[kinoki-mikrokino] hvala partizanke (16.3. diagonale, graz) & mikrokino #125 (21.3. kunsthalle project space)

p p@kinoki.at
Tue, 08 Mar 2005 18:49:56 +0100


hallo, wir beteiligen uns bei einem diagonale-programm zur fehlenden 
perspektive der partisanInnen (16.3.) und laden fuer montag den 21.3. 
zur premiere einer dokumentation ueber den zusammenhang von zwangsarbeit 
und arbeitsmigration. ausserdem finden sich unten wieder zahlreiche 
hinweise auf andere veranstaltungen. besonders hinweisen moechten wir 
auf die lesung hanne hiobs am freitag: "Nun lebt wohl und werdet 
Kämpfer" - Letzte Briefe aus dem KZ. mit herzlichem gruss, kinok p

KINOKIS MIKROKINO

Politische Filmabende, momentan ca. 2x monatlich, an diversen Orten 
auftauchend...
kinoki. Verein fuer audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino@kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
http://www.kinoki.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Foerderpreis Politische Kulturarbeit 2004 der IG Kultur Oesterreich.

Hvala Partizanke!
Warum fehlt die Position der PartisanInnen im audiovisuellen Gedächtnis 
der zweiten Republik?
Filmprogramm, Gespraech und Vortrag, Diagonale 2005

präsentiert von der Filmgruppe im Rahmen der Aktionsplattform 
"Österreich 2005: Das Vorsorge-Paket gegen ein Jahr Heimat-Feiern": Anja 
Salomonowitz, Bady Minck, Tina Leisch (kinoki), Peter Grabher (kinoki) 
und Ljubomir Bratic

Mittwoch 16.3. Diagonale, Graz
Filmprogramm: 16 Uhr KIZ
Diskussion: 18 Uhr - KIZ Spiegelsaal (1. Stock)
Im Anschluss (20 Uhr): Vortrag von Guenther Jacob.

60 Jahre Republik, 50 Jahre Staatsvertrag und 10 Jahre 
EU-Mitgliedschaft: das ist das Programm des Jubiläumsjahrs 2005. Die 
relativierende Ballung der Jubiläen lässt vermuten, dass es sich um ein 
konzertiertes revisionistisches Unternehmen handelt. Eine Verschärfung 
der Verzerrung der österreichischen Nachkriegsgeschichte, ein noch 
radikalerer Schub an Chauvinismus, österreichischem Opfermythos und 
Nationalismen. Wird jetzt die Tatsache der Befreiung der Opfer des 
Nationalsozialismus durch Alliierte und PartisanInnen und ihre Würdigung 
zusehends ersetzt durch die ebenso falsche wie 
scheinheilig-selbstmitleidige Behauptung, Österreich als Ganzes wäre 
Opfer des Nationalsozialismus und gar erst 1955 befreit worden? Bereits 
das 70jährige Jubiläum des Februar 1934 hat gezeigt: Anstelle einer 
umfangreichen Debatte über den Austrofaschismus und seine Kontinuitäten 
bis in die Gegenwart wurde der Diskurs in Politik, Medien und 
Gesellschaft nach rechts verschoben. Hier sind nachhaltige Effekte 
zweier Perioden der Bundesregierung von ÖVP und FPÖ zu erkennen, die in 
den Jahren seit 2000 eine weitgehende Verschränkung von neoliberalen und 
autoritär-nationalistischen Tendenzen in Gang gebracht hat. Das 
Jubeljahr 2005 ist ein weiterer Höhepunkt in der hegemonialen 
Verankerung dieser Politik.
(Aktionsplattform Österreich 2005: Das Vorsorge-Paket gegen ein Jahr 
Heimat-Feiern)

Unser filmischer Beitrag zum Jubiläumsjahr 2005 konzentriert sich auf 
Themen und Bilder, die nicht in die offizielle Geschichtsschreibung und 
in das audiovisuelle Gedächtnis der Republik eingegangen sind. Während 
das österreichische Mainstream-Kino den Opfermythos bebilderte und eine 
heimatliche Traumwelt projizierte, in der sich die affektiven 
Besetzungen der NS-Zeit diskret erhalten konnten, finden sich nur wenige 
Filme über Opfer und Täter des Nationalsozialismus, über die nur 
exemplarisch stattgehabte Entnazifizierung, über die Kontinuität der 
NS-Eliten und über erste Klassenauseinandersetzungen wie den 
Oktoberstreik 1950. Die Erzählungen der vertriebenen Jüdinnen und Juden, 
der "Displaced Persons", der ZwangsarbeiterInnen, der PartisanInnen und 
WiderstandskämpferInnen wurde weitgehend zum Verschwinden gebracht. 
Nicht ein großer Film über Mauthausen. Unser Programm möchte 
exemplarisch einige dieser Lücken thematisieren und Filme präsentieren, 
die trotzdem entstanden, wenn auch nicht in Österreich, sondern in 
Jugoslawien und den USA. Nach 1945 produzierten die Alliierten Filme, 
die der "Re-Education", der demokratischen und antifaschistischen 
"Umerziehung" dienten und die deutsche und österreichische Bevölkerung 
zunächst mit Bildern aus den befreiten Konzentrationslagern 
konfrontierten um sie von ihrer Schuld am Aufstieg des 
Nationalsozialismus und an der Shoah zu überzeugen. Bekannte Regisseure 
wie Billy Wilder, Joseph von Sternberg, Henri Cartier-Bresson oder 
Alexander Hackenschmied wirkten an diesen Filmen mit, die in Österreich 
nur bis 1947 gezeigt wurden. Deutschland erwache (D/USA 1945) ist ein 
besonders eindrückliches Beispiel des Genres. Der Beginn des Kalten 
Krieges bedeutete das Ende solcher Entnazifizierungsversuche. Die Shoah 
wurde zunehmend verdrängt, alle Parlamentsparteien buhlten vor den 
Wahlen von 1949 um die Stimmen der ehemaligen NSDAP-Mitglieder.

