[kinoki-mikrokino] Deserteure

Tina Leisch augustine.leisch at gmx.at
So Sep 8 11:00:58 CEST 2013


KINOKI empfiehlt:


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Donnerstag 12.9. um 19 Uhr
Sarasines Cafe Restaurant
1080, Lange Gasse 74


DESERTEURE



Si Mustapha Müller. Kurze Zeit des Ruhms.
Dokumentarfilm, D 1993, Regie: Erika Fehse,

Chansons mit Helga Porpaczy und Peter Czermak (Akkordeon).

Buchpräsentation Kader Benamara und Fritz Keller.


In den 50er- und 60er-Jahren sammelten sich um einen Kern von Veteranen des Spanischen Bürgerkrieges, ehemaligen Angehörigen der Resistance, Überlebenden der Nazi-KZs und GESTAPO-Gefängnisse junge linke AktivistInnen um sich mit dem Kampf der 
Front de Libération Nationale, der algerischen Befreiungsbewegung, zu solidarisieren. 
Gemeinsam mit den algerischen KämpferInnen entfalteten sie vielfältige Aktivitäten:
Sie sammelten Spenden, demonstrierten, verteilten Flugblätter, besorgten Unterkunft und Arbeit für Flüchtlinge.
Sie unterstützten Ärzte, die nach Tunesien übersiedelten, um dort in Spitälern des FLN zu praktizieren.
Sie errichteten in Marokko eine als Limonaden-Erzeugung getarnte Waffenfabrik für die Aufständischen.
Sie versuchten sich in einer Druckerei in Osnabrück im großen Stil bei der Fälschung französischer Francs-Noten.
Sie richteten in der spanischen Enklave Tetuan einen Rückführungsdienst für Fremdenlegionäre ein, der 4.111 Söldnern zur Desertion und sicheren Rückkehr in die Heimat verhalf. Vorwürfe, damit eine „Terror-Organisation“ zu unterstützen, beeindruckten sie nicht.

Winfried Müller, jüdischer Abstammung, Wehrmachtsdeserteur, der in Algerien zum Islam konvertierte und dann Si Mustapha hieß, war eine der Schlüsselfiguren dabei. Zwei Jahre vor seinem Tod portraitierte Erika Fehse diese legendenumwobene Gestalt.


Anschließend stellen Kader Benamara und Fritz Keller  ihr Buch "Solidarité en Action" vor,  mit dem sie einen umfassenden Überblick über die europäische Solidaritätsbewegung mit dem algerischen Befreiungskampf liefern.

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kinoki unterstützt die Initiative des Stuwerkomitees "Lieber Rotlicht statt Blaulicht!"

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Nächstes kinoki- Mikrokino im Depot (Breite Gasse 3)

Kinokis Mikrokino #202
10.Oktober 2013, 19 Uhr

Rani Radovi/ Frühe Werke
Regie: Želimir Žilnik, Jugoslawien, 1969, 87 min, schwarzweiß, Original serbokroatisch mit englischen Untertiteln
Drei Männer und eine Frau, die verkörperte Jugoslava, kämpfen sich durch das, was die „Rote Bourgeoisie“ aus dem Sozialismus gemacht hat. Doch ihre revolutionären Ideen finden weder bei den Arbeitern und noch bei den Bauern Anklang, sie glauben sie sich noch nicht einmal selbst. In ihrem Frust schlachten die Männer schließlich Jugoslava.
Žilniks schwarze Parabel, die 1969 in Berlin den Goldenen Bären gewann, aber zu seinem Ausschluß aus der Jugoslawischen Kommunistischen Partei führte, inspiriert zu dringend notwendigen widerborstigen Lektüren der Geschichte der südeuropäischen Sozialismen: Z:B. zu Marina Gržinic's These, dass das neoliberale globale kapitalistische System die finstere Seite des Kommunismus sei und nicht umgekehrt.

Pirika na filmu/Pirika on Film
Regie: Želimir Žilnik, Playground produkcija, Serbien, 2013, 53 min, Original serbisch mit englischen Untertiteln
Als im Oktober 2012 im Berliner Arsenal Žilniks „Frühe Werke“ gespielt wird, meldet sich im Publikum eine Frau und gibt sich als die kleine Pirika zu erkennen, die damals eine Nebenrolle spielte. Žilniks neuester Film ergründet, was seiner damalige Protagonistin in den dreiundvierzig Jahren seither widerfuhr. Ein ergreifendes Portrait einer eigenwilligen Frau, aber auch eine Analyse des postkommunistischen Status Quo in verschiedenen Regionen Europas.

In Anwesenheit von Želimir Žilnik







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