[kinoki-mikrokino] #130 - Di 6.12., depot: HVALA PARTIZANKE! Der jugoslawische PartisanInnenfilm seit 1945

p p at kinoki.at
Son Dez 4 13:45:56 CET 2005


hallo, wenn die these von oesterreich als erstem opfer nazi-deutschlands 
richtig waere, dann haetten die kaerntner slowenischen partisanen 
gefeierte helden sein muessen, oder? das war bekanntlich jedoch 
keineswegs der fall, genauso wie es in oesterreich keine filme gab, die 
den kampf der partisanen und partisaninnen darstellten. ganz anders im 
benachbarten jugoslawien: wir laden deshalb zu einem nikoloabend, der 
ganz dem jugoslawischen partisanenfilmgenre gewidmet ist. mit herzlichem 
gruss, kinok p
p.s.: weiter unten die vorschau auf die mikrokinoabende #131 und #132 im 
jaenner und februar, die sich franzoesischen verhaeltnissen von 1968 bis 
zu den juengsten unruhen widmen.

KINOKIS MIKROKINO

Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien, http://www.depot.or.at/
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
kontakt: mikrokino at kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
http://www.kinoki.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Förderpreis Politische Kulturarbeit 2004 der IG Kultur Oesterreich.

kinokis mikrokino #130

kinokis mikrokino präsentiert: Hvala partizanke! Der jugoslawische
PartisanInnenfilm seit 1945
Dienstag 6. Dezember, 19:00 freier Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien, http://www.depot.or.at/

"Javol, Her Obersturmbanfirer!"
Lichtbildervortrag der PartizanInnenFilmForschungsBrigade (Sarah Galehr,
Tina Leisch, Nora Sternfeld)
Ganz anders als in Österreich war die Geschichte des PartisanInnenkriegs
das zentrale Narrativ der jugoslawischen Filmproduktion.

Slavica
Vjekoslav Afric, Jugoslawien 1947, 94 Min., OF mit dt. Live-Übersetzung
(Uebersetzung: Jasmina Jankovic, Einsprechen: Vlatka Frketic)

Titelgebende Hauptfigur des Films ist die Partisanin Slavica, die mit
Marin und einer Gruppe von der Fischerei-Kooperative ein gerade gebautes
Fischerboot vor den italienischen Besatzern versteckt. Sie werden
entdeckt und gefangen genommen, doch die Partisanen befreien sie. In der
Folge nehmen sie an einer Reihe von deren Aktionen teil. Slavica stirbt
schließlich in einer Seeschlacht und ihr Schiff, eines der ersten der
jugoslawischen Kriegsflotte, wird nach ihr benannt. Slavica war die
erste jugoslawische Spielfilm-Produktion nach 1945. Vjekoslav Afric
drehte den Film mit bescheidenen Mitteln und fast ausschließlich mit
LaiendarstellerInnen, die selbst bei den PartisanInnen gekämpft hatten.

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Vorschau:

Dienstag 10.1.2006, depot 19:00, freier Eintritt
Chris Marker: Rot liegt in der Luft
kinokis mikrokino #131

Der französische Filmessayist Chris Marker montierte 1977 ein
imponierendes Fresko der politischen Bewegungen der 60er und 70er Jahre.
Er nahm eigene und Bilder anderer Kameraleute aus Frankreich, Chile,
Kuba etc. auf und kommentierte sie neu: "Man weiß nie, was man filmt".
Mit künstlich eingefärbten Bildern schaffte er Distanz, und
vervielfachte die Standpunkte durch einen achtstimmigen Kommentar.
Markers nachdenklicher Versuch einer Bilanz der 68er-Revolte sucht
festzustellen, ob trotz des Scheiterns der emanzipatorischen Bewegungen
ein "rotes Lüftchen" geblieben ist.
Erster Teil - Die schwachen Hände: 1.: Von Vietnam zum Mord an Che. 2.:
Mai `68 und all das. Zweiter Teil - Die zerbrochenen Hände: 1.: Vom
Prager Frühling zum Gemeinsamen Programm. 2.: Von Chile zu - wohin
eigentlich? (Schlusskommentar 1993).

