit wirtschaftlichen Mitteln
gekämpft wird. Jedes Jahr sterben 35.000 Menschen an Unterernährung –
mehr als während der acht Jahre Militärdiktatur." (Fernando Solanas)

In Zusammenarbeit mit dem Alternativengipfel "Enlazando Alternativas 2"
- Europa/Lateinamerika/Karibik (Wien, 10.-13. Mai 2006)
Link: http://www.alternativas.at


Mittwoch 7.6.2006, depot 19:00, freier Eintritt
DIE FILMISCHE BRÜCKE. JÜDISCHES GEDÄCHTNIS IM DOKUMENTARFILM
kinokis mikrokino #136

Die papierene Brücke
Ruth Beckermann, A 1987, 91 Min.
"Ruth Beckermanns Reise durch ihre eigene Familiengeschichte erzählt
zugleich die Geschichte der mitteleuropäischen Juden und die Geschichte
einer Region. Die Reise führt sie von Wien, wo ihre Großmutter den Krieg
als U-Boot überlebte, indem sie sich stumm stellte, und wohin ihre
Mutter aus Israel zurückkehrte, in die Landschaft Osteuropas, die von
der Verfolgung und Vernichtung der Juden zeugt. Dort, in der Bukowina,
früher ein Teil Österreich-Ungarns und heute zwischen Rumänien und der
UdSSR aufgeteilt, begegnet sie den wenigen Mitgliedern der noch
existierenden jüdischen Gemeinden.
Der Film ist von Erinnerungen motiviert und dabei voller Widersprüche:
Inmitten von Gräbern auf dem großen jüdischen Friedhof von Seret freut
sich ein alter Mann, daß er lebt und sogar gefilmt wird. Eine
amerikanische Filmgesellschaft, die im nachgebauten Theresienstadt
dreht, engagiert Wiener Juden als Statisten, damit sie im Film auch
"wirklich jüdisch" aussehen.
Die Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte wird abrupt von
Momentaufnahmen in den Straßen von Wien unterbrochen, wo der
Antisemitismus freimütig auftritt. Aber die Gefühle zu Wien sind
ambivalent; das Wiederkommen ist nicht das Ende der Suche." (Pressetext)

Gespräch mit Ruth Beckermann.

Eine verschwundene Welt
Emil Rennert, A 2005, 50 Min., miniDV
Emil Rennert (Jg. 1986) folgt in seinem Film 'Eine verschwundene Welt'
den Spuren seiner jüdischen Urgroßeltern Lea und Pinkas, die aus
Radautz, einer Kleinstadt in der südlichen Bukowina stammten. In
Interviews zeichnet er "die Lebensgeschichte der letzten Überlebenden
des Holocaust nach und berichtet von der Zeit, in der die Bukowina noch
als vielsprachiges und multiethnisches Land existierte. Die
verschwundene Welt der fruchtbaren Koexistenz unterschiedlichster
Menschen und der reichhaltigen jüdischen Kultur in der Bukowina und in
Radautz im Speziellen, gilt es in diesem Dokumentarfilm zu entdecken."
(Emil Rennert)

Gespräch mit Emil Rennert.

Info:

Ruth Beckermann: Unzugehörig. Österreicher und Juden nach 1945.
Wien: Löcker Verlag, 1989; wiederaufgelegt bei Löcker 2005 (ISBN
3-85409-434-5).

Ruth Beckermanns Homepage
http://www.ruthbeckermann.com

"der welt in die quere". Ein inter-generationelles Kunst- u.
Erinnerungsprojekt der Familie Rennert (Exil/Amerlinghaus, 2005)
http://www.amerlinghaus.at/exil/projektquere.htm

***

Hinweise:

1.) http://www.antirassismus-plattform.at
2.) kulturrisse: themenheft zu dokumentarfilm
3.) <Meisterschaft> von Friedmann Derschmidt im top kino
4.) <Odessa...Odessa> (F/ISR 2005) von michale boganim im top kino
5.) filmarchiv austria im april: sigmund freud + film / daedalus /
     gerhard fritsch
6.) queer-beisl im april
7.) <letzte hoffnung spanien> von karin helml und hermann peseckas am
     7.4. im instituto cervantes
8.) missbrauch, bilder davon. kunst, filme, diskussion (9.-14.4.,
    galerie ig bildende kunst)


***

1.) http://www.antirassismus-plattform.at

Vor-Wahl-Antirassismus-Plattform zum Mitmachen und Unterstützen
http://www.antirassismus-plattform.at

***

2.) kulturrisse: themenheft zu dokumentarfilm

  |||
  ||| KULTURRISSE 0106 "True Stories? Dokumentarismus revisited"
  |||
  |||  IG Kultur Österreich
  |||
-   ---------------
  |||
  |||  Die aktuelle Kulturrisse zu Dokumentarfilm: Wahre Geschichten
oder wieder nur Fiktion?
  |||

Der österreichische Dokumentarfilm ist so erfolgreich, aber auch
umstritten, wie noch nie: Die Oscar Nominierung von „Darwins
Nightmare“, sowie die Diskussionen um einen vom ORF abgesetzten Film
rund um den Kärtner Ortstafelstreit seien zur Erinnerung erwähnt. Die
neue Kulturrisse Ausgabe „True Stories? Dokumentarismus revisited“
widmet sich kritisch den Themen von (vermeintlicher) Neutralität und
Unparteilichkeit, oder auch dem vagen Anspruch an eine wie immer
geartete „Objektivität“ in dokumentarischen Filmen. Aktuelle
Diskussionen wie um den Film „Artikel 7 – Unser Recht“ finden genauso
Platz wie Fragen zu „Authentizität“ und Dokumentarismus von  Performances.

