[kinoki-mikrokino] #133 - Do 16.3., depot: <Das Kapital> verfilmen
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p at kinoki.at
Mon Mar 13 22:29:57 CET 2006
hallo, hiermit die einladung zu einer sternstunde unserer reihe: kinokis
mikrokino praesentiert filme rund um das nie ausgefuehrte projekt sergej
eisensteins, das marxsche <kapital> zu verfilmen. weiter unten findet
sich wie gewohnt unsere vorschau und hinweise auf andere
veranstaltungen. ausser der reihe findet am di 21.3. in kooperation mit
dem doew eine vorfuehrung von marika schmiedts <eine laestige
gesellschaft> statt. mit herzlichen gruessen, kinok p
KINOKIS MIKROKINO
Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien, http://www.depot.or.at/
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino at kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
http://www.kinoki.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Förderpreis Politische Kulturarbeit 2004 der IG Kultur Österreich.
Einladung #133
Donnerstag 16.3.2006, depot 19:00, freier Eintritt
"Das Kapital" verfilmen
Sergej Eisenstein träumte davon, das "Kapital" von Karl Marx zu
verfilmen. Er hat das Projekt niemals ausgeführt, verfasste dazu aber
1927 präzise Notizen und beispielhafte Filmsequenzen. kinokis mikrokino
#133 präsentiert filmische Versuche, abstrakte Vorgänge in konkreten
Bildern wiederzugeben, Versuche, in denen der Film immer wieder an die
Grenzen seiner Möglichkeiten stieß: David Ward Griffith’ "A Corner in
Wheat" (USA 1909, 14’) kontrastiert das harte Leben der Farmer und der
von den Brotpreisen abhängigen Armen mit dem Luxusleben eines
Weizenspekulanten. Hans Richters "Inflation" (D 1928, 3’) zeigt optisch
brilliant den zunehmenden Verfall der Geldwährung. Jam Borgstädts "Des
Geistes Schwert" (D 1931, 37’) ist nichts weniger als eine Darstellung
der Gesellschaftstheorie des Marxismus, basierend auf einem Text des
sozialdemokratischen Reichstagspräsidenten Paul Löbe. Hans Richters "Die
Börse als Markt" (CH 1939, 20’) bezieht sein Material von überall her:
Trickanimationen, Karten, Reliefs, Gemälde, Zeichnungen, Fotos,
Diagramme, Spielszenen und dokumentarische Aufnahmen. Jesse Drews
"Manifestoon" (USA 1995, 8’) illustriert den Text des kommunistischen
Manifests mit US-Cartoons. Mark Lewis eröffnet in "Two Impossible Films"
(GB 1995, 16’) einen reflexiven Raum, in dem der Zuschauer über die
Utopie des Eisensteinschen Projekts und seines Themas nachdenken kann.
Einführung: Thomas Tode, Filmwissenschaftler und Filmemacher (Hamburg)
***
Vorschau:
kinokis mikrokino #134
Donnerstag 6.4.2006, depot 19:00, freier Eintritt
Exile Family Movie
Eine iranische Familie, die im politischen Exil in Europa und Amerika
lebt, beschließt ein geheimes Treffen mit jenen Familienmitgliedern zu
organisieren, die sich immer noch im Iran aufhalten und die sie seit
fast zwanzig Jahren nicht gesehen haben. "Exile Familiy Movie" von Arash
dokumentiert dieses Treffen und seine Vorgeschichte, für welches
schließlich nur ein einziger Ort in Frage kommt: Saudi-Arabien. Trotz
der damit verbundenen Gefahren geben die im Exil lebenden
Familienmitglieder vor, muslimische Pilger zu sein, um die heiligen
Städte Medina und Mekka betreten können. Dort, in einem kleinen
Hotelzimmer, kommt es zu dem lang erwarteten, tränenreichen Wiedersehen
nach zwanzig Jahren Trennung. Was folgt, ist das Aufeinanderprallen
unterschiedlicher Kulturen, der muslimischen Welt und der westlichen
Gesellschaften Europas und Amerikas.
Exile Family Movie
Regie: Arash, Österreich/Iran 1994-2006, 55 Min.