1943 hatten die Alliierten in der Moskauer Deklaration einen 
eigenständigen Beitrag Österreichs zu seiner Befreiung zur Bedingung für 
eine spätere Eigenstaatlichkeit gemacht. Darin hieß es: "Österreich wird 
aber auch daran erinnert, dass es für die Teilnahme am Kriege an der 
Seite Hitler-Deutschlands eine Verantwortung trägt, der es nicht 
entrinnen kann, und daß anlässlich der endgültigen Abrechnung 
Bedachtnahme darauf, wieviel es selbst zu seiner Befreiung beigetragen 
haben wird, unvermeidlich sein wird." Den zahlenmäßig und militärisch 
bedeutendsten Widerstand leisteten die Kärntner slowenischen 
PartisanInnen. Ihr Kampf wurde als der von den Alliierten geforderte 
eigene Beitrag zur Befreiung gewertet, und damit zu einer entscheidenden 
Grundlage für das Zustandekommen des Staatsvertrags 1955. Trotzdem 
überging die Geschichtsschreibung der Zweiten Republik systematisch die 
PartisanInnen.

Und weil die Geschichte in Österreich nicht aus der Sicht der 
PartisanInnen erzählt wird, gibt es dazu auch kaum österreichische 
Filme. Um die ausgeschlossene Perspektive der PartisanInnen zu 
repräsentieren, zeigen wir Slavica (Jugoslawien 1947), den ersten 
"Partisanen-Film" Jugoslawiens, wo die Erinnerung an den bewaffneten 
Kampf gegen die deutschen und österreichischen Nazis zum zentralen 
Narrativ der Nachkriegsgeschichte wurde. Bis in die 80er Jahre 
entstanden Hunderte jugoslawischer Filme, die sich an der Geschichte des 
Partisanenkampfs abarbeiteten, sie zum Mythos erhoben oder zum Vorwand 
für Kriegsfilm-Exploitation verwendeten. Slavica unterliegt noch nicht 
der späteren Kodifizierung des Genres und steht noch ganz unter dem 
Eindruck der Ereignisse, die die SchauspielerInnen selbst durchlebt hatten.

In den staatsoffiziellen Jubelfeierlichkeiten wird die Perspektive der 
slowenischen PartisanInnen einfach verschwiegen. In Kärnten geht die 
kleinere Regierungspartei, historisch das Auffangbecken der ehemaligen 
Nazis, einen Schritt weiter: Hier wird von der Landesregierung und 
minderheitenfeindlichen, faschistoiden Verbänden wie dem "Kärntner 
Heimatdienst" planmäßig die Perspektive verkehrt und der 
antifaschistische Kampf der Kärntner PartisanInnen regierungsoffiziell 
kriminalisiert. Diese Politik wird auch filmisch umgesetzt, etwa in In 
der glühenden Lava des Hasses, einem Film des Rechtsextremen Andreas 
Mölzer über die sogenannten "Partisanenverbrechen". Überhaupt entbehren 
Staatsvertragsjubelfeiern aus Kärntner Sicht nicht einer gewissen 
Ironie, sind doch wesentliche Bestimmung des Vertrages in Kärnten bis 
heute nicht erfüllt. Die Aufstellung von zweisprachigen Ortstafeln wird 
weiterhin verweigert. Und die "Tätigkeit von Organisationen, die darauf 
abzielen, der kroatischen oder slowenischen Bevölkerung ihre Eigenschaft 
und ihre Rechte als Minderheit zu nehmen" (Staatsvertrag Artikel 7, 
Punkt 5) ist beileibe nicht verboten.


FILMPROGRAMM

Mi., 16.3., 16 Uhr KIZ

Deutschland erwache

D/USA 1945, Produktion: US-Signal Corps, Beta SP, Schwarzweiß, 23 Min., 
deutsche Fassung

"Amtlicher Film Misc. 1208 Kriegsministerium. Ein Tatsachenbericht 
zusammengestellt aus offiziellen Filmen von der Filmdienststelle der 
Armee der Vereinigten Staaten von Amerika."
Deutschland erwache gehört zu den Filmen, die unmittelbar nach der 
Niederlage des "Dritten Reiches" im Rahmen der sogenannten Re-Education 
produziert wurden, um die deutsche und österreichische Bevölkerung mit 
ihren Verbrechen zu konfrontieren. Der Film, der bereits ab Mai 1945 
gefangenen Wehrmachtssoldaten gezeigt wurde, zeigt Bilder aus den 
befreiten Konzentrationslagern und von zerstörten Städten und wendet 
sich im Off-Kommentar direkt und schroff an seine Adressaten: "Die 
alliierten Generäle haben angeordnet, daß diese Greuel der deutschen 
Zivilbevölkerung gezeigt werden sollen, damit alle Deutschen sich davon 
überzeugen können, wie die Nazis gehaust haben. Aus dem selben Grunde 
zeigen wir euch diesen offiziellen Film. Wir zeigen euch diese 
Wagenladung voller Toten, sodaß ihr sie nie vergessen sollt. (...) Wir 
wissen, daß unter euch Männer sitzen, die uns heute zwar erzählen 
wollen, nie Nazis gewesen zu sein, die sich in Wirklichkeit aber nicht 
geändert haben und heute noch an Hitlers Theorien festhalten."

Einleitung: Thomas Tode, Filmemacher und Filmwissenschaftler, Hamburg


Slavica

Jugoslawien 1947, 35 mm, Schwarzweiß, 94 Min., Originalfassung, deutsche
Übersetzung live eingesprochen
Regie: Vjekoslav Afric
Drehbuch: Vjekoslav Afric
Produktion: Avala Film Beograd
Musik: Silvije Bombardeli
Schnitt: Maja Ribar, Dusan Aleksic
DarstellerInnen: Irena Kolesar, Dubravko Dujsin, Marjan Lovric, Carka 
Jovanovic, Ljubisa Jovanovic, Jozo Laurencic, Boza Nikolic, Ivka Rutic, 
Dejan Dubajic, Joza Rutic, Predrag Milanov, u. v. a.