Daniela Koweindl nimmt in ihrem Beitrag zum Schwerpunkt der
vorliegenden Ausgabe der Kulturrisse zum Anlass, um die Causa  „Artikel
7“ einer eingehenden Betrachtung zu unterziehen. Auch in  Dominik
Kamalzadehs Abhandlung zum aktuellen „Hype“ um den  politischen
Dokumentarfilm spielt besagte Causa eine Rolle, belegt  sie seines
Erachtens doch das zunehmende Desinteresse des Fernsehens  an einer
nachhaltigen Durchdringung politischer Komplexe.
Dass mit der dadurch forcierten Abwanderung (politischer)
Dokumentarfilme in Richtung Kino allerdings auch die Hoffnung auf
Entfaltung ihrer emanzipatorischen Potenziale verbunden sein kann,
macht Ascan Breuers Artikel deutlich – und zwar gerade weil der
Kinoraum als politischer Raum eine Verabschiedung von den Dogmen des
Fernsehens, allem voran vom Gebot der Objektivität, erlaubt. Kurt
Hofmanns Artikel fokussiert auf jene Filme, welche über die  behauptete
„Wahrheit“ der von ihnen erzählten Geschichten eine  Annäherung an das
Dokumentarische versuchen und darüber bei ihrem  Publikum auf einen
„Blankoscheck in Sachen Authentizität“  spekulieren. Michaela Pöschl
wiederum beschäftigt sich in ihrem  Beitrag mit zwei Beispielen der
filmischen Dokumentation von  Performances und legt darüber die
Problematik offen, welche bei einer  unreflektierten Bezugnahme auf
vermeintlich „Authentisches“ fast  schon zwangsläufig zu Tage tritt.


  |||
  |||  Bestellungen:
  |||  Kulturrisse 0106
  |||  "True Stories? Dokumentarismus revisited"
  |||  Einzelpreis: 6,00
  |||  Jahresabo: 22,00  StudentInnenabo: 17,00 (erscheint mind. 4x  im
Jahr)
  ||| Diese Ausgabe ist auch im Kunsthaus Graz Shop erhältlich!

-   ---------------

   |||
   |||  IG Kultur Österreich
   |||  Gumpendorfer Straße 63b
   |||  A-1060 Wien
   |||
   |||  Tel: +43 (1) 503 71 20
   |||  Fax: +43 (1) 503 71 20 - 15
   |||
   |||  http://www.igkultur.at/
   |||  office at igkultur.at


***

3.) <Meisterschaft> von Friedmann Derschmidt im top kino


Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei eine herzliche Einladung zu

MEISTERSCHAFT
ein Film von Friedemann Derschmidt

A 2005 Friedemann Derschmidt 70 Minuten
Kamera: Friedemann Derschmidt
Andreas Gartner und Walter Pucher
Mit: Erich und Helga Kritsch, Alfred Hahn und Viktor Knierling
Musik: Cornelia Mayer
Ton Postproduktion: Ingo Pusswald
Farbkorrektur Herbert Bednarik

Das Projekt Meisterschaft ist eine lyrisch angelegte Portraitminiatur
dreier Handwerker: Ein Fleischermeister, ein Schneider und ein Uhr-
macher mit ihrem Geschäftslokal um die Ecke zum jeweils anderen,
werden bei ihrer Arbeit gezeigt. Alle drei führen ihr Geschäft seit
vielen Jahrzehnten. Ein Stück zu Tempo, Rhythmus und Ästhetik.


PREMIERE: Donnerstag, 30.03.06, 19:00

weitere Termine
Freitag, 31.03.06, 19:00
Samstag, 01.04.06, 19:00
Sonntag, 02.04.06, 19:00
Montag, 03.04.06, 19:00
Dienstag, 04.04.06, 19:00
Mittwoch, 05.04.06, 18:00
Donnerstag, 06.04.06, 18:00
Freitag, 07.04.06, 18:00
Samstag, 08.04.06, 18:00

TOP-KINO Rahlgasse 1 / 1060 Wien
Bitte Karten reservieren unter +43 1 208 30 00


Friedemann Derschmidt

http://www.derschmidt.com

http://www.topkino.at/jart/projects/top-kino/main.jart?rel=de&reserve-mode=&content-id=1107195251358&verid=1139826167902


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4.) <Odessa...Odessa> (F/ISR 2005) von michale boganim im top kino

Wir bitten um kurzfristige Ankündigung und hoffen auf  Ihr, auf Euer
Interesse an unserem Gast sowie an ihrem neusten, mittlerweile mehrfach
international preisgekrönten tollen Film!

http://www.docuzone.at

Special Screening am 04.04. im Wiener Top Kino (Rahlgasse 1, 1060 Wien)
in Anwesenheit der Regisseurin Michale Boganim:

ODESSA...ODESSA
Dokumentarfilm, F/I 2005, 96 Min.

Ab 20.00 - Foyer
Drinks und Talks
21.00 - Saal 1
Begrüßung: Gesandter Eitan Levon, Israelische Botschaft Wien
Filmvorführung
Nach dem Film: Publikumsgespräch mit Michale Boganim
Moderation: Dagmar Streicher


Michale Boganim ist am Dienstag, dem 04. April ganztägig in Wien und
steht für Interviews gerne zur Disposition.
Interview - Koordination, Infos oder Sichtungscopy gerne auf Anfrage:
office at docuzone.at

ODESSA...ODESSA - Pressedownloads

Ab 05. April im Kino


ODESSA...ODESSA
Frankreich / Israel 2005, 96 Min., OmU
Ein Dokumentarfilm von Michale Boganim

SYNOPSIS

Der lyrische Dokumentarfilm der Regisseurin Michale Boganim zeigt eine
Reise von Odessa in der Ukraine nach „Little Odessa“ in Brooklyn/New
York und nach Ashdod in Israel, wo die emigrierten Juden überraschender
Weise als Russen definiert werden. Der Film zeigt die Geschichte einer
einst einzigen Jüdischen Gemeinschaft, die heute auf drei Kontinente
zerstreut ist. Auf den Spuren der EmigrantInnen begegnet die Regisseurin
außergewöhnlichen Lebensgeschichten, Lebenseinstellungen, Hoffnungen,
Humor sowie Illusionen. Eine Reise durch verschiedene Zeiten und Orte
bildet sich ab und zeichnet exemplarisch die Geschichte der Diaspora.

