[kinoki-mikrokino] #114 - mo 17.5. DER SCHOENE MAI (chris marker)
Peter Grabher
p@kinoki.at
Wed, 12 May 2004 19:37:44 +0200
KINOKIS MIKROKINO IM 7*STERN
Politische Filmabende, am 1. und 3. Montag des Monats. UKB 4 Euro
Im Café & Kulturzentrum 7*STERN | Tel: 0699-1-5236157 |
http://7stern.net
1070 Wien, Siebensterngasse 31 (Ecke Mondscheingasse, >13A/49)
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino@kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
http://www.kinoki.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Einladung #114
Montag, 17. Mai 2004, 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO PRÄSENTIERT: THOMAS TODE
DER SCHÖNE MAI
Le joli mai (Der schöne Mai)
Chris Marker, F 1962, 162 Min., Video, frz. OF dt. eingesprochen
Klassiker des Dokumentarfilms, der mit anspruchsvollen Interviews einen
Querschnitt durch die Bewusstseinslage der Pariser Bevölkerung im Mai
1962 entwirft. In den ersten Friedenstagen nach Ende des
Algerienkrieges äußern sich die PariserInnen über Kolonialpolitik,
Wohnungsnot und Liebesglück, teils direkt auf der Straße (das war neu),
teils in vorbereiteten Treffen. "So bemühten wir uns, mit dem Blick des
Gefangenen am ersten Tage seiner Freilassung zu sehen, wenn er
begreifen will, wie diese seltenen Wesen leben, die freien Menschen."
Zu Beginn steigt Marker auf den Eiffelturm, um die Stadt im Morgendunst
besser zu sehen: »Fantomas schien aus seinem Versteck zu kommen und
seinen riesigen Schatten über die Stadt zu legen ... und Frankreich
glaubte sich am Rand des Bürgerkriegs.« Le Joli Mai ist zugleich ein
zärtliches Portrait einer Stadt und die Anklage eines Lebensstiles,
zugleich cinéma-Verité-Interviewfilm und literarischer Filmessay.
Cinetract #5
Anonym, F 1968, 3 Min., Video
Im Mai 1968 wurden im Zuge der "Etats généraux du cinéma"
(Generalstände des Kinos) unter Markers Intitiative eine Serie von
ultra-kurzen Flugblattfilmen gedreht. Die Nr. 5 der an sich anonymen
Cinetracts lässt sich aufgrund der dargestellten Motive Marker selbst
zuweisen.
Einleitung und Gespräch mit Thomas Tode, Filmemacher &
Filmwissenschafter, Hamburg. Publikationen u. a.: "Chris Marker,
Filmessayist." (Mithg.), "Dziga Vertov: Arbeitshefte/Tagebücher" (Hg.).
*******
Vorschau:
im Rahmen von LIVING ROOM - SOHO IN OTTAKRING, organisiert von der
Arbeitsgruppe <FILME, DIE WIR NICHT SEHEN KOENNEN>:
KANAK TV – lean back, go forward
Mediale Anleitung für einen neuen Antirassismus
Videopräsentation und Gespräch mit Sun-ju Choi und Miltiadis Oulios von
Kanak TV Köln
Dienstag, 25. Mai 2004, 20 Uhr
Ort: Restaurant ETAP - im Hof
1160 Wien, Neulerchenfelder Straße 13
"Wir, Kanaken, produzieren die längst überfälligen Gegenbilder zu den
ewig gleichbleibenden Bildern von Migranten. Wir konterkarieren die
Bilder von den kriminellen Ghetto-Kanaken, schwitzenden Döner-Kanaken
oder stummen Kanakinnen mit Kopftuch, die symbolisch für unsere
Rückständigkeit und Unterdrückung stehen.
Kanak TV ist die Umkehrung des rassistischen Blicks. Aber wir wollen
nicht nur den rassistischen Blick und die festgelegten Bilder im Kopf
zu Tage bringen. Unser Fokus richtet sich auch darauf, wie Bilder
gemacht, manipuliert und eingesetzt werden. Kanak TV entlarvt den
medialen Blick als Macht, indem es sich dieses Macht-Blickes bedient.
So soll das Machtverhältnis in Frage gestellt, zurückgewiesen und ihm
entgegengewirkt werden.
Wir lassen den Blick nicht länger auf uns richten – wir richten den
Blick. Kanak TV ist migrantische Selbstermächtigung." (Kanak Attak
Köln)
Moderation: Anna Kowalska
Organisation: Anna Kowalska, Peter Grabher (kinoki)
Videos:
Aktionstag für das Recht auf Legalisierung
1. Bundeskongress der Dienstleistungsgesellschaft ver.di, 24.10.2003
Berlin
Kanak TV, Gesellschaft für Legalisierung, D 2003, 8 Min., miniDV
Der erste ordentliche Kongress der neu gegründeten
Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di bot einen Anlass, dort die
Notwendigkeit der Organisierung von Illegalisierten zu thematisieren.
Kanak TV intervenierte offensiv: Vertritt die Gewerkschaft auch die
Interessen der Illegalisierten?
Das Märchen von der Integration
Kanak TV, D 2002, 15 Min., miniDV
Ein Straßenverkäufer der lokalen Boulevardzeitung hat es letztens auf
den Punkt gebracht: "Integration: Kannste vergesse. Wo willst Du denn
integrieren?" Der Begriff Integration täuscht etwas vor: Inklusion und
Gleichberechtigung werden verkündet, wobei vorausgesetzt wird, dass es
für Kanaken Extra-Hürden gibt. Für die Hürden sollen sie angeblich
selbst oder ihre Kulturen verantwortlich sein. Tatsächlich schweigt der
Befehl zur Integration über die kollektiven Forderungen der
MigrantInnen. Er verschiebt die Kämpfe hin zu einer individuellen
Anpassungsleistung. Im Gewand der Integration werden unüberwindbare
Asymmetrien eingeführt und politische Rechte verwehrt. Integration
erklärt MigrantInnen erst zum Problem. Dieser Film ist die Antwort
von Kanak Attak auf die omnipräsenten Integrationsforderungen.