Slavica war die erste jugoslawische Spielfilm-Produktion nach 1945. 
Vjekoslav Afric (Hvar 1906 - Split 1980) drehte den Film mit 
bescheidenen Mitteln und fast ausschließlich mit LaiendarstellerInnen, 
die selbst bei den PartisanInnen gewesen waren. Irena Kolesar, die 
Darstellerin von Slavica, stammte aus einer linken Familie und war 
Friseurgehilfin gewesen, bevor sie sich 1943 den PartisanInnen anschloss 
und beim "Theater der Volksbefreiung" Schauspielerin wurde. Titelgebende 
Hauptfigur des Films ist die Partisanin Slavica, die mit Marin und einer 
Gruppe von der Fischerei-Kooperative ein gerade gebautes Fischerboot vor 
den italienischen Besatzern versteckt. Sie werden entdeckt und gefangen 
genommen, doch die Partisanen befreien sie. In der Folge nehmen sie an 
einer Reihe von deren Aktionen teil. Slavica stirbt schließlich in einer 
Seeschlacht und ihr Schiff, eines der ersten der jugoslawischen 
Kriegsflotte, wird nach ihr benannt...
"Bemerkenswert ist, dass der Held des Films nicht John Wayne oder 
Humphrey Bogart ist, sondern eine Frau. Dies weist deutlich darauf hin, 
dass der Zweite Weltkrieg ein Krieg war, in dem alle Jugoslawen und 
Jugoslawinnen kämpften, Männer wie Frauen. Ideologisch reflektiert diese 
Realität einen Teil des Reizes des Neuen Jugoslawien unter 
kommunistischer Führung, welcher eine klassenlose Gesellschaft auf der 
Basis der Gleichheit der Geschlechter versprach." (Andrew Horton)

Einleitung: Daniel Rafaelic, Filmhistoriker und -archivar / Kroatische 
Kinemathek, Zagreb


GESPRÄCH

Mi 18 Uhr - KIZ Spiegelsaal (1. Stock)

Hvala Partizanke!

Lipej Kolenik, Partisan und Autor
Daniel Rafaelic, Filmhistoriker und -archivar / Kroatische Kinemathek, 
Zagreb
Thomas Tode (Filmemacher und Filmwissenschaftler, Hamburg)
Günther Jacob (Publizist, Hamburg)
Anja Salomonowitz (Filmemacherin, Wien)
Tina Leisch (Film-, Text-und Theaterarbeiterin, Wien)


VORTRAG

Mi 20 Uhr - KIZ Spiegelsaal (1. Stock)

Die Zukunft der Vergangenheitsbewältigung.
Über die symbolische Sanierung Österreichs im Jubiläumsjahr

Günther Jacob (Publizist, Hamburg)

Links:

Österreich 2005 - Das Vorsorge-Paket gegen ein Jahr Heimat-Feiern!
http://www.oesterreich-2005.at

Diagonale 2005
http://www.diagonale.at

***

Vorschau:

#125
Montag, 21. März 2005, 20 Uhr (Eintritt frei)
Kunsthalle Wien / project space karlsplatz, 1040 Wien, 
Karlsplatz/Treitlstraße 2
KINOKIS MIKROKINO PRÄSENTIERT IN KOOPERATION MIT DEM BÜRO FÜR 
UNGEWÖHNLICHE MASSNAHMEN:
ERINNERUNGEN AN ZWANGSARBEIT UND ARBEITSMIGRATION

nach österreich.
Erinnerungen an Zwangsarbeit und Arbeitsmigration

A 2005, 50 Min., DVD, Erstaufführung!
Regie, Drehbuch, Produktion: arge pilotinnen, Vida Bakondy und Renée 
Winter. Mit: Cvijeta Bojanović, Mejra Huremović, Jozefa Luberda, Anna 
Malec, Jadwiga Nowak, Dariusz Pawłoś, Anna Urbajs, Sieglinde Wrann. 
Kamera Polen: Lisbeth Kovacic. Kamera Wien, Linz, Velden: Tina Leisch. 
Kamera Firma Elfin: Sabine Marte. Schnitt, Untertitelung, 
Postproduktion: Beatrix Bakondy: Übersetzung und Interviewführung Polen: 
Anna Kowalska. Übersetzung und Interviewführung Linz: Ljiljana Radonić. 
Interviewführung Wien und Velden: Vida Bakondy. Sprecherin: Veronika 
Weidinger.
Im Auftrag von BUM – Büro für ungewöhnliche Massnahmen / Initiative 
Minderheiten.

In "nach österreich. Erinnerungen an Zwangsarbeit und Arbeitsmigration" 
werden Fragen nach Kontinuitäten bzw. Brüchen von Zwangsarbeit und 
Arbeitsmigration am Beispiel des Fischfabriksunternehmens C. Wahrhanek 
aufgeworfen. Ausgangspunkt der filmischen Dokumentation sind die 
biographischen Erzählungen ehemaliger Arbeiterinnen der Fischfabrik. Die 
erinnerte/n Geschichte/n machen die historischen wirtschaftlichen, 
politischen und sozialen Rahmenbedingungen ebenso zum Thema wie die 
Handlungsmöglichkeiten der Arbeiterinnen.

Nach der Filmvorführung Gespräch mit einigen am Film Beteiligten.

Link:

BUM - Büro für ungewöhnliche Maßnahmen
http://no-racism.net/openup/bum.htm


***

Hinweise:

1. Fr 11.3., 18:30/Christkönigskirche Pötzleinsdorf: Lesung Hanne 
Hiob-Brecht + Streichquartett: "Nun lebt wohl und werdet Kämpfer" - 
Letzte Briefe aus dem KZ
2. Ausschreibung: Videowettbewerb 2005: odyssee im staatsraum – display 
your dissent!
3. Ausschreibung: Internationales Independent Video/Filmfestival „Ohne 
Kohle“
4. Ausschreibung: Im Rausch. Kunstwettbewerb zum Jubeljahr
5. Mi 9.3.-Fr 8.4./Galerie IG Bildende Kunst, Gumpendorfer Straße 10-12: 
Ausstellung: Zone 2005.
6. Do 10.3., 18 h/Tanzquartier Wien: Podiumsdiskussion zur Ästhetik des 
Politischen (ÖZG-Zeitschriftenpräsentation)
7. Sa 12.3., 10-17 h/VHS Favoriten: Film- und Kulturtag zu Venezuela
8. Do 17.3., 19 h/TU AudiMax: CineLatono-Filmabend zu Mexico
9. März/Filmarchiv: Programme zu Fritz Grünbaum, Hermann Kosterlitz, 
Unerwünschtes Kino 1934-1938, Filmhimmel Österreich
10. 9.+10.4./WUK: filmcoop-workshop: Yoga & Video (Final Cut Pro 3.0 & 
Yoga 1.0 =:)


***

1.

