[kinoki-mikrokino] #161 - Di 21.4., depot: Aufstand in Sobibor

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Fr Apr 17 19:01:41 CEST 2009


hallo, noch bis 23.4. läuft <Gangster Girls> im Filmhauskino am  
Spittelberg!
http://www.stadtkinowien.at/filmhauskino/kinoprogramm/film/316/
herzlich, kinok p


KINOKIS MIKROKINO

Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien,
http://www.depot.or.at
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino at kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
https://kooperative.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Förderpreis Politische Kulturarbeit 2004 der IG Kultur Österreich.

Einladung zu kinokis mikrokino #161

Dienstag, 21. April, 19:00
Aufstand in Sobibor

"Escape from Sobibor" schildert den erfolgreichen Aufstand der  
jüdischen Häftlinge des Vernichtungslagers Sobibor im August 1943.  
Das KZ wurde von der SS unter Geheimhaltung als eine der zentralen  
Todesfabriken wie Belzec und Treblinka betrieben. 250.000 Juden und  
Jüdinnen wurden hier ermordet, darunter über 10.000 aus Wien und  
Berlin. Nachdem 1943 eine Gruppe jüdischer Sowjet-Soldaten  
eingeliefert wurde, entstand der Plan einer gemeinsamen Flucht aller  
Häftlinge. Jack Golds Spielfilm über den erfolgreichen Aufstand lief  
ursprünglich als TV-Mehrteiler, der für die Kinofassung bearbeitet  
wurde. Der Film übersetzt die historischen Ereignisse nicht in eine  
Hollywood-Fabel - wie vielleicht erwartet werden könnte. "Escape from  
Sobibor" hält sich streng an die gleichnamige Romanvorlage Richard  
Rashkes, der seinerseits auf den Aussagen und Tagebüchern von Thomas  
'Toivi' Blatt, Alexander Petscherski und Stanislaw 'Shlomo'  
Szmajzner, sowie weiterer Überlebender basiert. Er zeichnet - wie  
selten  ein Film - ein dichtes Bild vom "Funktionieren" der NS- 
Todeslager und der verzweifelten Situation jener Frauen und Männer,  
die am 14. August 1943 einen kollektiven Aufstand wagten.

Escape from Sobibor
GB/USA 1987, 143 Min., engl. OF
Regie: Jack Gold, Darsteller: Rutger Hauer, Alan Arkin, Joanna Pacula  
u.a., Buch: Richard Rashke

Einführung und Gespräch mit Prof. Frank Stern, Leiter des  
Schwerpunkts Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte am Institut für  
Zeitgeschichte der Univ. Wien.

***

Vorschau:

kinoki mikrokino #162
depot, Samstag(!), 16. Mai 2009, 15.00 - 18.00 Uhr

Siehst du, was die Leute wollen?
Kunst und Politik im brasilianischen Cine Novo

In den 1960ern und 1970ern entwickelte sich in Brasilien eine  
überraschende und selbständige Variante des so genannten 3. Kinos.  
Die FilmarbeiterInnen des Cine Novo versuchten gemeinsam mit dem  
Theater der Unterdrücken (A. Boal) und den populären Kulturzentren  
des Landes das Verhältnis zwischen Form und Inhalt politischer Kunst  
im Zeitalter der Militärdiktatur neu zu bestimmen. Besondere  
Aktualität gewinnt dieses Projekt nicht zuletzt durch den Umstand,  
dass mit Gilberto Gil ein bedeutender Aktivist des Cine Novo bis 2008  
Kulturminister der Regierung Lula war.
Rodrigo Nunes zeigt und kommentiert ausgewählte Filmausschnitte von  
Cacá Diegues über Pereira dos Santos bis hin zu Glauber Rocha.
Vortrag in Englisch!

Rodrigo Nunes ist Philosoph und Politikwissenschafter aus Brasilien  
und unterrichtet derzeit an der University of East London. Nunes ist  
Autor und Übersetzer zahlreicher Publikationen (mit Schwerpunkt auf  
poststrukturalistische Theorie, Deleuze/ Guattari); er ist  
Mitherausgeber der Zeitschrift Turbulence (http:// 
www.turbulence.org.uk) und war Mitorganisator des Weltsozialforums in  
Porto Alegre.

