[kinoki-mikrokino] #137 - depot, do 14.9.: Grossvater, wer warst du? (Katharina Szepannek / Marcus J. Carney)

Peter Grabher p at kinoki.at
Fre Sep 8 12:53:23 CEST 2006


KINOKIS MIKROKINO

Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien, http://www.depot.or.at
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino at kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
https://kooperative.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Förderpreis Politische Kulturarbeit 2004 der IG Kultur Österreich.

Depot, Donnerstag 14. September 2006, 19:00, Eintritt frei

kinokis mikrokino #137
Großvater, wer warst du?

Angehörige der sog. Enkelgeneration hinterfragen Auswirkungen des 
Nationalsozialismus auf ihre eigene Familie: Dabei werden Verdrängung, 
Schmerz und Trauer genauso aufgearbeitet, wie Involvierung, Schuld und 
familiärer Opportunismus. Die präsentierten Filme bewegen sich beide um 
diese Komplexe, allerdings von konträren Ausgangssituationen: aus Opfer- 
bzw. Täterperspektive.Szepannek rekonstruiert mit Hilfe von Briefen und 
Interviews das Leben ihres Großvaters, der als Wiener Kommunist 1943 
hingerichtet wurde. Carney hat sich mit der Unfähigkeit zu Trauern 
beschäftigt, die seit der vielschichtigen Verwicklung in den 
Nationalsozialismus auf seiner Familie lastet. Er schlägt einen epischen 
Bogen in das heutige Österreich und zeigt, wie die Familienmitglieder 
mit dem Vermächtnis umgehen, nicht ohne dar an zu scheitern. Als Carneys 
Mutter im Zuge der Dreharbeiten lebensbedrohlich erkrankt, beginnt die 
unmittelbare Bewältigung für den Filmemacher.

Großvater, wer warst du?
Ö 2006, Regie: Katharina Szepannek, DVD, 53 Min.

PRESCREENING: The End of the Neubacher Project
Ö 2006, Regie: Marcus J. Carney, DVD, 74 Min.

Im Anschluss Gespräch mit den beiden FilmemacherInnen.
Moderation: Eva Simmler

Link:
http://www.neubacherproject.com

***

Vorschau:

Depot, Dienstag 3. Oktober 2006, 19:00, Eintritt frei

kinokis mikrokino #138
Schwarze filmische Perspektiven

Schwarze Menschen leben nicht erst seit den Migrationsbewegungen der 
letzten Jahrzehnte in Europa, sondern seit Jahrhunderten. Vier 
Videoarbeiten aus Österreich, Deutschland und Großbritanien entwerfen 
Gegenbilder gegen die immer noch allgegenwärtigen Stereotypisierungen 
und rassistischen Diskriminierungen der afrikanischen Diaspora. "Let it 
be known" ist das als Musikvideo gestaltete Gründungsmanifest der 
Recherchegruppe zu Schwarzer österreichischer Geschichte. Mit "Josephine 
Soliman 2006" erinnern Belinda Kazeem und Claudia Unterweger an die 
Tochter von Angelo Soliman. In "Brothers Keepers" dokumentiert Satti 
Abdelrahman eine Tour Schwarzer deutscher MusikerInnen durch die 
rassistisch und neofaschistisch dominierten deutschen Ost-Zonen. 
"Britains Black Legacy" schließlich beschreibt jahrzehntelange 
Selbstverteidigungsstrategien und Kämpfe britischer black communities 
gegen rassistische Angriffe und polizeiliche und juristische 
Diskriminierungen.

Let it be known
Ö 2006, Musikvideo, Dominic Mariochukwu Gilbert / Recherchegruppe zu 
Schwarzer österreichischen Geschichte, 3 Min.

Josephine Soliman 2006
Ö 2006, Videoinstallation, Belinda Kazeem und Claudia Unterweger / 
Recherchegruppe zu Schwarzer österreichischen Geschichte, 5 Min.

Brothers Keepers on Tour in East Germany
D 2004, Satti Abdelrahman, 27 Min., eOF

Britains Black Legacy
GB 1991, Ken Fero und Mogniss H. Abdallah, 45 Min., eOF

Anschließend Diskussion mit
Belinda Kazeem, Aktivistin, Recherchegruppe zu Schwarzer 
österreichischer Geschichte
Dominic Mariochukwu Gilbert, Künstler und MC, Recherchegruppe zu 
Schwarzer österreichischen Geschichte
Sidy, Künstler, Kunstkurator, Verein gale

***

Hinweise:


DER ALLERLETZTE OTHELLO


Mit schwarz angemalte Antlitz mimen seit vier Jahrhunderten die Othellos 
einfühlsam den edlen Wilden, der zu Ruhm und Rang und Stand aufstieg um 
umso tiefer und dramatischer zurückfallen zu können in das bösartige 
rassistische Basisklischee vom schwarzen Mann als Verführer, 
Mißbraucher, Vergewaltiger, Mörder unschuldiger weißer Frauen.

Ein interkulturelles Ensemble macht sich auf, theatralisch den Neid und 
Sexualneid zu obduzieren, der solche Bilder erfindet.