"Nun lebt wohl und werdet Kämpfer" - Letzte Briefe aus dem KZ
Lesung von Hanne Hiob, Streichquartett "Die Sieben letzten Worte unseres 
Erlösers am Kreuze" von Joseph Haydn

Freitag 11.3.2005, 18:30 h
Christkönigskirche Pötzleinsdorf, 18., Schafberggasse 2 (Endstation 
Linie 41)

Seit 1985 ist Hanne Hiob, Tochter Brechts mit dem Programm "Nun lebt 
wohl und werdet Kämpfer" - Letzte Briefe aus dem KZ mit Streichquartett 
und mit der Sängerin Gabi Klees an Schulen in Österreich und Deutschland 
unterwegs. Am 11. März 18:30 wird sich Hanne Hiob zu diesem Zweck auf 
einen "musikalisch-literarischen Kreuzweg" begeben um in der 
Christkönigskirche Pötzleinsdorf letzte Briefe aus Konzentrationslagern 
und Gefängnissen, die Zeugnisse des faschistischen Terrors aus 
vergangenen und heutigen Tagen zu lesen.

Joseph Haydn schrieb"Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am 
Kreuze" im Jahr 1785 für einen Domherrn im spanischen Cadiz. Der 
originalen Orchesterfassung folgte 1787 eine Fassung für Streichquartett.

Das ausführende Streichquartett:

- Arkadij Winokurov (geb. Kiew/Ukraine). Ab 1971 Solist bei der Kiewer 
Staatsphilharmonie und Leiter der Kammerorchesters. Seit 1992 in Ö. 
Mitglied der Wiener Streichersolisten sowie Lehrer am Konservatorium in 
Wien und Linz.
- Gisela Bauer: geb. Wien. Preisträgerin bei "Jugend musiziert" und beim 
Musikwettbewerb in Stresa. Substituiert dei den Wiener Symphonikern an 
der Wiener Volksoper
- Friedrich Bauer: geb in Kärnten. Mitglied der Wiener 
Streichersolisten. Professor am Wiener Konservatorium
- Georg Frischenschlager: geb. in Salzburg. 1966-1998 Solocellist an der 
Wiener Volksoper. Mitglied des Wiener Kammerorchesters der Wiener 
Streichersolisten. Konzertiert im In- und Ausland

“Nun lebt wohl und werdet Kämpfer”

Introduzione. Maestoso ed Adagio

Fragment einer Chronik

Largo. Pater dimitte illis, nonenim sciunt, quid faciunt.
(Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.)

Schicksal der Zigeunerkinder aus der St. Josephspflege in Mulfingen

Grave e cantabile. Amen dico tibi: hodie mecum eris in paradiso.
(Wahrlich ich sage Dir, heute wirst Du mit mir im Paradies sein.)

Vier Widerstandskämpfer

Grave. Mulier, ecce filius tuus, et tu, ecce mater tua!
Weib, siehe, das ist Dein Sohn, und Du, siehe, das ist Deine Mutter!)

Brief einer unbekannten Jüdin

Largo. Eli, Eli, lama absahthani?
(Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?)

Das Schicksal der Homosexuellen

Adagio. Sitio
(Mich dürstet)

Walter Kämpf

Lento. Consumatum est!
(Es ist vollbracht!)

Hermann Danz

Largo. Pater! In manus tuas commendo spiritum meum.
(Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände.)

Brief eines jüdischen Jungen

J. Jewtuschenko: Solang die Mörder Leben auf der Welt

Presto e con tutta la forza. Il terremoto
(Das Erdbeben)

Schlußwort Hanne Hiob

Joseph Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze”

Textzusammenstellung und Sprecherin:
Hanne Hiob


***

2.

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| AUSSCHREIBUNG
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| 2005: odyssee im staatsraum – display your dissent!
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| Ein minus2005 Kurz-Film/Visual/Video-Wettbewerb
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| http://www.oesterreich-2005.at/wettbewerb
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| Was ist "2005: odyssee im staatsraum – display your dissent!" ?
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"2005: odyssee im staatsraum – display your dissent!" ist ein
Kurz-Film/Visual/Video-Wettbewerb. Es gilt, die Bilderproduktion der
regierungs- und ORF-offiziellen Geschichtsschreibung zu dekonstruieren
und auseinander zu nehmen.

Positionen und Argumente gegen Nationalismus und Geschichtsrevision
sollen in Lauf-Bilder umgesetzt werden, um sichtbar zu machen, was vom
offiziellen 2005er Jubiläum verdrängt, unterdrückt, verfälscht,
vergessen gemacht wird.

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| Welche Kriterien muss die Einreichung erfüllen?
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Der minus2005 Kurz-Film/Visual/Video-Wettbewerb hofft auf Beiträge, die
den allzu geläufigen Bildern und Narrativen "eigene" und differenzierte
Betrachtungsweisen entgegen setzen.

Somit stehen auch bei der Schwerpunktsetzung Aspekte im Vordergrund, die
in massenmedialen Informationskanälen meist keine Erwähnung finden.