***

kinoki mikrokino #163
Montag, 15. Juni 2009, 20.00 Uhr

Bilder der Krise – Krise der Bilder

Wir zahlen Eure Krise nicht! lautete das Motto des europaweiten  
Frühlingsspaziergangs gegen die scheinbar selbstverständliche  
Umverteilung von gesellschaftlichem Vermögen ans kriselnde  
Finanzsystem. Je drohender das Bild der Krise entworfen wird, desto  
abenteuerlicher erscheinen auch die Krisenbewältigungsstrategien.  
Kontrolle und Regulierung der Finanzmärkte, Schließung von  
Steueroasen und staatliche Unterstützungen sollen die Rückkehr zum  
kapitalistischen Normalbetrieb gewährleisten. Doch dieser  
"Normalbetrieb" erweist sich für die Mehrheit der Weltbevölkerung  
auch ohne Krise als unhaltbarer Ausnahmezustand.
Können visuelle Strategien zum Verständnis komplexer ökonomischer  
Verhältnisse beitragen? Anhand von Filmbeispielen aus der  
krisengeschüttelten Geschichte der Weltwirtschaft von Griffith bis  
Youtube werden geladene Gäste nach ihren Analysen und Perspektiven  
befragt. Wissen wir heute mehr als Karl Marx, der 1863 konstatierte:  
"Die Weltmarktkrisen müssen als die reale Zusammenfassung und  
gewaltsame Ausgleichung aller Widersprüche der bürgerlichen Ökonomie  
gefasst werden"?


***

Hinweis:


Aktionsradius Wien / Mai 2009:
kunst und krise
„Unsichtbar macht sich das Verbrechen,
indem es große Ausmaße annimmt.“

Finanzkrise wird Wirtschaftskrise. Wirtschaftskrise wird allgemeine  
Krise. Also auch Kunst und Kultur werden/sind von der Krise erfasst.  
In Form von Kürzung der Kultursubventionen, in Form von  
Pauperisierung der Kunstschaffenden, in Form von Crashes  
kulturindustrieller Institutionen, in Form von allgemeiner Verrohung.  
Andererseits vermag die Kunst in Krisenzeiten Freiräume zu öffnen, in  
denen die Keime einer konkreten Utopie, Keime alternativer Lebens-,  
Produktions- und Konsumformen gehegt und gepflegt werden, die den  
Zyklus der Wirtschaftskrisen – und damit die Gesetzmäßigkeit sozialer  
Katastrophen nach Perioden trügerischer Systemstabilität – ultimativ  
hinter sich lassen.

In der Krise müssen die Leute „zusammen halten“, dürfen sich nicht  
aufspalten lassen; sie müssen Populisten, die ihnen Sündenböcke  
anbieten, die kalte Schulter zeigen. Der Neoliberalismus hat uns  
beinahe um unsere Phantasie gebracht, Zusammensein zu denken, und hat  
uns eingeredet, es sei gut, dass wir nicht mehr zusammen halten, das  
zeuge vom gewonnenen Grad an Autonomie. Kunst und Kultur sind  
gefordert: Vielleicht schaffen sie, was politische Opposition nicht  
mehr schafft. Vielleicht bringen sie Menschen zueinander, die sonst  
nebeneinander oder sogar gegeneinander leben würden.

Mit prominenten „Beratern“, dem Filmemacher Erwin Wagenhofer und dem  
Schriftsteller Ilija Trojanow, hat der Aktionsradius Wien ein Mai- 
Programm zusammen gestellt, das einerseits unsere latente Lust zur  
Phantasie stimuliert (das heißt auch unser verborgenes Talent, uns  
etwas ganz Anderes als das Vorgegebene vorzustellen), andrerseits  
jede Menge Nachhilfeunterricht in Sachen Funktionsweise der  
Marktwirtschaft und Ursachen der Weltwirtschaftskrise gibt.