"Alle Figuren in meinem Film sind auf der existentiellen Suche nach
einem idealisierten Anderswo. Sie kommen, sie gehen, aber ihr Universum
dreht sich um ein irreales Odessa. Gleichzeitig befinden sich jene, die
tatsächlich dort leben, ebenfalls im Exil. Auch sie phantasieren über
einen idealen Ort, sei es Amerika oder Israel. Schließlich irren alle
ständig und ohne Ende umher, leben gewissermaßen in einer Abwesenheit,
an einem nicht vorhandenen Ort."

Michale Boganim

BIOGRAFIE/FILMOGRAFIE

Michale Boganim, geb. 1972 in Haifa/Israel. Aufgewachsen in Paris.
Politologie-Studium an der Sorbonne, Studium der Soziologie, Philosophie
und Geschichte in Israel. Filmstudium an der National Film and
Television School, London.

Spieltermine

Wien Top Kino: 04.04./21.00 Special Screening mit Michale Boganim
05.04., 07.04.-12.04./21.00, 18.04., 20.-26.04./19.00
Graz Rechbauer Kino: 05.04./19.00, 07.04.-13.04./16.00
Schubert Kino: 05.04./19.00, 06.04./18.00
Eisenstadt Stadtkino: 05.04./20.15, 12.04./20.15
Dornbirn Spielboden: 05.04./20.30, 12.04./20.30
Krems Filmgalerie: 05.04./19.00, 19.04./19.00
Lambach Lichtspieltheater: 05.04./20.00, 12.04./20.00
Salzburg Elmo Kino: 07.04.,14.04.,21.04.,28.04./20.00


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5.) april-programme des filmarchiv austria: sigmund freud + film /
daedalus / gerhard fritsch

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir dürfen sie auf folgende Schwerpunkte unseres Aprilprogrammes hinweisen:

1) Psyche im Kino
SIGMUND FREUD UND DER FILM
Filmreihe, 6. April bis 2. Mai 2006, Metro Kino

2) daedalus notes 1984–2006
Retrospektive, 7. bis 9. April 2006, Metro Kino

3) Faszination Filmarchivierung:
Gerhard Fritsch. Schriftsteller
Präsentationsabend am 20. April 2006, 20:30, Metro Kino


Anbei finden Sie einen ausführlichen Pressetext.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Homepage:
www.filmarchiv.at

Für Fragen und Wünsche stehen wir gerne zur Verfügung!


Mit freundlichen Grüßen
Karin Moser


Mag. Karin Moser

(Wissenschaftliche Abteilung & Öffentlichkeitsarbeit)

Filmarchiv Austria

Obere Augartenstr. 1e

1020 Wien

Tel.: **43/1/2161300/203



Filmarchiv-Austria-Presseinformation Programm April 2006

Psyche im Kino
SIGMUND FREUD UND DER FILM
Filmreihe, 6. April bis 2. Mai 2006, Metro Kino
Die Wechselbeziehungen zwischen den Themenbereichen »Kino«
und »Psychoanalyse« sind mannigfaltig: Gemeinsam ist beiden das Interesse an
Bildern, Träumen, Erinnerungen und Phantasien. Sigmund Freud selbst, dessen
Geburtstag sich heuer zum 150. Mal jährt, hat das Kino zwar nicht sonderlich
geschätzt, der Film freilich verdankt ihm zahlreiche seiner bekanntesten
Sujets. Im Rahmen der vom Filmarchiv Austria präsentierten
Retrospektive »Psyche im Kino«, die eine Auswahl aus den zahlreichen
Beispielen enthält, und mit einer umfangreichen Begleitpublikation wird nun
auf diese fruchtbare Verbindung eingegangen.

Film wurde für Freud nie zur Leidenschaft, das Kino, wie er es kennen
lernte, genügte seinen Ansprüchen zur Verhandlung sensibler Thematiken
offenbar nicht. Aus dieser skeptischen Haltung retrospektiv eine generelle
Bildfeindlichkeit Freuds herauslesen zu wollen, wäre aber wohl zu kurz
gegriffen. Zwar war für ihn die bildliche Darstellung eines Traums, einer
Idee oder einer Emotion weniger wertvoll als die analytische Interpretation;
Bilder und Bewegungen fungieren dennoch immer wieder als Referenzpunkte
seines gedanklichen Universums. Wenngleich nie frei von Diskussionen und
Kritik, sollte also die Idee eines sich aus diesen Entwicklungen speisenden
volksbildnerischen Konzepts, das in die öffentliche Traumanstalt Kino
integriert werden könnte, immer eine Option geblieben sein.

Die Filmreihe

Die Illusionsmaschine Kino – Geist und Welt imitierend – schuf und gestaltet
Träume, schließt somit den Kreis zwischen intimer Bildproduktion und
gemeinschaftlicher Bildrezeption. Das Kino hat Freud und zahlreiche seiner
Ideen systematisch vereinnahmt. In der Filmreihe »Psyche im Kino. Sigmund
Freud und der Film« entwickelt das Filmarchiv Austria ganz im Sinne von
Freuds Verständnis von »Verdichtung« eine Roadmap durch die Filmgeschichte.
Neben Geheimtipps, österreichischen und internationalen Klassikern
(wie G. W. Pabsts GEHEIMNISSE EINER SEELE oder Alfred Hitchcocks VERTIGO)
werden auch Produktionen zu sehen sein, in denen Freud, der dem Kino also
letztlich doch nicht entkommen ist, als Spielfigur agiert (wie Axel Cortis
DER JUNGE FREUD oder John Hustons FREUD).