Dies betrifft vor allem:

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| 1
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Geschichtspolitische Perspektiven, die sich auf kritische Weise mit der
offiziellen Darstellung der österreichischen Vergangenheit auseinander
setzen (z.B. angebliche Opferrolle Österreichs, Verschweigen der
NS-Kontinuitäten in der Nachkriegszeit, unzureichende Thematisierung der
Arisierungen, Verweigerung der Entschädigung gegenüber Überlebenden des
NS-Regimes, Ausblendung von PartisanInnen bei der Befreiung, Kontinuität
von Antisemitismus).

|---
| 2
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Kritische Auseinandersetzung mit Nationalismus und
Österreich-Konstruktionen. In diesem Zusammenhang ist auch die Frage von
Bedeutung, wie durch identitätsstiftende Mythen und nationalistische
Bilder gesellschaftliche und politische Ausschlüsse geschaffen werden
(z.B. gegenüber MigrantInnen und Andersdenkenden). D.h. auch diejenigen
Menschen und Meinungen, Zustände und Verhältnisse, Gedanken und
Zusammenhänge ins Bild und hinter die Kamera treten zu lassen, die von
nationalistischer Jubelei ins Abseits gestellt werden.

|---
| 3
|---

Kritische Auseinandersetzung mit Macht- und Herrschaftsinszenierungen.
Das so genannte Jubiläumsjahr bietet zahlreiche Anlässe zur
Repräsentation der Regierenden (z.B. Staatsvertragsfeierlichkeiten). Die
Aufmerksamkeit soll der Wirkungsmacht des Politmarketings gewidmet sein.

|---
| Wer kann mitmachen?
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Einreichen können Einzelpersonen, Vereine oder Gruppen, die für diesen
Wettbewerb einen eigenen, themenbezogenen audiovisuellen Beitrag vorlegen.

|---
| Was soll eingereicht werden?
|---

Audiovisuelles Material in der Länge zwischen einer und 30 Minuten.

Zusätzlich soll zu jedem Kurz-Film/Visual/Video eine einminütige
Version produziert werden, die auf www.oesterreich-2005.at
veröffentlicht wird.

Zugelassen werden die Formate miniDV und DVD.

Beide Beiträge, d.h. sowohl die Lang- als auch die Kurzversion, müssen
auf einer Kassette/DVD vorhanden sein. Die Langversion ist an den Anfang
zu stellen und der Beginn des Beitrags mit einem Farbbalken und
mindestens 20 Sekunden Schwarzfilm zu versehen. Auch die einminütige
Version ist vom Kurz-Film/Visual/Video durch mindestens 20 Sekunden
Schwarzfilm zu trennen.

Ein vollständig ausgefülltes Einreichformular ist der Einreichung
beizulegen. Siehe:

http://www.oesterreich-2005.at/av/wettbewerb/oe2005_wettbewerb.rtf

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| Support
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Für Menschen und Gruppen, die zwar gute Ideen haben, aber nicht über die
notwendigen Geräte bzw. das notwendige Know-how zur Produktion eines
Kurz-Films/Visuals/Videos verfügen, kann ein Support zur Verfügung
gestellt werden.

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| Preis
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Der Preis des Wettbewerbs ist Öffentlichkeit. Der prämierte Beitrag wird
in seiner einminütigen Version in verschiedenen Kinos in ganz Österreich
vor dem Hauptfilm gezeigt. Außerdem werden ausgewählte Einsendungen auf
einer DVD publiziert.

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| Jurysitzung
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Die Jurysitzung wird am 30. April öffentlich stattfinden, um die
Prämierung transparent zu machen. Zur Jury zählen Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens in Österreich wie Ruth Beckermann (freie Autorin,
Filmschaffende), Barbara Eppensteiner (Programmintendantin Community TV
Wien), Araba Evelyn Johnston Arthur (PAMOJA - Bewegung der jungen
afrikanische Diaspora, Diagonale), Lisl Ponger (Bildende Künstlerin,
Filmemacherin) und Gerald Weber (Sixpack Film).

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| Einsendeschluss
|---

15. April 2005

|---
| Anschrift für die Einsendung/Ansprechpartnerin
|---

mailto:film@oesterreich-2005.at
http://www.oesterreich-2005.at/

c/o IG Kultur Österreich
z.Hd. Daniela Birk
Gumpendorfer Str. 63b
A-1060 Wien
http://www.igkultur.at/

Tel: +43-1-503 71 20
Fax: +43-1-503 71 20-15

***

3.

OHNEKOHLE05
2. Internationales Independent Video/Filmfestival „Ohne Kohle“
Wien/Österreich Mainz/Deutschland Juli 2005
Einreichfrist: 15.04.05
www.ohnekohle.net

***

4.

IM RAUSCH
Kunstwettbewerb zum Jubeljahr
Einreichfirst: 01.04.05
www.poolbar.at/public/text.php?aid=455

***

5.

==ZONE 2005==
Zwischen politischer Repräsentation
und repräsentativer Politik

============================
ERÖFFNUNG
Mittwoch, 9. März 2005, 19 Uhr
Galerie IG BILDENDE KUNST
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FINISSAGE
Freitag, 8. April 2005, 12 Uhr
Enthüllung
„Monument für die Niederlage. Zeit der Befreiung 1945-1947“

Ostarrichi-Park, 1090 Wien

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Beteiligte KünstlerInnen/KünstlerInnengruppen:

Karin Berger/Elisabeth Holzinger/Lotte Podgarnik/Nadja Trallori,
Café Temelin, Marina Grzinic/Aina Smid, Kathi Hofer, Kinoki, Klub Zwei,
Martin Krenn/Charlotte Martinz-Turek/Nora Sternfeld/Luisa Ziaja,
MAIZ, Andrina Mracnikar, Organisationskomitee Bombenstimmung, Lisl Ponger,
Rückgabestelle Salzburg, Anja Salomonowitz, Tim Sharp,
Angelika Schuster/Tristan Sindelgruber, Christian Sperl, Hito Steyerl

Konzeption und Organisation:
Petja Dimitrova, Martin Krenn, Luisa Ziaja
============================

AUSSTELLUNGSDAUER
10. März bis 8. April 2005
DI - FR 10 - 18 Uhr

Galerie IG BILDENDE KUNST
Gumpendorfer Straße 10-12
1060 Wien
Tel: 01-524 09 09
galerie@igbildendekunst.at
www.igbildendekunst.at
============================
Aktionsplattform „Österreich-2005:
Das Vorsorge-Paket gegen ein Jahr Heimat-Feiern"
www.oesterreich-2005.at

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***

6.