Das Allerletzte Othellospektakel wurde von den Mitwirkenden ist als 
fetzige Straßentheaterperformance konzipiert, die mit Tanz und Gesang 
RassistInnen und andre Stereotypendealer zu verschrecken, das 
wohlgesonnene Publikum aber ganz gratis zu verwundern und erfreuen vermag.


Es spielen:
Michaelangelo, Karsten Rühl, Grace Marta Latigo, Alexander Peer und 
Lennart Lakatos
Idee: Tina Leisch
Konzept und Texte und Regie wurde von allen Mitwirkenden gemeinsam 
erarbeitet.
Bühnenbild und Kostüme: Gudrun Lenk-Wane
Musik: Michaelangelo
AssistentInnen: Veronika Brandt, Florian Binder, Marika Schmiedt, Sidy 
Mamadou Wane

Nächste Aufführungen:
Montag,11.9. um 17.00 Uhr
Südbahnhof (1.Stock, vor den Gleisen zum Ostbahnhof)

Dienstag, 12.9. 17.00 Uhr
Südbahnhof (1.Stock, vor den Gleisen zum Ostbahnhof)

Montag,18.9. um 17.30 Uhr
Gasometer, Einkaufscenter

Dienstag, 19.9. 17.30 Uhr
Gasometer, Einkaufscenter

Mittwoch, 20.9. 13.30
Gasometer, Einkaufscenter


***

Einladung:
Kino in Lerchenfeld 2006

Unter dem Motto: „Die ganze Welt in Lerchenfeld“ werden Filme aus 
verschiedenen Kulturkreisen gezeigt (heuer mit dem Schwerpunkt Türkei), 
zusätzlich wird das BürgerInnenbeteiligungsverfahren „Wir sind die 
Lerche!“ zur Belebung der Lerchenfelderstraße vorgestellt.

Donnerstag, 7. 9. 2006, Beginn: 19 Uhr 30
Wien 7, Kaiserpark (Josef-Strauß-Park), Eingang Enzingergasse
Eintritt frei!

Filmprogramm:

WIR SIND DIE LERCHE!
A 2006, 12 min
Regie: Marie-Theres Euler-Rolle und Christoph Euler, mit BürgerInnen aus 
der Lerchenfelderstraße in Wien
Die Wiener Lerchenfelderstraße erfährt derzeit über ein 
Bürgerbeteiligungsverfahren eine neue Belebung. Das Filmteam begleitet 
ProtagonistInnen dieses Prozesses und zeichnet damit ein Portrait dieser 
für Wien so typischen Lebensader zwischen dem 7. und 8. Gemeindebezirk.

DIE LIEBENDEN VOM HOTEL VON OSMAN
D 2001, 14 min
Regie: Idil Üner, mit Fatih Akin, Gürsel Erdogan, Idil Üner, u.a.
Ahmet und Ili lieben sich und Istanbul. Sie wollen die Nacht mit Blick 
auf den wunderschönen Bospurus verbringen. Mit einer List erhalten sie 
ein Zimmer ohne den notwendigen „Ehepass“ zu zeigen...

CROSSING THE BRIDGE – THE SOUND OF ISTANBUL
D/TÜR 2005, 90 min
Regie: Fathi Akin
Während der Dreharbeiten zu Fatih Akins erfolgreichem Drama „Gegen die 
Wand“ in Istanbul begleitete Alexander Hacke, Bassist der Einstürzenden 
Neubauten, das Filmteam, um vor Ort die passende Musik für den 
Soundtrack des Films aufzunehmen. Von der musikalischen Vielfalt der 
Stadt verzaubert, entpuppte sich die Arbeit an diesem Projekt für ihn 
als Offenbarung – die Idee war geboren, eine umfangreiche Dokumentation 
über die Musik der Metropole am Bosporus zu drehen: „Crossing The Bridge 
– The Sound Of Istanbul“.

***

ARTE, 8. September 2006, 00.50 Uhr

Kampf dem Logo!
Die Macht der Marken

Ein Themenabend des ZDF
Redaktion: Kathrin Brinkmann, ZDF-ARTE Themenabende

Sendeablauf
23.50 Der Tschechische Traum
00.50 Knock Off – Die Rache am Logo
01.35 „Copy me - I will reisen“. Ein Computer, ein Virus und ein Virus

Der Themenabend „Kampf dem Logo!“ schaut hinter die schillernden Masken 
der Logos und Brands und entdeckt Wege, auf denen die Macht der Marken 
und Konzerne unterlaufen wird: von Markenpiraterie über Fake-Kampagnen 
bis hin zum Klonen von Produkten.
Drei Filme aus West und Ost erzählen von Produktfälschern und der 
Kreativität wie Zerstörungskraft ihrer Werke. Die vorgestellten 
Fälschungen und Fakes machen dabei nicht nur die Strategien von 
Piraterie und Sabotage verständlich, sondern auch das Funktionieren und 
die Macht des Originals.

