[kinoki-mikrokino] Vorschau - Do 17.3.+Fr 18.3./depot: Private Investigation. Die palästinensische Filmemacherin Ula Tabari

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Mi Mär 9 11:09:29 CET 2011


hallo, anbei der hinweis auf unsere beiden abende mit ula tabari, do + fr kommende woche. weiter unten finden sich auch unsere programme bis juni: bilder zu tunesien/ägypten... (april), kultur des todes in el salvador (mai) und looking back at genova (juni), ausserdem ein special zu den yes men. 
danke fuers weiterposten! herzlich, kinok p

KINOKIS MIKROKINO

Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien,
http://www.depot.or.at
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino at kinoki.at | http://www.kinoki.at
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http://lists.kooperative.at/cgi-bin/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino

Einladung zu kinokis mikrokino #180 (2 Abende!)

Do, 17. März 2011, 19:00 
PRIVATE INVESTIGATION I - DIE PALÄSTINENSISCHE FILMEMACHERIN ULA TABARI

In "Private Investigation" richtet die palästinensische Filmemacherin Ula Tabari den Blick auf die palästinensische Bevölkerung in Israel, 20-25% der israelischen Bevölkerung. Aus ihrer Wahlheimat Paris kehrt Tabari kurz vor dem israelischen Unabhängigkeitstag, dem palästinensischen Tag der Naqba, der Katastrophe, in ihre Geburtsstadt Nazareth zurück. Sie spricht mit ihren Eltern, mit FreundInnen, mit Menschen auf der Straße über die Frage, was dieser Tag für sie bedeutet. Sie alle haben die israelische Staatsangehörigkeit und sind gleichzeitig palästinensisch. Mit Private Investigation gibt sie eine Innenansicht aus einer Bevölkerungsgruppe, die bei allen Verhandlungen über Lösungsmodelle für den Konflikt zwischen Israel und Palästina nahezu ignoriert wird.

Private Investigation, F/D 2002, Ula Tabari, 85 min, DVD, OmdtU

Gespräch mit Ula Tabari (Paris)


Fr, 18. März 2011, 19:00 
PRIVATE INVESTIGATION II - DIE PALÄSTINENSISCHE FILMEMACHERIN ULA TABARI

"Jinga" bezeichnet eine Grundfigur des Capoeira, einer afro-brasilianischen Kampf- und Tanztechnik. In diesem von Sklaven entwickelten Kampfstil sind Angriff und Verteidigung nicht zu unterscheiden. Ula Tabari setzt in "Jinga48" die in "Private Investigation" begonnene Recherche fort. Aus der Generation der Kinder sind nun selbstbewusste, Capoeira übende Teenager geworden, die die filmische Forschung nach palästinensischen Identitäten in Israel und ihrer historischen Wurzeln in den Jahren 1948 und 1976 nun selbst übernehmen.

Jinga48, Palästina/Qatar 2009, Ula Tabari, 76 min, DVD, OmeU

Gespräch mit Ula Tabari (Paris)

Ula Tabari. Sie wurde 1970 in Nazareth geboren und lebt seit 1998 in Paris. Arbeit am Theater und Filmproduktion, Filmschauspielerin, u.a. in Filmen von Elia Suleiman ("Chronicle of a Disappearance") und Steven Spielberg ("Munich").


Mit freundlicher Unterstützung der MA7 - Interkulturelle und Internationale Aktivitäten


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Vorschau:

Donnerstag, 21. April, 19:00
BILDER ZU DEN EREIGNISSEN IN TUNESIEN, ÄGYPTEN, …
kinokis mikrokino #181

Die Revolten in mehreren arabisch-sprachigen Ländern schufen offene Situationen, deren Entwicklung niemand absehen kann; scheinbar unvorhersehbar kommt die Revolution immer "zu früh" oder "zu spät". Straub/Huillet gaben 1981 einem Film diesen Titel, in dem Aufnahmen aus Ägypten mit Texten aus "Klassenkämpfe in Ägypten" von Mahmoud Hussein (Maspéro, 1969) verbunden wurde. Wie spiegelt sich die Kette von Ereignissen, die seit Beginn des Jahres das Gesicht der "arabischen Welt" verändert, in Filmen? Der Abend präsentiert ältere, neue und ganz neue Filme, Videos und YouTube-Streams, die historische Gründe, soziale Verhältnisse, aktuelle Selbstverständnisse und Erfahrungen in Tunesien, Ägypten, Jemen, Libyen, … sichtbar machen. 

Zu früh, zu spät (Top tôt, trop tard), R: Jean-Marie Straub, Danièle Huillet, Frankreich/Ägypten 1981, 105 min
u.a. Filme

Das detaillierte Programm mit Filmtiteln und Gästen folgt per E-Mail.