Weißes Ghetto
Kanak TV, D 2001, 8 Min., miniDV
Köln-Lindenthal. Das ist ein wohlhabendes und homogenes Viertel:
Migranten sucht man dort vergeblich. Da stellt sich die Frage, womit
das zusammenhängt. Schotten sich die Deutschen ab? Ist Köln-Lindenthal
ein weißes Ghetto? Kanak TV ist diesen Fragen nachgegangen.
Philharmonie Köln - 40 Jahre Einwanderung
Kanak TV, D 2001, 9 Min., miniDV
Köln, 06.11. 2001. An diesem Tag feierte die Stadt Köln den 40.
Jahrestag der Unterzeichnung des ersten Anwerbeabkommens mit der
Türkei. Entsprechend tauchte auch viel Prominenz zum Festakt in der
Philarmonie auf. Sogar der Bürgermeister war da. ("In my office the
rate of women is fifty-fifty.") Wir haben natürlich zu diesem Anlass
nur die weißen Exoten mit der Kamera verfolgt. Um die reduzierte und
reduzierende Anwendung des Kulturbegriffs, die für Migranten reserviert
ist, deutlich zu machen, haben wir Fragen, die normalerweise nur an
Migranten gestellt werden, an die Deutschen zurückgegeben. Dadurch
sollte das scheinbar selbstverständliche Monopol der Deutschen auf den
pauschalisierenden Blick auf die "Anderen" nicht nur aufgezeigt,
sondern auch ad absurdum geführt werden. Das Interessante dabei ist,
daß sich die meisten Deutschen exakt der Argumente bedienten, die viele
Migranten über Jahre wiederholt haben, um sich gegen
Identitätszuweisung und Vereinheitlichung zur Wehr zu setzen.
Links:
http://www.kanak-tv.de
http://www.kanak-attak.de
http://www.sohoinottakring.at
http://www.kinoki.at
*******
Hinweise:
1. Screenings und Diskussionen im Rahmen der Ausstellung "The personal
is political", und peinlich 2./9./16.5., Kunsthalle Exnergasse/WUK
2. Symposium + Filmreihe: INFAME BILDER - Im Kino der
Kontrollgesellschaft, 14.-16.5., Filmmuseum
3. Programm SOHO IN OTTAKRING 2004/05, 22.5.-4.6.
***
1.
3 Screenings und Diskussionen im Rahmen der Ausstellung
"The personal is political", und peinlich
Kunsthalle Exnergasse im WUK
9., Währinger Str. 59a, 1. Stock
Cur.: Michaela Pöschl und Tanja Widmann
Eröffnung: Mi 21. April 2004 - 19 Uhr
Dauer: Do 22. April 2004 - Sa 29. Mai 2004
Mit Arbeiten und Reproduktionen von Bernadette Corporation, Judy
Chicago, Bruce LaBruce, Ariel Schrag u.a.
30 Positionen - organisiert oder reproduziert und in denRaum gestellt
von Michaela Pöschl und Tanja Widmann.
Öffnungszeiten:
Di - Fr 14.00 - 19.00
Sa 10.00 - 13.00
2.05.2004, 11.00 Uhr - 15.00 Uhr
Screening: Jean Luc Godard, La Chinoise, F1967, zu offenen Fragen des
revolutionären Verhaltens sprechen: Bernadette Corporation
(Paris/Berlin), Peter Grabher (Wien)
= La Chinoise, R: Jean Luc Godard, 94 Min., 1967
Fünf Pariser StudentInnen ziehen sich in eine Wohnung zurück,
praktizieren dort das Leben in einer Kommune. Sie sind mit der
politischen und kulturellen Situation unzufrieden, setzen sich
ausführlich mit dem Konzept einer perfekten sozialistischen
Gesellschaft und Maos Thesen auseinander. Die fünf versuchen, anhand
der Thesen nicht nur ihr eigenes Leben zu reflektieren, sondern sie als
Anleitungen für eine größer gefasste gesellschaftliche Veränderung zu
verstehen. Die marxistisch leninistische Revolution als Ziel vor Augen,
wird die Intervention oft im Alltag gesehen. Konkret geäußerte
Vorschläge wirken oft lächerlich, wie das (Klassen)Szenario der Gruppe
als solches oft die radikalen Ansprüche unterläuft. Überall kleine rote
Bücher. Es schwirrt nur so vor zitierten Parolen. Eines Tages entsteht
die Idee, eine bekannte Persönlichkeit zu ermorden. La Chinoise ist in
der Zeit vor den Studentenunruhen und politisch-motivierten Terrorakten
entstanden, greift Themen, die bereits in der Luft hängen auf und
stellt die Bewegungen bevor sie tatsächlich als solche sichtbar werden
zur Diskussion. Der Film wurde weltweit kontrovers diskutiert. Filmisch
gesehen ist er ein echtes Novum. Stundenlang wird über Thesen von Mao
philosophiert, dann plötzlich in Erwägung gezogen, einen Menschen
symbolisch umzubringen, und dann wird es einfach mal so gemacht.