Anschließend Gespräch mit
Arash, Filmemacher
Azadeh, Mitwirkende
Dominik Kamalzadeh, Filmkritiker (Der Standard, Kolik)
***
kinoki und Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück und FreundInnen
laden ein zum Filmabend mit Diskussion mit der Filmemacherin Marika
Schmiedt
am Di, 21.3. um 18 Uhr 30 im DÖW:
Eine lästige Gesellschaft
Regie: Claudia Fischer und Marika Schmiedt, Video, 90 Minuten
Eine niederösterreichische Zigeunerin steht im Mittelpunkt dieses Films.
Er zeigt Marika Schmiedts mühsame Spurensuche nach den Mitgliedern ihrer
Familie. Im Zuge dieser Nachforschungen entrollte sich vor den Augen der
Wiener Filmemacherin und Malerin das Schicksal ihrer Großmutter.
Unzählige Archive und Gedenkstätten haben Fischer und Schmiedt für ihre
Recherchen aufgesucht, die sie schließlich nach Ravensbrück und
Auschwitz führten. Mit kaum mehr als einem ausgebleichten Bild begannen
die beiden die Suche, in deren Verlauf deutlich wurde, wie <durch die
Vernichtung der Angehörigen intakte Großfamilien, einst Garanten für
soziale Sicherheit, zerstört wurden, und die Übriggebliebenen
vereinzelt. Wie Familien und Sozialstrukturen irreparabel zerstört
wurden. Wie also der NS -Genozid den Ethnozid - den Sprach- und
Kulturverlust - ausgelöst oder verstärkt hat.>
Ort: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW)
1010 Wien, Wipplinger Str. 8 - Veranstaltungsraum der Ausstellung
des Dokumentationsarchives (Eingang im Hof)
***
Hinweise:
Alternativengipfel Lateinamerika/Karibik und Europa
Wien, 10. - 13. Mai 2006
Infos zu den Vorbereitungen: http://www.alternativas.at/
***
Ein Projekt von WIENER MOZARTJAHR 2006
Verborgene Geschichte/n – remapping Mozart
Konfiguration I - Wer alles zu verlieren hat, muss alles wagen!
(aus Die Entführung aus dem Serail, 2. Aufzug, 8. Auftritt, Pedrillo)
Eine Ausstellung zu Repräsentation, Öffentlichkeit und Bühne
Dauer 10. März – 18. April 2006
Öffnungszeiten Di 11-17 Uhr, Mi-So, 13-19 Uhr
15. bis 17. April geschlossen
www.remappingmozart.mur.at
Ort: Bösendorfer Klavierfabrik, Habig Foyer
Graf-Starhemberg-Gasse 14, 1040 Wien
Künstlerische und wissenschaftliche Beiträge von:
Beatrice Achaleke, Nana-Gyan Ackwonu, Afro TV Berlin, Arif Akkılıç, Aret
Güzel Aleksanyan, Songül Boyraz, Boris Buden, der braune mob – schwarze
deutsche in medien und öffentlichkeit, Petja Dimitrova, Vlatka Frketic
(Femigra), Dominic Mariochukwu Gilbert, Guerilla Girls, Beate Hammond,
Di Harewood, Lubaina Himid, Marty Huber, Gloria Ikonge, ISD – Initiative
Schwarze Menschen in Deutschland, Sejla Kameric, Gülsün Karamustafa,
Belinda Kazeem, Cornelia Kogoj, Christian Kravagna, Aisha Lindsey, Mara,
Abi-Sara Machold, Oliver Marchart, Gini Müller, PAMOJA, Adela Peeva,
Lisl Ponger/Gamze Ongan, Oliver Rathkolb, Chima Rameez Okpalaugo Habib
Roohi, Jude Sentongo, Tim Sharp, Noah Sow, Robert Sturm, Topoke
(tresmonos), Claudia Unterweger, Zelimir Zilnik, u.a.
Kuratiert von: Araba Evelyn Johnston-Arthur und Luisa Ziaja
Mit der ersten Konfiguration findet das vierteilige Ausstellungsprojekt
Verborgene Geschichte/n – remapping Mozart seinen Ausgangspunkt in zwei
der meistgespielten Opern Mozarts, der Entführung aus dem Serail und der
Zauberflöte.
