[IGKW] Einladung Vortrag Jan Keller "DAS NEUE SOZIALE RISIKO", 10. Oktober 2011

IG KULTUR WIEN office at igkulturwien.net
Di Sep 27 12:56:35 CEST 2011


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DAS NEUE SOZIALE RISIKO*


Mo, 10. Oktober 2011, 17:00

Konferenzraum des Beauftragten der Stadt Wien

für Universitäten und Forschung, Schlickgasse 3/8, 1090 Wien


www.doml.at/node/188148 <http://www.doml.at/node/188148>


Wiener Philosophisches Forum

Sprache Tschechisch mit deutscher Übersetzung


Die Problematik neuer sozialer Risiken ist nur dem Schein nach lediglich 
eine Teilfrage der Sozialpolitik oder der Sozialarbeit. Tatsächlich sind 
gerade die neuen sozialen Risiken ein Feld, auf dem sich eine ganze 
Reihe von durchaus grundsätzlichen Problemen der heutigen Gesellschaft 
überschneiden.


Es handelt sich um das Thema der Reformen des Sozialstaates, um es mit 
Hilfe eines schon teilweise veralteten Terminus auszudrücken -- um 
dessen "Modernisierung". Es geht auch um das Überleben der öffentlichen 
Systeme der sozialen Sicherung sowie um Auswirkungen der so gut wie in 
allen Ländern Europas stattfindenden Bestrebungen, diese zu 
privatisieren. Thematisiert wird auch die Möglichkeit der 
Aufrechterhaltung universaler sozialer Rechte in solchen Situationen, in 
denen man von denjenigen, die noch eine Arbeit haben, denkt, dass sie 
solche Rechte gar nicht brauchen, und in denen es auf der anderen Seite 
für diejenigen, die keine Arbeit mehr haben, an Geld für die 
Sicherstellung solcher Rechte mangelt.

Gleichzeitig geht es um die Frage, inwieweit sich die Länder Europas auf 
den Weg der Vereinigten Staaten von Amerika machen sowie darum, ob sie, 
wenn sie dieses Ziel ansteuern, nicht in Brasilien enden.


Die neuen sozialen Risiken führen auch zum Thema der Gesamtorientierung 
der Politik, und zwar angesichts dessen, dass diejenigen, die Opfer der 
neuen sozialen Risiken werden, auf dem politischen Parkett so gut wie 
keine, oder nur eine vollkommen randständige Vertretung haben. Darin 
spiegeln sich aber tiefere, eher humanitäre Aspekte wider -- es geht um 
das ethisch sehr sensible Problem von wirtschaftlich "nicht verwendbaren 
Menschen".


Jan Keller ist Soziologe, Publizist und Umweltschützer, Professor an der 
Universität Ostrau (Ostrava), geb. 1955 in Friedeck-Mistek 
(Frýdek-Místek). Studierte in den siebziger Jahren an der Universität in 
Brünn Soziologie. Dissertation über die Geschichtskonzeption Max Webers. 
Erst Lehrer an der Mittelschule wurde er 1983 Fachassistent am 
Soziologieinstitut in Brünn. In der zweiten Hälfte der achtziger Jahre 
Stipendienaufenthalte in Bordaux, Aix-en-Provence und an der Pariser 
Sorbonne. Habilitation über die Bürokratie der Staatsverwaltung des 
Ancien regime 1992. Seit 2000 Professor an der Universität in Ostrava. 
Gebiete seiner Forschung sind Geschichte der Soziologie, allgemeine 
soziologische Theorie, Organisationstheorie, die Problematik des 
Sozialstaates, Theorie der Modernisierung und Globalisierung, 
gesellschaftliche Zusammenhänge ökologischer Probleme, der Ökologie und 
der nachhaltigen Enwicklung.

Sein zuletzt erschienenes Buch: Drei sozialen Welten. Die soziale 
Struktur der postindustriellen Gesellschaft. Prag 2011.


Eine Veranstaltung gemeinsam mit der IG Kultur Wien.

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