= Bernadette Corporation (Bernadette van Huy, Antek Walzcak)
operiert seit 1995 als fiktives Unternehmen. Das Video Get rid of your
Self wurde bei den Anti-Globalisierungsprotesten beim vorletzten
G8-Gipfel in Genua gedreht und beschäftigt sich mit dem sogenannten
"Black Block", der Produktion einer Präsenz/subjektloser Singularität,
die sich vorprogrammierten Vorstellungen von Staatsbürgerschaft und
kritischer Geste widersetzt: "Um die Mitte des ersten Tages passierte
etwas Wunderschönes. Ich traf eine alte Freundin, die ich seit Monaten
nicht gesehen hatte. Ich sah sie ganz alleine einen Geldautomaten mit
dem Hammer zertrümmern. Sie schien vollkommen in einer anderen Welt zu
sein. (...) Sie sah glücklich aus." Was anfangs wie eine radikale
autonome Erzählung der Gegeninformation wirkt, die die Dichotomie von
Gewalt/Gewalttätigkeit oder Legalität/Illegalität angreift, wird im
Verlauf des Videos immer mehr zur repräsentationskritischen Reflexion
und zum Verwirrspiel. Get rid of your Self erhebt den radikalen Protest
affirmativ zum Lifestyle und untergräbt diese Strategie zugleich. In
einer spießigen Küche lernt die Hauptdarstellerin Chloe Sevigny Sätze
wie den oben zitierten auswendig. "Wir erkennen das Potenzial dessen,
was ein Modemagazin vielleicht das noir radical dieser Saison nennen
würde, eine ansteckende und glamouröse Nacktheit, die wir im Juli auf
den Straßen Genuas antrafen ..." (Bernadette Corporation)
= Diskutieren mit Peter Grabher
9.05.2004, 13.00 Uhr - 16.00 Uhr
Screening: Bruce LaBruce, The Raspberry Reich, D 2004, zur
Heterosexualisierung des Homosexuellen und Transsexualisierung des
Heterosexuellen sprechen: Renate Lorenz (Berlin), Johanna Schaffer
(Wien)
= The Raspberry Reich, Bruce LaBruce, 90 Min., 2004
Susanne Sachsse, Hauptdarstellerin im letzten Film des kanadischen
Regisseurs Bruce LaBruce "The Raspberry Reich" konstatiert: "Ich bin
Terroristin im Hause der Liebe!" Der Film, eine Art Kunstporno über die
Baader-Meinhof-Gruppe, gibt in ironischer Weise die Parole "The
revolution is my boyfriend!” aus. Die Handlung: eine kleine
terroristische Zelle im Kampf für die weltweite Revolution. Und trotz
des Backgounds des Films im queer-schwulen Kontext darf zwischendurch
auch mal Heterosexualität zur Revolution beitragen: Während Sachsse
ihren Boyfriend – er liegt träge unter ihr, viel zu bequem, seine
Position aufzugeben, was er mit Rückenproblemen begründet - beschimpft,
zum Sex zwingt, regelrecht aus der Wohnung ins Stiegenhaus und in den
Fahrstuhl fickt, schreit sie: "Ficken für die Revolution!"
Filme von Bruce LaBruce: No Skin off my Ass (1991), Super 8 ½ (1994),
Hustler White (1996), Skin Flick (1998).
= Renate Lorenz
ist Künstlerin, Herausgeberin des Buches „Reproduktionskonten fälschen
– Heterosexualität, Arbeit & Zuhause“ (zus. mit Pauline Baudry,
Brigitta Kuster, b_books Berlin 1999) und war Kuratorin der Shedhalle
in Zürich. Ihr Video Blaumann (Renate Lorenz/Pauline Baudry, 14 Min.,
2000) ist in der Ausstellung zu sehen. Dokumentiert werden die
Ereignisse rund um eine Arbeitsbekleidung: ein grünes Kostüm. Das Video
thematisiert eine Auseinandersetzung um Geschlecht und Heterosexualität
nicht in der Liebesbeziehung, sondern am Arbeitsplatz. Dabei muss sich
Dirk Jäger, die Hauptperson, ihre Weiblichkeit in zähen Verhandlungen
erst aneignen.
= Diskutiert mit Johanna Schaffer
Johanna Schaffer unterrichtet feministische Filmtheorie und
Repräsentationskritik und arbeitet im feministischen
Übersetzungskollektiv gender et alia.
16.05.2004, 13.00 Uhr - 16.00 Uhr
Screening: Fischli und Weiss, Der rechte Weg, CH 1983, zu Möglichkeiten
persönlicher Verweigerung sprechen: Judith Hopf (Berlin), Ariane Müller
(Berlin/Wien)
= Der rechte Weg, Fischli und Weiss, 60 Mins., 1983
Eine Ratte und ein Bär begeben sich auf Wanderschaft in freier,
sozusagen unberührter Natur, ziemlich ausgeliefert den Elementen,
allerlei Wundern und vor allem sich selbst. Mit reinem Herzen und viel
gutem Willen versuchen sie, die Erscheinungen und Geschehnisse zu
ergründen. Dadurch bewegen sie sich zeitweise unfreiwillig nicht fern
vom rechten Weg. „ In den Konfrontationen mit sich und der Umwelt
reagieren die beiden Stofftiere recht hilflos und ohne irgendeinen
grösseren Zusammenhang oder Sinn entdecken zu können. Das Treiben von
Ratte und Bär wird zur Selbstdarstellung der beiden; ihre Naivität
zeigt sich in ihrem vermeintlich gewitzten Verhalten, das bei genauerem
Hinsehen nur auf dem kurzfristigen, eigenen Vorteil beruht. (…) Eine
konkret fassbare Botschaft vermittelt der Film nicht, seine Geschichte
bleibt bewusst eng verbunden mit konkret-realen Dingen. Wiedergegeben
und spielerisch aufgearbeitet wird indes eine Palette von
Widersprüchlichkeiten unserer Gesellschaft. Nicht allein die sich
philosophisch gebenden Aussprüche der beiden Tiere - etwa: «Wenn's so
bleibt, wie es ist, wird alles gut. Dafür werd' ich sorgen.« - besitzen
politischen Zündstoff. “ (Robert Richter)
= Judith Hopf
ist Künstlerin und Gastdozentin für "Text, Raum und Performance" an der
Kunsthochschule Berlin-Weissensee. „Judith Hopfs Videofilme,
Performances und Installationen konfigurieren einen
Anschauungszusammenhang, der von mehreren Richtungen aus gelesen werden
kann: Man kann so etwas wie ein interventionistisches Interesse in
Ihren Arbeiten verfolgen, daneben gibt es ein verlässlich auftauchendes
paradoxes Panoptikum der Selbstinszenierung wie auch ein Bekenntnis zu
einer bunten, glamourösen Pop-Poesie. Insbesondere aber ist ein
leidenschaftliches Interesse an dem Kraftfeld zwischen Politik / Kunst
/ Theorie zu spüren, das als Referenzrahmen für viele Projekte gelten
kann.“(Michael Dethleffsen) Im Rahmen der Ausstellung ist ihre
Produktion Bartleby, (in Zusammenarbeit mit Stephan Geene, 21 Min.,
1999) zu sehen: Ein Fernsehjournalist befragt die Firmenchefin eines
Designunternehmens moderner Prägung (flache Hierarchien, Teamwork,
fliessende Arbeitszeiten) zu einem Phänomen von Arbeitsverweigerung,
das in ihrer Firma stattgefunden hat. Ein Angestellter bringt in ihrer
Firma die Produktion zum Stillstand, da er seine Tätigkeit mit dem Satz
"I would prefer not to..." schlichtweg negiert.. Ausgehend von der
Erzählung Melvilles machen sich die Leerstellen in gegenwärtige
Arbeits- wie Gesprächssituationen auf. Das Persönliche tritt hier in
der subtilen Verweigerungsform auf, die die Abläufe destabilisiert und
irritiert.