DIE FILME

23.50
Der Tschechische Traum (Cesky Sen)
Dokumentation, 58’
Buch und Regie: Filip Remunda und Vit Klusak
Kamera:Vit Klusak
Schnitt:Zdenek Marek
Tschechische Republik 2004
Deutsche und französische Erstausstrahlung

Ein Fernseher für 500 Kc(19 Euro), eine Kamera für 250 Kc (8 Euro), Bier 
für 3 Kc und Mineralwasser für 2.60 Kc..... Das klingt zu gut, um wahr 
zu sein? Mehr als 1000 Leute dachten das nicht. Angelockt durch eine 
große Werbekampagne fanden sie sich zur Eröffnung des neuen Hypermarkets 
„Der Tschechische Traum“ auf einer grünen Wiese in Letnany ein, einem 
Randbezirk von Prag.... Doch das Einkaufszentrum war ein „Fake“, reine 
Fassade: Das Logo eines nicht-existierenden Hypermarkets schmückte eine 
Bretterwand, hinter der sich nichts befand....
Um die Macht von Logos, Marken und Werbung in der postsozialistischen 
tschechischen Republik zu demonstrieren, realisierten die beiden 
Filmemacher Filip Remunda und Vit Klusak eine der wahnwitzigsten 
Werbekampagnen, die das Land jemals gesehen hat. Werbespots wurden im 
Tschechischen Radio und Fernsehen geschaltet, Posters mit dem 
auffallenden Logo von „Cesky Sen“ auf jeder nur erdenklichen Werbefläche 
überall in der Stadt präsentiert. Flyer, ausgelegt in Kneipen und Läden, 
boten bisher unbekannte Produkte zu einmaligen Preisen an....
Die Kampagne ist Teil des großangelegten, ungewöhnlichen Filmprojekts 
„Cesky Sen“ der beiden Filmemacher Filip Remunda und Vit Kusak. Es 
dokumentiert die Kreation einer brandneuen Marke. Die beiden Filmemacher 
spielen dabei tragende Rollen: Sie sind für ihren Film in die Rollen von 
Managern geschlüpft, haben mit der Werbeagentur Mark / BBDO und der PR 
Agentur Protocol Services verhandelt und gezielte Kampagnen entwickelt, 
um die Fake-Marke Cesky Sen erfolgreich zu etablieren. Und das taten sie 
so überzeugend und gut, dass viele Menschen in Prag das Versprechen der 
„Traummarke“ ernst nahmen und es prüfen wollten ....
Der Film dokumentiert das „Making of Cesky Sen“ sowie die heftigen, 
teils witzigen, teils entrüsteten Debatten und Aktionen, die auf die 
Aufdeckung des „Fakes“ folgten. Ein frecher und spielerischer 
Dokumentarfilm über Original und Kopie sowie den Einfluss von Werbung 
auf die tschechische Gesellschaft, die Medien und die Politik.
Der Film lief auf vielen internationalen Festivals und erhielt 
zahlreiche Preise.

00.50
Knock Off. Die Rache am Logo
Dokumentation, 45’
Buch: Katharina Weingartner und Anette Baldauf
Regie: Katharina Weingartner, Anette Baldauf
Kamera: Wolfgang Lehner
Ton: Richard Fleming
Schnitt:Cordula Werner
USA 2004
Deutsche und französische Erstausstrahlung

Nie war Mode so wichtig und so allgegenwärtig wie in den letzten Jahren. 
Die Modehäuser verwandelten Designernamen in mächtige Marken und Logos, 
die wie gefräßige Tiere alles verschlangen, was sie auf der Strasse 
fanden. „Superbrands“ wie Prada, Nike oder Sony investieren immer mehr 
Geld in die Mystifizierung ihrer Marken und besetzen mit ihren 
Megastores, dem allgegenwärtigen Sponsoring und der Verbreitung ihrer 
Logos auf unzähligen Werbeflächen zunehmend den öffentlichen Raum.
Die Macht der Marken wird jedoch mehr und mehr unterlaufen durch 
Raubkopien, Plagiate und Imitationen von Luxusprodukten. Im illegal 
kopierten Markenprodukt, dem Knock off, schlägt die Globalisierung 
zurück. Die Dokumentation „Knock Off. Die Rache am Logo“ erkundet auf 
einer Einkaufstour entlang des New Yorker Broadways, der längsten 
Shopping-Meile der Welt, das außer Kontrolle geratene Spektakel um die 
Definition, Aneignung, Performanz und Sabotage von Markenkultur.

