[IGKW] Nachsendung PK "Dezentrale Stadt- und Kulturarbeit" der IG Kultur Wien

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Do Sep 28 15:57:47 CEST 2017


Liebe Kulturinteressierte!


Die IG Kultur Wien präsentierte heute ihre Positionen und Strategien zur
Politik dezentraler Stadt- und Kulturarbeit. Der Titel verweist auf die
enge Verknüpfung von Kulturarbeit, Raumnutzung und soziokultureller
Stadtentwicklung, denn: Unter dezentraler Stadt- und Kulturarbeit
verstehen wir eine Teilhabe und Mitgestaltung am sozialen, politischen
und kulturellen Leben der Stadt für alle – unabhängig von Wohnort,
Herkunft und sozialem Hintergrund – und beziehen uns auf bestehende
Netzwerkarbeit und Expertise der IG Kultur Wien, erläuterte Alisa Beck,
Obfrau der IG Kultur Wien. Es braucht dringend umfassende Konzepte und
eine Einbeziehung der vielfältigen Expertise aus der Basis, keine
Förderung von Leuchtturmprojekten. Konkreter nächster Schritt ist das
kultcamp17, das Barcamp zur Politik dezentraler Stadt- und Kulturabeit
am 1. Oktober im Rahmen der Verleihung des Preises der freien Szene
Wiens. Mit diesem Format, so IG-Kultur-Wien-Vorstandsmitglied Günther
Friesinger, bieten wir der Auseinandersetzung mit der Praxis Kunst- und
Kulturschaffender, mit Fehlstellen der Politik sowie der Frage, wo
konkret anzusetzen ist, Sichtbarkeit und Plattform.

Die aktuelle Praxis lässt eine gesamtstädtische Perspektive bitterlich
vermissen und scheint eher der Logik punktueller Aufwertung und
Spekulationsinteressen zu folgen.
Die IG Kultur Wien setzt sich seit 2016 schwerpunktmäßig mit dem Thema
dezentraler Stadt- und Kulturarbeit auseinander. Unter dem Motto „Wien
hat Kultur: Für alle, mit allen“ tut das auch die rot-grüne
Stadtregierung seit der letzten Wahl. Allerdings haben wir bis auf zwei
Expert_innenrunden hinter geschlossener Tür, der Beauftragung von
Stephan Rabl, sich des Themas anzunehmen, und einer entsprechenden
Schwerpunktsetzung von „SHIFT 2“ keine konkreten Handlungen von Seiten
der Politik wahrgenommen oder zumindest die Zielsetzungen vernommen.
Diese Praxis lässt neben Leerstand immer weitere Leerstellen in dieser
Stadt entstehen. Das ist umso problematischer, als das Thema doch
Schnittstelle zu vielen pressierenden Fragen ist. Wir kooperieren gerne
in der Erarbeitung von Strategien und Konzepten auf Basis verbindlicher
Zusagen und entsprechender Finanzierung von Seiten der Politik, auf dass
Handlungen folgen, die sich budgetär und inhaltlich niederschlagen,
strich Alisa Beck hervor.



Zentrale Forderungen, aus unserer bisherigen stadtpolitischen Arbeit und
Vernetzung mit Akteur_innen der freien und autonomen Szene sind:

+ Langfristigkeit in Förder- und Raumstrukturen, damit lokales Wissen
und wechselseitige Beziehungen entstehen können und künstlerische oder
kulturelle Projekte auf dieser Basis für alle und mit allen wachsen.

+ Eine durchdachte Umverteilung von Fördermitteln zur Finanzierung
gemeinnütziger, nicht-kommerzieller Kulturräume und Kulturangebote und
der soziokulturellen Arbeit freier und autonomer Kulturschaffender als
Basis dezentraler Stadt- und Kulturarbeit. Eine konkrete, bereits lange
bestehende Forderung ist der Erhöhung des Fördermittelanteils für die
freie und autonome Szene von derzeit rund 2,5 % auf 10 % der Kulturausgaben.

+ Ressortübergreifende Strategien, um eingefahrene Kompetenzfelder
aufzulösen und tatsächlich nachhaltige Ansätze und ein umfassendes
Umdenken hinsichtlich Förderlogik und Zielgruppen zu verfolgen.



Die Forderungen zu Leerstand und Zwischennutzung, die bereits seit 2012
vorliegen, haben leider nicht an Aktualität eingebüßt. Nach der Hälfte
der Laufzeit der auf drei Jahre anberaumten „Agentur Kreative Räume
Wien“ vermissen wir nach wie vor Schritte in Richtung abgesicherter und
langfristiger Nutzungsformen. Die Stadtregierung hat nach wie vor keine
Schritte in Richtung Öffnung stadteigener Immobilien, verpflichtender
Transparenz sowie Besteuerung von Leerstand gesetzt.

Umso wichtiger ist es uns als Interessenvertretung, konkrete nächste
Schritte einzuleiten und Wissen und Anliegen der vielfältigen
Akteuer_innen einzubinden.



Digitale Pressemappe:

Strategie- und Positionspapier der IG Kultur Wien zu dezentraler Stadt-
und Kulturarbeit
http://www.igkulturwien.net/fileadmin/userfiles/Strategie-_und_Positionspapier_zu_Dezentraler_Stadt-_und_Kulturarbeit_2017.pdf

Positionspapier der IG Kultur Wien zu Leerstand und Zwischennutzung
http://www.igkulturwien.net/projekte/freiraum-leerstand/positionspapier-zu-leerstand-und-zwischennutzung/

Katalog zum Preis der freien Szene 2017
http://igkulturwien.net/fileadmin/innopreis/2017/Preis17Katalog.pdf

Studie Perspektive Leerstand
http://www.igkulturwien.net/projekte/freiraum-leerstand/studie-perspektive-leerstand/

Wer geht leer aus?
http://www.igkulturwien.net/fileadmin/userfiles/leerstand/wer_geht_leer_aus.pdf



Bitte nicht vergessen:

PREIS DER FREIEN SZENE WIENS & KULTCAMP17
Sonntag, 1. Oktober 2017, 12 bis ca. 22 Uhr
Ort: Mehrzwecksaal im Atelierhaus (Akademie der bildenden Künste Wien,
Lehargasse 8, 1060 Wien)

Das genaue Programm:
http://www.igkulturwien.net/preis17/


-- 

IG KULTUR WIEN
Gumpendorfer Straße 63b/3
A-1060 Wien
Tel: +43/(0)1/236 23 14
E-Mail: office at igkulturwien.net
Web: www.igkulturwien.net
Twitter: twitter.com/IGKulturWien
Facebook: facebook.com/igkulturwien

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