Die Publikation

Zusätzlich erscheint im verlag filmarchiv austria der in Kooperation mit dem
Sigmund Freud-Museum entstandene Sammelband Psyche im Kino. Sigmund Freud
und der Film, womit erstmals in kompakter Form aktuelle Positionen zum
Themenkreis Film und Psychoanalyse in deutscher Sprache veröffentlicht
werden. Der Band enthält Originalbeiträge von Anna Lisa Balboni, Thomas
Ballhausen, Hanjo Berressem, Paolo Caneppele, Franz Grafl, Vinzenz Hediger,
Frank Kessler, Ursula von Keitz, Günter Krenn, Sabine Lenk, Annemone
Ligensa, Lydia Marinelli, Alexandra Millner, Laura Mulvey, Barbara Plotz,
Georg Schmid, Georg Tscholl, Juliane Vogel, Andrea Winklbauer und Matthias
Wittmann.

Thomas Ballhausen/Günter Krenn/Lydia Marinelli (Hg.)
Psyche im Kino. Sigmund Freud und der Film
416 Seiten, 200 Abbildungen
EUR 24,90
Subskriptionspreis für die
Dauer der Filmreihe: EUR 19,90

daedalus notes 1984–2006
Retrospektive, 7. bis 9. April 2006, Metro Kino
Über drei Tage hindurch werden im Metro Kino mittels Video-, Spiel- und
Dokumentarfilmen ausgewählte Dokumente legendärer Ausstellungen der
transmedialen Gesellschaft daedalus versammelt. Als Forum für Entdeckungen
im Raum der Künste, des Denkens und der Historie hat daedalus mit
thematischen, monografischen und biografischen Ausstellungen Verlaufsspuren
der Moderne und Tendenzen der Gegenwartskunst erkundet.
Die Kunst ist nach einem Wort Konrad Fiedlers »nicht Fälschung der
Erfahrung, sondern Erweiterung derselben«. Dass und wie daedalus eine solche
Erweiterung der Seherfahrung erreicht, demonstriert ein audiovisueller
Reigen, der um Vorträge von Kunsttheoretikern, Philosophen,
Psychoanalytikern, Soziologen, Publizisten, Ausstellungsmachern und
Museumsdirektoren ergänzt wird. In vier ergänzenden Mikro-Ausstellungen im
Foyer des Metro Kinos werden Exponate zu Ausstellungsthemen von daedalus
gezeigt.

Neben dem Leiter von daedalus, Gerhard Fischer, werden der Kulturpublizist
Martin Adel, die Ausstellungsgestalterin Cathrin Pichler, der Kulturkritiker
Wolfgang Kralicek, der Museumsleiter Wolfgang Kos, der Kunstwissenschaftler
Peter Gorsen, der Philosoph Walter Seitter, der Psychoanalytiker August
Ruhs, der Filmemacher Noël Simsolo sowie der Lebensgefährte Michel
Foucaults, Daniel Defert, Vorträge zu Themenarbeiten von daedalus halten.
Der Burgtheaterschauspieler Joachim Bißmeier wird Texte von Paul-Armand
Gette und Günter Metken lesen, beide eng mit der Arbeit von daedalus
verbunden.

Am dritten Tag wird die Doyenne des Burgtheaters, Annemarie Düringer, in
einer Matinee den Text »Der Kirschbaum« des Schriftstellers Philippe
Jaccottet rezitieren. Die Lesung wird mit einer Videoprojektion, zwei
Farbprojektionen und einem Musikstück durchkreuzt. Im Anschluss sind ein
Dokumentarfilm zu Jaccottet sowie Emile de Antonios Film PAINTERS PAINTING
(USA 1972) über die New Yorker Kunstszene und René Allios Film über den
Kriminalfall Pierre Rivière (F 1976) zu sehen, den Michel Foucault in einem
Buch dokumentiert hat.

Faszination Filmarchivierung:
Gerhard Fritsch. Schriftsteller
Präsentationsabend am 20. April 2006, 20:30, Metro Kino

Das Filmarchiv Austria ehrt den Schriftsteller Gerhard Fritsch. ZU GAST BEI
CHRISTINE BUSTA UND GERHARD FRITSCH, ein dokumentarisches Kleinod, zeigt
Fritsch u. a. im Gespräch über seinen zweiten Roman Fasching. MOOS AUF DEN
STEINEN, nach seinem gleichnamigen ersten Roman, erzählt eine Geschichte an
der Schnittstelle zwischen den Ausläufern des untergegangenen alten
Österreich und dem Pragmatismus einer Zukunft, die dessen Relikte
wirtschaftlich verwertet. Auch der Film selbst bewegt sich in einem
schwebenden Zwischenbereich. Das Studiosystem, das bis Mitte der sechziger
Jahre den österreichischen Filmen ihr Gepräge gab, ist 1968 dank
Fehlkalkulation, Misswirtschaft und einem allzu überlebten Ideenrepertoire
zerbrochen. Mit MOOS AUF DEN STEINEN beginnt in der Produktion (geringes
Budget, bestehend aus Eigenkapital, Subvention sowie Sachleistungen durch
das Fernsehen) wie in den Versuchen der Formgebung die Ära des neuen
österreichischen Films.

FAA-Presse-Kontakt:
Mag. Thomas Ballhausen     Tel.: 216 13 00/ 253, e-mail:
studienzentrum at filmarchiv.at
Mag. Karin Moser         Tel.: 216 13 00/ 203, e-mail: k.moser at filmarchiv.at

Weitere Informationen unter www.filmarchiv.at

***

6.) queer-beisl im april

Hallo liebe Leute!