Zitate aus beiden Opernlibretti umspannen ein Bedeutungsnetz, das der
Ausstellung als Leitsystem dient. Im Mittelpunkt steht eine gegenwärtige
Perspektive auf Repräsentation, Öffentlichkeit und Bühne. Dabei begreift
sich die Ausstellung selbst als Bühne der Bedeutungsproduktion, die
danach strebt das vorherrschende, goldgerahmte Geschichtsbild auf
vielfältige Weise in Frage zu stellen. Selbstbestimmte, emanzipatorische
Bildpolitiken, die verborgene Geschichte/n erzählen und sichtbar machen,
stehen hier im Rampenlicht. So basiert der eigens produzierte Rapsong
und das Video Let it be known auf den Ergebnissen der Recherchegruppe zu
Schwarzer österreichischer Geschichte und setzt diese im populären
Format eines Musikvideos um. Die Installation Bühne der in Istanbul
lebenden Künstlerin Gülsün Karamustafa verdeutlicht den Zusammenhang von
staatlicher Repräsentation und Repression, von Bühne und Regime.
Videoarbeiten von KünstlerInnen wie Songül Boyraz, Petja Dimitrova, Tim
Sharp oder Zelimir Zilnik hinterfragen die Konstruktion nationaler
Mythen und Jubliäen, Nationalität und Staatsbürgerschaft.
Programmatischen Charakter hat die Arbeit Cut and Sew/Word not found der
Schwarzen britischen Künstlerin und Theoretikerin Lubaina Himid: In
ihrer Beschäftigung mit der geografischen Karte (englisch map) geht sie
Fragen nach, die ganz wesentlich das gesamte Projekt Verborgene
Geschichte/n – remapping Mozart geprägt haben. Wie kann die Karte als
mächtiges Symbol festgeschriebener territorialer Grenzen und nationaler
Identitäten selbst „remapped“ – neu und anders geschrieben werden? Und
im übertragenen Sinne: Welche Möglichkeiten und Perspektiven eröffnet
das „remapping“ einer nationalen Identifikationsfigur wie jener Mozarts?
Alle Eintritte zu Ausstellungen und Veranstaltungen, sowie das
begleitende Handbuch und die CD-ROM sind gratis. Das Ausstellungsprojekt
begleitende Drucksorten, die CD-ROM und die Website sind viersprachig
(Deutsch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Englisch, Türkisch).
KuratorInnenteam Verborgene Geschichte/n – remapping Mozart: Ljubomir
Bratic, Araba Evelyn Johnston-Arthur, Lisl Ponger, Nora Sternfeld, Luisa
Ziaja
Ausstellungsgestaltung und Grafik Design: Toledo i Dertschei
--
Verborgene Geschichte/n - remapping Mozart
Gumpendorfer Strasse 15/13
A 1060 Wien
Austria
ph> +43.1.586 12 49-15
fax> +43.1.586 82 17
www.remappingmozart.mur.at
Ein Projekt von WIENER MOZARTJAHR 2006
***
EINLADUNG
zum videoabend mit bildwechsel/hamburg
ist sehr kurzfristig zustande gekommen, - ist aber eine ziemliche
Gelegenheit!!
www.bildwechsel.org - das Aktionsmodell für
Künstlerinnen in Hamburg betreut mehrere
Archive, eines davon ist die Videokollektion.
Diese sammelt, archiviert und zeigt seit über
25 Jahren Filme und Videos internationaler
Künstlerinnen und Filmemacherinnen und
hält sie in der Öffentlichkeit präsent.
Wir präsentieren einen Videoabend mit Videos
aus den Archiven!
G A L E R I E aRtmosphere
Fr. 17. 3. 06
20.00
15; Holochergasse 32/Top I,
Eingang Plunkerg./U3 Johnstr.
aRtmosphere 2006:
Manuela Schreibmaier, Mikki Muhr
***
Im AudiMax der TU - Getreidemarkt 9, 1060 Wien
http://www.cinestudio.at
Eintritt 5 Euro
Willkommen zum Märzprogramm nebst erster Aprilwoche!
