[kinoki-mikrokino] 10.000 politische Gefangene im Hungerstreik

Tina Leisch augustine.leisch at gmx.at
Di Nov 6 10:37:49 CET 2012


Liebe Leute,



Heute haben sich 10.000 politische Gefangene in der Türkei
dem Hungerstreik in den türkischen Gefängnissen angeschlossen,
den  kurdische Gefangene seit 55 Tagen führen.

Wir kann es in einem angeblich demokratischen Land über 10.000  
politische Gefangene geben?
Wieso wird die Türkei, die weltweit das Land ist, in dem die meisten  
JournalistInnen inhaftiert sind,
weiterhin mit Samthandschuhen angefasst, hofiert? Wieso sprachen alle  
von einem vermeintlichen "Arabischen Frühling" als die
reaktionären Muslimbrüder in Nordafrika antraten, aber die viel  
zahlreicheren, entschlosseneren, demokratischeren, feministischeren
DemonstrantInnen des Kurdischen Frühlings nimmt niemand wahr?

Wenn in Diyarbakir eine Million Menschen auf einer verbotenen  
Demonstration singen und Parolen schreien,
ist davon in keiner österreichischen Zeitung je etwas zu lesen.

Die Repression, die den AktivistInnen der kurdischen Befreiungsbewegung
entgegenschlägt ist unfassbar und richtet sich beileibe nicht nur  
gegen bewaffnet Kämpfende,
jede und jeder, die sich engagiert, den Mund aufmacht, schreibt,  
demonstriert
oder in den vielen Gremien der lokalen politischen Strukturen  
mitarbeitet, muss jederzeit mit Verhaftung rechnen.

Unter den  hungerstreikenden politischen Gefangenen befinden sich  
inhaftierte Abgeordnete, Bürgermeister und
JournalistInnen. Ihr Gesundheitszustand hat eine lebensgefährdende  
Phase erreicht.
Die politisch verantwortliche AKP-Regierung der Türkei zeigt   
keinerlei Bereitschaft, auf die
legitimen Forderungen – wie das Recht auf Bildung und rechtliche  
Verteidigung in ihrer
Muttersprache sowie die Beendigung der Isolationshaft von Abdullah  
Öcalan, als
Schlüsselfigur und wesentlichem Ansprechpartner für eine Lösung der  
kurdischen Frage - der
Hungerstreikenden einzugehen.

( Seit mehr als einem Jahr ist Abdullah Öcalan völlig von der  
Außenwelt abgeschnitten, .
Der letzte anwaltliche Besuch für Abdullah Öcalan und seine fünf  
Mithäftlinge fand am 27. Juli 2011 statt.
Seither sind sie völlig von der Außenwelt abgeschnitten.
Weder Familienangehörigen noch Anwälten wird der Besuch gestattet.
Auch Telefongespräche oder Briefkontakte sind nicht möglich, auch wenn  
es dafür keinerlei Rechtsgrundlage gibt.)

Ein breites gesellschaftliches Spektrum der Türkei
ruft die Regierung zum Einlenken und damit zum Dialog sowie zur  
Aufnahme von Verhandlungen auf.
Auch Kurdinnen in Europa fordern die Verantwortlichen zum sofortigen
Dialog sowie Einlenken auf und unterstützen die legitimen Forderungen  
der Hungerstreikenden.
Bitte unterzeichnen Sie und verbreiten Sie die Online-Petition zur   
Unterstützung des Hungerstreiks:
http://www.change.org/petitions/hunger-strikers-in-turkish-prisons-engage-in-constructive-dialogue-with-prisoners#

Die Petition geht an:
Mr. Abdullah Gül, President, Republic of Turkey
Mr. Recep Tayyip Erdogan, Prime Minister, Republic of Turkey
Mr. Sadullah Ergin, Minister of Justice, Republic of Turkey
Detaillierte Informationen zum Hungerstreik finden Sie unter
www.civakaazad.com


Tina Leisch
augustine.leisch at gmx.at
www.gangstergirls.at
www.kinoki.at
www.laufdavon.at



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