Das Que[e]r ist wieder da! Nicht nur mit neuen Klammern sondern auch mit
einer neuen Location ausgestattet, beenden wir unser mobiles Dasein und
bieten ab sofort wieder woechentliche Veranstaltungen an. Zu finden ist
die neue Location - manche kennen sie vielleicht noch als "die Bruecke"
- direkt im Herzen des garantiert walfreien Stenzel-Landes!

Wipplingerstrasse 23 / 1010 Wien

Geographisch-philosophisch gesehen stehen euch dabei zwei Moeglichkeiten
zur "Anreise" zu Auswahl: Entweder von der Wipplingerstrasse die Stufen
in den Halbstock runter oder vom "Tiefen Graben" bei der Bruecke die
Stufen rauf.

Den Start machen wir gleich mit einer reboot-party, aber mehr dazu in
ein paar Zeilen, insofern bleibt endlich wieder mal zu sagen:

Viel Spass mit dem neuen Programm
eure Que[e]rlis

+++

Gilt fuer alle Veranstaltungen:

Ort: Que[e]r. Wipplingerstrasse 23, 1010 Wien
Veranstaltungsbeginn: 20 Uhr, Raeumlichkeiten geoeffnet von 18:30-24:00
Uhr

Der Eintritt ist immer kostenlos!!!

+++

Mittwoch 5. April:

Que[e]r-reboot in progress-party

es ist soweit: das que[e]r hat eine neue location! natuerlich
vertroedeln wir keine zeit und starten - trotz umbau in progress - ab
april mit volldampf in eine neue veranstaltungssaison.
das muss selbstverstaendlich gefeiert werden. deshalb laden wir euch
ein, gemeinsam mit uns den neustart zu feiern! fuer goodies,
gemuetlichkeit und unterhaltung wird gesorgt.

schaut vorbei im neuen que[e]r!

P.S.: Party-Beginn ist 19:00

+++

Mittwoch 12. April:

"Recht und Gerechtigkeit"? Homophobie in Polen.

Die Jahre 2004 und 2005 waren durch eine tiefe Krise innerhalb des
polnischen demokratischen Systems gekennzeichnet. Demonstrationen einer
LGBT (LesbianGayBisexualTransgender) Bewegung in Krakau und in Poznan
wurden von RechtsextremistInnen angegriffen und aehnliche Paraden in
Warschau durch den Buergermeister verboten.

Die Parlaments- und Praesidentenwahlen im Herbst 2005 wurden von der
rechts-konservativen Partei "Recht & Gerechtigkeit" gewonnen, was den
extrem homophoben Buergermeister von Warschau die Praesidentschaft
einbrachte. Die ausgerufene "moralische Revolution" hat sich eine Form
der legalisierten Homophobie auf die Fahnen geschrieben. Stereotype
ueber Homosexualitaet, die sich aus dem starken Einfluss des
Katholizismus und aus tradierten Bildern des Staats-Sozialismus speisen
wurden verstaerkt. Gleichzeitig hat dieser Druck die LGBT Bewegung auch
gestaerkt und ein Beduerfnis nach Sichtbarkeit in der Gesellschaft - als
die so genannte "violette Revolution" - forciert.

Vortrag mit einer polnischen Aktivistin (auf Englisch).

+++

Mittwoch 19. April:

underdog filmfest / screening plus diskussion

Das underdog filmfest fand vom 9. - 12.3. in 5 verschiedenen, sonst
nicht als Kinos bespielten, Raeumen in Wien statt. Es war der erste
Versuch, den Spagat zwischen Mainstream Cinema und subkulturellen
Kontexten zu meistern. Die Vorgaben zur Filmeinreichung waren sehr
gering: "Alle rechtzeitig eingesendeten Filme oder Kurzfilme werden
gezeigt. Einzige Zugangsbeschraenkung obliegt auf Beitraege mit
rassistischen, sexistischen oder homophoben Inhalten." trotzdem - oder
deswegen? - ergab sich ein ein spannendes Filmprogramm, in einem weiten
Rahmen zwischen politisch moivierten Filmen, Kunst- und
Experimentalfilmen und Homemade Trash-Produktionen. Bei keinem
eingereichten Film war Zensur noetig. Das ergab auf der anderen Seite
ein extrem dichtes Programm, ueber 120 Filme mussten in vier Tagen
gezeigt werden.Fuer Diskussionen war nicht viel Zeit. Diese koennen nun
nachgeholt werden: Die OrganisatorInnen wollen oeffentlich die Frage Wie
kann eine moeglichst offene Plattform fuer "autonomes" Filmemachen und
gleichzeitig ein fuer das Publikum leicht zu konsumierendes Festival
aussehen? diskutieren.

Davor gibt es eine Auswahl vom underdog filmfest 2006 zu sehen.

+++

Mittwoch 26. April:

Heldenplatz: Die Burschenschaften und der 8. Mai

Ausfuehrlicher Ankuendigungstext folgt
-- ############ RAW ############# Rosa Antifa Wien c/o Rosa Lila Tip
Linke Wienzeile 102 A-1060 Wien AUSTRIA -------------------------
E-Mail: raw at raw.at Web: http://www.raw.at Board: http://www.n3tw0rk.org
------------------------- PGP-Key available here:
http://www.raw.at/sub/kontakt/raw.asc ############ RAW #############

***

7.) <letzte hoffnung spanien> von karin helml und hermann peseckas am
     7.4. im instituto cervantes

StudioWest - Filmpräsentation

Wienpremiere: "Letzte Hoffnung Spanien. Protokolle einer Odyssee"
ein Dokumentarfilm von Karin Helml und Hermann Peseckas
A 2006, 83 Minuten

Spanisches Kulturinstitut/Instituto Cervantes: 7. April, 19:00 Uhr
Wir bitten um Kartenreservierung direkt im Instituto Cervantes
(Tel. 01-505 25 35, Schwarzenbergplatz 2, 1010 Wien)

Im Anschluss an die Filmpräsentation wird es eine Mesa
Redonda/Gesprächsrunde mit den FilmemacherInnen und den vier
österreichischen Protagonisten geben.