= Diskutiert mit Ariane Müller
Künstlerin und Herausgeberin von Zeitschriften, darunter Artfan, Wien,
und Starship, Berlin. Arbeiten in verschiedenen Gruppenausstellungen,
u. a.: »Videokanal«, Depot, Wien; »Sex and Space«, Shedhalle, Zürich;
»Zonen der Verstörung«, Steirischer Herbst, Graz. Einzelausstellungen.
Organisation von Ausstellungen und Konferenzen, darunter »Malerei
2000«, »80 Stunden Nichts«, »Fancity«. 1996 Gründung des
Stadtplanungsinstituts »Zukunfts.Station« in Wien, seitdem auch Leitung
eines UN-Zentrums für Mittel- und Osteuropa. 1995-2000 Mitarbeit an der
»Schröderstraße«, gemeinsame Projekte: »Mikrostudio«, »A-Clip«,
»Innenstadtaktionen«, »Jazz Club«. Singt bei der Band »Zigaretten
Rauchen«. Lebt in Berlin.
***
2.
INFAME BILDER
Im Kino der Kontrollgesellschaft
einem Symposion von 14. bis 16. Mai 2004
im Rahmen der gleichnamigen Filmschau von 13. bis 26. Mai 2004
Eine gemeinsame Veranstaltung
im Rahmen der WIENER FESTWOCHEN von
FEDA – Forschungsgruppe für Epistemologie & Diskursanalyse
Österreichisches Filmmuseum
SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien
Mit Vorträgen von Ralf Adelmann * Margit Berner * Miriam Dreysse *
Sabine Fuchs *
Ekkehard Knoerer * Christian Malycha * Armin Monsorno * Susanne Regener
*
Ramón Reichert * Günter Riederer * Sebastian Scholz * Thomas Tode *
Margarete Vöhringer
Konzept und Organisation
Ramón Reichert (FEDA – Forschungsgruppe für Epistemologie &
Diskursanalyse)
Veranstaltungsort
Österreichisches Filmmuseum * Augustinerstrasse 1 * 1010 Wien
Für das Symposium vom 14.-16 Mai 2004:
Freier Eintritt – Anmeldung erbeten unter synema@chello.at
Für die Filmvorführungen ab 19 Uhr sowie Infos zur Filmschau vom 13.-26.
Mai 2004:
Kartenpreise und Ticket-Reservierungen unter 01/533 70 54 oder
www.filmmuseum.at <http://www.filmmuseum.at/>
Gefördert von
Bundeskanzleramt / Kunstsektion II/3 – Film und Neue Medien
Die Grüne Bildungswerkstatt Wien
Magistrat der Stadt Wien / MA 7 – Wissenschafts- und Forschungsförderung
In Zusammenarbeit mit
WIENER FESTWOCHEN
Information
SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien
Dr. Brigitte Mayr
Neubaugasse 36/1/1/1
A-1070 Wien
Tel. & Fax: ++43/1/523 37 97
E-mail: <mailto:synema@chello.at> synema@chello.at
INFAME BILDER – Im Kino der Kontrollgesellschaft, konzipiert von Ramón
Reichert, widmet sich Fragestellungen, die unsere politische bzw.
mediale Gegenwart auf vielfältige Weise bestimmen: „Der Abbau des
fordistischen Wohlfahrtsstaates hat seine Ergänzung in der Aufrüstung
medialer Kontrollstrategien gefunden. Unsere heutige Gesellschaftsform
beschrieb Gilles Deleuze als eine >Ära der Kontrollgesellschaft<, die
sich
durch Formen permanenter Kontrolle im offenen Milieu legitimiert. In der
Kontrollgesellschaft wird Macht subtiler, schwerer fassbar und dennoch
omnipräsent. Die in ihr unermüdlich betriebene politische
Kalkulierung von Ängsten und Verunsicherungen hat die maßlose Erzeugung
von infamen Bildern zur Folge: So transformiert etwa Videoüberwachung
heute öffentliche Räume zusehends zu Schauplätzen für polizeiliche
Erfassungslogik und ihren Registrierungstechniken. Die solcherart
hergestellten Bilder des Infamen sind jedoch keine Abbilder sozialer
Realität, sondern Konstrukte sich fortwährend verfeinernder
Wissenstechniken und ihrer Apparaturen. Das Medienarsenal von
Videokameras, Webcams und digitaler Datenregistrierung durchdringt
gleichermaßen den privaten Raum und ist ein Indiz, dass
(Selbst-)Kontrolle heute verinnerlichtes Image und Selbstbild unserer
Alltagskultur geworden ist.“ (Ramón Reichert)
Freitag, 14. Mai 2004
13.25 Uhr: Ramón Reichert (Wien)
Einleitende Überlegungen zu „Infame Bilder“
13.30 Uhr: Margarete Vöhringer (Berlin)
Vsevolod Pudovkins „Die Mechanik des Gehirns“.
Film als psycho-physiologisches Experiment
FILM 14.00 Uhr:
DIE MECHANIK DES GEHIRNS (1925, Vsevolod Pudovkin)
16.00 Uhr: Margit Berner (Wien)
Was der Anthropologe wirklich zeigt.