Für ausführliche Infos + Fotodownload klicken Sie bitte auf folgenden  
Link:
http://www.aktionsradius.at/gaussplatzelf/2009/05/gaussplatz-05-2009.htm



+++  gaussplatz elf  +++  gaussplatz elf  +++  gaussplatz elf  +++

Dienstag, 5. Mai
LET'S MAKE MONEY
Ausstellungseröffnung: Fotos zum Film – Gesichter einer Krise

Der Filmemacher Erwin Wagenhofer hat mit „Let's make Money“ einen  
neuen hochbrisanten Dokumentarfilm ins Kino gebracht: Der Film  
verfolgt die Spur unseres Geldes in dem ins Wanken geratenen  
weltweiten Finanzsystem und gibt Einblicke hinter die Kulissen von  
Banken und Versicherungen. Wir als Kunden wissen meistens nicht, ob  
und wie die Banken mit unserem Geld spekulieren – entsprechend dem  
Lockruf der Banken „Lassen Sie ihr Geld arbeiten!“. Doch Geld kann  
nicht arbeiten – arbeiten können nur Menschen. Und um diese geht es  
in erster Linie in der Fotoausstellung. Jene Gesichter, die auf  
beiden Seiten der aktuellen Krise stehen. Auf der Seite der  
„Verursacher“, und auf Seiten jener, die jetzt und über viele  
Generationen hinweg dafür bezahlen müssen. Zu sehen sind Fotos, die  
während der Dreharbeiten zum Film an den unterschiedlichsten  
Drehorten entstanden sind, Backstage und unmittelbar. In Verbindung  
mit Geschichten und Hintergrundinfos zeigt die Ausstellung in  
Ergänzung zum Film neue Facetten zum Thema, das uns zur Zeit alle  
betrifft.
Ausstellungsgestaltung: Wolfgang Bledl.

DIE KUNST DES HERUNTERBRECHENS
Gespräch mit Erwin Wagenhofer

Mit dem Filmemacher führt Dr. Friedrun Huemer  
(Flüchtlingstherapeutin, www.hemayat.org) ein Gespräch über die  
„Kunst des  Herunterbrechens“, die Rückeroberung der Sprache der  
Börse und der Volkswirtschaftslehre durch die MUNDART als ersten  
Schritt zur Erkennbarmachung der kapitalistischen Maschinerie.  
Modellhaft zeigt der Film „Let´s Make Money“ die Chancen auf, die im  
Herunterbrechen liegen: die nicht mehr durch akademische  
Verschleierungsbegrifflichkeit geschminkte Sprache zur Krise macht  
deren Zusammenhänge für jede und jeden verständlich. Davor haben die  
Eliten Angst: dass Wagenhofers Meisterschaft des „naiven Fragens“  
mithilfe populärer Begriffe vervielfältigt wird. So wie einst die  
klerikalen Herrschaften nicht wollten, dass die Bibel in eine im Volk  
verständliche Sprache übersetzt werde, so fürchtet der heutige  
wirtschaftliche und politische Klerus die Wirkung der „einfachen“  
Wagenhoferschen Sprache auf die Opfer der Wirtschaftsmacht.

Beginn: 19.30 Uhr; Eintritt: frei! Ausstellungszeiten: vom 5.5. bis  
6.6. 2009, MO-DO 10.00-16.00 Uhr.
Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11, Tel. 332 26 94,  
office at aktionsradius.at, www.aktionsradius.at


Donnerstag, 7. Mai
TONGA IN TRANSIT. ZIMBABWE IN TRANSITION
Präsentation und Diskussion