Rot liegt in der Luft (Le fonds de l’air est rouge)
Chris Marker, F 1977, 179 min, dt. Version.

***

Dienstag 7.2.2006, depot 19:00, freier Eintritt
Zur Revolte in Frankreich
kinokis mikrokino #132

Die aktuellen Unruhen in den französischen Banlieues haben eine lange
Vorgeschichte: Sartre erklärte Ende der 60er Jahre, die „Dritte Welt“
beginne in den Pariser Vorstädten, Mitte der 80er Jahre organisierten
junge MigrantInnen eindrucksvolle Demonstrationen, um auf ihre
ungesicherte Situation und den wachsenden Rassismus aufmerksam zu
machen. „Sweet France“ von Ken Fero und Mogniss H. Abdallah
interpretiert das Chanson „Douce France - cher pays de mon enfance“
(Süßes Frankreich, liebes Land meiner Kindheit) ironisch und zeichnet
die Geschichte der „Beur-Bewegung“ nach, der spontanen Organisation der
Kinder der ArbeitsmigrantInnen in Frankreich.
Der Spielfilm „Adieu“ von Arnaud des Pallières erzählt auf stupende
Weise zwei Geschichten parallel, die durch die biblische Erzählung von
Jonas im Walfisch lose verbunden werden: Der Vater einer Bauernfamilie
wird vom Tod seines Sohnes tief getroffen und Ismahel, ein algerischer
Emigrant, flüchtet nach Frankreich, von wo er bald wieder abgeschoben wird.

Sweet France
Mogniss H. Abdallah / Ken Fero, F 1993, 52 min., engl. OF

Adieu
Arnaud des Pallières, F 2003, 123 min., frz. OF + dt. UT.

Link:
http://riotsfrance.ssrc.org/


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Hinweise:



Navigator Film, Sixpack Film und Picus Verlag
laden herzlich zur österreichischen Erstaufführung des Films

Unter den Brettern hellgrünes Gras
(A 2005, 52 Min., Digibeta 4:3, stereo)
von Karin Berger

zu einer Sonntagsmatinée
am 4. Dezember um 13:00h ins Filmcasino
(1050 Wien, Margaretenstr. 78)

Ceija Stojka hat überlebt. Sie war als Kind in den Vernichtungslagern
der Nazis. In Auschwitz und Ravensbrück. Und in Bergen-Belsen,
wo sie und ihre Mutter von den Alliierten befreit wurden. Unter den
Brettern hellgrünes Gras ist das Dokument einer Begegnung:
ein fast zur Gänze „gesprochener“ Film; in raue, intensive Bilder
gefasst verzichtet er souverän auf die gängigen „Bilder des Grauens“
und konfrontiert sein Publikum mit der Bildermächtigkeit der Sprache und
der Komplexität gelebter Erinnerung.
Ein Geschichtsdokument, ein Gesellschaftsporträt.   (Constantin Wulff)

Im Rahmen der Matinée präsentiert der Picus Verlag das Buch

Träume ich, dass ich lebe? Befreit aus Bergen-Belsen
von Ceija Stojka (Hg. Karin Berger, Picus 2005)

Einführende Worte von Elisabeth Brainin
Karin Berger liest aus dem Buch

im Anschluss an die Filmvorführung Gespräch mit Ceija Stojka und der
Regisseurin
moderiert von Brigitta Burger-Utzer

Kartenreservierungen bitte unter 01 / 581 39 00 - 25


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Filmreihe Einseitig perforiert, schmaler Steg. Filme auf 16 mm
(6.12.-18.12.05), MUMOK im museumsquartier

Ausgewählt und vorgestellt von Harun Farocki und Antje Ehmann.

Programm: http://www.mumok.at/index.php?cid=463
Folder-PDF: http://www.mumok.at/getdownload.php?id=80


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Neue Homepage der EZLN online:

http://www.ezln.org.mx/

benachbart:
http://enlacezapatista.ezln.org.mx (EZLN & Sexta Declaración)

und
http://zeztainternazional.ezln.org.mx (interkontinentale Vernetzung &
Diskussion)


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