Filmaufnahmen des Naturhistorischen Museums aus der NS-Zeit
17.30 Uhr: Ramón Reichert (Wien)
Mind Control. Videoüberwachung im Labor
FILM 19.00 Uhr:
OBEDIENCE (1963, Stanley Milgram)
DIE BEWERBUNG (1997, Harun Farocki)
FILM 21.00 Uhr:
A CLOCKWORK ORANGE (1971, Stanley Kubrick)
Samstag, 15. Mai 2004
11.00 Uhr: Susanne Regener (Berlin)
Lobotomie oder Der weiße Schnitt. Über das Menschenbild der
Psychochirurgie
12.00 Uhr: Thomas Tode (Hamburg)
Psychatrien des Militärs – traumatisierte Soldaten
FILM 13.30 Uhr:
KILL OR BE KILLED (1942, Len Lye)
LET THERE BE LIGHT (1946, John Huston)
15.30: Günter Riederer (Marbach)
„Filmende Bomben“ – Luftkrieg und neue Bildproduktion
16.30 Uhr: Miriam Dreysse (Gießen)
Inszenierungen des Blicks
17.30 Uhr: Ekkehard Knoerer (Frankfurt an der Oder)
Hollywood blickt dich an. Paranoia-Bilder im jüngeren Hollywood-Film
FILM 19.00 Uhr:
ENEMY OF THE STATE (1998, Tony Scott)
FILM 21.30 Uhr:
THX 1138 (1971, George Lucas)
Sonntag, 16. Mai 2004
11.00 Uhr: Christian Malycha (Berlin)
Filmen und Kontrollieren: Widerstehende Körper
12.00 Uhr: Armin Monsorno (Berlin)
Das Außen: Die Zurückweisung des Infamen
14.00 Uhr: Sebastian Scholz (Bochum)
Fluchtlinien des Filmbildes: Im Kino der Kontrollgesellschaft
15.00 Uhr: Ralf Adelmann (Berlin)
Zwischen Kontrolle und Retro-Kontrolle. Das Videografische im
televisuellen Diskurs
FILM 16.30 Uhr:
THE SECRET CINEMA (1968, Paul Bartel)
EINE PRÄMIE FÜR IRENE (1971, Helke Sander)
18.00 Uhr: Sabine Fuchs (Wien/Bonn)
Unsichtbare Bilder? Die Visualisierung des Politischen in den Filmen von
Craig Baldwin
FILM 19.00 Uhr:
SUICIDE BOX (1996, Bureau of Inverse Technology)
SONIC OUTLAWS (1995, Craig Baldwin)
FILM 21.00 Uhr:
REAR WINDOW (1954, Alfred Hitchcock)
***
3.
SOHO IN OTTAKRING 2004/05
Nach fünfjähriger Entwicklung und Etablierung von SOHO IN OTTAKRING ist
für die Zukunft ein zweijähriges Konzept vorgesehen, das sich
alternierend
aus folgenden Veranstaltungsblöcken zusammensetzt:
o ein interdisziplinärer, zweiwöchiger Diskursraum im "living
room-soho" und
o im folgenden Frühjahr: eine öffentliche Präsentationszeit von
Ausstellungen und Projekten als Ergebnis der Auseinandersetzungen
im living room-soho.
SOHO IN OTTAKRING 04|05 presents
living room-soho
ein Diskussionsraum zum Thema Allianzenbildung
22. Mai bis 5. Juni 2004
Ort:
Restaurant ETAP - im Hof.
1160 Wien, Neulerchenfelder Straße 13
detaillierte Information: http://www.sohoinottakring.at
Änderungen vorbehalten
Konzept:
Ljubomir Bratic (BUM), Daniela Koweindl, Ula Schneider
Interventionen.
Lisl Ponger
"Allianzenbildung heisst zumindest zeitweilige Parallelisierung von
Interessen, um eine gemeinsame Stoßrichtung zu finden.
Die Allianz ist umso kräftiger, je mehr Interessensfraktionen in
dieselbe Richtung arbeiten." BUM - Büro für ungewöhnliche Maßnahmen
"Das künstlerische Tun als politische Intervention muss die Dynamik der
Machtbeziehungen in seine Analyse miteinbeziehen:
o Wann wird das künstlerische Handeln zur Bestätigung?
o Wann wird Bestätigung zu Verbrechen?
o Wie kann das künstlerische Handeln Herrschaft angreifen?
o Und welche Form des widerständigen künstlerischen Handelns
produzieren wir?
o Wer muss ruhen, während wir handeln ?
o Und wer handelt ununterbrochen und verweigert dadurch den anderen
den Raum?
Fragen über Fragen, die sich alle auf das, was KünstlerInnen tun, auf
die Produktionsbedingungen der Kunst beziehen... Schaffen die
KünstlerInnen
mitihrem Tun nicht Räume, in denen die Ausgeschlossenen gehört werden,
schaffen sie es nicht, bisher unbeachtet gebliebene Perspektiven
freizulegen,
dann fehlt ihnen die Differenz zum erfolgreichen Mainstream. Dabei
denke ich
die Antagonismen innerhalb des Kunstfeldes nicht als eine Beliebigkeit,
in
dem die frei flottierenden KunstproduzentInnen ihren Widerstreit
austragen
können.
Wenn die Entscheidung getroffen ist, antisexistische, antirassistische
usw.Kunst zu betreiben, dann kann es sich bei aufeinandertreffenden
Antagonismen nur um die Frage von Strategie und Taktik handeln.
Das ist der Punkt, wo die Fähigkeiten und Ressourcen der KünstlerInnen
mit anderen, in die gleiche Richtung politisch engagierten Subjekten zu
Allianzen finden können. Und die Spielregeln sind eben die, dass die
Ausschließungen in unseren Gesellschaften, wenn nicht bekämpft, dann
zumindest nicht reproduziert und weiter tradiert werden." Ljubomir
Bratic
P r o g r a m m :
Samstag, 22. Mai - 17.00 Uhr
opening night mit dj Vlatka Frketic
20.00 Uhr Auftakt:
FEMIGRA Manifesto Präsentation
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Montag, 24 Mai - 19.00 Uhr
Arbeitsverhältnisse: Prekarität bis Ausnahmezustand
Diskussion mit:
Dieter Behr Boku (Studie über Saisoniers im Marchfeld)
Syndikart (KünstlerInnengruppe)
Hasan Vural ("Käseparadies" am Brunnenmarkt)
Luzenir Caixeta, (MAIZ - Hausarbeitsstudie)
Elfi Sonnberger (AK Öberösterreich)
Moderation: Roland Atzmüller (FORBA)
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Dienstag, 25. Mai - 19 Uhr
KANAK TV – lean back, go forward
Mediale Anleitung für einen neuen Antirassismus
Videopräsentation und Gespräch mit Sun-ju Choi und Miltiadis Oulios von
Kanak TV Köln
"Wir, Kanaken, produzieren die längst überfälligen Gegenbilder zu den
ewig gleichbleibenden Bildern von Migranten. Wir konterkarieren die
Bilder von den kriminellen Ghetto-Kanaken, schwitzenden Döner-Kanaken
oder stummen Kanakinnen mit Kopftuch, die symbolisch für unsere
Rückständigkeit und Unterdrückung stehen.