Zimbabwe sucht derzeit mit einer Regierung der Nationalen Einheit  
einen Weg aus der katastrophalen humanitären Situation und der tiefen  
politischen Krise. Zivilgesellschaft und KünstlerInnen kommt im  
Prozess des Übergangs eine wichtige Rolle zu, um einen bloßen  
"Elitentausch" zu verhindern. Die Tonga MusikerInnen aus Zimbabwe und  
Zambia, die auf Einladung der Europäischen Kulturhauptstadt 2009 in  
Linz sowie zu einem Fest der Gastfreundschaft im Wiener Augarten zu  
Gast sind, setzen den jahrelangen Kulturaustausch mit Österreich fort  
und werben für Aufmerksamkeit und Unterstützung für ihre Community  
und ihre Herkunftsländer. Die MedienkünstlerInnen Sabine Maier und  
Michael Mastrototaro aka MACHFELD haben über Monate als artists in  
residence in Johannesburg über Migrationswege und  
Überlebensstrategien der Tonga zwischen dem entlegenen Tonga Gebiet  
in Binga / Zimbabwe und dem Stadtteil Hillbrow in Johannesburg  
recherchiert.
Es diskutieren (zum Teil in englischer Sprache): Keith Goddard,  
Komponist und Menschenrechtsaktivist, Harare, Zimbabwe; Jossam  
Munkuli, keeper of the horns, Musikgruppe Simonga, Siachilaba,  
Zimbabwe;  Chief Sinazongwe, traditional leader, Musikgruppe Maliko,  
Sinazongwe, Zambia; Sabine Maier und Michael Mastrototaro aka  
MACHFELD, MedienkünstlerInnen Wien; Peter Kuthan, Arge Zimbabwe  
Freundschaft, Linz. Moderation: Walter Sauer, Univ.Prof. und Leiter  
SADOCC, Wien. Eine Veranstaltung in Kooperation mit Aktionsradius  
Wien, ARGE Zimbabwe Freundschaft, kulturen in bewegung/vidc,  
MACHFELD, SADOCC, Windhundkultur und Depot.

Beginn: 19.00 Uhr; Eintritt: frei!
Ort: Depot | 1070 Wien, Breite Gasse 3, Tel. 522 76 13,  
www.depot.or.at. Infos: Tel. 332 26 94, office at aktionsradius.at,  
www.aktionsradius.at


Montag, 11. Mai
DER GROSSE AUSVERKAUF
Film & Diskussion zum Kapitalismus. Beispiel 1

In vier ineinander verwobenen Erzählsträngen bringt Filmemacher  
Florian Opitz in seinem Dokumentarfilm dem Zuschauer das komplexe  
Phänomen „Privatisierung“ über einfühlsame Porträts von Menschen aus  
verschiedenen Kontinenten nahe, die von der Ökonomie der  
Profitmaximierung – die über Leichen geht, um ihr Ziel zu erreichen –  
unmittelbar betroffen sind. Menschen, die sich auf ihre ganz  
persönliche Art und Weise dagegen zur Wehr setzen. Im Fall der  
Privatisierung des Wassers in Bolivien ist ein Nachtrag nötig: Die  
neue, revolutionäre Regierung will, dass das Wasser-Management wieder  
in staatliche Hände fällt. Präsident Morales, ein Indio an der Spitze  
des Staates, hat als eine seiner ersten Amtshandlungen die Position  
des Wasserministers geschaffen – ein Andenken an frühere Konflikte  
über das Wasser und ein Ausdruck der Wichtigkeit, die die neue  
Regierung der besseren Versorgung der armen Landbevölkerung beimisst.
  Kooperation mit kinoki: Peter Grabher (kinoki) führt in den Film  
ein und moderiert anschließend die Publikumsdiskussion.

Beginn: 19.30 Uhr; Eintritt: frei!
Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11, Tel. 332 26 94,  
office at aktionsradius.at, www.aktionsradius.at


Dienstag, 12. Mai
MARIE ÜBT DIE ANARCHIE
Ein partizipatives Musik-Theater-Projekt

