[kinoki-mikrokino] #178 - Do 20.1./depot/18:00: Wundkanal / Unser Nazi

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Mo Jan 17 12:39:57 CET 2011


hallo, anbei die einladung zum mikrokino am donnerstag. es wird ein langer abend werden mit aussergewoehnlichen, irritierenden, selten zu sehenden filmen... zur erinnerung: morgen dienstag werden aktivisten des black audio film collective mit filmen im depot zu gast sein! ganz unten weisen wir ausserdem auf die kommende metro-retro „was hätten wir getan?“ der alltag der verfolgten vor dem KZ" hin, sowie auf ein neues buch über die jüdische bukovina, das emil rennert, der bereits im mikrokino zu gast war, gemeinsam mit shani bar on veroeffentlicht hat. herzlich, kinok p

KINOKIS MIKROKINO

Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien,
http://www.depot.or.at
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino at kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
http://lists.kooperative.at/cgi-bin/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino

Einladung zu kinokis mikrokino #178

Do, 20. Jänner 2011, 18:00 (Frühere Beginnzeit!)
WUNDKANAL / UNSER NAZI

Ein alter Mann wird entführt und von seinen Kidnappern verhört. Dabei wird die Biografie eines Massenmörders freigelegt. Der Achtzigjährige war als einer der obersten SS-Führer für die Ermordung von Tausenden von Menschen in der Sowjetunion verantwortlich und "Erfinder" einer infamen Liquidationstechnik der Nazis: des fingierten Selbstmords politischer Gefangener. Thomas Harlan, der kürzlich verstorbene Sohn des Nazipropagandisten Veit Harlan, begnügte sich in 'Wundkanal' nicht mit der Rekonstruktion der Geschichte dieses Schreibtischtäters, sondern zieht darüberhinaus Linien vom Nationalsozialismus bis zum Bau der Hochsicherheitstrakte im Stammheimer Gefängnis. 
Robert Kramer drehte seinen eigenen Film über Harlans provokatives Projekt: Notre Nazi (Unser Nazi) dokumentiert die Dreharbeiten zu Wundkanal, einem sozialen Experiment, in dem Kinder von Opfern und Täter auf einen wirklichen Täter treffen und das über den fiktiven Prozess in Wundkanal hinausweist. "Das Thema ist heillos, die Filme sind es noch mehr. Man kann Harlans Film nur verstehen, wenn man Kramers Film gesehen hat, und hat man beide gesehen, dann versteht man nichts mehr. Denn Kramer, der so tut, als dokumentiere er nur, denunziert in Wahrheit den Denunziator Harlan. Es ist, als wäre jene Ermordung der 11.000 Juden, an der Filbert beteiligt war, ein Fluch, der noch jene verwirrt und blind macht, die sie verarbeiten wollen." (Ulrich Greiner, Die Zeit 14.9.1984)

Wundkanal, D/F 1984, Thomas Harlan, 107 min, DVD
Notre Nazi, F/D 1984, Robert Kramer, 116 min, DVD

Einführung: Studierendengruppe (TFM)


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Vorschau:


Do, 17. Februar 2011, 19:00
FEBRUAR 34: TRÄNEN STATT GEWEHRE 
kinokis mikrokino #179

Tränen statt Gewehre, A 1983, Karin Berger/Elisabeth Holzinger/Lotte Podgornik/Nadja Trallori, 30 min, DVD

“Im Goethehof hat es dann geheißen: Ein jeder hat seine Waffen! Jetzt haben sie das Bad aufgehaut, die Mauer vom Bad, eine bestimmte Stelle. Da waren drinnen vier Revolver und zehn Gewehre! Und 170 Mann sind dagestanden zum Kampf bereit. Kannst du dir das vorstellen! Das war so deprimierend, dort bin ich so fertig gewesen. Jetzt hab ich gesagt, na das war alles umsonst! Die haben alle nicht kämpfen können. Es hat nicht Stadlau kämpfen können, es hat nicht Kagran kämpfen können. Weil wenn das gemeinsam losgegangen wär, Ottakring und mit allem, das wäre ja etwas Anderes gewesen.” (Anni Haider in "Tränen statt Gewehre")

Anschließend Gespräch mit Karin Berger und Elisabeth Holzinger.