Wir wünschen gute Unterhaltung mit unserem Angebot und weisen wieder
einmal darauf hin,
gegen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in aber auch wirklich
keinster Weise etwas einzuwenden zu haben - bei Interesse:
htucinestudio at myway.com
Euer / Ihr cinestudio-Team
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Monatsübersicht:
Di 14. 03. HTU-Frauenfilmtag: Die Perlenstickerin (frzOmU) / Beginnzeit:
19.00
Di 14. 03. HTU-Frauenfilmtag: Frida (dF) / Beginnzeit: 21.15
Do 16. 03. Dokuzone: 89mm / Beginnzeit: 20.10
Di 21. 03. Wandertag uns Diskussion: Cafe Temelin - 25 hüsle tour /
Beginnzeit: 20.10
Di 28. 03. Sinatra: The Naked Runner (OV) / Beginnzeit: 20.10
Di 04. 04. Preview: Kotsch / Beginnzeit: 20.10
externer Hinweis:
Mi 29. 03. Science in Film / Beginnzeit: 19.30
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Dienstag 14. 03. HTU-Frauenfilmtag
Die Perlenstickerin (frzOmU) / Beginnzeit: 19.00
Claire ist zwar noch nicht volljährig, aber schwanger und beginnt
aushilfsweise für die Stickerin Madame Melikian zu arbeiten, die nach
dem Tod ihres Sohnes allein lebt. Der Isoliertheit in der Fremde, hier:
der Provinz, steht das Leben gegenüber, das sie ihren Arbeiten
einhauchen, die mit Formen und Farben spielen. Diese gemeinsame Sprache
verbindet die beiden Frauen mehr und mehr, ohne die nötige Distanz
völlig aufzulösen.
Kein Handarbeitsfilm.
Brodeuses' F 2004, frz. OmU, 88 Min,
R. & B.: Eléonore Faucher,
D.: Lola Naymark, Ariane Acaride, Marie Felix, Arthur Quehen
+
Frida (dF) / Beginnzeit: 21.15
USA / Kanada 2002
Regie: Julie Taymor
DarstellerInnen: Salma Hayek, Alfredo Molina, Geoffrey Rush, Ashley Judd
deutsche Fassung
Da ist eine, die sich nicht beirren lässt: Nicht durch einen schweren
Unfall, dessen Folge andere für Jahre zurückwerfen würde. Nicht durch
die Untreue des Mannes, den sie liebt. Nicht durch die Anfeindungen, die
sie wegen ihres politischen Engagements erfährt.
Frida Kahlo, Malerin, Kämpferin, Liebende - in allem, was sie tut, voll
Leidenschaft.
Salma Hayek wurde für ihre mitreißende Darstellung der 'Frida' für den
Oscar 2003 nominiert.
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Donnerstag 16. 03. Dokuzone: 89mm / Beginnzeit: 20.10
Ein Film von Sebastian Heinzel
Kamera Eugen Schlegel
Schnitt Lena Rem
Art Direction Lars Jordan
Sprecher Roman Kni�ka
Übersetzung Ilya Kusnetzow
Jelena Golowko
Produktionsassistenz Julia Mahnkopf
Produzent Stefan Kloos
Eine Produktion von Kloos & Co. Medien GmbH
89 Millimeter � das ist der Unterschied zwischen der Spurweite der
Eisenbahngleise in Westeuropa und Belarus. Kein großer Abstand. Aber
hier, an der Grenze der neuen EU, beginnt eine andere Welt, angeblich
"die letzte Diktatur Europas".
Ein junger Filmemacher wagt die Reise, um herauszufinden, wie frei die
Menschen seines Alters hier sind. Er begegnet einem politischen
Flüchtling, Widerstandskämpfern, Fassaden- streichern, einer
GoGo-Tänzerin, einer perspek- tivlosen Journalistin und einem
staatstreuen Soldaten. Ein Film über eine postsowjetische Generation.
Das Bild zeigt Alexander, einender Protagonisten des Films.
Alexander, 21, ist führendes Mitglied bei ZUBR (russisch für 'Bison',
das Nationalsymbol des Landes), der jüngsten und größten
Widerstandsbewegung im Land, die unter der Patenschaft von amnesty
international steht. Der Wunsch nach Veränderung ist sein Lebensinhalt.
Alexander wurde schon über 30 Mal auf Demonstrationen verhaftet, wegen
seiner politischen Aktivitäten wurde er exmatrikuliert. Das Recht auf
freie Meinungsäußerung und Unabhängigkeit für Belarus sind seine Ziele.
'Ich bin ein Patriot', erklärt Alexander in gebrochenem Englisch, 'denn
ich stehe auf gegen Lukaschenko.' Der Film begleitet den stolzen
Rebellen beim Verteilen von Flugblättern an der Uni und bei den Vor- und
Nachbereitungen einer Demonstration. Dabei sitzt ihm die Miliz immer im
Nacken.
'Jeder Passant kann sich als Polizist in Zivil herausstellen und uns
verhaften.'
