[IGKW] Freie Bildung ist machbar, Frau Nachbar! Presseaussendung IG Kultur Wien/ IG Bildende Kunst/ ÖH Akademie der Bildenden Künste Wien

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Fr Okt 21 15:56:01 CEST 2011


Presseaussendung IG Kultur Wien/ IG Bildende Kunst/ ÖH Akademie der  
Bildenden Künste Wien, 21. Oktober 2011
Freie Bildung ist machbar, Frau Nachbar!

Der Bildungsaktionstag und die Budgetrede sind vorbei. Was bleibt,  
sind ein katastrophaler Budgetplan von Finanzministerin Maria Fekter  
und eine Hochschulfinanzierung, die wohl zum endgültigen Ende des  
freien Hochschulzugangs führen wird - wenn nicht ein gehöriger Aufstand
oder ein Wunder geschieht.

Wie es aussieht, wenn Menschen selbst Freiräume organisieren, in denen  
Bildung stattfindet, zeigen zwei neu gegründeten Initiativen.

Seit dem Wintersemester 2011 gibt es an der Akademie der bildenden  
Künste eine freie Klasse. Die Initiator_innen sehen "die Freie Klasse  
als Plattform, auf der wir durch die eigenverantwortliche Wahl der  
Inhalte eine autonome Lehre praktizieren". Einem immer elitärer  
werdenden Universitätsmodell stellen sie alternative Zugänge und  
Dezentralisierung gegenüber. Die freie Klasse dazu: "Das Lehrmodell  
ist offen und partizipativ. Auf diese Weise lässt es den Spielraum,  
verschiedene Beteiligte in die Arbeit der Freien Klasse einzubinden."

Eine weiter selbstverwaltete Bildungsinitiative wurde im Zuge einer  
Hausbesetzung in der Lindengasse 60 im 7. Bezirk in Wien, unweit der  
Akademie der bildenden Künste, gegründet. In einem ungenutzten  
Gebäudekomplex der skandalumwitterten BUWOG findet die "freie  
Universität Wien" ihren Platz. Im Gründungsdokument der freien  
Universität ist zu lesen, dass "im Zuge der
permanent untragbaren Situation, in der sich sowohl die  
österreichische als auch die internationale Bildungslandschaft  
befindet, verbunden mit der noch untragbareren politischen,  
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Weltlage," die Initiator_innen  
sich gezwungen fühlen, "die Sache selbst in die Hand zu nehmen."

?Die aktuelle Besetzung zeigt einmal mehr wie stark der Bedarf an  
Freiräumen in Wien ist? so Willi Hejda von der IG Kultur Wien, und  
weiterführend ?irgendwann muss das auch von der Stadtpolitik  
eingesehen werden, statt zuzusehen wie Haus um Haus geräumt wird und  
Scheuklappen-Politik zu betreiben oder gar selbst Nutzungen zu  
verhindern die Begegnungsräume schaffen?. ?Selbstorganisierte  
Wissensarbeit ist auch eine Anwort auf sich zuspitzende Defizite an den
unterfinanzierten Bildungseinrichtungen?, so Petja Dimitrova,  
Vorsitzende der IG Bildende Kunst: ?Forderungen nach ausreichend Geld  
für Wissensarbeit, (Re-)Demokratisierung der Universitäten,  
Abschaffung von fremdenrechtlichen Barrieren sowie gute  
Arbeitsbedingungen bleiben aber dennoch zentrale Forderungen gegen die  
zunehmenden Prekarisierung ? nicht nur, aber auch ?
von Studierenden, Lehrenden und Forschenden?.
"Beide Initiativen zeigen mit ihrem offenen Anspruch, dass freie  
Bildung für alle keine Utopie von gestern sein muss", begrüßt das  
Vorsitzteam der ÖH der Akademie der bildenden Künste Wien diese und  
andere Projekte, bei denen Menschen ihre Bildung selber in die Hand  
nehmen.

Homepage der freien Klasse: http://freieklasseakbild.blogspot.com,
Kontakt: freieklasse.akbild at gmail.com

Homepage der Freie Universität:  
http://epizentrum.noblogs.org/freie-universitat-wien/
Homepage der Besetzung: http://epizentrum.noblogs.org

Rückfragehinweise:
IG Kultur Wien
Gumpendorfer Str. 63B
1060 Wien
presse at igkulturwien.net

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