Die Kameraden des Koloman Wallisch, A 1983/84, Michael Scharang, 90 Min., VHS

"Koloman Wallisch, steirischer Nationalratsabgeordneter und Bürgermeister von Bruck a. d. Mur, zählt zu den Märtyrern des Februar 1934. Wenige Tage nach dem Beginn der Kämpfe wurde er am 19.2.1934 von der Dollfuß-Regierung gehenkt. Seine Person ist der Ausgangspunkt für Michael Scharangs Spielfilm. Scharang erzählt von alltäglichen Schicksalen, von Menschen, die in den Sog der Ereignisse gerissen werden. Der Werk-zeugmacher Viktor ist - wie alle Mitglieder seiner Familie - überzeugter Sozialist. Die Liebe zwischen ihm und der im bürgerlichen Milieu aufgewachsenen Arzttochter Paula droht an der Zuspitzung der politischen Situation zu zerbrechen." (filmladen)


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kinokis mikrokino #180/1
Do, 17. März 2011, 19:00 
DIE PALÄSTINENSISCHE FILMEMACHERIN ULA TABARI - PRIVATE INVESTIGATION I

In "Private Investigation" richtet die palästinensische Filmemacherin Ula Tabari den Blick auf die palästinensische Bevölkerung in Israel, 20-25% der israelischen Bevölkerung. Aus ihrer Wahlheimat Paris kehrt Tabari kurz vor dem israelischen Unabhängigkeitstag, dem palästinensischen Tag der Naqba, der Katastrophe, in ihre Geburtsstadt Nazareth zurück. Sie spricht mit ihren Eltern, mit FreundInnen, mit Menschen auf der Straße über die Frage, was dieser Tag für sie bedeutet. Sie alle haben die israelische Staatsangehörigkeit und sind gleichzeitig palästinensisch. Mit Private Investigation gibt sie eine Innenansicht aus einer Bevölkerungsgruppe, die bei allen Verhandlungen über Lösungsmodelle für den Konflikt zwischen Israel und Palästina nahezu ignoriert wird.

Private Investigation, F/D 2002, Ula Tabari, 85 min, DVD, OmdtU

Gespräch mit Ula Tabari (Paris)


kinokis mikrokino #180/2
Fr, 18. März 2011, 19:00 
DIE PALÄSTINENSISCHE FILMEMACHERIN ULA TABARI - PRIVATE INVESTIGATION II

"Jinga" bezeichnet eine Grundfigur des Capoeira, einer afro-brasilianischen Kampf- und Tanztechnik. In diesem von Sklaven entwickelten Kampfstil sind Angriff und Verteidigung nicht zu unterscheiden. Ulla Tabari setzt in "Jinga48" die in "Private Investigation" begonnene Recherche fort. Aus der Generation der Kinder sind nun selbstbewusste, Capoeira übende Teenager geworden, die die filmische Forschung nach palästinensischen Identitäten in Israel und ihrer historischen Wurzeln in den Jahren 1948 und 1976 nun selbst übernehmen.

Jinga48, Palästina/Qatar 2009, Ula Tabari, 76 min, DVD, OmeU

Gespräch mit Ula Tabari (Paris)

Ula Tabari. Sie wurde 1970 in Nazareth geboren und lebt seit 1998 in Paris. Arbeit am Theater und Filmproduktion, Filmschauspielerin, u.a. in Filmen von Elia Suleiman.


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Hinweise:

Dienstag, 18. Jänner 2011, 18:00
The Knowledge of the Archive: Politics, Film and Memory
Filmscreening und Diskussion

Die von Black Audio Film Collective von den frühen 1980er bis Mitte der 1990er Jahre produzierten experimentellen Dokumentarfilme zählen zu den wichtigsten filmischen Arbeiten in der Auseinandersetzung mit Schwarzer Geschichte in Britannien und darüber hinaus. Vor dem Hintergrund der Arbeitskämpfe und Aufstände, auf die sie sich beziehen, bilden die Filme ein Archiv über Fragen politischer Repräsentation, Geschichte und Erinnerung. Teil der filmischen Praxis war von Anfang an eine Diskursbildung, die in die Cultural Studies Departments oder die Postcolonial Studies hineinwirkte. Was bedeutet dieses widerständige Wissen heute in Zeiten seiner Kommodifizierung in Universitäten, Museen und Kinos, während gleichzeitig etwa eine Auseinandersetzung mit Schwarzer österreichischer Geschichte marginalisiert und negiert wird?
 
Einleitung von Sophie Goltz (Kuratorin, Berlin) und Therese Kaufmann (eipcp, Wien)
6 pm Handsworth Songs, R: Black Audio Film Collective, UK 1986, 60 min
7 pm The Genome Chronicles. R: John Akomfrah, UK 2009, 33 min

Diskussion mit John Akomfrah, David Lawson (Smoking Dogs Films / Black Audio Film Collective, London)
 
Veranstaltung in englischer Sprache.
Im Rahmen der Ausstellung Notes on Memories (IG Bildende Kunst) und des Projekts creating worlds (eipcp); in Kooperation mit LUX (London) and Kinoki (Wien).