EINLADUNG ZUM JOUR FIXE
Do 10. 3. 2005, 18 Uhr Tanzquartier Wien / Studios

Podiumsdiskussion anlässlich der Präsentation der Zeitschrift
Ästhetik des Politischen
(= ÖZG, Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 15. Jg. 
Heft 3 / 2004),
Hg. von Anna Schober

Ob wir es mit Demonstrationen, Hausbesetzungen, Fernsehauftritten, 
Straßen-Performances, Versammlungen oder mit Filmen und 
Zeitungsreportagen zu tun haben – stets erscheinen politische Äußerungen 
in inszenierter Form. Die Analyse einer Vielzahl unterschiedlicher 
Auftrittsformen einer Ästhetik des Politischen steht im Zentrum dieses 
Bandes. Der politische Raum wird als ein Erscheinungsraum begriffen, in 
dem stets unterschiedliche Stimmen und Perspektiven in 
Auseinandersetzung stehen.

Über das Thema und eine Weiterentwicklung der aufgeworfenen 
Fragestellungen diskutieren:
Sabine Sonnenschein (Choreographin und Performerin) und Stefan Nowotny 
(Philosoph, republic art), Doron Rabinovici (Historiker und 
Schriftsteller), Eva Waniek (Philosophin, feministische Theorie), Peter 
Mörtenböck und Helge Mooshammer (thinkarchitecture) und Anna Schober 
(Historikerin und Kulturwissenschaftlerin);

Diskussionsleitung: Martin Beck (bildende Kunst).

Gemeinsam mit Anna Schober freuen wir uns sehr auf Euer/Ihr Kommen,
Martina Hochmuth

Tanzquartier Wien
Theorie- und Informationszentrum
Martina Hochmuth
Museumsplatz 1
A-1070 Wien
tel +43-1-581 35 91-80
tel mobil +43-(0)664-8140409
fax +43-1-5813591-12
m.hochmuth@tqw.at
www.tqw.at

***

7.

Film- und Kulturtag zu VENEZUELA

Samstag, 12.3.2005, 10.00 Uhr – 17.00 Uhr,
VHS Favoriten, 1100 Wien, Arthaberplatz 18

Programm:

10.00 Uhr: „Venezuela“ (Kurzdokumentation, 2004)
10.15 Uhr: „Chávez no se va“ (Kurzdokumentation, 2004)
10.30 Uhr: “Desnudo con naranjas” (Spielfilm, OmeU)
12.15 Uhr: Pause
12.25 Uhr: Venezolanische und lateinamerikanische Lieder, dargeboten von
Javier Pedrá (Gitarre), Luis A. Cárdenas (Gesang), Jhibaro Rodríguez 
(Gitarre)
12.55 Uhr: Mittagspause (lateinamerikanische Imbisse und Getränke)
13.45 Uhr: „Die Bolivarische Revolution – Eine andere Art ist möglich“ 
(Doku, OmdU)
15.15 Uhr: „Venezuela nach dem Präsidenten-Referendum 2004“ (Kurzdoku, 
2004)
15.30 Uhr: Diskussion, Fragen, Antworten (mit Vertretern des 
Bolivarischen Zirkels Wien)
16.20 Uhr: Pause
16.30 Uhr: Venezolanische und lateinamerikanische Lieder, dargeboten von
Javier Pedrá (Gitarre), Luis A. Cárdenas (Gesang), Jhibaro Rodríguez 
(Gitarre)
17.00 Uhr: Schluss der Veranstaltung

Im Rahmen der Veranstaltung werden Bilder des venezolanischen Kunstmalers
Luis Melf Esparragoza („Venezolanische Fragmente“) ausgestellt sein.

Eine Veranstaltung der VHS Favoriten in Kooperation mit dem 
Bolivarischen Zirkel Wien

VHS-Gästekarte: 2,50 Euro

***

8.

Im Rahmen des HTU- Cinestudios (www.cinestudio.at) begann am 29. Oktober 
die Filmreihe “CINE LATINO”.

Der fünfte CINE LATINO- Filmabend zu Mexico:

Donnerstag, 17.03.2005, 19Uhr,
im AudiMax der Techn. Universität, Getreidemarkt 9, 1060Wien

„20 und 10: Das Feuer und das Wort“
im Orginal: „20 y 10: El fuego y la palabra“
Beteiligt an der Ausarbeitung des Filmmaterials zu dieser Dokumentation 
waren: Ana Bellinghausen, Alberto Cortés, Lucrecia Gutiérrez, Jesús 
Ramírez Cuevas, Arturo Sampson und Ramón Vera
spanisch, deutsche Untertitel, Dauer: 77 min.

Diese Dokumentation ist vor dem Hintergrund der Feierlichkeiten zum 
20jährigen Jubiläum der Gründung des Ejército Zapatista de Liberación 
nacional (EZLN) am 17. November 1983 und zum 10. Jahrestag des 
Aufstandes vom 1. Januar 1994 zu sehen und sie sammelt die Stimmen der 
zapatistischen Basisgemeinden. „20 und 10: das Feuer und das Wort“; ist 
der Name der Kampagne, mit der die EZLN anläßlich dieser Jahrestage in 
ganz Mexiko mobil machte.
Die Macher dieser Dokumentation wollen weder die geheime, noch die 
offizielle Version des EZLN liefern, sondern möchten die bekannte 
Geschichte des Aufstandes aus einer anderen Perspektive erzählen, jener 
der Menschen, des Volkes, die an der Basis der Bewegung stehen. Im 
Gegensatz zu anderen Filmproduktionen handelt es sich hier um eine 
Sammlung schon existenter, unveröffentlichter Materialien, die auch auf 
die Zeit vor dem Aufstand zurückgehen. In nicht immer chronologischer 
Manier sollen die wichtigsten Etappen der zapatistischen Bewegung aus 
unterschiedlichen Perspektiven nachgezeichnet werden.

CompanerAs der Mexico- Plattform werden diesen Abend begleiten und 
weiterführendes Infomaterial mitbringen.
homepage: www/mexico-plattform@gmx.at

CINE LATINO ist eine Einladung zum Kennenlernen und besseren Verstehen 
lateinamerikanischer Realitäten und der Kämpfe der dort lebenden 
Menschen für eine gerechte und menschenwürdige Zukunft.
Der Abend beginnt mit einer kurzen Einführung in das jeweilige Land, von 
dem der nachfolgende Film berichtet. Der dritte Teil bietet Raum für 
Fragen, Anmerkungen oder Diskussionsbeiträge zum Gesehenen. Kompetente 
Personen aus dem Bereich der lateinamerikanischen Solidarität begleiten 
den jeweiligen Abend.