Dass ohne Kapitalismus alles still steht, wurde uns zu Genüge  
eingebläut. Wir sollten uns über ein Leben ohne Kapitalismus bloß  
nicht den Kopf zerbrechen, so was sei sowieso pure Illusion und  
bringe nichts. Sei's drum. Wir tun es trotzdem!  Denn wenn wir keine  
andere Zukunft mehr denken, werden wir diese Gegenwart nie verändern.  
Ist eine Welt ohne Geld vorstellbar? Was ist meine Arbeit wert? Wie  
könnte eine solche Welt aussehen?  Was wäre, wenn es ohne  
Kapitalismus weiterginge? Wie würde sich Wien anfühlen? Wie würden  
wir leben? Wie könnte ein „gutes Leben“ aussehen? Solche und ähnliche  
Fragen werden von Marie gestellt, einer fiktiven, sympathisch- 
aufmüpfigen Kassiererin, die zusammen mit dem Publikum, aus einem  
ausbeuterischen, globalkapitalistischen Supermarkt einen lokalen  
Markt der Ideen, Alternativen, Utopien macht.
Eine Wäscheleine mit diesen Ideen und „Wortspenden“ verschiedener  
AutorInnen zu Krise, Kunst und Utopie führt hinaus auf den Gaußplatz  
und bezieht den öffentlichen Raum mit ein. Maren Rahmann (Clownin,  
Schauspielerin, Musikerin), Rudi Görnet (Musiker und Improspieler)  
und Franz Schandl (Historiker, Journalist, Herausgeber der  
Zeitschrift „Streifzüge“)  laden mit viel Humor und Musik  
(neuvertonte Jura Soyfer-Lieder) ein zu: Veränderung macht Spaß!

Beginn: 19.30 Uhr; Eintritt: 7 Euro oder Lebensmittel
Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11, Tel. 332 26 94,  
office at aktionsradius.at, www.aktionsradius.at


Montag, 18. Mai
TRIBUNAL KRISE AFRIKA
Wirtschaftsgewalt. Beispiel 1

In Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba gibt es kein Cola mehr. Die  
Kreditkrise hat ihr erstes prominentes Opfer gefordert, berichtet BBC- 
Online. Dass in afrikanischen Ländern verschiedene Güter wie  
Treibstoffe, Seife, Zucker oder Batterien ausgehen, ist keine  
Besonderheit. Dass es kein Coca Cola mehr gibt, ist dagegen ein  
Signal! Die East African Bottling Share Company, die den Softdrink in  
der Region abfüllt, hat in der Vorwoche die Produktion in Äthiopien  
eingestellt. Nach Auskunft des Unternehmens gebe es zwar genügend  
Vorrat vom süßen Getränk, allerdings fehle es an Verschlusskapseln.  
Tausend ArbeiterInnen verlieren damit Job und Einkommen. Die  
Nachricht vom Ende Coca Colas wurde im Land wie ein nationaler  
Notfall aufgenommen. Auch Pepsi, Sprite und Fanta sind in der  
äthiopischen Hauptstadt nicht mehr lieferbar. Geschätzte 35.000 Läden  
in ganz Äthiopien sind von der Softdrink-Krise betroffen. In der  
Zwischenzeit sammeln Straßenkinder die angeblich so dringend  
benötigten Flaschenverschlüsse von den Straßen Addis Abebas und  
verkaufen sie um 20 Cent pro Kilogramm an die Unternehmen. Wie andere  
afrikanische Staaten verfügt Äthiopien nicht über die Reserven an  
Fremdwährungen zum Aufrechterhalten des Wirtschaftssystems.
Der Schriftsteller Ilija Trojanow (Moderation) führt ein Gespräch mit  
Werner Hörtner (Südwind-Magazin) und Petra Ramsauer  
(Auslandsreporterin und Krisenberichterstatterin).

Beginn: 19.30 Uhr; Eintritt: frei!
Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11, Tel. 332 26 94,  
office at aktionsradius.at, www.aktionsradius.at


Dienstag, 19. Mai
DER GEIST DES GELDES
Film & Diskussion zum Kapitalismus. Beispiel 2

