[kinoki-mikrokino] #116 - mo 21.6. KINOKI IN AMERIKA. FILMARBEIT IM KONTEXT DES ZAPATISTISCHEN AUFSTANDS

Peter Grabher mikrokino@kinoki.at
Thu, 17 Jun 2004 12:07:09 +0200


Hallo, anbei die Einladung zum letzten mikrokino-Abend vor dem Sommer. Unter dem 
nicht unbescheidenen Titel <kinoki in Amerika> berichtet Tom Waibel von der 
Situation des Wanderkino- und Videoprojekts Kinoki Lumal. Das Programm wird 
ergänzt durch eine neue Dokumentation zur Geschichte des zapatistischen 
Aufstandes, erstmals in Wien in einer Fassung mit deutschen Untertiteln. Von Juli bis 
September macht das Mikrokino Sommerpause. Wir wünschen allen FreundInnen 
schöne Sommermonate. Mit herzlichem Gruß, kinok p

KINOKIS MIKROKINO IM 7*STERN 

Politische Filmabende, am 1. und 3. Montag des Monats. UKB 4 Euro 
Im Café & Kulturzentrum 7*STERN | Tel: 0699-1-5236157 | 
http://7stern.net 
1070 Wien, Siebensterngasse 31 (Ecke Mondscheingasse, >13A/49) 

kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung 
mikrokino@kinoki.at | http://www.kinoki.at 
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter: 
http://www.kinoki.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino 

Einladung #116 

Montag, 21. Juni 2004, 20 Uhr 
KINOKIS MIKROKINO & KINOKI LUMAL PRÄSENTIEREN: 
KINOKI IN AMERIKA. FILMARBEIT IM KONTEXT DES ZAPATISTISCHEN 
AUFSTANDS 

Geschichten vom Workshop 
kinoki lumal, Guatemala 2004, 16 Min., span. & dt. Untertitel 
Die erste Geschichte des permanenten Video-Workshops von kinoki im kommunalen 
Radio von Santiago Atitlan, Guatemala  enstand im Jänner und Februar dieses Jahres 
und erzählt von Dorffesten und defekten Kameras. 

kinoki nopal 
kinoki lumal, Mexiko 2004, 17 Min., span. & dt. Untertitel 
Ein Video-Telegramm von Kinokis Schwesterkino in San Cristobal de las Casas, 
Chiapas. Im Stadtzentrum von San Cristobal hat sich neuerdings ein 
Videoprogrammkino installiert und bietet nicht nur Dokumentar- und Spielfilm auf 
Video, sondern auch Dunkelkammern und Bilderworkshops. 

Zapatistas, crónica de una rebelión (Zapatistas  - Chronik einer Rebellion) 
Victor María & Mario Viveros, Produktion: La Jornada & Canal 6 de Julio, Mexiko 2003, 
120 Min., span. & dt. Untertiteln 
Der bisher vollständigste Video-Bericht vom zapatistischen Aufstandes im Südwesten 
Mexikos. Von der Besetzung verschiedener Bezirkshauptstädte von Chiapas am 1. 
Jänner 1994 bis zur öffentlichen Installierung von aufständischen Regierungsräten im 
Herbst 2003 werden anschaulich und verständlich die politischen Initiativen des 
zapatistischen Befreiungsheeres im Kampf um die Anerkennung der indigenen Würde 
nachgezeichnet. 

Einleitung und Gespräch mit Tom Waibel, Philosoph und Videoaktivist aus Wien. 

Außerdem: "Flores Magón" - Fotoausstellung zu Kinokis Wanderkino im 
Lakandonischen Regenwald 

Links: 

Kinoki Lumal, Mexiko/Guatemala 
http://www.kinoki.at/lumal/index.htm 

Canal 6 de Julio 
http://www.canalseisdejulio.com/ 

******* 


Hinweise:

1. attac-Kongress <Blinde Flecken der Globalisierungskritik>, 18.-20.6.
2. Remember Baghdad, 20./21.6.
3. HTU-Cinestudio


1. 