Kanak TV ist die Umkehrung des rassistischen Blicks. Aber wir wollen
nicht nur den rassistischen Blick und die festgelegten Bilder im Kopf
zu Tage bringen. Unser Fokus richtet sich auch darauf, wie Bilder
gemacht, manipuliert und eingesetzt werden. Kanak TV entlarvt den
medialen Blick als Macht, indem es sich dieses Macht-Blickes bedient.
So soll das Machtverhältnis in Frage gestellt, zurückgewiesen und ihm
entgegengewirkt werden.
Wir lassen den Blick nicht länger auf uns richten – wir richten den
Blick. Kanak TV ist migrantische Selbstermächtigung." (Kanak Attak
Köln)
Moderation: Anna Kowalska
Organisation: Anna Kowalska, Peter Grabher (kinoki)
Videos:
Aktionstag für das Recht auf Legalisierung
1. Bundeskongress der Dienstleistungsgesellschaft ver.di, 24.10.2003
Berlin
Kanak TV, Gesellschaft für Legalisierung, D 2003, 8 Min., Video
Das Märchen von der Integration
Kanak TV, D 2002, 15 Min., Video
Weißes Ghetto
Kanak TV, D 2001, 8 Min., Video
Philharmonie Köln - 40 Jahre Einwanderung
Kanak TV, D 2001, 9 Min., Video
Links:
http://www.sohoinottakring.at
http://www.kanak-attak.de
http://www.kinoki.at
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Mittwoch, 26. Mai - 19.00 Uhr
Medien als politische Räume
Diskussion mit:
Karo Rumpfhuber (fiber)
dezentrale Medien
Karim Duarte (wmi - World Media Insights)
Simon Inou (Radio Afrika)
Alexandra Reill (Künstlerin)
Hikmet Kayahan (Wiener Integrationskonferenz)
Moderation: Martin Wassermair
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Donnerstag, 27. Mai - 19.00 Uhr Film und Gespräch
"Nachtreise"
A 2002, 63 min.
Ein Film von Kenan Kiliç
Gespräch zwischen Kenan Kiliç und Andreas Ungerböck
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Freitag, 28. Mai - 19.00 Uhr
Erkämpfen der Öffentlichkeit. Wem gehört die Öffentlichkeit?
Öffentlichkeit ist, entgegen der Propaganda der Mainstreammedien, ein
in unseren Gesellschaften umkämpftes Gebiet. Dieses besteht aus reellen
und ideellen Räume, in denen antagonistische Verhältnisse herrschen.
Allein durch die Besetzung dieser Räume können die Voraussetzungen für
die Artikulation der Anteillosen geschaffen werden. Wer führt diese
Kämpfe? Welche Taktiken sind dabei erfolgreich? Wer ist der Feind?
Kurze Projektpräsentationen und anschließende Diskussion. Es werden
vorgestellt:
o Projekt "Interventionen gegen Rassismen"
InitiatorInnen: Daniela Koweindl und Martin Krenn.
Mit Lisa Lnenicka ("Aktion Gemeindebau"), Die Bunte Zeitung
o Die Bunte Zeitung als Medienprojekt (Edgar Lliuya und Karel Young)
o Ulrike Truger, Künstlerin (Omofuma Denkmal)
o MAIZ, n.n.
Moderation: Araba Evelyn Johnston-Arthur
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Samstag, 29. Mai - 19.00 Uhr
WAS BIN ICH
CommULab 2.0 präsentiert gemeinsam mit einer Gruppe von jugendlichen
ArbeitsmarktexpertInnen das Forschungsprojekt. Moderierte
live-Performance
mit Videozuspielungen und anschließende Party !
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Montag, 31. Mai - 19.00 Uhr Videopräsentation
Präsentation von "Ich will kein Dieb sein" (initiiert und umgesetzt von
Korinna Lindinger und Steffi Wuschitz) im Rahmen eines Patinnen-Salons:
(http://www.dezentrale.net/patinnen)
"Ich will kein Dieb sein" sind zwei Videos enstanden im Rahmen des
Projektes
TRANSFER DAMASKUS vom Institut für Medienkunst / Kunst- und
Wissenstransfer
der Universität für angewandte Kunst Wien 2002/2003.
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Dienstag, 1. Juni - 19.00 Uhr
Legalisierung für Alle!
Die Illegalisierung der MigrantInnen innerhalb der Staaten der
Europäischen Union ist das innenpolitische Pendant zur Errichtung der
Stacheldrähte nach außen. Seit Anfang der 1990er Jahren sind an den
EU-Grenzen, beim Versuch diese zu überqueren, offiziell 3777 Menschen
gestorben, getötet, umgekommen.
Gleichzeitig funktionieren die durch den Sicherheitsdiskurs - in den
letzten Jahren vor allem durch den ominösen Feind Terrorismus-
legitimierten Gefängnis- und Polizeiapparate auf Hochtouren. Dieser
Paranoia des Ausnahmezustandes soll eine Politik, die nach Gleichheit
aller strebt, entgegen gesetzt werden. Und der erste Schritt dorthin
ist die Legalisierung für alle die illegalisierten Menschen im
österreichischen Staat.
Diskussion mit:
Vlatka Frketic (Femigra)
Vassilis Tsianos (Gesellschaft für Legalisierung)
Tanja Ostojic (Künstlerin)
Georgia Sever, (Peregrina)
Moderation: Nora Sternfeld
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Mittwoch, 2. Juni - 19.00 Uhr
MACHT Kunst Sozialarbeit ?
Sozialarbeit entstand Ende des 19. Jahrhunderts aus den
philanthropischen Bestrebungen. Vordergründig ging es dabei um die
Hilfe der Reichen an die Armen, hintergründig ging es aber um die
Regulierung und die Anpassung der Armen an das System der
Mehrwertproduktion. Soziale Berufe erlebten während des 20.
Jahrhunderts einen regelrechten Boom. Kaum einen intimen Bereich, für
den es nicht einen sozialen Seelsorger gibt. Meistens bemühen sie sich
um die "Wiedereingliederung" in das System. Am Ende des 20.
Jahrhunderts entwickelte sich innerhalb der Kunst eine Richtung, die
für sich beansprucht soziale Funktionen zu erfüllen. Tritt Kunst in
Form der Community Art in die Fußstapfen der Machttechnik Sozialarbeit?