***

9.

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie auf unser Filmprogramm für den Monat März aufmerksam 
machen.

Die Schwerpunkte sind diesmal:

FRITZ GRÜNBAUM
3. bis 6. März 2005, Metro Kino

UNERWÜNSCHTES KINO
Der deutschsprachige Emigrantenfilm 1934-1938
7. bis 30. März 2005, Metro Kino

HERMANN KOSTERLITZ
BERLIN – WIEN - HOLLYWOOD
17. bis 30. März 2005, Metro Kino

FILMHIMMEL ÖSTERREICH.
PROGRAMM 008 bis 009
23. März 2005, Metro Kino
PROGRAMM 8 + 9| KAPITEL 1. DAS PRIVILEG ZU SEHEN
23. MÄRZ, 19.00 UHR und 21.00 UHR, METRO KINO

Anbei finden Sie unsere Presseinformation.

Für Fragen und Wünsche stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung - richten Sie
diese bitte an meinen Kollegen Mag. Thomas Ballhausen
(t.ballhausen@filmarchiv.at, Tel.: 01/2161300/250)

Mit freundlichen Grüßen
Karin Moser

Filmarchiv Austria Presseinformation Programm März 2005

FRITZ GRÜNBAUM
3. bis 6. März 2005, Metro Kino

»Er war eine Zeit lang auch Filmstar«, sagt der Filmkomiker Paul Morgan 
1934
über seinen Kollegen und Freund Fritz Grünbaum. Schon 1933 trifft die
Vergangenheitsform zu, denn Hitlers Machtergreifung versperrt Grünbaum nach
nur zwei Jahren eine weitere Karriere beim deutschen Tonfilm, zwingt ihn 
zum
Rückzug auf die Bühne, wo ihm noch vier Jahre bleiben. 1938 wird Grünbaum
verhaftet und in den KZs Buchenwald und Dachau interniert, wo er 1940
stirbt.

Fritz Grünbaum, geboren 1880 in Brünn, tritt 1906 seine Laufbahn als einer
der sprachgewandtesten und vielseitigsten Vertreter des österreichischen
Kabaretts an. Neben erfolgreichen Gastspielen in Berlin arbeitet er vor
allem in Wien, wo er 1918 im Simpl mit Karl Farkas das Genre der legendären
Doppelconférence begründet. Grünbaum schreibt Operettenlibretti,
Schlagertexte, Sketches, Textbücher für Revuen, arbeitet als Tänzer und
Schauspieler.

Dank des Tonfilms ist Grünbaums vis comica auch optisch erhalten geblieben,
dort agiert er als Schauspieler, der in Nebenrollen aber auch in
Kurzauftritten seine Wirkung nicht verfehlt. Zu den wichtigsten 
Produktionen
gehören: MEINE FRAU, DIE HOCHSTAPLERIN (D 1931), DER BRAVE SÜNDER (D 1931),
ARM WIE EINE KIRCHENMAUS (D 1931), EIN LIED, EIN KUSS, EIN MÄDEL (D 1932),
MÄDCHEN ZUM HEIRATEN (D 1932), MENSCH OHNE NAMEN (D 1932).

Die Filmschau verweist auch auf die Ausstellung »Fritz Grünbaum ›Grüß mich
Gott‹«, die im Österreichischen Theatermuseum noch bis Mai 2005 zu sehen
ist.

UNERWÜNSCHTES KINO
Der deutschsprachige Emigrantenfilm 1934-1938
7. bis 30. März 2005, Metro Kino

Die rassistische Politik der Nationalsozialisten führte kurz nach der
Machtergreifung in Deutschland zu einem rasch fortschreitenden Ausschluss
jüdischer Filmschaffender aus der deutschen Produktion. Bereits 1934
erfolgten auch in der österreichischen Filmwirtschaft die ersten Schritte
zur Durchsetzung des so genannten Arierparagraphen. In dieser schwierigen
Situation begannen die verfemten Filmschaffenden hauptsächlich in 
Österreich
vom deutschen Markt unabhängige Filme zu produzieren. Dabei entstanden
zwischen 1934 und 1937 26 deutschsprachige Filme abseits reichsdeutscher
Ausgrenzung und Verfolgung, die Produktionszentren waren Wien, Budapest,
Prag und Stockholm. Viele der an diesen Filmen beteiligten jüdischen
Künstler, unter ihnen Richard Oswald, Jakob und Luise Fleck, Franziska 
Gaal,
Hans Jaray, Hermann Kosterlitz, Max Neufeld oder Szöke Szakall, mussten
spätestens 1938 endgültig aus Europa emigrieren, einigen gelang die Flucht
nicht mehr – Otto Wallburg, Fritz Grünbaum, Kurt Gerron, Rudolf Meinert und
Josef Schmidt überlebten den Holocaust nicht.
Das Filmarchiv Austria präsentiert, nach einer ersten Retrospektive zum
Thema im Jahr 2000, nun eine vollständige Schau der erhaltenen
deutschsprachigen Emigrantenfilmproduktion und würdigt damit nicht nur ein
wesentliches Kapitel der österreichischen Filmgeschichte, sondern 
beleuchtet
auch einen heute immer noch zu wenig bekannten Bereich der Filmemigration
vor 1938.

Zur Eröffnung der Retrospektive zeigen wir die Uraufführung der in enger
Kooperation mit unserem Haus erstellten internationalen Kinodokumentation
UNERWÜNSCHTES KINO/UNWANTED CINEMA von Petrus van der Let. Einen kleinen
Filmschwerpunkt zum Thema „Unerwünschtes Kino“ wird es auf Empfehlung des
Filmarchivs auch im ORF geben: im März 2005 werden PETER und KATHARINA DIE
LETZTE, zwei großartige österreichische Emigrantenfilme mit Franziska Gaal
in der Hauptrolle ihre TV-Weltpremiere erleben.