Blinde Flecken der Globalisierungskritik. 
Gegen antisemitische Tendenzen und rechtsextreme Vereinnahmung

attac Kongress, 18.-20. Juni, Wien
Hörsaal D, Uni Campus Altes AKH, Spitalgasse 2-4, 1090 Wien

Genaues Programm & Anmeldung siehe:
http://www.attac-austria.org/aktuell/as_kongress04/as_kongress04.php
http://www.attac-austria.org/aktuell/as_kongress04/programm.php

Hintergrund
Die globalisierungskritische Bewegung ist zunehmend mit Vorfällen konfrontiert, die 
Berührungspunkte zu Versatzstücken rechtsextremer Ideologien aufzeigen oder 
zumindest nahe legen. Besonders prominent ist hierbei die Debatte um einen 
Antisemitismus in der Globalisierungskritik. Diese Auseinandersetzung hat im 
vergangenen Jahr auch medial, namentlich im deutschsprachigen Raum, große 
Aufmerksamkeit erregt (vgl. z.B. Der Standard, Die Zeit, Spiegel). Ein Bericht der 
Europäischen Beobachtungsstelle für Rassismus weist ebenfalls auf diesbezügliche 
Probleme in der globalisierungskritischen Bewegung hin. 

Insbesondere im Kontext der Mobilisierung gegen den Irakkrieg waren antisemitische 
Vorfälle zu beobachten. Hier spielte häufig eine sehr undifferenzierte und mit 
problematischen Untertönen versehene Debatte um Israel eine große Rolle. Der 
traditionelle, postnazistische Antiamerikanismus des deutschen Sprachraums war 
dabei ebenso von Bedeutung wie das Revival von Verschwörungstheorien rund um 
die Geschehnisse des 11. September. Beide Ideologeme stehen mit dem 
Rechtsextremismus in enger Verbindung.

Ein zentrales Diskursfeld der Globalisierungskritik und wesentliches Element des polit-
ökonomischen Analyserahmens der Bewegung, das zugleich die Gefahr 
entsprechender Abgleitflächen bietet, ist die Finanzmarktkritik. Bei aller 
wissenschaftlichen und politischen Berechtigung einer analytischen Trennung von 
„Realwirtschaft“ und Finanzmärkten besteht hier immer die Gefahr, über eine 
Personifizierung und moralische Konnotation der beiden Sphären an antisemitische 
Stereotype anzudocken. Diese Tendenz manifestiert sich regelmäßig in der 
diskursiven Repräsentation der Kategorie des Zinses und im Rahmen der 
Freiwirtschaftslehre. 

In der gegenwärtigen Globalisierungskritik finden sich nicht allein potenzielle 
Anknüpfungspunkte für Antisemitismus. Auch nationalistische Argumentationsmuster 
überlappen sich mit dem genuin internationalistisch orientierten Bewegungsdiskurs. 
Besonders bei Fragen der Standortpolitik und der Privatisierung von öffentlichen 
Leistungen ist eine Anbiederung nationalistischer Kreise an die Globalisierungskritik 
zu beobachten. 

Politischer Ausgangspunkt
Diese Kritikpunkte und Problemfelder werden erfreulicherweise von der 
globalisierungskritischen Bewegung sehr ernst genommen und teilweise auch selbst 
identifiziert. Eine bewusste Nähe zu rechtsextremen Ideologien stößt in jedem Fall auf 
einhellige Ablehnung bei den AktivistInnen. Gleichzeitig erleben viele, vor allem junge 
AktivistInnen eine gewisse Hilflosigkeit bei der Identifizierung von Problemfeldern und 
im politischen Umgang damit. 

Tatsächliche Fälle einschlägiger – vor allem antisemitischer – Aktionen und 
Kommentare werden mitunter instrumentalisiert, um die globalisierungskritische 
Bewegung und Organisationen wie Attac zu diskreditieren. Diese Motivation wird der 
Notwendigkeit einer ebenso tief gehenden wie nachhaltigen Auseinandersetzung mit 
den Problemen der Bewegung bzw. der in der gesamten Gesellschaft latenten, in 
einem hohen Grad auch manifesten antisemitischen Ideologie häufig nicht gerecht. 