O1.35
„Copy me - ich möchte reisen“
Ein Computer, ein Virus und ein Visum
Neuproduktion, Dokumentarfilm, 56’
Buch, Regie, Kamera: Pauline Boudry, Birgitta Kuster, Renate Lorenz
Schnitt: Merle Kröger, Pauline Boudry, Birgitta Kuster, Renate Lorenz
Deutschland 2004
Deutsche und französische Erstausstrahlung
In Westeuropa ist es nahezu unbekannt, dass Bulgarien in den 80er Jahren 
die größte Entwicklung und Produktion von Personal Computern der Comecon 
Länder besaß. Sie versorgten ganz Osteuropa, aber auch Korea mit 
Computern der Marke Pravetz, die den zeitgenössischen Modellen von Apple 
und IBM aufs Haar glichen. Inoffiziell eine Kopie, offiziell eine eigene 
bulgarische Produktion - Bulgarien wollte mit diesem Massenprodukt 
Erfolgsgeschichte schreiben.
Später, am Übergang vom Sozialismus zum Kapitalismus, wurde der Rechner 
auch zum Instrument für die Produktion von Computerviren. Einmal 
gemacht, kopierten sich die Viren selbst, und sie reisten. „Die USA 
können mich an der Einreise hindern, aber nicht meine Viren“, so Dark 
Avenger, einer der gefährlichsten Virenschreiber, dessen Produkte in den 
Unternehmen der USA besonders hohe Schäden anrichteten.
„Copy me-ich möchte reisen“ ist eine Art Roadmovie und verfolgt drei 
Stränge der Geschichte bulgarischer Computertechnologie: die Geschichte 
von Pravetz, also der bulgarischen Produktion von Personal Computern, 
die Geschichte des „reverse engineering“, d.h. des staatlich 
organisierten Clonens bzw. Kopierens westlicher Computermodelle, und die 
Geschichte der bulgarischen Computerviren.
Viele der damaligen Spezialisten in der boomenden Computer- und 
Elektronikindustrie waren Frauen, für westliche Verhältnisse sehr 
ungewöhnlich. Heute gibt es nur noch eine kleine Hardware-Produktion in 
Bulgarien, die meisten Spezialisten sind ins Ausland abgewandert, allein 
die Software-Industrie steht besser da. Gemeinsam mit drei jungen 
bulgarischen Computerspezialistinnen erkunden die Filmemacherinnen die 
Stätten bulgarischer Hardware- und Software-Produktion und spüren die 
Geschichten von Produktpiraten, Programmierern und legendären 
Virenschreibern auf.

***

Normale 06 @ Strandbar Herrmann
zeigt von Montag, 18. bis Samstag, 23. September 2006
ab 19:30 Uhr Open Air und Eintritt frei
Dokumentarfilme zum Thema Wasser
Programm: http://www.normale.at/32820.html ff
Anfahrt: http://www.strandbar-herrmann.at/?page_id=3

Sechs Jahre nach den feierlich verkündeten Millenniumszielen der Vereinten Nationen (http://www.armutszeugnis.at) hat sich die globale Versorgung mit Trinkwasser kaum gebessert.
Noch immer haben 1.1 der 6.4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu gesichertem Trinkwasser,
2.4 Milliarden Menschen verfügen über keine elementaren sanitären Einrichtungen und jedes Jahr sterben drei bis vier Millionen Menschen an dadurch verursachten Krankheiten.
Für die Nutzung des Wassers gibt es nach wie vor keine weltweit gültigen Richtlinien. Wasser wird heute gerne als Ware betrachtet. Die lokalen Gemeinwesen verlieren zunehmend die Kontrolle über die treuhänderische Verwaltung und Nutzung des Wassers.
Die gegenwärtige Wasserproblematik erfordert eine gründliche Analyse und Lösungen.
normale.at trägt an der Strandbar Herrmann am Wiener Donaukanal dazu bei.

Das Programm im Überblick:

Mo, 18.09.06: Status Quo
"Wasser für Nahrung", "Wasser für Metropolen" und "Giganten der Wassertechnik"
alle aus "Der Durstige Planet" von Deutsche Welle-TV
http://www.normale.at/32824.html

Di, 19.09.06: Staudämme
"Land unter Strom" von Dorit Siemers und Heiko Thiele
"Das Blaue Gold im Garten Eden" von Leslie Franke
http://www.normale.at/32825.html

Mi, 20.09.06: Wasserwirtschaft
"Das Geschäft mit dem Wasser" und "Kampf ums Wasser"
beide aus "Der Durstige Planet" von Deutsche Welle-TV
sowie
"Die Geister von Davos" von Lis Füglister und Barbara Rimml
http://www.normale.at/32826.html

Do, 21.09.06: Wasser - ein Menschenrecht?
"Thirst" von Alan Snitow und Deborah Kaufman (engl. OF)
http://www.normale.at/32827.html

Fr, 22.09.06: Die Machenschaften von Coca-Cola
"Nichts geht ohne Coca-Cola, Wie ein Konzern die WM dominiert" von Inge Altemeier
"Ermordete Coca-Cola Gewerkschafter in Kolumbien" von Bärbel Schönafinger
http://www.normale.at/32828.html

Sa, 23.09.06: Wasserprivatisierung und Perspektive
"Wasser unterm Hammer" von Leslie Franke
"Die Zukunft des Wassers" aus "Der Durstige Planet" von Deutsche Welle-TV
http://www.normale.at/32829.html

Das Programm im Detail:


Montag, 18. September 2006, ab 19:30 Uhr
Open Air - Eintritt frei

Wasser für Nahrung
aus "Der Durstige Planet" (Deutsche Welle-TV)
von Timur Diehn
Deutschland 2003, 26 Min, deutsch
Der größte globale Wasserverbraucher und gleichzeitig Verschwender ist die Landwirtschaft. Mehr als 40 Prozent der Weltnahrungsmittel werden mit künstlicher Bewässerung erzeugt. Rinderzucht in der Wüste, Baumwollfelder in der asiatischen Steppe, Weizenernte in den Tropen.
Für die Erfolge der "grünen Revolution" zahlen die Menschen einen hohen Preis. Zwar sorgt die künstliche Bewässerung im großen Stil weltweit für Rekordernten. Gleichzeitig versiegen gigantische Flüsse, bevor sie das Meer erreichen.