Ist die Berufung auf Widerstand - und die aus diesem entwickelten
Verbesserungsvorschläge - nicht selber einer, vielleicht der
ultimativste Bestandteil der kapitalistischen Verwertungslogik?
Diskussion mit:
Amina Handke (Künstlerin)
Cornelia Kogoj (Initiative Minderheiten)
Gabriele Sturm (Künstlerin)
Mehmet Emir (Künstler)
Charles Ofoedu (Künstler)
Barbara Fereberger und Lena Freimüller (Peace In Action)
Moderation: Sylvia Riedmann
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Donnerstag 3. Juni - 19.00 Uhr
Geteilte Territorien - Erkämpfte Gemeinsamkeit
MigrantInnen und MehrheitsösterreicherInnen im kulturellen Feld.
Film und Diskussion.
Geteilte Territorien - Erkämpfte Gemeinsamkeit legt
den Fokus auf die Zusammenarbeit mit/in Institutionen.
Konzept und Organisation:
Rosa Reitsamer, Jo Schmeiser
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Freitag, 4. Juni - 19.00 Uhr
Geteilte Territorien - Erkämpfte Gemeinsamkeit
Film und Diskussion.
Siehe Beschreibung vom 3. Juni
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Samstag 5. Juni - 19.00 Uhr
Abschlußfest
cross codes featuring "be nice". hip hop [rap]
Spenden erbeten!
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living-room - die freundin hört mit
archiviert, zeichnet auf, und produziert vier anregende Stunden auf
"Orange 94.0" mit gebetenen Gästen!
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w e i t e r e V e r a n s t a l t u n g e n :
k n i t t i n g r o o m bei Remaprint
...als Ausgangspunkt für Vernetzungsarbeit von
Grafikerinnen, KünstlerInnen und Frauen aus verschiedenen Sparten
...für das Verstricken von Kunst- und Gesellschaftsprojekten
Ort: Remaprint, Neulerchenfelder Straße 35, 1160 Wien
P r o g r a m m :
Samstag, 22. Mai -17 Uhr:
opening mit Kunstcocktail, Garageneinfahrt
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Sonntag, 23. Mai -19.30 Uhr:
Traktkommunikation feat.
koala brutal
ist ein Projekt, das Kunst auf unkonventioneller Weise kommuniziert
und sich den natürlichen Strukturen und Zentren der Kommunikation
öffentlicher Räume bedient, um künstlerische Arbeiten einem breiten
Publikum zugänglich zu machen.
Präsentation: Veronique Grunder, Kili Schmid
traktkommunikation@gmx.net
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Montag, 24. Mai - 19.30 Uhr:
"Das EIROS- Sondierungsprotokoll"
EIROS - European Identity Research on the Other Side
Video 57 Minuten
Eine imaginäre Expertengruppe (die EIROS-Sondierungsgruppe) wird im
Rahmen eines fiktiven EU Programms an die so genannte offene Südflanke
der
EU,
in das spanisch/marokkanische Grenzgebiet, entsandt, um dort "Messungen"
vorzunehmen.
Konzept, Text und Video von
Moni K. Huber & Franz Seifert
Präsentation. F.E. Rakuschan
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Dienstag, 25. Mai - 19.30 Uhr:
Gespräch mit Suppe zum Thema "Namen - eine urbane Spurensuche"
plan b: Ellke Krasny & Cynthia Schwertsik
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Mittwoch, 26.Mai - 19.30Uhr:
Die Künstlerin Gertrude Moser-Wagner präsentiert das Kunstprojekt TASTE
UM DIE ECKE
TASTE UM DIE ECKE ist prozessuale Annäherung an den Ort. Das Tasten als
Nahsinn verstanden, das Schmecken (taste, engl.) als Einverleibung.
Osmose als Prinzip, als eine dialogische Vorgehensweise im Austausch
mit BewohnerInnen.
TASTE ist im Wort PRATERSTRASSE enthalten.
Gertrude Moser-Wagner, Künstlerin, Konzept und Projektleitung
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Donnerstag, 27.Mai - 19.30 Uhr:
renate kordon tea for three
Filmprojektion
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NA 12 1958, Gekennzeichnet Napoli
Fiore Formisano, Marina Huber und Judit Krizek
Hören und Fühlen Sie diese Performance!
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Dienstag, 1.Juni - 19.30 Uhr:
Reise zum dritten Ort
Die Filmemacherin Carla Knapp zeigt sich heute Abend von einer neuen
Seite: gemeinsam mit ihrer Gitarre erzählt sie aus ihrem Leben.
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Mittwoch, 2. Juni - 18.30 Uhr:
VORSICHT TEXTIL. Zur Vernetzung mit muslimischen Frauen
Roundtable mit Carla Amina Baghajati, Leyla Arzu Kececi, Lisa
Rosenblatt,
Claudia Mitscha-Eibl (angefragt)
Moderation: Kerstin Kellermann (Bunte)
Kalligrafie und Textilkunst: Zehra Yilmaz und Doris Seyser
Wegen der Kleinheit des Raumes bitte vorwiegend für Frauen !
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Donnerstag - 3. Juni, 19.30 Uhr:
living-room version 2.0
knitting-room - Sie sitzen im Wohnzimmer und haben Kopfhörer auf. Alles
scheint vertraut: ein Fernseher, eine Bar, ein Bücherregal, eine
Stehlampe, ein zentrovertierter Lebensraum? living-room version 2.0 ist
kompakt, zusammenklappbar und bietet den auditiven Einblick in den
living-room. 1x1x1m, 4 Wände, ein Audiosignal aus dem living-room und
die Möglichkeit widerspruchslos im Nachhinein mitzureden.
Freitag, 4. Juni - 19.30 Uhr:
living-room version 2.0
Samstag, 5. Juni - 19.30 Uhr:
living-room version 2.0
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K.I.O. LAB
K.I.O. LAB:
Die lokale Multimedia-Station in der Gaullachergasse 41 / Ecke
Kirchstetterngasse
Kids in Ottakring laden zu Workshop und Party ein!