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Film-Retrospektive „Was hätten wir getan?“
Der Alltag der Verfolgten vor dem KZ

Datum: 17. bis 21. Jänner 2011
Beginn: jeweils um 19.30 Uhr
Ort: METRO Kino, Johannesgasse 4, Wien 1
Kuratoren: Frank Stern, Stephan Matyus


Die bereits seit Jahren stattfindende Filmreihe fragt in diesem Jahr nach dem Verhalten der Nicht-Verfolgten. Wie agierten Nachbarn, Freunde, Bekannte, Fremde, wenn sie Ausgrenzung und Isolation, die Arisierungen, die Deportationen wahrnahmen? Warum war der Alltagsrassismus so wirksam? Warum führte er zum Versagen, zur passiven Mittäterschaft von Millionen, die zusahen, die wegsahen, wenn die jüdischen Nachbarn oder andere Verfolgte „verschwanden“?

Die Filme EHE IM SCHATTEN, ROMEO, JULIA UND DIE FINSTERNIS und DAS ANDERE LEBEN fragen auch danach, was solidarische Hilfe bedeuten konnte, ob die politischen Anschauungen und Haltungen eine Rolle spielten, welche oft verzweifelten Alternativen möglich waren, wie ein Verstecken der Verfolgten auch für die Helfer eine Todesgefahr bedeuten konnte. 

Die Filmretrospektive 2010 will zum Nachdenken, zur Diskussion anregen, wie wir heute mit dem gewöhnlichen Rassismus, mit gesellschaftlichen und individuellen Vorurteilen umgehen und nach der Verantwortung eines jeden Einzelnen in unserer Gesellschaft fragen. Die Filme WELCOME IN VIENNA und ABRAHAMS GOLD behandeln die Rückkehr von 1938 Vertriebenen, das Überleben des Antisemitismus im Alltag und die moralische Verantwortung der Nachkriegsgenerationen.  

Die Filme werden jeweils wie auch schon in den Vorjahren mit einem kurzen Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Frank Stern eingeleitet. Darüber hinaus wird es im Anschluss an den gezeigten Film die Möglichkeit für Fragen und zur Diskussion geben.

Das Bundesministerium für Inneres in Kooperation mit dem Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte am Institut für Zeitgeschichte, Historisch- Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien führt seit einigen Jahren eine jährliche Filmretrospektive vor den Mauern des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen durch. Diese wird erweitert durch einen zusätzlichen Spilefilm jeweils im Jänner in Wien wiederholt. 


PROGRAMM:

Montag, 17.1.2011, 19:30
EHE IM SCHATTEN (DDR 1947, Regie: Kurt Maetzig, 104 Min.) 

Dienstag, 18.1.2011, 19:30
ROMEO, JULIA UND DIE FINSTERNIS (CSSR 1959, Regie: Jiri Weiss, 92 Min.)

Mittwoch, 19.1.2011, 19:30
WOHIN UND ZURÜCK - WELCOME IN VIENNA (Ö 1986, Regie: Axel Corti, 127 Min.)

Donnerstag, 20.1.2011, 19:30
ABRAHAMS GOLD (D 1989, Regie: Jörg Graser, 95 Min.)

Freitag, 21.1.2011, 19:30
DAS ANDERE LEBEN (Ö 1948, Regie: Rudolf Steinboeck, 109 Min.)


Veranstalter: Bundesministerium für Inneres; Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte am Institut für Zeitgeschichte, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria.

Der Eintritt ist frei. Um rechtzeitige Reservierung im Bundesministerium für Inneres wird gebeten: BMI-IV-7 at bmi.gv.at oder 01 – 53126 – 3852.


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Dear friends an supporters of our project,

Our photo/text book about the Jewish Bucovina and the Holocaust in
Transnistria was published. Shani and I spent many months in the
Bucovina and in Transnistria researching for this book. In order to
gain greater insight into the matter we also conducted many
oral-history interviews with Transnistria survivors. The book is
accompanied by a traveling exhibit which was on display in Radautz,
Romania from July 2010 - November 2010. Our exhibition will travel in
2011 to Vienna and Berlin and possibly in 2012 to the United States
and Canada. If you are interested you can find more information and
purchase our new book on Amazon.com or Amazon.de

Amazon.com
http://www.amazon.com/Jewish-Bucovina-Emil-Rennert/dp/3901899456/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1294663548&sr=8-1

Amazon.de
http://www.amazon.de/die-j%C3%BCdische-bukowina-spuren-bucovina/dp/3901899456/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1294663674&sr=8-1

The book is bilingual in English and German.


Thank you for your interest and support of our project,
Emil Rennert & Shani Bar On




Die jüdische Bukowina - Spuren, The Jewish Bucovina [Hardcover]

by Emil Rennert & Shani Bar On
Hardcover: 136 pages
Publisher: edition exil; 1ST edition (2010)
ISBN-10: 3901899456
ISBN-13: 978-3901899454


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Schwerpunkt für Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte
Institut fuer Zeitgeschichte
Universitaet Wien
Spitalgasse 2-4
A-1090 Wien
T: +43 - 1 - 4277-41204
F: +43 - 1 - 4277-9412


www.univie.ac.at/visuellezeitgeschichte



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