Wasser für die Metropolen
aus "Der Durstige Planet" (Deutsche Welle-TV)
von Dieter Roser
Deutschland 2003, 26 Min, deutsch
Mexiko-City, Lagos und Jakarta - drei Kontinente, drei Mega-Cities und ein Problem: die Versorgung der Einwohner mit sauberem Wasser.
Mexiko-City kann seinen Wasserbedarf schon lange nicht mehr selbst decken, das Wasser muss aus 150 Kilometern Entfernung herangeschafft werden.
In der nigerianischen Wirtschaftsmetropole Lagos gibt es keine funktionierende Wasser-Aufbereitungsanlage, selbst das in Plastikbeuteln zu kaufende Trinkwasser ist nicht sicher: Diarrhöe, Gastronenteritis und Cholera drohen.

Giganten der Wassertechnik
aus "Der Durstige Planet" (Deutsche Welle-TV)
von Jens-Uwe Rahe
Deutschland 2003, 26 Min, deutsch
Schon immer haben Regierende versucht, der Nachwelt durch gewaltige Bauwerke in Erinnerung zu bleiben. Gerade im Wasserbau haben moderne Maschinen und Techniken neue Wege eröffnet.
Und so lautet das Credo vieler Politiker und Technokraten bis heute: Große Probleme können nur durch große Projekte, vor allem Staudämme und Kanäle, gelöst werden. Besonders Entwicklungs- und Schwellenländer versuchen, sich mit Superlativen im Wasserbau zu übertreffen.


Dienstag, 19. September 2006, ab 19:30 Uhr
Open Air - Eintritt frei

Land unter Strom
von Dorit Siemers und Heiko Thiele
Deutschland 2006, 78 Min, deutsch
Gegenwärtig gibt es weltweit über 45.000 große Staudämme. Gerade in den sog. Entwicklungsländern gelten sie weiterhin als Motor für wirtschaftlichen Aufschwung. Dabei sind die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen gravierend.
In Mittelamerika sind zahlreiche Staudämme geplant und in Konstruktion. Auch dort zählen Abholzung von Regenwäldern, Vernichtung der Artenvielfalt, Überflutung von Gemeinden und Maya-Ruinen zu den "Begleiterscheinungen" der profitablen Bauwerke.
Die ansässige Bevölkerung ist gegen die Konstruktion der Dämme - im Falle des Widerstands droht ihnen gewaltsame Vertreibung und Mord. Die produzierte Energie und das Stauwasser dienen primär den Niedriglohnfabriken (Maquiladoras), den Monokulturen, dem Tourismussektor sowie dem Energieexport. Dagegen ist ein Drittel der mittelamerikanischen Haushalte immer noch ohne Stromanschluss. Hinter den kostspieligen Staudämmen stehen Profit- und Machtinteressen von Regierungen und Staudammindustrie. Auch deutsche Konzerne sind an den Wasserkraftwerken beteiligt - und haben selbst mit blutigen Diktaturen zusammengearbeitet. Vier Beispiele aus Honduras, Guatemala und Mexiko (Babilonia, El Tigre, Chixoy, Usumacinta) dokumentieren die zahlreichen Folgen von der Planung bis zur Inbetriebnahme von Staudämmen. Gleichzeitig zeigen sie den Widerstand der Menschen gegen Enteignung, Naturzerstörung und staatliche Gesetzesbrüche.
Das Filmteam Dorit Siemers und Heiko Thiele reiste 5 Monate durch Südmexiko und Mittelamerika, um existierende und geplante "Entwicklungsprojekte" des Plan Puebla-Panamá (PPP) zu dokumentieren. Der PPP - ein neoliberales Großvorhaben mit ineinander verzahnten Wirtschaftsbereichen - wird trotz negativer Auswirkungen auf Mensch und Natur von den Regierungen weiter vorangetrieben.Das Filmteam begleitete Organisationen und Betroffene, die Widerstand gegen Fremdbestimmung und Ausverkauf der Ressourcen leisten. Zudem interviewten sie PolitikerInnen und Unternehmer. Ein wichtiger Aspekt ist die Beteiligung europäischer Unternehmen, Banken und KonsumentInnen.

Das blaue Gold im Garten Eden
von Leslie Franke
Deutschland 2003, 59 Min, deutsch
Das sogenannte Südostanatolien-Projekt soll mit Stromproduktion und Bewässerung im gigantischen Ausmass den hauptsächlich von Kurden bewohnten "unterentwickelten" Südosten der Türkei in das industrielle Zeitalter katapultieren.
In eindringlichen Bilder erzählt der Film von den sozialen und ökologischen Konsequenzen des “Ilisu³-Staudamm-Projektes. Entwurzelung, Verarmung, versalzte Böden, verdrecktes Wasser und neue Krankheiten sind die Wirklichkeit des versprochenen Garten Edens. Aber noch ehe diese Probleme erkannt, geschweige denn gelöst sind, werden neue Stauprojekte geplant und stehen kurz vor ihrer Realisierung.
Für die Anrainerstaaten werden sauberes und ausreichendes Euphrat- und Tigriswasser damit immer mehr zu einer Überlebensfrage. Wie sie gelöst werden kann, glaubt man in der Türkei schon zu wissen - wem das Wasser zu knapp wird, der kann es bei ihr kaufen...
Wie kein anderer Staudamm sorgt der Ilisu-Staudamm/Türkei in Europa und im arabischen Raum für Aufsehen. Nachdem das Skandalprojekt 2001 bereits von fast allen Firmen und Exportkreditagenturen fallen gelassen wurde, möchte ausgerechnet das Österreichische CSR-Vorzeigeunternehmen VA Tech den Bau durchsetzen. Demnächst ist mit einem Antrag für eine staatliche Exportförderung zu rechnen. Ein Testfall auch für das Umweltprüfverfahren der Österreichischen Kontrollbank AG, unter den Augen der Weltöffentlichkeit.