Geld macht sexy. Geld heißt Macht. Aber wir wissen wenig über die  
Erfindung. Der Film macht sich auf die Suche nach dem magischen Geist  
des Geldes. Knapp 3.000 Jahre Geschichte haben unseren Umgang mit  
Geld verändert. Im heutigen Geld lauern Gefahren: "Unsere Demokratie  
ist tödlich bedroht!", warnt Autor und UN-Sonderberichterstatter Jean  
Ziegler. Filmemacher Yorick Niess hat für den Film fünf Länder  
besucht. Einer der Drehorte: Die Gemeinde Wörgl in Tirol. Werner  
Onken berichtet vom Wörgler Freigeld-Experiment der 30er Jahre und  
von der Kriminalisierung dieses Experiments durch die Nationalbank  
und die austrofaschistische Regierung zu einem Zeitpunkt, als der  
Erfolg dieses Regionalgeld-Experiments evident wurde und Hunderte  
Gemeinden daran dachten, sich nach dem Wörgler Modell vom  
Kapitalismus unabhängig zu machen.
Rudo Grandits (www.neuesgeld.com) führt in den Film ein und moderiert  
anschließend die Publikumsdiskussion. Kooperation mit kinoki.

Beginn: 19.30 Uhr; Eintritt: frei!
Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11, Tel. 332 26 94,  
office at aktionsradius.at, www.aktionsradius.at


Dienstag, 26. Mai
TRIBUNAL KRISE OSTEUROPA
Wirtschaftsgewalt. Beispiel 2

Seit der Wiener Bürgermeister über eine Gratiszeitung verkünden ließ,  
er werde auf dem Feld der „organisierten“ und „aggressiven“ Bettelei  
„für Ordnung sorgen“, hat die Konstruktion des Sündenbocks,  
rechtzeitig vor der Eskalation der Weltwirtschaftskrise, eine neue  
Dimension erreicht, und die Adressaten zeichnen sich deutlich ab:  
Roma aus Osteuropa. Um ihren Exodus in den Westen zu verstehen, muss  
man sich über das Ausmaß der Krise in den osteuropäischen Staaten ein  
Bild machen. Diese Entwicklungen sind aber nicht denkbar ohne die  
Aktivität österreichischer Banken, die seit dem Zusammenbruch des  
realen Sozialismus die Ökonomien osteuropäischer Länder wie Serbien,  
Rumänien oder der Ukraine unterwandert haben.
Susan Zimmermann (Historikerin) führt ein Gespräch mit Hannes  
Hofbauer (Promedia-Verlag) und Walter K. Eichelburg (www.hartgeld.com).

Beginn: 19.30 Uhr; Eintritt: frei!
Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11, Tel. 332 26 94,  
office at aktionsradius.at, www.aktionsradius.at


Mittwoch, 27. Mai
KULTUR IST KEIN LUXUS
Präsentation und Diskussion

Die Kunst und Kultur sind ein wesentlicher Motor gesellschaftliche  
Änderungsprozesse und Entwicklung. Dabei wird über Aktionsräume und  
Machtfelder verhandelt sowie das Überlieferte in aktuelle  
gesellschaftliche Kontexte gesetzt. Auch in der  
Entwicklungszusammenarbeit wird verstärkt darüber diskutiert. „Kultur  
ist kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis“ lautet ein zentrales  
Motto. Doch wie sind die Zusammenhänge zwischen Kunst, Kultur und  
Entwicklung? Welche Rolle spielt Kultur in Krisensituationen? Welche  
Beispiele gibt es in der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit?

Silke Anger präsentiert ihre Master Thesis „Kulturelle  
Entwicklungszusammenarbeit“ über Rahmenbedingungen, Förderungen und  
Beispiele zu Kulturkooperationen mit Entwicklungsländern.
Vier Personen aus Kulturwissenschaft, Kunst und Entwicklungspolitik  
nehmen dazu Stellung: Regine Allgayer-Kaufmann, Vorstand des  
Instituts für Musikwissenschaft der Universität Wien; Edith Lettner  
(Musikerin) und Ragnhild Roed (Künstlerin), Projekt Agnam Goly /  
Senegal; Franz Schmidjell, kulturen in bewegung/vidc.Moderation:  
Gerald Faschingeder, Paulo Freire Zentrum.

Beginn: 19.30 Uhr; Eintritt: frei!
Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11, Tel. 332 26 94,  
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