[kinoki-mikrokino] #171 - Do 22.4./depot: Eine Reise ins Herz des zapatistischen Widerstands

p at kinoki.at p at kinoki.at
Mo Apr 19 11:54:46 CEST 2010


hallo, anbei die einladung zum filmabend am donnerstag mit dem ersten  
zapatistischen spielfilm. weitere termine und texte auf unserer  
modernisierten website http://www.kinoki.at unter anderem findet sich  
da auch ein link zu unseren kinoki-freundInnen in san cristobal,  
chiapas/mexico: http://forokinoki.blogspot.com/ und vieles mehr.  
herzlich, kinok p


KINOKIS MIKROKINO

Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien,
http://www.depot.or.at
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino at kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
http://lists.kooperative.at/cgi-bin/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Förderpreis Politische Kulturarbeit 2004 der IG Kultur Österreich.

Einladung zu kinokis mikrokino #171

kinokis mikrokino #171
Donnerstag, 22. April, 19:00
EINE REISE INS HERZ DES ZAPATISTISCHEN WIDERSTANDS

In San Pedro, Chiapas, mitten im aufständischen Gebiet der Zapatistas,  
soll Sonia verheiratet werden. Während die Armee der Bundesregierung  
widerständige Gebiete besetzt und immer weiter vorrückt, wird Sonias  
Heirat beschlossen – sie bekommt als Brautgeschenk eine Kuh. Doch  
Sonias Herz schlägt für einen anderen, einen Aufständischen – damit  
gerät sie nicht nur mit den überlieferten Gebräuchen in Widerspruch  
sondern auch mit dem revolutionären zapatistischen Gesetz. Der Film  
reflektiert Sonias Schwierigkeiten in einer generationenübergreifenden  
Erzählung vor dem Hintergrund der konkreten politisch-militärischen  
Selbstermächtigung der EZLN. Dieser erste zapatistische Spielfilm aus  
der Selva Lacandona wurde nicht zuletzt möglich durch die  
Zusammenarbeit der aufständischen Räteregierungen mit Hermann  
Bellinghausen, der den indigenen Aufstand seit 1994 journalistisch  
begleitet.

Corazón del tiempo (Heart of Time)
Mex. 2008, Regie: Alberto Cortés, Buch: Alberto Cortés / Hermann  
Bellinghausen, Kamera: Marc Bellver, DVD, 90 min., span. + engl. UT.

Anschließend Gespräch mit
Tom Waibel, kinoki
Jens Kastner, Soziologe und Kunsthistoriker
Luz Kerkeling, Filmemacher und Autor (La Lucha sigue - Der Kampf geht  
weiter, Unrast Verlag 2003)


***

Vorschau:


Anm.: mikrokino #172 steht in verbindung mit folgendem abend, der  
einen tag vorher stattfinden wird:


Donnerstag, 20. Mai 2010, 19:00
MEDIA ACTIVISM 1
RADIO ALICE. 33 YEARS AFTER

Präsentation der Neuausgabe von
Klemens Gruber, Die zerstreute Avantgarde. Strategische Kommunikation  
im Italien der 70er Jahre, Wien: Böhlau 2010

„Als würden sie ein anthropologisches Ritual ausführen, hat die  
Mehrheit der bologneser Jugendlichen beschlossen, sich nackt  
auszuziehen, Gesicht und Körper zu bemalen wie Wilde bei einer  
Initiationszeremonie, Grammatik und Syntax zu vergessen, die bekannten  
Wörter in Anagramme zu verwandeln, in Versen zu sprechen, auf die  
frühesten Zustände der Vergangenheit zu regredieren und sich die  
avanciertesten Zukunftsszenarien auszudenken, alle Sprachen der Welt  
zu verwerfen, um sie neu zu erfinden, weil alle Sprachen der Welt  
schon längst versagt hatten.“ Maurizio Torrealta im Vorwort zur  
italienischen Ausgabe L’Avanguardia inaudita, Genua 1996

Der Autor im Gespräch mit
Maurizio Torrealta, Mitbegründer von Radio Alice, Chefredakteur von  
RAI news24 und Direktor der Journalismusschule „Lelio Basso“ in Rom.
Franco Berardi „Bifo“, Mitbegründer von Radio Alice, Philosoph und  
Medientheoretiker (u. a. Come si cura il nazi, Roma 1993; zuletzt  
Precarious Rhapsody: Semocapitalism and the Pathologies of the Post- 
Alpha Generation, Autonomedia 2009).
Enrico Palandri, Autor zahlreicher Romane (u. a. Boccalone, L’erba  
voglio 1979; Der Weg zurück, Fischer 1991), Professor für Italienische  
Literatur am University College London und an der Università Ca’  
Foscari Venezia.