In der Bewegung gibt es unleugbar diesbezügliche Probleme (wenn auch 
gegenwärtig nur als Randphänomen) und ein massives Bedürfnis zu ihrer Lösung. 
Neben der erwähnten Hilflosigkeit vor allem bei den zahlreichen AktivistInnen mit 
geringer politischer Erfahrung existiert ein weit verbreitetes Informationsdefizit 
bezüglich der Ursprünge, der Symbolik, Dynamik und der ideologischen Struktur des 
Antisemitismus im Besonderen und des Rechtsextremismus im Allgemeinen. Aus 
diesen Gründen plant Attac eine offensive Auseinandersetzung mit der Thematik. Vom 
18. bis 20. Juni wird Attac-Österreich daher in Wien einen dreitägigen Kongress 
abhalten, wobei der inhaltliche Schwerpunkt auf dem Antisemitismus liegen wird. 

Zielgruppen
Die Zielgruppen umfassen in erster Linie politisch engagierte Menschen. Im Sinne 
eines politischen Empowerments sollen diese Personengruppen dazu ermächtigt 
werden, Gefahren in Richtung (nicht-intendierter) Berührungspunkte zu 
rechtsextremen Ideologien zu erkennen und wirksam dagegen aufzutreten. Zusätzlich 
soll das kritisch-solidarische Umfeld der Bewegung in die Auseinandersetzung 
integriert werden, um möglichen Fehlentwicklungen der Globalisierungskritik fundiert 
und nachhaltig entgegentreten zu können. Schließlich sollen auch JournalistInnen 
durch diese Tagung angesprochen werden. 

Die Auseinandersetzung soll möglichst öffentlich geführt werden, um einerseits 
Vereinnahmungsversuchen der Globalisierungskritik durch rechtsextreme Gruppen 
vorzubeugen und andererseits das für österreichische Verhältnisse besonders 
wichtige Prinzip, sich offensiv und proaktiv mit den Gefahren auseinanderzusetzen, 
die in der eigenen Geschichte wurzeln, zu demonstrieren.

Kongress-Design
Im Design des Kongresses wird auf die unterschiedlichen Themenkomplexe, die 
verschiedenen Zielgruppen und das Bedürfnis nach interaktiver Auseinandersetzung 
Rücksicht genommen. Die Tagung gliedert sich daher in vier Teile: 

*	Im ersten Teil wird anhand einer Podiumsdiskussion auf die aktuellen Debatten 
eingegangen und das Themenfeld aufbereitet. Das Podium wird sich aus 
WissenschafterInnen der Bewegungsforschung, AktivistInnen und KritikerInnen der 
globalisierungskritischen Bewegung zusammensetzen. 
*	Im zweiten Teil erfolgt anhand von Impulsreferaten zu allen zentralen thematischen 
Aspekten Wissensvermittlung und Sensibilisierung. Hierzu werden kritische 
WissenschafterInnen aus den Bereichen Zeitgeschichte, Politikwissenschaft und 
Sprachwissenschaft eingeladen. 
*	Im dritten Teil werden konkrete Problemfelder und Themenstellungen in Workshops 
vertiefend diskutiert. Neben wissenschaftlichen Impulsen sind dabei auch praktische 
Erfahrungen aus der politischen Arbeit gefragt. 
*	Schließlich soll im vierten Teil eine Aufarbeitung der Tagung durch die AktivistInnen 
selbst erfolgen, um die Ergebnissicherung und die Entwicklung einer adäquaten 
politischen Gegenstrategie zu rechtsextremen Unterströmungen zu garantieren. 

Kontakt
Rückfragen an as-tagung@attac-austria.org 


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***

2.

Bei uns, in Bagdad / Remember Bagdad
20./21.6., Hilton Hotel/Birdland, Wien

Ein außergewöhnliches Ereignis: JüdInnen und AraberInnen aus dem Irak oder von 
irakischen Eltern treffen sich zu einem akademischen Austausch und einer kulturellen 
Veranstaltung am 20. und 21. Juni 2004 in Wien. 

Im Namen des Österreichischen Instituts für Internationale Politik - OIIP möchte ich Sie 
recht herzlich zur kulturellen Veranstaltung einladen. 

21. Juni 2004 

16.00 Uhr, Buchpräsentation von Autobiographien einiger TeilnehmerInnen 
18.00 Uhr, Film "Forget Baghdad" von Samir. Der Regisseur und einige der 
Portraitierten sind anwesend. 
20.30 Uhr, Oud Festival "Sounds of Baghdad" 

Karten an der Abendkasse 

Joe Zawinuls Birdland 
Landstraßer Hauptstraße 2 
1030 Wien 

Eine Veranstaltung des Israel-Palestine-Project (IPP), OIIP, Dr. Karl Renner Institut und 
Österreichische Orient Gesellschaft. 