Mittwoch, 20. September 2006, ab 19:30 Uhr
Open Air - Eintritt frei

Das Geschäft mit dem Wasser
aus "Der Durstige Planet", Deutsche Welle-TV
von Henno Osberghaus
Deutschland 2003, 26 Min, deutsch
Weltweit haben mehr als 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mindestens doppelt so viele sind nicht an ein Abwassersystem angeschlossen. Bevölkerungsexplosion und Verschmutzung lassen Wasser immer knapper und deshalb zu einem marktwirtschaftlichen Gut werden - zu einem Objekt des Welthandels.
Längst sind multinationale Konzerne in das Milliardengeschäft der Zukunft eingestiegen und greifen nach den Wassermonopolen in Riesenstädten.

Kampf ums Wasser
aus "Der Durstige Planet", Deutsche Welle-TV
von Christian Ostermann
Deutschland 2003, 26 Min, deutsch
"Wer mit dem Nilwasser spielt, erklärt uns den Krieg!" Die Drohung des einstigen ägyptischen Präsidenten Anwar el-Sadat galt den AnrainerInnen am oberen Lauf des längsten Flusses der Welt, denen, die eigentlich an der Quelle sitzen. Experten sind sich sicher, dass solche Drohungen bald an der Tagesordnung sind, denn die Trinkwasserreserven werden knapp.
Die Kriege des nächsten Jahrhunderts werden nicht um Öl, sondern um Wasser geführt - die These ist nicht so leicht von der Hand zu weisen.

Die Geister von Davos
Ein Film über Multis, WEF und Scheindialog
von Lis Füglister und Barbara Rimml
Schweiz 2005, 25 Min, deutsch
Sein und Schein der Firma Nestlé:
Nestlé-Chef Brabeck definiert beim "Open Forum 2003" im Rahmen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos Nachhaltigkeit, fordert Menschenrechte für Konzerne und erklärt, Nestlé sei nicht im Trinkwassergeschäft tätig.
Eine Gewerkschafterin aus Kolumbien und der brasilianische Wasserexperte nehmen darauf Bezug und zeigen ihre Realitäten auf.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg:
Dies war der Titel einer Podiumsveranstaltung zu fairen Produktionsbedingungen (Open Forum 2004 im Rahmen des Weltwirtschaftsforums - WEF) auf dem Weltmarkt. Dieser Film zeigt, was Nestlé-Chef Brabeck darunter versteht, und wie er von der brasilianischen Zivilgesellschaft in die Enge getrieben wird. Der Beitrag wurde im Auftrag der OeME-Kommission Bern Stadt (Schweiz) für die Veranstaltung “Kritischer Blick aufs Open Forum³ produziert.


Donnerstag, 21. September 2006, ab 19:30 Uhr
Open Air - Eintritt frei

Thirst
von Alan Snitow und Deborah Kaufman
2004, 62 Min, engl. OF
Ist Wasser ein “allgemeines Gut³, Menschenrecht für alle? Oder eine Ware, die am globalen Markt gekauft und verkauft wird? Der Film erzählt die Geschichten der Gemeinden in Bolivien, Indien und den USA, die diese fundamentale Frage aufwerfen.
Über eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Jedes Jahr sterben Millionen Kinder an Seuchen verursacht durch unsicheres Wasser. Tendenz steigend.
In der Eröffnungssequenz von “Thirst³ treiben diese Fakten treiben eine Debatte während des 3. Weltwasser-Forums in Kyoto (Japan) 2003 an. Politiker, internationale Bankiers und Verantwortliche von Konzernen kommen zusammen, um darüber zu entscheiden, wer das globale Frischwasser kontrollieren wird. Ihr Konsens für große Staudämme und privatisierte Wassersysteme wird von ExpertInnen und AktivistInnen herausgefordert, die Wasser als Menschenrecht und nicht als Ware ansehen, die am freien Markt gehandelt werden kann.
Oscar Olivera, Gemeindeverantwortlicher in Bolivien, schreckt einen CEO-Ausschuss mit folgenden Worten auf: “Viele der hier anwesenden Konzerne haben das Wasser mit dem Blut unserer Landsleute befleckt.³
Der Schauplatz des Films wechselt kurz nach Bolivien, wo Olivera einen Aufstand gegen den Wasserprivatisierungsvertrag mit dem amerikanischen Bechtel-Konzern angeführt hat. Zehntausende Menschen waren in Kämpfe mit Polizei und Armee verwickelt, um ihr Recht auf Wasser zu verteidigen. Nachdem ein Scharfschütze den 17jährigen Victor Hugo Daza getötet hat, ist die Regierung gezwungen, einen der weltweit mächtigsten Konzerne des Landes zu verweisen.
Hauptschauplatz von “Thirst³ ist Stockton (Kalifornien). Der Bürgermeister Gary Podesto schlägt vor, die Kontrolle über das Wassersystem einem Konsortium global operierender Konzerne zu übergeben. Er ist über die Reaktion der EinwohnerInnen in Stockton überrascht, die eine neue Graswurzel-Koalition bilden und Mitspracherecht verlangen. Sie sind beunruhigt über den Wasserpreis, die Wasserqualität und über die Entlassung öffentlich Bediensteter - mehrheitlich Frauen und Menschen anderer Hautfarbe.
Der afro-amerikanische Aufsichtsführende Michael McDonald hält Demokratie für den eigentlichen Punkt dieser Auseinandersetzung.
In Indien hat eine Graswurzelbewegung für die Bewahrung des Wassers Flüsse verjüngt und damit buchstäblich Wüste in Landschaft verwandelt. Geführt von Rajendra Singh, den die lokale Bevölkerung als “modernen Ghandi³ bezeichnet, stellt sich die Bewegung der Regierung gegenüber, die sich eifrigst bemüht, Wasserquellen an Konzerne wie Coca-Cola oder Pepsi zu verkaufen. Singh reist quer durch Indien um Widerstand zu organisieren, Millionen Menschen schliessen sich ihm an.
Die Wasser-AktivistInnen von Bolivien, Stockton und Indien treffen einander am Weltwasser-Forum in Kyoto als Teil einer neuen Bewegung gegen globale Wasser-Privatisierung.