Eine Veranstaltung des TFM – Institut für Theater-, Film- und  
Medienwissenschaft an der Universität Wien




kinokis mikrokino #172
Freitag, 21. Mai 2010, 19:00
RADIO ALICE. FILME & KOMMENTARE

In den 1970er Jahren verwandelte sich Italien in ein soziales  
Laboratorium, in dem Medienexperimente eine entscheidende Rolle  
spielten. Kurz vor der Ankunft des Privatfernsehens, das heute unter  
Berlusconi eine TV-Diktatur ausübt, ließ ein Netzwerk von lokalen,  
„freien“ Radiostationen das staatliche Monopol über den Äther  
zusammenbrechen. Anfang 1976 begann in Bologna ein junges  
Radiokollektiv aus den „ehrwürdigen, himmlischen, erhabenen“ Studios  
von Radio Alice zu senden: Eines Morgens wünscht eine sanfte  
Frauenstimme – mit indischer Musik im Hintergrund – den Hörern einen  
guten Morgen und fordert sie auf im Bett zu bleiben. „Eine Einladung  
an euch, heut morgen nicht aufzustehen, mit jemandem im Bett zu  
bleiben, euch Musikinstrumente zu bauen und deleuzianische Maschinen.“

Alice é in Paradiso
I 2002, Regie: Guido Chiesa, 77 min., DVD, dt. Übers. live eingesprochen

u. a. Videomaterial aus Bologna 1977.

Kommentare von Franco Berardi „Bifo“, Enrico Palandri, Maurizio  
Torrealta und Klemens Gruber.

In Kooperation mit TFM – Institut für Theater-, Film- und  
Medienwissenschaft an der Universität Wien.


***


kinokis mikrokino #173
Donnerstag, 17. Juni, 20:00
KLIMAWANDEL – DAS ZEITALTER DER DUMMEN

Franny Armstrongs ökoaktivistisches Dokudrama "The Age of Stupid"  
zeichnet ein ziemlich apokalyptisches Bild der Konsequenzen der  
globalen Klimaerwärmung: In der Zukunft des Jahres 2055 sind weite  
Teile der Erde unbewohnbar. In einem metallenen Turm in der Arktis  
lebt ein alter Mann (Pete Postlethwaite), der anhand von visuellen  
Bruchstücken aus der Vergangenheit – unserer Gegenwart – erzählt, wie  
es zur ökologischen Katastrophe kam und sich fragt, weshalb nichts  
unternommen wurde als dies noch möglich war. Der Film wurde durch  
"Crowd Sourcing" finanziert, über den geringen CO2-Verbrauch der  
Filmproduktion gibt der Abspann Auskunft und die Premiere des Films  
fand im September 2009 in einem solarbetriebenen New Yorker Kino statt.

The Age of Stupid
GB 2009, Regie: Franny Armstrong, Prod.: Lizzie Gillett, 89 min., DVD,  
OmdtU

Anschließend Gespräch mit Klaus Radunsky, Klimaexperte am  
Umweltbundesamt, Teilnehmer am Internationalen Klimaprozess (UNFCCC,  
IPCC).


***

kinokis mikrokino #174
Dienstag, 22. Juni, 20:00
ŽELIMIR ŽILNIK: THE OLD SCOOL OF CAPITALISM

Serbien in der Zeit der postkommunistischen Transformation. Der durch  
die kriminellen Privatisierungen verwüstete Mikrokosmos des globalen  
Kapitalismus. Die Überreste des zerschlagenen Proletariats versuchen,  
ihre Rechte zu erkämpfen. Žilniks Dokudrama mixt die dokumentarischen  
Aufnahmen von Streiks mit fiction: Ein Unternehmer, der sich weigert,  
seine Arbeiter auszuzahlen, wird von einer Gruppe Anarchisten  
entführt. Die Erpressung scheitert. Der Kapitalismus hat abermals den  
Sieg davongetragen – dank der nackten Gewalt. Was lernt man also in  
der alten Schule des Kapitalismus? Ein Arbeiter im Film fasst die  
erste Lektion in einem einzigen Satz zusammen: „Wenn du nicht kämpfst,  
wirst du gar nichts bekommen.“ Warum müssen wir es immer wieder erneut  
lernen?