HERMANN KOSTERLITZ
BERLIN – WIEN - HOLLYWOOD
17. bis 30. März 2005, Metro Kino

Als der vielleicht wichtigste Regisseur des deutschsprachigen
Emigrantenkinos gilt Hermann Kosterlitz. Der am 1. Mai 1905 geborene
Berliner war eben im Begriff, sich als Komödienregisseur einen Namen zu
machen, als er im April 1933 Deutschland Richtung Paris verlassen musste.
Die europäische Universal-Produktion – ein Zentrum des Emigrantenkinos – 
mit
Sitz in Wien und Budapest, engagierte Kosterlitz. Mit dem Universal-Star
Franziska Gaal entstanden drei temporeiche, screwballartige Komödien, die
heute noch begeistern. Schon 1936 ging Kosterlitz nach Hollywood, wo er als
Henry Koster mit THREE SMART GIRLS die amerikanische Universal vor dem
Konkurs rettete. Koster wurde zum Garant hochklassiger Unterhaltungsfilme,
mit THE ROBE inszenierte er den ersten Cinemascope Film der Geschichte. Mit
insgesamt 40 Filmen, die er bis zu seinem Rückzug ins Privatleben 1966 in
Hollywood gedreht hat, war Henry Koster, der 1988 im Alter von 83 Jahren in
Camarillo/Kalifornien gestorben ist, der kommerziell erfolgreichste
Hollywood-Regisseur der deutschen Filmemigration. 2005 wäre er 100 Jahre 
alt
geworden. Ein Anlass, sein umfangreiches und vielfältiges filmischen
Schaffen wieder zu entdecken.

FILMHIMMEL ÖSTERREICH.
PROGRAMM 008 bis 009
23. März 2005, Metro Kino

PROGRAMM 8 | KAPITEL 1. DAS PRIVILEG ZU SEHEN
23. MÄRZ, 19.00 UHR, METRO KINO

»Szenenbilder aus dem neuesten Sascha-Exklusiv
film DAS SPIELZEUG VON PARIS« A 1925
REGIE: Michael Kertész

WEGE DES SCHRECKENS A 1921
REGIE: Michael Kertész

Die zeitgenössische Filmkritik sah in WEGE DES SCHRECKENS »eine 
sentimentale
Geschichte mit stark romantischem Einschlag«. Heute wirkt der Film wie ein
Vorbote des Actionkinos. Die Geschichte zählt weniger als die Lust am
Spektakulären. Kertész, der 1921 als einer der modernsten Regisseure galt,
nutzt die Angebote der Filmtechnik und lotet Spannungsbögen aus. Ein
Zugsunglück mündet in ein brennendes Inferno und eine Verfolgungsjagd
forciert gezielt Tempo und das Spiel von Entkommen und Ausweglosigkeit.

Klavierbegleitung: Gerhard Gruber


PROGRAMM 9 | KAPITEL 1. DAS PRIVILEG ZU SEHEN
23. MÄRZ, 21.00 UHR, METRO KINO

FLORA A 1996
REGIE, BUCH und SCHNITT: Jessica Hausner

WAS IST LIEBE? A 1924
REGIE: Leopold Niernberger

Mitten im Herzen des Kinos. Die Frage nach der Liebe wird gestellt. Doch an
wem sie orientieren, wenn die Väter schwach und die Mütter krank sind? Ist
den geübten Zuflüsterungen der attraktiven Kavaliere zu trauen oder den
schmachtenden Blicken der schüchternen Verehrer? Drei Frauen machen sich 
auf
den Weg ins Leben. Ihre Strategien sind unterschiedlich: abwarten,
gegebenenfalls handeln oder versuchen, die Dinge in die Richtung der 
eigenen
Vorstellungen zu treiben. 1995 umkreisen Musik, Familie und soziale
Eindrücke die junge Protagonistin wie Satelliten, deren Kokon erst
durchbrochen werden muss, um eine eigene Sprache zu finden. Gut siebzig
Jahre früher müssen zwei unterschiedliche Schwestern, den Lektionen der
Gefühle Paroli bieten, um am Ende vielleicht das Glück zu finden.

Klavierbegleitung: Gerhard Gruber


FAA-Presse-Kontakt:

Mag. Karin Moser Tel.: 216 13 00/ 203, e-Mail: k.moser@filmarchiv.at
Mag. Thomas Ballhausen Tel.: 216 13 00/ 253, e-Mail:
studienzentrum@filmarchiv.at

Das gesamte Programm findet sich ab sofort auch unter www.filmarchiv.at

***

10.

filmcoop im WUK workshop:

Yoga & Video 9./10. April
Videobearbeitung am macintosh - Final Cut Pro
und Yoga - Power für Zwischendurch

Aus vergangenen Workshops wissen wir, dass es sehr anstrengend ist, in 2 
Tagen (Sa/So) ein umfassendes Schnittprogramm wie FCP zu lernen.
Desshalb bietet die filmcoop einen Workshop an indem intensive Aufnahme 
durch Gehirn und Augen/Ohren abwechseln mit Entspannungstechniken (Yoga).
Dieses Konzept ermöglicht ein stressfreies Aufnehmen des Stoffes und 
fördert gleichzeitig die Aufnahmefähigkeit des/der Einzelnen.

programm: final cut pro3 / OSX

Einführung in die Videobearbeitung mit final cut pro.
Vom Digitalisieren bis zum fertigen Video.
Videoschnitt und -bearbeitung in Grundzügen.

Kosten:
euro 80,- (ermaessigt 60,-)

Termin:
Sa, 9. April und So, 10. April

Sa
9.30 - 10.00 Yoga zum Aufwachen
10.00 - 10.15 Tee
10.15 - 12.15 Videoschnitt Workshop
12.15 - 13.00 Yoga
13.00 - 14.30 Mittagspause
14.00 - 17.00 Videoschnitt
17.00 - 17.15 Pause
17.15 - 18.00 Entspannungsyoga

So:
nach Absprache mit den TeilnehmerInnen

Workshopleiterinnen:
Elisabeth Klocker, Filmemacherin, Yogalehrerin, dipl. Shiatsupraktikerin
Helga Hofbauer, Videotechnik in der filmcoop

Ort:
Austria FilmCoop
Waehringerstr. 59, 1090 Wien
Stiege 3, 2. Stock
Eingang: Exnergasse Ecke Severingasse
Anmeldung:
workshop@filmcoop.at

http://www.filmcoop.at




revolution will not be televised
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