[kinoki-mikrokino] Hinweise: Verpflichtung als Zeitzeuge (Artur Brauner-Hommage, Metro 11.-15.1.) / Essays als politisches Statement (mit Ascan Breuer, Top 13.1.)
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Do Jan 7 18:23:20 CET 2010
Film-Retrospektive „Verpflichtung als Zeitzeuge“
Hommage an Artur Brauner
Zeit: 11. - 15. Jänner 2010
Beginn: jeweils um 19.30 Uhr
Ort: METRO Kino, Johannesgasse 4, 1010 Wien
Artur Brauner, geboren in Lodz, war ein Überlebender der NS-
Judenverfolgung und ist seit über 60 Jahren Produzent von mehr als 20
deutschsprachigen Filmen über die Shoah, über das Überleben, über den
mörderischen Antisemitismus und auch über dessen Folgen nach 1945.
Manche seiner Filme wie HITLERJUNGE SALOMON oder ZEUGIN AUS DER HÖLLE
sind einem größeren Publikum bekannt, doch viele bewegende filmische
Auseinandersetzungen, deren Ideen von ihm stammen und die er als
Produzent gefördert und realisiert hat, sind weitgehend unbekannt
geblieben. Es sind Filme, die wunde Stellen im Zeitbewußtsein, in der
Erinnerung berühren, Filme die sich dem Vergessen entgegenstemmen und
Filme, die sich aktuellen Fragen von Schuld und Verantwortung stellen.
Das Medium Film kann, wie Artur Brauners persönliches Engagement
zeigt, eine „Verpflichtung als Zeitzeuge“ übernehmen und heutige
Generationen erreichen. Diese Verpflichtung bestimmte 2009 die
Retrospektive am Mauthausen Memorial vor den Mauern des ehemaligen
Konzentrationslagers. Wie jedes Jahr wird die Retrospektive, die
diesmal dem wohl wichtigsten Produzenten und aktiven
Drehbuchgestalter von deutschsprachigen Filmen über den
Nationalsozialismus, die Verfolgung der europäischen Juden und das
Fortleben von Rassismus und Antisemitismus seit 1945 gewidmet ist, im
Metro-Kino in Wien wiederholt.
Artur Brauner hat zugesagt, zur Filmretrospektive nach Wien zu
kommen. Die Retrospektive, kuratiert von Univ.-Prof. Dr. Frank Stern,
Professor für Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte am Institut für
Zeitgeschichte der Universität Wien und Mag. Stephan Matyus vom
Bundesministerium für Inneres, zeigt fünf herausragende Spielfilme.
Die Filmabende werden von Univ.-Prof. Dr. Frank Stern eingeleitet,
und nach jedem Film wird die Möglichkeit eines Publikumsgesprächs
geboten.
Montag, 11. Jänner 2010, 19:30 Uhr
DER LETZTE ZUG
D, Tschechien 2005/06, 123 Min. / Regie: Joseph Vilsmaier, Dana Vavrova
Dienstag, 12. Jänner 2010, 19:30 Uhr
BABIJ JAR
D, Belarus 2001/02, 108 Min. / Regie: Jeff Kanew
Mittwoch, 13. Jänner 2010, 19:30 Uhr
VON HÖLLE ZU HÖLLE
D, Belarus 1996/97, 102 Min / Regie: Dimitri Astrachan
Donnerstag, 14. Jänner 2010, 19:30 Uhr
MORITURI
D 1948, 88 Min. / Regie: Eugen York
Freitag, 15. Jänner 2010, 19:30 Uhr
ZU FREIWILD VERDAMMT
D, Polen 1983/84. / Regie: Jerzy Hoffman
Der Eintritt ist frei. Um rechtzeitige Reservierung im
Bundesministerium für Inneres wird gebeten: BMI-IV-7 at bmi.gv.at oder
01 - 53126 - 3852. www.mauthausen-memorial.at
Veranstalter: Bundesministerium für Inneres; Schwerpunkt für Visuelle
Zeit- und Kulturgeschichte am Institut für Zeitgeschichte, Historisch-
Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien.
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Essays als politisches Statement
Mittwoch 13. Jänner 2010
19 Uhr
Top-Kino
Essays als politisches Statement
Zu allererst verwenden die beiden Videos dokumentarische Strategien,
die die Wirklichkeit der strukturellen, globalen Gewalt ohne Bilder
vom Elend der Ausgebeuteten und Ausgeschlossenen erfahrbar machen.
Sie bedienen sich einer essayistischen Methode, die die faktischen
Umstände mit poetisch fiktiven Erzählungen befragen.
In Forst wird ein Wald zum Ort der Verbannung; Flüchtlinge, die im
Verborgenen existieren müssen, unsichtbar im Dickicht, alleine als
Stimmen hörbar. Die Abgeschiedenheit des Waldes ist aber nicht nur
Gefängnis, sie wird auch zur Formierung von Opposition und Plänen zur
Befreiung genutzt.
Paradise Later stellt sich in die Tradition der Literaturadaptionen
von Joseph Conrads "Das Herz der Finsternis", dessen mehr als 100
Jahre alten Textausschnitte den Kommentar eines möglichen
zeitgenössischen Geschäftsmannes in einem Billiglohnland gestalten.
Selbstkritisch und anklagend sinniert er über die Opfer, die gebracht
werden müssen, einen Fluss in einem Slum am anderen Ende der Welt
entlangfahren. (Brigitta Burger-Utzer)
Essays als politisches Statement
Ascan Breuer, Ursula Hansbauer, Wolfgang Konrad (in Zusammenarbeit
mit Ben Pointeker, Julia Lazarus, Clemens Stachel & wr) Forst 2004,
50 min
Ascan Breuer (in Zusammenarbeit mit Victor Jaschke) Paradise Later
2009, 13 min
Publikumsgespräch nach der Vorstellung mit Ascan Breuer
Ein Programm von sixpackfilm
Top-Kino
Rahlgasse 1, 1060 Wien
Kartenreservierungen: 208 30 00
www.topkino.at
--
Sixpackfilm
Neubaug. 45/13
1070 Vienna
Austria
ph: 00431 5260990
f: 00431 5260992
office at sixpackfilm.com
www.sixpackfilm.com
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