[kinoki-mikrokino] Hinweise November: Rebel Soundtrack, Roque Dalton + mikrokino

Tom Waibel tom at kinoki.at
Do Nov 7 20:13:02 CET 2013


Hallo, hier aus aktuellem Anlass drei Hinweise für diesen November:

- Buchvorstellung am Freitag, 15.11. um 20:00 in der Bibliothek von unten, 1; Wipplingerstr. 23

Rebel Soundtrack – Zapatista Music
Buchvorstellung mit Benjamin Anaya (Mexiko-Stadt / Chicago)
Vortrag auf Englisch!

Dreißig Jahre nach Gründung der EZLN (Zapatistische Armee zur Nationalen Befreiung) und fast 20 Jahre nach dem zapatistischen Aufstand im Süden Mexikos 1994, der soziale Bewegungen in aller Welt inspirierte, sind dessen Effekte nach wie vor spürbar. In den gegenwärtigen soziale Kämpfen – und in der Musik!
Benjamin Anaya untersucht in seinem Buch die Verknüpfungen zwischen Neozapatismus und Musik sowie deren Einfluss auf die globalisierungskritischen und anti-neoliberalen Mobilisierungen weltweit. Rock- und Pop-Musik erscheinen dabei als Schlüssel zum Verständnis zapatistischer Vielfalt: „Eine Welt, in die viele Welten passen!“
www.bibliothek-vonunten.org

- Filmpremiere am Montag, 18. 11 um 21:00 im Neuen Stadtkino im Künstlerhaus am Karlsplatz

Roque Dalton, erschießen wir die Nacht! -¡Fusilemos la noch!
Dokumentarfilm von Tina Leisch 
Österreich, El Salvador, Cuba 2013
86 min, Produktion: Witcraft, Koproduktion: Kinoki Wien, ICAIC Havanna 

Roque Dalton (1935-1975)  ist der wichtigste Dichter El Salvadors, der Bertolt Brecht oder Jura Soyfer Mittelamerikas,  sein Leben ein Abenteuerroman, seine Dichtung der britzelnde Funkenschlag zwischen politischer Utopie und Sinnlichkeit, zwischen revolutionärer Überzeugung und Lust an der Häresie. Von den salvadorenischen Diktaturen wegen subversiver Tätigkeit als revolutionärer Schriftsteller und Agitator zum Tode verurteilt, gelang es ihm zweimal  seiner Hinrichtung zu entkommen. Er war Pionier einer linken Geschichtsschreibung und Kulturforschung und benutzte die Sprache der Strasse und der Wirtshäuser, den Jargon der Bordelle und Gefängnisse. Er beschoss eine sich globalisierende Popkultur mit antikapitalistischen Pointen und kritisierte kommunistische Befreiungskonzepte und mit der fein geschliffenen Machete seines Witzes.
www.roquedalton.witcraft.at

- kinokis mikrokino #203 am Donnerstag 21. 11. um 19:00 im Depot, 7; Breite Gasse 3

Der letzte Bolschewik
Chris Marker, F/GB/FN 1993, 116 min, dt. V.

Vor 20 Jahren, kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, versuchte Chris Marker Bilanz zu ziehen über das Experiment des "real existierenden Sozialismus", indem er sowjetische Geschichte durch die Lebensgeschichte eines wahlverwandten russischen Regisseurs erzählte: Alexander Medvedkin - 1900 in die Generation der Revolutionäre hineingeboren und im Jahr des Endes 1989 verstorben - ein Filmenthusiast, der in den frühen 30er Jahren einen Kino-Zug auf die Schienen gestellt und es 1934 in seinem Spielfilm "Das Glück" gewagt hatte, Kritik an den Greueln der Kollektivierung anzudeuten. Marker montiert in seinem Filmessay russisches Revolutionskino mit Videoaufnahmen aus dem Moskau des Jahres 1992: "Von diesem Endpunkt also wird das Abenteuer dieses Jahrhunderts betrachtet und aufgerollt werden: wie eine rote Fahne um das Leben des Alexander Iwanowitsch." (Chris Marker, Exposé zum Film)

-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <http://lists.kooperative.at/pipermail/kinoki-mikrokino/attachments/20131107/2b84073f/attachment.htm>


Mehr Informationen über die Mailingliste kinoki-mikrokino