Mit freundlichen Grüßen 

Lilli Gneisz 
Office & Veranstaltungen 
OIIP - Österreichisches Institut für Internationale Politik 
Operngasse 20B, A-1040 Wien 
Tel: +43 1 581 11 06-12, Fax: -10 
e-mail: gneisz@oiip.at 
www.oiip.at 

OIIP 25 Jahre außenpolitische Analyse - OIIP 25 years of expertise in 
scientific research 


Link:
http://www.oiip.at/


***

3.

HTU-Cinestudio 
im Audi-Max der TU Wien; 1060, Getreidemarkt 9 
www.cinestudio.at 

Übersicht Juni 2004 

Die.,22.6., 19.00 Surplus (OV) 
Mi., 23.6., 19.00 21 Grams (OmU) 
Do.,24.6., 19.00 Vanilla Sky (OmU)-„Film & Theorie“ 
Die.,29.6., 19.00 Irreversible (OmU) 


Dienstag, 22. Juni 2004, 19.00 

Surplus: Terrorized into being consumers 

Schweden 2003; Regie: Erik Candini, Kamera: Carl Nilsson, Lukas 
Eisenhauer, Schnitt: Johann Söderberg, Musik: Mark O’Sullivan; OV 
(engl.) und OmeU; Videogroßbildprojektion (gedreht auf DV-CAM und Super 
16mm) 
Einführung: Thomas Taborsky 

Surplus“ erforscht die destruktive Natur der Konsumkultur. Über einen 
vertrauten Hintergrund von zynischen Regierungschefs, 
Wirtschaftskapitänen und Microsoft-Fanatikern konzentriert sich der 
Film auf den Anti-Globalisierungs-Guru John Zernan und dessen heftig 
diskutierte Thesen. 
Starring: George W. Bush, Bill Gates, Fidel Castro … und John Zernan, 
der zur Eigentumsschädigung aufruft… 
Zum einen ist dies ein Pflichttermin für alle, die am Thema 
Globalisierung und die Folgen“ interessiert sind, zum anderen hat 
Surplus“ durch seine faszinierende Montage und atemberaubende 
Kameraarbeit auf zahlreichen Festivals für Aufsehen gesorgt und wurde 
mehrfach ausgezeichnet. 
Zusätzliche Informationen zu diesem Film: www.atmo.se 

Mittwoch, 23. Juni, 19.00 

21 Grams 
OmU 

USA 2003, Regie: Alejandro Gonzáles Innárritu, D.: Sean Penn, Naomi 
Watts, Benicio del Toro, Charlotte Gainsbourg 

Christina hat bei einem Unfall den Gatten und die Kinder verloren. Dem 
todkranken Paul schenkt das transplantierte Herz von Christinas Mann 
neues Leben. Jack der den folgenschweren Unfall verursacht und 
Fahrerflucht verübt hat, quält das Gewissen. Als die drei einander 
schließlich kennenlernen, vermengt sich Vergangenheit und Gegenwart zu 
einer explosiven Mischung… 

Donnerstag, 24. Juni, 19.00 

Vanilla Sky 
OV 

USA 2003, Regie: Cameron Crowe, D.: Tom Cruise, Penelope Cruz 
Im Rahmen von „Film & Theorie“ – es referiert Dominik Kamalzadeh (21.15 
Depot) 

Ein Millionenerbe und Frauenheld. Ein Unfall, der ihn aus der Bahn 
wirft. Nichts ist, wie es scheint… 

Dienstag, 29. Juni, 19.00 

Irréversible 
OmU 

Frankreich 2002, Regie: Caspar Noé, D.: Monica Belucci, Vincent Cassel, 
Albert Dupontel 

Alex wird in einer Straßenunterführung vergewaltigt und grausam 
niedergeschlagen. Als ihr Freund Marcus und ihr Ex-Freund Pierre wenige 
Minuten nach dem Verbrechen mit dem entstellten Körper konfrontiert 
sind, kennen sie bei ihrem Drang nach Vergeltung keine Grenzen mehr… 

das HTU-Kino-Team (Kurt Hoffmann, Manfred Rakouwsky) 


revolution will not be televised
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