Freitag, 22. September 2006, ab 19:30 Uhr
Open Air - Eintritt frei

Nichts geht ohne Coca-Cola, Wie ein Konzern die WM dominiert
von Inge Altemeier und Reinhard Hornung
Deutschland 2006, 45 Min, deutsch
Der amerikanische Getränke-Gigant Coca Cola hat es so mit der FIFA vereinbart: In allen deutschen WM Stadien dürfen nur Soft Drinks von Coca Cola verkauft werden. Es gibt sogar Bannmeilen rund um die Stadien, in denen die Konkurrenz nichts anbieten und auch nicht werben darf.
Mit Ticketverlosungen, Fußballturnieren und neuen WM-Dosen setzt sich Coca Cola schon frühzeitig in Szene. Sportlich und fair, so will Sponsor Coca Cola gerne beim Konsumenten ankommen.
Diese SWR-Sendung "Betrifft" überprüft kritisch, welchen Wert diese Attribute tatsächlich im Alltag des Konzerns haben. Was macht der Sponsor im Gastgeberland der WM?
So stellt sich heraus, dass Coca-Cola in Ostdeutschland mancherorts Fördergelder kassierte, ohne langfristig Arbeitsplätze zu schaffen. Die Losung "hier produziert, hier getrunken" ist ebenfalls in Gefahr, denn die Konzernzentrale in Atlanta will offenkundig massiv Produktion und Vertrieb in Deutschland verschlanken. Betriebsräte befürchten die Verlagerung von mehreren Tausend Arbeitsplätzen nach Osteuropa. In Indien wird die Fairness des globalen Konzerns stark angezweifelt. Hier pumpen die Abfüllwerke den Bauern das Wasser ab, um Softdrinks zu produzieren. In verschiedenen Regionen ist der Wasserspiegel bereits um 60 Meter abgesunken. Tagelöhner arbeiten für 1,50 Euro pro Schicht. Es gibt massiven Widerstand der betroffenen Bevölkerung gegen den Coca-Cola Konzern und dessen Expansionspolitik.

Ermordete Coca-Cola Gewerkschafter in Kolumbien
von Bärbel Schönafinger, kanalB.de
Deutschland 2003, 59 Min, deutsch
Dieser Dokumentarfilm rekonstruiert die Morde an Gewerkschaftern in Kolumbien wie in einem Kriminalfilm. Es wird deutlich, wie paramilitärische und staatliche Gewalt in dem südamerikanischen Land zusammenhängen und wie multinationale Konzerne davon profitieren.
In Kolumbien werden jedes Jahr um die 100 Gewerkschafter ermordet. Dabei spielen Konzerne wie Coca Cola und Nestlé eine wichtige Rolle. Um dies exemplarisch zu belegen, wurde dieser Fall gründlich recherchiert:
Der Film rekonstruiert den Fall im Detail und bettet ihn in die jüngere politische Geschichte der Region Urabá ein, wo 1995 bis 1998 durch tausendfaches Morden die erfolgreiche Linkspartei Union Patriotica und alle sozialen Bewegungen ausgerottet wurden. Im Bogen zurück nach Europa stellt sich die Frage, ob dinternationalen Solidarität unter GewerkschafterInnen funktioniert.
"Wir waren die beiden, die sich dem Unternehmen am deutlichsten entgegenstellten" erzählt Dario Mancuso (Name von der Red. geändert) über sich und seinen ermordeten Kollegen Isidro Gil.
Isidro wurde am 5. Dezember 1996 in der Coca Cola Abfüllanlage "Bebidas Y Alimentos de Urabá" vonParamilitärs erschossen. Der Mord war die Antwort des Unternehmens auf den Forderungskatalog, denIsidro Gil als Gewerkschaftsvorstand dem Unternehmen vorgelegt hatte, zur Eröffnung der Tarifverhandlungen.
Im Einvernehmen mit der Geschäftsführung töteten Paramilitärs in dieser Abfüllanlage fünf gewerkschaftlich organisierte Arbeiter, und zwangen die gesamte Belegschaft aus der Gewerkschaft auszutreten.
Die Vertreibung der Lebensmittelgewerkschaft Sinaltrainal aus Carepa ist aber nicht nur ein Teil der politischen Geschichte der Region Urabá, sondern macht die Situation der gesamten unabhängigen Gewerkschaftsbewegung in Kolumbien deutlich; seit der Gründung der zentralen Arbeiterunion CUT wurden in Kolumbien mehr als 4000 Gewerkschafter ermordet, jedes Jahr kommen etwa 150 ermordete Gewerkschafter dazu. Von den urspünglich 1500 gewerkschaftlich organisierten Coca-Cola Arbeitern sind heute noch 450 übrig.
Derzeit wehrt sich die Lebensmittelgewerkschaft Sinaltrainal erbittert und hartnäckig gegen ihre Auslöschung durch den Kolumbianischen Staat und die Unternehmen (v.a. Coca-Cola und Nestlé). In Miami brachte Sinaltrainal mit der Unterstützung der Gewerkschaft United Steelworkers Coca-ColaAtlanta und den Besitzer der Abfüllanlage in Carepa vor Gericht.