The Old School of Capitalism
Serbien 2009, Regie: Želimir Žilnik, 122 min., DVD, OmenglU

Anschließend Boris Buden, Philosoph, im Gespräch mit Želimir Žilnik.

eipcp discursive lines im Rahmen von Creating Worlds, http://creatingworlds.eipcp.net



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Hinweise:

aktuell:

Kirchenaustritt
http://www.freidenkerbund.at/de/kirchenaustritt/get/page/kirchenaustritt/
http://www.kirchenaustritt.at/

Initiativen
http://www.freidenkerbund.at/
http://www.betroffen.at/
http://www.laizismus.at/was-will-die-laizismus-initiative/
http://www.ipetitions.com/petition/missbrauchinderkatholischenkirche/


***

Der Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte empfiehlt im  
Rahmen seiner Forschungs-, Lehr- und Filmaktivitäten die folgende  
Retrospektive:


Der JÜDISCHE FILMCLUB WIEN zeigt

STAY JEWISH!
VOM SHTETL IN DIE LOWER EAST SIDE
Do, 22. April – Do, 29. April
im METRO Kino, Johannesgasse 4, 1010 Wien


Donnerstag, 22. April - 19:30 || Montag, 26. April - 18.30
ERÖFFNUNGSFILM! Vorprogramm ”Jiddische Lieder” mit Sveta Kundish &  
Roman Grinberg
“HESTER STREET ” (USA 1975) Engl. & Jidd. OF mit engl. UT
“Hester Street” - ein Glanzstück des jüdischen Films - die  
Hauptdarstellerin wurde 1975 als beste Schauspielerin für den Oscar  
nominiert.

Samstag, 24. April - 21:30 HORRORNACHT / DOUBLE FEATURE
“THE DYBBUK” (USA 1937) Jidd. OF mit dt. UT
“UNBORN” (USA 2009) Engl. OF mit dt. UT
“The Dybbuk” ist bis heute einer der wenigen Filme, in denen die Welt  
des Chassidismus einfühlsam ohne jeden Kitsch dargestellt wird.  
“Unborn” ist hingegen fröstelndes Horror-Trash-Kino...

Sonntag, 25. April - 20:30
“BAR MITZVAH” (USA 1935) Jidd. OF mit engl. UT
Der vom Brandeis Jewish Film Archive restaurierte Film ermöglicht  
endlich einen vollen Genuss von Bild und Ton dieses Klassikers mit dem  
New Yorker Star des Jiddischen Theaters Boris Thomashefsky. Der Film  
zeigt das jiddische Leben der 30er in all seiner kulturellen und  
musikalischen Vielfalt...

Montag, 26. April - 20:30 || Dienstag, 27. April - 18.00
“A PRIZE ABOVE RUBIES ” (USA 1998) Engl. OF
Renée Zellweger brilliert in der Hauptrolle einer jungen verheirateten  
chassidischen Jüdin in New York. Wie bestimmt die religiöse Orthodoxie  
die Rolle einer Frau, die die Tradition halten und doch ein  
selbstbewusstes Leben führen will?

Dienstag, 27. April - 20:30 || Donnerstag, 29. April - 18.30
“TEVJE” (USA 1939) Jidd. OF mit engl. UT
Wer kennt ihn nicht - den Klassiker des jiddishen Kinos? “Tevje” ist  
ganz entfernt vom nostalgischkitschigen
FIDDLER ON THE ROOF und ganz nah an der literarischen Vorlage von  
Scholem-Aleichem...

Donnerstag, 29. April - 20:30
“THE FRISCO KID” (USA 1979) OF
Eine pointenreiche Komödie, in der Gene Wilder einen polnischen  
Rabbiner im “Wilden Westen” gibt, dem ausgerechnet von einem Banditen  
bei seiner Odyssee von New York nach San Fransicso geholfen wird - 
dargestellt von Harrison Ford. “Jewish Comedy und Western - kann das  
funktionieren....?


PROGRAMMGESTALTUNG Bella Makagon, Klaus Davidowicz, Frank Stern
METRO Kino Johannesgasse 4, 1010 Wien
Eintritt EUR 7.50 / Ermäßigung EUR 5 (Mitglieder: Jüd. Filmclub,  
Filmarchiv, MOA DON, ZIB, Studierende)
INFORMATION www.juedischerfilmclub.at, T: 0676 88 227 888 (So-Do  
9.00-12.00 & 15.00-18.00)
RESERVIERUNG unter: office at juedischer-filmclub.at




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Schwerpunkt für Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte
Institut fuer Zeitgeschichte
Universitaet Wien
Spitalgasse 2-4
A-1090 Wien
T: +43 - 1 - 4277-41204
F: +43 - 1 - 4277-9412


www.univie.ac.at/visuellezeitgeschichte


revolution will not be televised
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