Kulturpraxis im sozialen Raum
Ein Konzept von Alexandra Reill,
entwickelt für SOHO IN OTTAKRING 2004/05
Dienstag, 25. Mai -15.00 bis 18.00 Uhr K.I.O. LAB für Mädchen
Multimedia-Workshop mit den Mädchen der Gaullachergasse, zu dem Mädchen
aus ganz Wien herzlich eingeladen sind! [Teilnahme kostenlos]
Freitag, 28. Mai -15.00 bis 18.00 Uhr K.I.O.LAB für Kids
Am Multimedia-Workshop nehmen nun auch die Jungs teil und integrieren
sich in den Kreativprozess.
Alle Jugendlichen, die nicht zum Stammkreis der Gaullachergasse
gehören, sind herzlichst eingeladen, mitzumachen! [Teilnahme kostenlos]
Samstag, 29. Mai -15.00 bis 18.00 Uhr K.I.O.LAB für Kids
Am Samstag Nachmittag kommt der Audio DJ zur Gruppe hinzu, und
gemeinsam wird die technische Anlage für Visual und Audio DJing
aufgebaut und das Live Mixen geübt.
Jugendliche, die nicht zum Stammkreis der Gaullachergasse 41 gehören,
sind wie immer herzlich eingeladen, mitzumachen! [Teilnahme kostenlos]
Samstag, 29. Mai -18.00 bis 21.30 Uhr K.I.O.Kids for Partying!
Es sind alle herzlich eingeladen!
Infos und Kontakt: Alexandra Reill, office@kanonmedia.at
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soho kocht
Ort: Firma Staud, Yppenmarkt 4
Samstag 5. Juni - 12.30 Uhr
ausgewählte Lieblingsrezepte
Eva Brunner-Szabo/Gert Tschögl präsentieren die Kochbroschüre "Soho
kocht".
Es gibt Kostproben für den verwöhnten Gaumen!
Was früher Gulyas und Powidltascherl waren sind heute Spaghetti und
Kebab.
Mitgebracht aus anderen Kulturen bereichern sie unsere Küche und unsere
Geschmackssinne.
Ein Projekt von memoryPROJECTS
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Treffen wir uns am Yppenplatz !
Setkáme se na Yppenplatzu!
Ort: Piazza am Yppenplatz
Was haben UngarInnen, SlowenInnen, TschechInnen, SlowakInnen,
MalteserInnen, EstländerInnen, LitauerInnen, LettländerInnen, PolInnen,
ZypriotInnen gemeinsam ?
Sie bringen den brunnenviertler Yppenplatz zum Beben und zum Kochen !
Sa, 22. Mai -16.30 Uhr :
Ungarn lädt zu einem schmackhaften Buffet
ab 18.00 Uhr live music aus Ungarn, Slowenien und Tschechien
19.00 Uhr Begrüssung durch:
Franz Prokop, Kulturbezirksrat
Mag. Pál Kleininger, ungarisches Tourismusamt
Marcel Sauer, tschechisches Zentrum
Jan Ciglenecki, slowenisches Fremdenverkehrsinstitut
So, 23. Mai -15.00 Uhr: es wird slowenisch gesprochen und musiziert
Mo, 24. Mai - 18.00h bis 22.00 Uhr: Musikprogramm + Imbiß aus der
Slowakei
Di, 25. Mai -18.00 bis 22.00 Uhr: tschechische Musik, tschechische Küche
Mi, 26. Mai - 18.00 - 22.00 Uhr: Musik aus Malta mit kulinarischer
Begleitung
Do, 27. Mai - 18.00 - 22.00 Uhr: musikalische und andere Köstlichkeiten
aus Polen
Fr, 28. Mai - 18.00 - 22.00 Uhr: zypriotische Klänge mit Schmankerln
Sa - Mo, 29. Mai, 30. Mai und 31. Mai jeweils 18.00 - 22.00 Uhr:
Musikalischer Mix und kleine Happen aus Estland, Litauen und Lettland
Idee und Koordination: Gibson Olu Shodiya
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es geht weiter mit Musik am Yppenplatz:
Mi. 2. Juni - 20 Uhr:
ROTTERDAM
Susanne Amann (Cello, Rechner) und Michael Klauser (Gitarre, Rechner)
und Gastmusiker
Fr. 4. Juni - 20 Uhr
dj-line the perfumed garden presents: vive la trance"
Sa. 5. Juni - 20 Uhr
ROTTERDAM
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Resonanz lädt zum Gespräch ein !
º Ist der Freiraum ein Ort für Gespräche?
º Wer spricht mit wem?
º Wem gehört der öffentliche Raum?
º Wie nimmst Du den öffentlichen Freiraum für Dich in Anspruch?
Gespräche entfremden:
Fr., 28. Mai von 16.00-19.00 Uhr
Sa., 29. Mai von 12.00-15.00 Uhr
Mo., 31. Mai von 11.00-14.00 Uhr
Ein Projekt von Emanual Danesch und Reinhard Kroiss
Ort: Piazza am Yppenplatz
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Samstag, 22. Mai + 5. Juni
Die Kaufleute am Brunnenmarkt und rundherum sind auch am Abend noch für
Sie da !
Die Unternehmer der IG der Kaufleute "Brunnenviertel in Neulerchenfeld"
freuen sich über Ihren Besuch!
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Information
T: 406 41 54-70
E: contact@sohoinottakring.at
vor Ort: Cafe C.I., Payergasse 14 (Piazza), 1160 Wien
das team
Verein Soho in Ottakring
Brunnengasse 68/9, 1160 Wien
Projektleitung: Ula Schneider
Organisation: Veronika Maurer
Pressearbeit: Martina Montecuccoli
Web-Design: Stefan Nussbaumer
Coverfoto: Götz Bury
Grafik-Design: Sibylle Gieselmann
Druck: Druckerei Remaprint
Technik: Peter Riedl
dank an:
Wien Kultur
Bezirksvertretung Ottakring
WIF
BKA
ÖBV
Gebietsbetreuung Ottakring
Wiener Kinderfreunde
Ottakringer Brauerei
der Falter
Staud´s
Kunstcocktail
Hasan Vural, Käseparadies
Restaurant ETAP
Remaprint
revolution will not be televised
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kinoki
Gumpendorfer Str. 63B
Buerogemeinschaft 1. Stock
1060 Wien
Mobile: ++43 (0)650 5031574
Fax: ++43 (0)1 408 93 60
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http://www.kinoki.at