Samstag, 23. September 2006, ab 19:30 Uhr
Open Air - Eintritt frei

Wasser unterm Hammer
Wenn die Haupt- zur Nebensache wird
von Leslie Franke und Hermann Lorenz
Deutschland 2005, 60 Min, deutsch
Die wichtigen Dinge im Leben wissen Menschen meist erst zu schätzen, wenn sie fehlen ­ Wasser ist so ein Ding. Eine haarsträubende Dokumentation über Strategien und Praktiken der Akteure der Wasser-Privatisierungen und ihre verheerenden Konsequenzen am Beispiel Englands und Deutschlands.
Susanne Baker wohnt in London im fünften Stock. Wenn sie morgens aufsteht, schaut sie als erstes, ob Wasser aus dem Hahn kommt. Wenn nicht , ist Stress angesagt . Vielleicht läuft ja noch Wasser bei der Nachbarin im dritten oder bei der im zweiten Stock...
Die Wasserversorgung in England ist seit 1989 privatisiert. Rohre reparieren ist extrem teuer und bringt keinen Gewinn.
So versickert die Hälfte des Trinkwassers in Londons Untergrund. Die maroden victorianischen Zuleitungen bersten zu oft bei normalem Wasserdruck. So senkte ihn Thames Water (RWE) ab mit der Folge, dass das kostbare Nass schon seit Jahren nicht immer und überall in die oberen Stockwerke steigt. Zu Beginn dieses Jahres wurde angekündigt, den Druck um ein weiteres Bar zu vermindern.
Konnte in Hamburg die geplante Privatisierung der Wasserwerke durch ein erfolgreiches Volksbegehren 2004 vorerst verhindert werden, herrschen in Berlin zwei Global Player über den wertvollen Wasserschatz: der französiche Riese “Veolia³ und die zum deutschen RWE-Konzern gehörende “Thames Water³. Mit verheerenden Konsequenzen für die Stadt: Seit der Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe 1999 ist die Zahl der Angestellten um über 2000 gesunken, die Wasserpreise stiegen um über dreißig Prozent und allein im Jahr 2004 verzichtete Berlin auf 41,2 Millionen Euro Einnahmen für den Haushalt, um dem Konsortium eine jährliche Renditegarantie von acht Prozent zu sichern. Der Unmut in der Stadt wächst.
Eine Spurensuche auf den Fährten von “Effizienz um jeden Preis?³, “Gewinnmaximierung³ und “Wasser als Nebensache?³

Die Zukunft des Wassers
aus "Der Durstige Planet" (Deutsche Welle-TV)
von Henning Hesse
Deutschland 2003, 26 Min, deutsch
Über 1 Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und Tag für Tag sterben Tausende, die meisten davon Kinder, an den Folgen verschmutzten Wassers. Die Vereinten Nationen möchten diese Zahlen bis zum Jahr 2015 wenigstens halbieren - ein "Millennium Goal", das kaum ein Experte für realistisch hält.
Dabei liegt die Lösung der Wasserkrise in unserer Hand. Und gut durchdachte Lösungen, die auch schon praktiziert werden, würden gleichzeitig Hunger und Krankheit, Armut und soziale Ungerechtigkeit bekämpfen.


+++ Die Weiterleitung dieser Ankündigung ist selbstverständlich in unserem Interesse +++


+++ Auf Grund einer neuen Gesetzeslage durch die 2. Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG Paragraph 107) dürfen ab 01.03.2006 Newsletter nur mehr mit dem Einverständnis der Empfängerin / des Empfängers versandt werden.
Sollten Sie keine weiteren Zusendungen wünschen, ersuchen wir Sie, uns eine e-mail mit dem Betreff "keine weiteren Infos" an <mailto:info at normale.at> zu senden. Ihre Adresse wird dann umgehend aus unserem Mailverteiler entfernt. +++

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