Filmlink: www.89millimeter-derfilm.de
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Dienstag 21. 03. Wandertag uns Diskussion: Cafe Temelin - 25 hüsle tour
/ Beginnzeit: 20.10
a Café Temelín Production, A/Vbg. 2005, OoU, 45min.
Cast: strankinja, rebecca raubein, m und j, jonas nepoøadek, sonja
kühleitner, julja sputniza, eddi beneö, honza hochhaus, hüttenzauber
kev, evièka koèkova, femme fatale
edited by: sonja kühleitner, n.o.p.e, julja sputniza, eddi beneö, pä�ä,
honza hochhaus
produced by: acc, café temelín
written and directed by: café temelín
executive producer: transmitter festival
Eine Sache vorweg: Das 'Haus der Heimat' steht immer noch in der
Steingasse; Dabei gelte es längst diesen trachtigen mit Subventionen
überhäuften Sumpf aus Revanchisten/Revanchistinnen,
Geschichtsleugnern/Geschichtsleugnerinnen und Rechtsextremisten einer
kritischeren Beschreibung zuzuführen.
Café Temelín - nie wieder heimat entstand 2002 als Polit-Projekt zur
Thematisierung der österreichischen Vertriebenenverbände im Kontext des
historischen Revisionismus und der Debatte um das tschechische
Kernkraftwerk Temelín. In Form einer einwöchigen Tour durch das
nördliche Österreich gelang CT im Herbst 2003 zu einem aktionistischen
Höhepunkt.
Im schönen Frühherbst 2005: macht das Café Temelín einen Ausflug nach
Ems in den äußersten Westen Österreichs. Zuvor und während der
sogenannten 25-(twentyfive)-hüsle-tour-2005 hielt die Schnelle
Eingreiftruppe (SET) des Cafés exemplarisch an historischen oder
aktuellen Orten, wie Häusern einer stinknormalen österreichischen
Landschaft von Burschenbude bis Hüttenzauber. Behandelt werden sollte
neben alten Bekannten wie dem Haus der Heimat oder der B!Olympia auch
weniger prominente Täter; Verlage oder Buchhandlungen. (vgl.:
http://www.cafe-temelin.net).
Als medialen Höhepunkt erklomm die Tour-Crew in Wurfweite des
Großglockners per Du das Gebirge über Geröll und Alpines hin zur
Sudetendeutschen Hütte. Eine Spontandemo und den Musikvideodreh im
Kasten kehrte das Café hernach ins Talheim und veranstaltete eine
Prozession in Hohenems (oder ein Zombiespektakel).
Café Temelín meint: räumt euch euren Dreck selber weg!
Ausgehend vom halb-dokumentarischen Material der Tour entstand ein Film,
der kurzweilig Bilder einer Handvoll der 25 Stationen zeigt. Vom Haus
der Heimat, von Altmünster, von Scharnstein, von Glasenbach, vom Berg,
von Hohenems und von den dort hin bzw. weg führenden Fahrten.
Diskussion:
Die österreichischen Vertriebenenverbände, allen voran die
Sudetendeutsche Landsmannschaft Österreichs (SLÖ), haben sich zum Dreh-
und Angelpunkt einer geschichtsrevisionistischen Landschaft und einer
mit ihr verknüpften völkischen Diskursbelebung gemausert. In ihrem
Zentrum, dem Haus der Heimat in Wien, sprechen mal einschlägige
Holocaustleugner, dann dient das Gebäude z.B. wieder einer
Vorwahlveranstaltung Andreas Mölzers. Führende Repräsentanten der
Berufsvertriebenen sprechen im Parlament, um Monate später auf einem
Treffen namhafter Rechtsextremisten in Kärnten zu referieren. Sie
produzieren Unterrichtsmaterial für die Mittelschulen oder Besuchen
wissenschaftliche Tagungen, um dort ihre Propaganda zu verbreiten oder
unliebsame Referentinnen zu stören. Dies alles geschieht in Österreich
mit tatkräftiger und finanzieller Unterstützung von ÖVP, FPÖ oder SPÖ
und unter wohlfeiler Ignoranz einer - ohnehin dünn gesäten -
linksliberalen Mitte.