Die Filmpräsentation findet im Rahmen einer mehrwöchigen
Veranstaltungsreihe unter dem Titel: "Bilder gegen das
Vergessen/Imágenes contra el olvido. Von der Republik zur Diktatur/De la
República a la dictadura" statt.

Im heurigen Jahr vor 75 Jahren wurde im April die II. Spanische Republik
ausgerufen, die allerdings nur 5 Jahre überdauerte. Am 18. Juli 1936
setzte der Militäraufstand unter der Führung General Francos der
demokratisch gewählten Republik ein Ende.

2006 jähren sich diese beiden einschneidenden Ereignisse in der
spanischen Geschichte.

Mit dem Militärputsch begann ein 3 Jahre andauernder blutiger Krieg, der
auf Seiten Francos mit massiver Unterstützung der faschistischen Länder
Italien und Deutschland geführt wurde. Der Krieg markierte zugleich den
Vorabend des 2. Weltkrieges.

Als Reaktion auf die faschistischen Einmischungen in Spanien formierten
sich bereits im Herbst 1936 in den Internationalen Brigaden vornehmlich
Linke aus aller Welt zur Verteidigung des Republikanischen Spanien.
Unter den 35 000 Freiwilligen waren auch an die 1 400 Österreicher.

"Anhand persönlicher Anmerkungen und privatem Fotomaterial beschreiben
die 6 Protagonisten unseres Films (4 Österreicher und 2 Spanier) ihre
Erlebnisse im Spanischen Bürgerkrieg, die Flucht nach Frankreich, ihre
Internierung in französischen Gefangenenlagern und den Weg in die
deutschen Konzentrationslager, welche sie nur mit viel Glück überlebten."

Die Uraufführung des Films fand am 23. März auf der DIAGONALE in Graz
statt. Die Salzburg Premiere wird am 4. April stattfinden. Weitere
geplante Vorführungen sind ab Juni 2006 in ganz Spanien.

Wir bitten um Ankündigung bzw. Besprechung in Ihrem Medium und stehen
für weitere Fragen sehr gerne zur Verfügung. (Tel. 0662-876 450-1)

Mit freundlichen Grüßen
Karin Helml und Hermann Peseckas

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StudioWest
Verein freier Film- und Videoschaffender
Franz-Josef-Straße 20/I. Stock
A - 5020 Salzburg

Tel. : +43 662 876450
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Studio West ist Mitglied des Dachverbandes der Salzburger Kulturstätten
(www.kultur.or.at), der IG Kultur Österreich (www.igkultur.at), dok.at
(Interessensgemeinschaft österreichischer Dokumentarfilmschaffender
www.dok.at) und edn (European Documentary Network www.edn.dk).

***

8.) missbrauch, bilder davon. kunst, filme, diskussion (9.-14.4.,
    galerie ig bildende kunst)

= Missbrauch, Bilder davon
= kuratiert von Michaela Pöschl
= 9.3. - 14.4. 06

= Galerie IG Bildende Kunst, Gumpendorferstrasse 10-12, 1060 Wien
= www.igbildendekunst.at
= Topkino, Rahlgasse 1, 1060 Wien
= www.topkino.at

= Arbeiten von Maria Arlamovsky, Katrina Daschner, Julie Doucet,  Judith
Fischer, Alex Gerbaulet, Elke Krystufek, Katharina Marak,  Judith Moser,
Otto Muehl, Ulrike Müller, Michaela Pöschl, Paul-Julien  Robert, Hans
Scheirl, Astrid Sodomka, Ute Ströer sowie Illustrationen  aus
LesbenFrauenNachrichten, AUF, Zyklotron, Belladonna und Stimme  der Frau.

= Screenings und Diskussion

= 17.3.06, 18.30, Galerie IG Bildende Kunst
= Opfer-Rede, Überlegungen zu einer Ethik der Repräsentation von
Ungerechtigkeits- und Gewalterfahrunge von Frauen. Vortrag von Maria  Moser
= Gewalt gegen Frauen war eines der zentralen Themen der  Frauenbewegung
der 1960er und 1970er Jahre. Es galt, sie öffentlich  zu machen und zu
bekämpfen - und sie im allgemeinen Bewusstsein erst  einmal als Gewalt
zu verankern. Eine Möglichkeit schien hier die  Anerkennung des
Opfer-Status von Frauen. Diese Entdeckung der Gewalt  im
Geschlechterverhältnis prägte im Folgenden das (Selbst)Verständnis  von
Frauen: Frauen sind Opfer. Das Muster der Gewaltbeziehung wurde  auf das
Geschlechterverhältnis überhaupt übertragen, der Opfer- Begriff auf die
generelle Beschreibung der Situation der Frau  angewandt. Seit den
1980ern üben feministische Theoretikerinnen und  Praktikerinnen in
unterschiedlichen inhaltlichen Zusammenhängen  Kritik an der
Opfer-Perspektive: mit dem Anliegen, weibliche  Subjektivität und
Handlungsfähigkeit zu wahren. Der Vortrag nähert  sich über die Analyse
kritischer Stimmen zur Wahrnehmung und  Benennung von Frauen als Opfern
der Frage, wie über Gewalt gegen  Frauen gesprochen werden kann ohne
female agency a priori in Frage zu  stellen

= 18.3.06, 18.30, Galerie IG Bildende Kunst
= Inszenierungen von Gewalt in Musikvideos. Vortrag von Rosa Reitsamer
= Wenn von Gewalt in Musikvideos die Rede ist, wird oft auf HipHop  und
die gewalttätigen, homophoben und sexistischen Darstellungen  verwiesen.
Beim Input wird eine Kritik an diesen Repräsentationen  ausgespart
zugunsten der Thematisierung weisser Aneignungspraxen von
afrodiasporischer Musik und Rhetorik und deren visueller Umsetzung in
Musikvideos. Diese Aneignungspraxen implizieren ein Gewaltverhältnis,
das sich gegen Schwarze Menschen richtet, indem ein Bild vom  exotischen
"Anderen" konstruiert wird. Die Frage, wie weisse HipHop-  und
Reggae-Musiker zur Herstellung dieser Bilder in ihren Musikvideos  auf
VIVA und MTV beitragen, steht im Zentrum des Vortrags.

