[IGKW] Stellungnahme der IG Kultur Wien zur Subventionserhöhung für die Vereinigten Bühnen Wien

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Di Dez 3 09:11:57 CET 2013


Liebe Kulturinteressierte,

 

anbei unser Pressestatement zu den Vorgängen um die Subventionserhöhung für
die Vereinigten Bühnen Wien:

 

 

Kultur und Finanzen - ein Puzzlespiel der Ungerechtigkeiten

Stellungnahme der IG Kultur Wien zur Subventionserhöhung für die Vereinigten
Bühnen Wien

Wäre es nicht so tragisch, so könnte man bei der Ende letzter Woche
ausgebrochenen Kontroverse um die Erhöhung der Subventionen für die
Vereinigten Bühnen Wien (VBW) um nicht weniger als 4,9 Millionen Euro von
einem weiteren passenden Puzzlestück im schiefen Bild der
Verteilungsgerechtigkeit im Kultursektor  sprechen. Das Gesamtbild mutet
nämlich erschreckend an.

So bildet es die skandalös ungerechte Verteilung der finanziellen Mittel für
die etablierten Bühnen auf der Sonnenseite und die freien
Kultureinrichtungen auf der Schattenseite ebenso adäquat ab wie die bittere
Mischung aus Gesprächsverweigerung und Zynismus von Seiten des Wiener
Kulturstadtrates Andreas Mailath-Pokorny. Denn Kritik an der
Mittelverteilung als „die in Wien übliche Neidgesellschaft“ abzutun und
zugleich mehrfach bereits zugesagte Diskussionsrunden über die aktuelle
Situation der freien Szene kurzfristig  zu canceln ist, wie Hubsi Kramar und
die IG Freie Theater in ihrem Statement so treffend beschreiben, „ein
menschenverachtender Schlag ins Gesicht eines Großteils der Kunst und
Kulturschaffenden Wiens, die seit Jahren immer weniger bekommen“. Eine
Reaktion, der sich die IG Kultur Wien vollinhaltlich anschließt.

Dass die zusätzlichen 4,9 Millionen Euro zu einem großen Teil in rein
kommerzielle Musicalprojekte fließen, welche in anderen Städten Gewinn
abwerfen, ist um so tragischer, als viele der freien Kulturschaffenden in
prekären finanziellen Verhältnissen leben und von Zuwendungen, wie sie etwa
die Managementebene der VBW bekommt, nur träumen können. Wir fordern hier
mehr Transparenz in der Evaluierung der Mittelverwendung auch bei großen
Institutionen. Es ist unerträglich, dass sich die Ein- und
Abrechnungsvorgaben bei Förderungen von kleinen Kulturprojekten mehr und
mehr verschärfen, große Häuser jedoch nach wie vor sehr intransparent
agieren können.

Vor allem aber fordern wir die Verantwortlichen der Stadt Wien auf, nicht
primär große etablierte Häuser mit Unsummen vollzustopfen, sondern die
notwendigen Mittel denen zukommen zu lassen, die sie am dringendsten
brauchen: der freien Szene und den unabhängigen Kulturschaffenden in Wien.

Rückfragehinweis:
Robert Spoula MAS
IG Kultur Wien
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Gumpendorfer Straße 62b/3
1060 Wien - Austria
tel/fax: +43 1 2362314
tel/fax: +43 1 2362314 9
mobil: +43 664 2404362
twitter: @IGKulturWien
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www.igkulturwien.net

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