[kinoki-mikrokino] Mi 21.6. Stadttheater Wiener Neustadt Traiskirchen. Das Musical.

Tina Leisch augustine.leisch at gmx.at
Mo Jun 19 11:29:10 CEST 2017


Liebe Leute


Nach drei ausverkauften und umjubelten Vorstellungen als Festwochenproduktion im Volkstheater
spielen wir am Mittwoch, dem 21.6. um 19.30 im Stadttheater Wiener Neustadt Traiskirchen. Das Musical.

Wir möchten, alle, die die Schweigende Mehrheit in den letzten Jahren unterstützt haben  herzlich dazu einladen.

Wer es sich bequem leisten kann: Es gibt Regiekarten für 13 Euro, für die ärmeren Leute gibt es Freikarten.

Karten rervieren bei Thomas Auer <auertho at gmail.com>, oder einfach an der Abendkassa.

Von Wien muss man um 18.25 am Hauptbahnhof den Zug nach Wiener Neustadt nehmen.
Wir hören so pünktlich auf, dass man um 23.05 den letzten Zug nach Wien zurück erwischen wird. 

Bitte verbreitet diese Nachricht unter Helferinnen, Geflüchteten, Interessierten.

Auch per facebbok: 

https://www.facebook.com/events/618765764995806

Merci



Tina

PRESSESTIMMEN:

Für die heurigen Festwochen haben Tina Leisch und Bernhard Dechant die Geschehnisse im Flüchtlingslager Traiskirchen in Form eines Musicals aufgearbeitet. Traiskirchen als Musical? Das hätte kitschig, wenn nicht sogar peinlich werden können. Doch am Ende tobte Freitagnacht das Volkstheater. Die Standing Ovations nahmen kein Ende.(…) Man möchte Tina Leisch und Bernhard Dechant Blumen streuen - mit feiner Klinge schaffen es die Regisseure, an der sensiblen Grenze zu schaben – zwischen aufs Korn und Ernst nehmen. Ein junger Afghane (Bagher Ahmadi) möchte unbedingt heiraten, „nur für die Papiere“, stellt er klar. Gekonnt wird zwischen pointiertem Schmäh und dokumentarischer Aufarbeitung changiert. Da werden Flüchtlingen Klischees umgehängt, die sie sogleich wieder abschütteln, fundamentalistischen Moslems (stark Jihad Al-Khatib und Zaher Mahmoud) genauso wie „Wutbürgern“ und besorgten Mitläufern eine Stimme gegeben und „Gutmenschen“ auf die Schaufel genommen. Selbst Johanna Mikl-Leitner hat ihren Auftritt (zum Schreien komisch: Khalid Mobaid) – ein ganzer Song wurde ihr gewidmet. (…) Gelacht wird viel an diesem Abend - aber nicht über billige Schenkelklopfer. Ohne zu bevorzugen, ohne zu kritisieren. Endlich passiert eine Aufarbeitung der Geschehnisse, endlich in einem Ton fern von jeglicher postulierter politischer Korrektheit. Ehrlich, tiefgründig - und durchaus witzig. Man möchte es ein zweites Mal sehen. Und die Nachbarn mitnehmen - die, die geholfen haben, und die, die Angst haben vor dem Unbekannten, vor dem anderen.     Orf.at

Lebendig und lebensnah ist das Spiel, viele namhafte Musiker haben Nummern beigesteuert, darunter Eva Jantschitsch („Gustav“), die Linzer Hip-Hop-Band Texta oder Bauchklang (Philipp Sageder). Sakina Teyna schrieb das kurdische Lied „Der Westen meines Herzens“, eine Hymne auf eine Utopie, die in jedem von uns wohnt und im Grunde unerreichbar ist. Ein Hauch von Flower-Power durchzieht diesen nachdenklich und heiter stimmenden Abend, der zur Humanität aufruft und das Beste vermittelt, was Theater zu bieten hat, ein positives Gemeinschaftserlebnis.Die Presse
Auch wenn ein Happyend ausbleiben muss, behält sich der Abend seinen Witz. Zu den heitersten und handwerklich schärfsten Szenen zählt der Besuch der Innenministerin im Lager Traiskirchen, bei dem Nämliche im Zuge eines Fotoshootings in ein Zeitloch fällt, in dem sich wiederum ein Burkazelt auf die Beine macht, um in einer Tänzelverfolgung der Politikerin in den Allerwertesten zu beißen. Solch unverbrauchte Komik tat dem Abend gut. Am Ende gab es sogar stehende Ovationen.	 Der Standard
Doch Missstände gab und gibt es. Und sie kommen alle in diesem mit ungeheurer Spiel- und (Über-) Lebensfreude performten Werk zu Sprache und Gesang. Da sind die kleinen Streitigkeiten unter Menschen, die sich den engsten Raum teilen müssen; da sind die zynischen "Wärter" (die die Emigranten nur "Waiter" nennen), die ihren Job machen und Menschen wie Stückgut behandeln; Erinnerungen an grausame Kriegserlebnisse, das zufällige Zusammentreffen von Opfern und Tätern, Fanatismus gehören ebenso zur Lager-Normalität wie das Begreifen des gemeinsamen Schicksals, das Verbünden gegen die Außenwelt, sogar die Liebe zwischen zwei Menschen, die sich tatsächlich ohne die Gewalt und Vertreibung nie kennengelernt hätten. Es sind kleine, leise Geschichten, komische, traurige, immer sehr wahre, anrührende und ehrliche - doch vor den Toren des Lagers wartet die Realität, die keine Zukunft bereithält: "Wir hatten gewusst, dass wir viel riskieren, aber nicht wie viel."
Wirklich stark, motiviert, mit saftiger Ironie die Ruhe und Gleichgültigkeit störend und die Obergrenze der Doppelmoral schleifend ist das Musical "Traiskirchen" aber da, wo es einfach von den richtigen Menschen und ihren falsch gelaufenen Leben erzählt, die uns nicht mehr interessieren. Traiskirchen aber könnte auch eine Chance für Verständnis und Verständigung sein, denn es ist "wie eine internationale Zeitung in Österreich," sagt einer der Schauspieler, der Syrer Johnny Mhanna. "Es gibt dort Nachrichten aus der ganzen Welt aus der Hand derer, die sie selber erlebt haben. Ein kleiner Platz in Österreich, an dem die großen Konflikte aufeinandertreffen."      Der Spiegel online


-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <http://lists.kooperative.at/pipermail/kinoki-mikrokino/attachments/20170619/360ba9d2/attachment.htm>


Mehr Informationen über die Mailingliste kinoki-mikrokino