[kinoki-mikrokino] #179 - Do 17.2./depot: Februar 34: Tränen statt Gewehre

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Mo Feb 14 15:14:32 CET 2011


KINOKIS MIKROKINO

Politische Filmabende, 1x monatlich im depot bei freiem Eintritt.
depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien,
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Einladung zu kinokis mikrokino #179

Do, 17. Februar 2011, 19:00 
FEBRUAR 34: TRÄNEN STATT GEWEHRE   

Tränen statt Gewehre, A 1983, Karin Berger/Elisabeth Holzinger/Lotte Podgornik/Nadja Trallori, 30 min, DVD  

Am 12. Februar 1934 kämpfen im Wiener Goethehof Schutzbündler gegen die faschistische Heimwehr und für eine bessere Zukunft. Unter ihnen ist eine junge Frau, Anni Haider, Textilarbeiterin und politische Aktivistin. Als immer klarer wird, dass der Kampf verloren ist, deckt sie mit dem Maschinengewehr den Rückzug der fliehenden Männer. Verletzt und von der Polizei gesucht, verbirgt sie sich daraufhin einige Tage im damaligen Überschwemmungsgebiet der Donau bis ihr aus der nahe gelegenen Armensiedlung „Brettldorf“ Hilfe angeboten wird. 
Der Film wirft einen Blick auf die dramatischen Ereignisse der Februartage in Wien und berichtet von einem verlorenen Traum und dem Beginn des Faschismus in Österreich – bewegend von Anni Haider erzählt.

“Im Goethehof hat es dann geheißen: Ein jeder hat seine Waffen! Jetzt haben sie das Bad aufgehaut, die Mauer vom Bad, eine bestimmte Stelle. Da waren drinnen vier Revolver und zehn Gewehre! Und 170 Mann sind dagestanden zum Kampf bereit. Kannst du dir das vorstellen! Das war so deprimierend, dort bin ich so fertig gewesen. Jetzt hab ich gesagt, na das war alles umsonst! Die haben alle nicht kämpfen können. Es hat nicht Stadlau kämpfen können, es hat nicht Kagran kämpfen können. Weil wenn das gemeinsam losgegangen wär, Ottakring und mit allem, das wäre ja etwas Anderes gewesen.” (Anni Haider in "Tränen statt Gewehre")  

Gespräch mit Karin Berger und Elisabeth Holzinger. 

Anschließend:

Die Kameraden des Koloman Wallisch, A 1983/84, Michael Scharang, 90 Min., VHS

"Koloman Wallisch, steirischer Nationalratsabgeordneter und Bürgermeister von Bruck a. d. Mur, zählt zu den Märtyrern des Februar 1934. Wenige Tage nach dem Beginn der Kämpfe wurde er am 19.2.1934 von der Dollfuß-Regierung gehenkt. Seine Person ist der Ausgangspunkt für Michael Scharangs Spielfilm. Scharang erzählt von alltäglichen Schicksalen, von Menschen, die in den Sog der Ereignisse gerissen werden. Der Werk-zeugmacher Viktor ist - wie alle Mitglieder seiner Familie - überzeugter Sozialist. Die Liebe zwischen ihm und der im bürgerlichen Milieu aufgewachsenen Arzttochter Paula droht an der Zuspitzung der politischen Situation zu zerbrechen." (filmladen)


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Vorschau: 

kinokis mikrokino #180/1
Do, 17. März 2011, 19:00 
DIE PALÄSTINENSISCHE FILMEMACHERIN ULA TABARI - PRIVATE INVESTIGATION I

In "Private Investigation" richtet die palästinensische Filmemacherin Ula Tabari den Blick auf die palästinensische Bevölkerung in Israel, 20-25% der israelischen Bevölkerung. Aus ihrer Wahlheimat Paris kehrt Tabari kurz vor dem israelischen Unabhängigkeitstag, dem palästinensischen Tag der Naqba, der Katastrophe, in ihre Geburtsstadt Nazareth zurück. Sie spricht mit ihren Eltern, mit FreundInnen, mit Menschen auf der Straße über die Frage, was dieser Tag für sie bedeutet. Sie alle haben die israelische Staatsangehörigkeit und sind gleichzeitig palästinensisch. Mit Private Investigation gibt sie eine Innenansicht aus einer Bevölkerungsgruppe, die bei allen Verhandlungen über Lösungsmodelle für den Konflikt zwischen Israel und Palästina nahezu ignoriert wird.

Private Investigation, F/D 2002, Ula Tabari, 85 min, DVD, OmdtU

Gespräch mit Ula Tabari (Paris)


kinokis mikrokino #180/2
Fr, 18. März 2011, 19:00 
DIE PALÄSTINENSISCHE FILMEMACHERIN ULA TABARI - PRIVATE INVESTIGATION II

"Jinga" bezeichnet eine Grundfigur des Capoeira, einer afro-brasilianischen Kampf- und Tanztechnik. In diesem von Sklaven entwickelten Kampfstil sind Angriff und Verteidigung nicht zu unterscheiden. Ulla Tabari setzt in "Jinga48" die in "Private Investigation" begonnene Recherche fort. Aus der Generation der Kinder sind nun selbstbewusste, Capoeira übende Teenager geworden, die die filmische Forschung nach palästinensischen Identitäten in Israel und ihrer historischen Wurzeln in den Jahren 1948 und 1976 nun selbst übernehmen.

Jinga48, Palästina/Qatar 2009, Ula Tabari, 76 min, DVD, OmeU

Gespräch mit Ula Tabari (Paris)

Ula Tabari. Sie wurde 1970 in Nazareth geboren und lebt seit 1998 in Paris. Arbeit am Theater und Filmproduktion, Filmschauspielerin, u.a. in Filmen von Elia Suleiman.


Mit freundlicher Unterstützung von MA7 - "interkulturell"



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