Wenige kritische Aufsätze, wissenschaftliche Arbeiten und politische
Veranstaltungen bzw. Projekte versuchen jene grausigen Verhältnisse zu
verhandeln.
web: www.cafe-temelin.net
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Dienstag 28. 03. Sinatra: The Naked Runner (OV) / Beginnzeit: 20.10
Regie: Sidney J. Furie
USA, 1967, 103min, OV
Der verwitwete, in London lebende Geschäftsmann und Möbelgestalter Sam
Laker will seinen 14jährigen Sohn auf eine Geschäftsreise in die DDR zur
Leipziger Messe mitnehmen. Vor der Abfahrt nimmt Martin Slattery, ein
einstiger Kriegskamerad, der nun für den britischen Geheimdienst
arbeitet, Kontakt mit ihm auf und bittet ihn um ein Gefallen. Laker soll
Nachrichten zu Kontaktpersonen in Leipzig schmuggeln. Um Laker für die
Sache zu gewinnen, wird das Wiedersehen mit einer alten Freundin in
Aussicht gestellt.
Auf der Leipziger Messe wird Lakers Sohn vom Staatssicherheitsdienst
entführt. Um ihn zurückzubekommen soll Laker nach Kopenhagen fahren und
dort einen Mann erschießen. Laker hofft auf Hilfe Slatterys - aber
vergeblich - und ist nun zu dem Attentat bereit. Dieses kommt jedoch
nicht zustande. Hartmann, ein kalter und skrupelloser Mitarbeiter der
Staatssicherheit berichtet ihm, daß sein Sohn tot sei.
Laker beschließt seinen Sohn zu rächen und Hartmann zu ermorden, ohne zu
ahnen, daß er dabei gänzlich zur Marionette der Geheimdienste wird, die
seinen Racherausch in ihr Spiel einkalkuliert haben.
Thema der Hintergrundmusik ist die Melodie des Liedes 'You Are There'
aus dem Sinatra-Album 'The World We Knew'.
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Dienstag 04. 04. Preview: Kotsch / Beginnzeit: 20.10
KOTSCH � nach "Nacktschnecken" der neue Film mit Michael Ostrowski
Vorführung im Beisein von Regisseur und Hauptdarsteller
Regie: Helmut Köpping
Österreich 2006, 35mm
KOTSCH erzählt die Geschichte von vier jungen Männern, die im
steirischen Fohnsdorf aufgewachsen sind: Alf, Boris, Chris und Dalli
kennen sich seit ihrer Kindheit und anders als viele ihrer
Altersgenossen sind sie nicht weggezogen, sondern aus verschiedensten
Gründen in ihrer Heimatstadt 'hängengeblieben'. Großen beruflichen
Ehrgeiz hat keiner von ihnen entwickelt und auch ihre Beziehungen zu
Frauen sind eher unspektaktulär. Insgeheim würde jeder einzelne lieber
heute als morgen weggehen, aber statt sich aufzuraffen, verbringen die
vier viel Zeit in ihrem Stammbeisl und schlagen die Zeit mit blöden
Sprüchen und kindischen Spielchen tot. Sie weigern sich standhaft,
erwachsen zu werden, auch wenn sie längst Mitte Zwanzig sind. Eigentlich
könnte dieser Zustand ewig so weitergehen, würde Boris nicht seinen Job
verlieren und Alf zu einem Einbruch überreden.
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externer Hinweis:
SCIENCE IN FILM
28.03.2006 - Auditorium Wien
Naturkatastrophen brechen über die Erde herein, unglaubliche menschliche
Kräfte ermöglichen Undenkbares, Maschinen erwachen zum Leben und
dergleichen mehr� Diese Szenarien stammen glücklicherweise aus Hollywood
Blockbustern wie jeder von uns schon einen gesehen hat.
Und in der Wirklichkeit ?
Prof. Heinz Oberhummer, Mag. Werner Gruber und der Kabarettist Martin
Puntigam haben sich zur Aufgabe gemacht diese Filme mit einem
�Augenzwinkern" auf ihre wissenschaftliche Richtigkeit zu analysieren
und mit dem aktuellen Stand der Forschung zu vergleichen. Sie zeigen in
ihrem unterhaltsam-spannenden Bühnenprogramm in wie weit die filmische
Fiction der (Natur)wissenschaftlichen Realität entspricht.
Puntigam vs. Forschung � Neugierig geworden ?
das
HTU-Kino-Team (Kurt Hoffmann, Manfred Rakouwsky)
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
provided BY allesfilm.com
alles über Film
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revolution will not be televised
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Fax: ++43 (0)1 403 87 94-17
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