= 31.3.06, 18.30, Topkino
= Der Schlaf der Vernunft (Michaela Pöschl, A 1999). Vortrag Edith
Futscher, Michaela Pöschl
= "Das Video zeigt mein Gesicht. Es gibt weder Kamerabewegungen noch
Schnitte. Meine Augen blicken in die Kamera, bis ich ohnmächtig  werde.
'Der Schlaf der Vernunft' dokumentiert nicht die im Oktober  1998
inszenierten Schläge. Die Aktion war die Realisation eines  Bildes.
Unter 'Grenze' verstehe ich die im Rahmen unserer Kultur  künstlich
gezogenen Trennlinien zwischen Intellekt und Körper, dem  Begrenzten und
dem Ausgegrenzten, dem klar definierten Selbst und dem  anderen. Ich mag
Grenzen als Orte des Weder-noch bzw. des Sowohl-als  auch, als Orte, wo
scheinbar eindeutige Positionierungen hinterfragt  werden müssen. 'Der
Schlaf der Vernunft' stellt Fragen. Das Video  handelt u.a. von der
Interaktion mit dem Blick der Kamera/dem  Publikum. Es handelt vom Akt
des Sehens, der ein Akt des Begreifens  sein will. Vom Blick ins Leere,
der immer ein Blick ins Selbst  ist." (sixpackfilm) Ausgehend von der
unbehaglichen Videoarbeit "Der  Schlaf der Vernunft" von Michaela Pöschl
fragen wir danach, was  verkehrt wird und werden soll. Können  Bilder
Gewaltstrukturen ins  Wanken bringen? Inszenierungen des scheinbar
Persönlichen, von  Verweigerung, sowie der Zusammenhang von Macht und
Genuss - wie das  Lachen - werden zur Sprache kommen.

= 1.4.06, 11-16 Uhr, Galerie IG Bildende Kunst
= Bilder unter Schmerzen, Erfahrungen mit queerer Pornografie.  Workshop
mit Katja Wiederspahn (Anmeldung in der Galerie, max.
TeilnehmerInnenzahl: 15)
= Der Workshop geht der Frage bzw. dem Phänomen der eigenen
Schmerzgrenzen beim Betrachten von bewegten Bildern nach: Ist das
Wissen um den Entstehungskontext von Filmen und Videos oder ihre
"political correctness" ein entscheidendes (oder überhaupt
interessantes) Kriterium im Hinblick auf ihre Rezeption? Wie
disponieren uns rationale Aspekte, Wissensmomente, politische
Einstellungen als ZuschauerInnen? Welche Rolle spielt der
Präsentations- und Rezeptionskontext? Welche Geschichte/n unserer
eigenen Schaulust bzw. unserer Abwehr von Bildern lassen sich
rekonstruieren, wie lässt sich die Sozialisation des eigenen Blicks  auf
pornografische Bilder beschreiben? Ist die Selbst-Zensur heute  noch
(oder wieder?) in diesem Zusammenhang ein relevantes Thema?

= 6.4.06, 19 Uhr, Topkino
= Double Feature: The Naked Kiss (Samuel Fuller, USA 1964) & Aileen
Wuornos, Life and Death of a Serial Killer (Nick Broomfield, USA 2004)
= Die Prostituierte schlägt den Mann mit ihrem Stöckelschuh nieder  und
verliert ihre Perücke. Er liegt regungslos am Boden, wir sehen  eine
Frau mit Glatze. Als ihr Verlobter gesteht, dass er Mädchen  sexuell
missbraucht, tötet sie ihn mit einem einzigen Hieb mit dem
Telefonhörer. Sie beweist ihre Unschuld in einem langwierigen Prozess
und verlässt die Stadt. (Naked Kiss)
Der Dokumentarfilmer Nick Broomfield wird zum letzten Prozess der
ehemaligen Prostituierten und Serienmörderin Aileen Wuornos als Zeuge
geladen. Als sie glaubt, die Kamera ist bereits ausgeschaltet, sagt
Wuornos im letzten Interview vor ihrer Hinrichtung, dass sie in  diesem
Prozess gelogen hat: Nach 10 Jahren Todeszelle will sie   hingerichtet
werden. Sie hat ihre Kunden nicht aus Geldgier getötet,  sondern in
Notwehr, wie ursprünglich ausgesagt und eindrücklich  beschrieben.
(Aileen Wuornos)

= 7.4.06, 18.30, Galerie IG Bildende Kunst
= Kultur- und Sexarbeit. Vortrag von Luzenir Caixeta, Rubia Salgado
(www.maiz.at)
= Einerseits eine Arbeit als Migrantinnen und mit Migrantinnen in der
Sexarbeit, die Ziele verfolgt wie Enttabuisierung der Sexarbeit,
Entstigmatisierung und Entdiskriminierung, Gewaltprävention,
Professionalisierung und Ermächtigung von Migrantinnen, Verbesserung
ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die Herausforderung:  Öffentliche
Interventionen und Provokationen zu realisieren, die sich  abseits der
Opfer-Täterinnen Logik strukturieren. Andererseits, ABER  GLEICHZEITIG
UND GENAU DESWEGEN die Option für die Realisierung einer  politischen
Kulturarbeit, die gesellschaftsverändernd wirken will und  sich
partizipativ gestaltet. Eine Kulturarbeit, im Rahmen derer
Diskriminierte einen Raum für Artikulation und Vermittlung/
Sichtbarmachung erobern und erweitern können. Die Möglichkeit des
Eindringens und des Mitmachens ins Feld des Symbolischen. Zwischen  und
verbindend die Entschlossenheit Bilder und Narrative zu erzeugen,  die
viktimisierte und exotisierende Stereotypen nicht reproduzieren.  Im
Lauf unserer inzwischen schon langjährigen Arbeit in maiz, das  autonome
Zentrum von und für Migrantinnen in Linz, sind diverse  Erfahrungen und
Experimente, Ansätze und Methodologien, Antworten und  Fragen entstanden.