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Dienstag 10. Mai, 19:00
KULTUR DES TODES IN EL SALVADOR
kinokis mikrokino #182

In El Salvador sitzt der Tod ständig mit am Tisch. In einem Land mit nur 6 Millionen EinwohnerInnen, werden täglich 15 Menschen ermordet. Der spanisch-französische Filmemacher Christian Poveda begleitete Angehörige der Mara 18, eine der bewaffneten Jugendbanden, die sich inzwischen zu kontinentalen Mafiaorganisationen entwickeln konnten und die einen Großteil der Ermordeten, aber auch der MörderInnen stellen. Zwei Jahre lang arbeitete Poveda an seinem Portrait einer verlorenen Generation, die sich selbst auslöscht. Nach der Fertigstellung gab es Unstimmigkeiten und Mitglieder der Mara 18 erschossen im September 2009 den Regisseur. 
In seinem Dokumentarfilm „Entre los muertos“ analysiert Jorge Dalton die Omnipräsenz des Todes in El Salvador als eine Erscheinung, die nicht nur Schicksal ist und Effekt politischer Verhältnisse, sondern auch Ausdruck einer Kultur des Todes, nach deren Wurzeln Dalton sucht.

La Vida loca - Das verrückte Leben, Christian Poveda, F/Mex/E 2008, 90 min
Entre los muertos - Inmitten der Toten, Jorge Dalton, El Salvador 2006, 60 min

In Anwesenheit von Jorge Dalton. 
Moderation: Tina Leisch


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Donnerstag, 16. Juni, 20:00
kinokis mikrokino #183
LOOKING BACK AT GENOVA

Die Proteste gegen den G8-Gipfel in Genua im Juli 2001 markierten einen Bruch in der Entwicklung der globalisierungskritischen Bewegung. Die tödlichen Schüsse eines Carabinieri auf den jungen Carlo Giuliani und das brutale Vorgehen der Polizei lösten einen Schock aus. Zehn Jahre danach sind endlich auch die Verfahren gegen AktivistInnen der "VolxstheaterKarawane" von der italienischen Justiz eingestellt worden. Der Abend ist der audiovisuellen Erinnerung und Reflexion dieser Ereignisse gewidmet. Was bedeuten Sie im Rückblick? Wo sind wir jetzt? Lisbeth Kovacics Kurzfilm "genua, november 2006" kehrt an den Ort zurück und verbindet im Gespräch zweier Stimmen persönliche Erinnerungen mit politischer Reflexion. "Get Rid of Yourself" des Künstlerkollektivs "Bernadette Corporation" ist ein Videoessay, der - 2003 entstanden - die Ereignisse von Genua bereits in der Perspektive der Post-9/11-Welt betrachtet. Beide Filme setzen sich vom medialen Spektakel "Genua" ab durch ein filmisches Nach-denken, das dort beginnt, wo Bilder und Töne getrennt und dann neu zusammengesetzt werden.

genua, november 2006, R: Lisbeth Kovacic, 2011, 12 min, dt.
Get Rid of Yourself, R: Bernadette Corporation, 2003, 61 min, engl.

Gespräch mit Lisbeth Kovacic.

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EXTRA:

Freitag, 20. Mai, 19:00
THE YES MEN FIX THE WORLD
media activism #2

The „Yes Men“ ist eine US-amerikanische Gruppe von Medienaktivisten, die seit den frühen 1990er Jahren mit spektakulären Aktionen (Fälschung der WTO Website, Fälschung einer Ausgabe der New York Times mit der Bekanntgabe des Endes des Irak-Kriegs, etc.) auf sich aufmerksam gemacht haben. In der Tradition der Kommunikationsguerilla geben sie sich als Repräsentanten internationaler Konzerne oder Institutionen aus und karikieren mit übertriebenen Forderungen auf Konferenzen deren Ziele. Sie selbst bezeichnen dies als „Identitätskorrektur“ - “identity correction“. Bei ihrer ersten Aktion tauschten sie die Sprach-Elektronik von Barbie- und G.I. Joe-Puppen gegeneinander aus und stellten sie zurück in die Geschäfte. Sie veröffentlichten dann eine Erklärung im Namen der „Barbie Liberation Organization“.
Die beiden Dokumentationen porträtieren mit unterschiedlichen filmischen Mitteln die Strategien und Aktionen der Yes Men und geben Einblick in ihre Vorbereitung und Durchführung. 

The Yes Men Fix the World, R: Andy Bichlbaum, Mike Bonnano, Kurt Engfehr, USA/F/GB 2009, 90 min, engl.
The Yes Men, R: Dan Ollman, Sarah Price, Chris Smith, USA 2003, 80 min., engl.

Gespräch mit Klaus Schönberger, Kulturwissenschaftler und Autor, Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK); Publikationen: "VaBanque. Bankraub - Theorie. Praxis. Geschichte", "Komm herunter, reih Dich ein - Kleine Geschichte der Protestformen" (Hg. gem. mit Ove Suttner).

Eine Veranstaltung des TFM - Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien in Kooperation mit kinoki.

Am 19. Mai 2011 beginnt die zweitägige Veranstaltung mit einem Gastauftritt der „Yes Men“ am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft. Raum und Uhrzeit werden rechtzeitig bekannt gegeben (Organisation: Andrea Seier).




revolution will not be televised
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