= 13.4.06, 18.30, Topkino
= Salo oder Die 120 Tage von Sodom (Pier Paolo Pasolini, I 1975).  Input
Andrea Braidt
= Pasolinis "Salo oder Die 120 Tage von Sodom" präsentiert eine als
Faschismusanklage inszenierte Verfilmung eines wichtigen Werks der
Aufklärung von de Sade. Der Film erzählt wie vier machthabende
"Freunde" am Ende der faschistischen Ära aus Italien fliehen,
minderjährige Männer und Frauen gefangen nehmen, um sie in einem zum
Gefängnis/KZ mutierten Schloss nach genau festgelegten Regeln zu
demütigen, sexuell zu missbrauchen und die meisten von ihnen
schliesslich - nach grausamer Folter - zu töten. In meinem Input  werde
ich einige Strategien diskutieren, mit denen Pasolini  Täterschaft und
Opfertum dramaturgisch gestaltet: den Einsatz  bestimmter sexueller
Praxen und ihre spezifische filmische Umsetzung;  den Topos des
Erzählens und des Zuhörens (das Scheherazade-Prinzip);  das Verhältnis
von Bild- und Tonspur, von Dialog und Musik.

= 14.4.06, 18.30, Topkino
= Der Nachtportier (Liliana Cavani, GB 1973). Input Marcella Stecher
= Liliana Cavanis Film "Der Nachtportier" zeigt die  sadomasochistische
Liebesbeziehung zwischen Luzia, einer KZ- Überlebenden und ihrem
(Ex-)Naziliebhaber Max: eine verstörende  Geschichte zweier Subjekte,
die in Rückblenden zwischen Szenen im  Lager und jener ihrer
wiederaufgenommenen Beziehung im Wien der  Nachkriegszeit oszilliert.
Die politische und emotionale Verdichtung  dieses prekären Szenarios
sperrt sich vereindeutigender  Interpretation, berührt vielmehr Fragen
von Lust und Macht, der  Konsensualität von Begehren, subjektiver
Handlungsfähigkeit (agency)  und vieler andere mehr. Wenn jedoch, wie
Louise Kaplan in "Weibliche  Perversionen" vorschlägt, weiblicher
Masochismus das Ergebnis der  Sozialisation von Frauen in einer
patriarchalischen Gesellschaft  darstellt, macht es Sinn, ihren Thesen
nachzugehen, um so die  verdeckte Ideologie, die Perversion als
psychische Strategie rituell  inszeniert, zu entlaven. Eine mögliche
Lesart des Film befördert  damit die aktiven und bedeutungsstiftenden
Aspekte von Selbstsetzung  und Begehrensfantasie jenseits einer
mimetischen Reinszenierung des  Traumas. So zeigt sich in der Maskierung
als Liebesgeschichte die  Repression von Geschichte in der Gegenwart und
verweist damit  wiederum auf das Verhältnis von sozial (un)erwünschten
Fantasien.

= 9.3. - 14.4. 06, Galerie IG Bildende Kunst
= Opfer- und TäterInnenbilder (hinschauen, einschreiten, Hilfe   holen,
zuschlagen), Workshops und Ausstellungsgespräche für  SchülerInnen (auf
Anfrage: 01 / 9419626, michaela.poeschl at chello.at)
= Die Ausstellung "Missbrauch, Bilder davon" stellt verschiedene  Arten,
sexuelle Gewalt ins Bild zu setzen, zur Diskussion: Es gibt  Bilder von
Vergewaltigungen, die nicht als solche gelesen werden, so  z.B.
Darstellungen der Hochkunst wie "Leda und der Schwan" oder  "Danae und
der Goldregen". Weiters existieren Mainstreambilder von  Tätern und
Opfern: die Strategie der FPÖ, "den schwarzen Mann", den  "anderen" als
Täter abzubilden, sowie die im öffentlichen Raum ebenso  präsente
Opferikonografie der Caritas, die zum Helfen auffordert.  Beide
Strategien verleihen BetrachterInnen ein erhabenes Gefühl, das  Gefühl,
helfen zu können und selbst kein Täter zu sein. Auf der  anderen Seite
existieren systemkritische Bilder, die TäterInnenschaft  als
strukturelles Problem aufzeigen: Sie fokussieren auf das System,  das
Missbrauch hervorbringt und begünstigt, nicht auf "den  Einzeltäter",
erproben Gegenstrategien zur Reviktimisierung von  Opfern und
produzieren Bilder von sg. "Opfern" die zurückschlagen,  fordern und für
sich selbst sprechen. Diese kritischen Handlungs- und  Bildstrategien
stehen im Zentrum der Ausstellung "Missbrauch, Bilder  davon". Im
Workshop wollen wir die unterschiedlichen Darstellungen  kritisch be-
und hinterfragen: Welche Macht haben diese Bilder? Wie  werden Opfer,
wie TäterInnen ins Bild gesetzt? Von besonderem  Interesse scheint eine
differenzierte Betrachtung der Rollen von  Opfer und Täterin. Die
Exponate der Ausstellung sind Ausgangspunkt  einer Diskussion über die
Möglichkeit und Notwendigkeit, selbst  Bilder zu produzieren und
persönliche Handlungsstrategien zu entwickeln.



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